Boardauswahl + Trimmhilfe +Fahrtechnik

  • Hi zusammen.


    Kurz zu mir. Ich bin 41 Jahre alt, bin 187cm groß und wiege 97kg. Fahre eigentlich überwiegend am Steinhuder Meer, sprich Binnengewisser mit böigen Verhältnissen.


    Ich brauche mal Eure Hilfe und Unterstützung.


    Meine aktuelle überschaubare Ausrüstung :


    Ich habe aktuell ein 2005er Starboard Carve 145l (Wood-Version) und 2 Segel von NorthSails R-Type (8,5 qm) und Natural (6,6 qm). Die Segel sind auch aus dem Jahr. Die Finne ist die Standard-Finne von Drake (52er glaube ich).


    Mein Fahrkönnen:

    Trapezfahren

    Wende

    Normale Halse

    Fußschlaufen (die hintere Fussschlaufe ganz hinten geht noch nicht )

    Powerhalse mehr schlecht als Recht

    Wasserstart



    Nun meine Fragen:

    1.) Ich brauche kleineres Material für mehr Wind und ich will auf jeden Fall auch mal ein paar Manöver üben können (Powerhalse , Duckjibe , Helitack sind die nächsten ).

    Was könnt ihr mir da empfehlen . Hatte an ein 110 Liter Board gedacht . Segelabstufung so 7,5 qm , 5,8 und 5,3.

    Passt das so ?


    2.) Ich habe bei dem bestehenden Material manchmal das Gefühl , ich mach was falsch beim Trimmen oder wo auch immer . Habe Druck im Segel aber das Brett kommt hinten nicht richtig frei . Dazu ist das Brett auch luvgierig . Dazu ergänzend Frage


    3.) was für Finnen sollte ich zu meinem Setup nehmen ?


    Könnt Ihr mit ein paar Tips geben?


    Danke vorab.


    Grüße

    Jens


  • 4.) vergessen. Wenn ich den hinteren Fuß bei teilweise in die Schlaufe mache , geht das Board auch häufig in den Wind und man verliert wieder Geschwindigkeit. Wenn es ordentlich bläst , nicht so das Problem , jedoch wenn es wenig Wind gibt schon . Belaste ich hinten zu viel? Oder gibts da andere Gründe dafür ?

  • Ja, ich würde dir auch eher mindestens einen manöverorientierten 115er Freemover empfehlen, kleiner auf keinen Fall. Wenn dein 6.6er von 2005 ist, würde ich dir eher empfehlen, kauf dir 5.3, 6.0 und 6.8.

  • ganz im Ernst: wer selbst mit dem Schlaufenfahren noch prinzipielle Probleme hat, sollte erstmal nicht Bordanschaffungen für die Duckjibe planen

    man kann die Duckjibe auf jedem Board machen, auch auf dem vorhandenen Dickschiff

    daran muß und wird es nicht scheitern


    vorrangiges Ziel muß die geglittene Powerhalse sein mit boom to boom Technik und Fußsteuerung "wie im Schlaf"

    wenn das sitzt, kann man über Duckjibeversuche nachdenken, wo die Technik des aktiven Herumreißens des Segels noch viel wichtiger ist als bei der Powerhalse, die man auch vermurkst mit Mastzwischengriff, aus dem Gleiten gefallen usw. noch irgendwie zuendewürgen kann


    die helitack ist eh nur mit dem vorhandenen großen Board zu erlernen und nicht mit einem Sinker (110l bei 97kg Fahrernetto)


    trotzdem ist klar: ein schmaleres Board für stärkeren Wind ist sinnvoll

    bei 110l=Sinker wäre allerdings Schotstart nur für ausgesprochene Bewegungstalente und mühsamst möglich, Wasserstart muß also sitzen und der Wind dafür reichen auch noch bei 118l

    97kg

    2kg nasser neo und schuhe (reicht das überhaupt?)

    1kg nasses Trapez

    8kg Board mit nassen Schlaufen und Finne

    10kg nasses Rigg (Segel, Mast, Gabel mit Tampen und Shot, Verlängerung, Mastbase)

  • Ja, ich würde dir auch eher mindestens einen manöverorientierten 115er Freemover empfehlen, kleiner auf keinen Fall. Wenn dein 6.6er von 2005 ist, würde ich dir eher empfehlen, kauf dir 5.3, 6.0 und 6.8.

    Sehe ich genau so, ein großer FSW wäre wohl genau richtig. Ich würde aber ein 7.3 er mit einplanen. Das geht dann auch gut mit dem großen Brett. Statt 6.0 dann etwa 6.4.

  • Ja, ich würde dir auch eher mindestens einen manöverorientierten 115er Freemover empfehlen, kleiner auf keinen Fall. Wenn dein 6.6er von 2005 ist, würde ich dir eher empfehlen, kauf dir 5.3, 6.0 und 6.8.

    Sehe ich genau so, ein großer FSW wäre wohl genau richtig. Ich würde aber ein 7.3 er mit einplanen. Das geht dann auch gut mit dem großen Brett. Statt 6.0 dann etwa 6.4.

    Da stimme ich zu. Wenn das 7.2er oder 7.3er noch gut auf dem 115er geht, ist das besser.

  • Alle genannten Manöver gehen auch auf einem 310er Hifly Duroplast Board. Da ist der Starboard schon übertrieben, zumal dies ja auch noch aus der schmalern Zeit stammt. Spiele in der selben Gewichtsklasse und mit 100kg kriegst du 'fast' jedes Brett um die Ecke.

    Kleinere Bretter brauchst du erst, wenn Kontrollverlust droht, also bei übelstem Kabbelwasser. Das kann ich mir auf dem Dümmer schon vorstellen.

    Anluven wurde ja schon genannt. Druck auf den Mastfuss, also Gewicht nach vorne statt sich nach hinten zu lehnen wie ein Teebeutel. Dieses Problem wird mit einem neuen kürzeren Board noch viel schlimmer. Du wirst aber sehen, dass mit dem Druck auf dem Mastfuss auch die Kontrolle steigt, da dass Brett weniger über den Chop hoppelt.

    Die nächst kleinere Segelgröße sollte sich prozentual an deiner Segelfläche orientieren. Sprünge sollten hierbei irgendwo um die 20% liegen. Aktuell liegst du bei fast 29, da packen Komfort Fahrer meist noch ein Segel dazwischen. 8.5 als Hauptsegel => ~7qm dann 5,9. Das wirst du auf deinem Board auch nutzen können. Noch kleiner braucht dann wieder ein Kleineres Board(110)


  • Hi Jens,

    also ich würds vorerst mal mit einer etwas kleinere Finne versuchen. Deine 52er mag fürs 8,5er ja noch passen (obwohl sie mir da auch schon recht groß erscheint), aber fürs 6,6er ist sie eine absolute Fehlbesetzung. Da Du mit Deinem Gewicht das 6,6er sicher erst bei ordentlich Wind nutzt, könntest Du auch mit dem 145er denke ich runter auf 38-42 cm. Damit wird auch das Board freier und Du hast weniger Druck im Segel.

    In welcher Höhe fährst du denn Deine Gabel?! Wenn der Wind nicht so konstant ist, versuch es mal mit einer etwas höher angeschlagenen Gabel und gib beim Einstieg in die hintere Schlaufe etwas Druck auf den Mastfuß, häng Dich dazu etwas nach vorne ins Trapez an die Gabel. Ich schätze Dein Board dreht auch in den Wind weil Du ungewollt die Luvkante belastest beim Einsteigen in die Schlaufe. Außerdem wurde schon gesagt, beim 8,5er würde ich den Mastfuß ziemlich am vorderen Ende der Mastspur fahren. Ev. stimmt auch mit der Position der Trapeztampen was nicht - wenn die optimal stimmt, dann kannst Du angepowert im Trapez die Gabel mit beiden Händen praktisch loslassen, das Rigg sollte neutral bleiben und in keine Richtung abkippen.

    Zur Boardgröße, der Schritt auf 115 wird für Dich von 145 extrem - würde ich an Deiner Stelle erstmal an einer Surfstation testen. Etwas mit 120 dürfte sicher öfter zum Einsatz kommen. Trotzdem, wurde auch schon gesagt, lernen kannst du die Manöver, wenn du sie mit dem großen noch nicht sicher beherrscht, damit auch nicht besser.

  • Ich habe das gleiche Gewicht wie du und wechsle vom 142L Board auf ein 125L Board.

    Für mich ist es wichtig, dass man mit dem kleinen Segel, das sich sinnvoll auf dem großen Brett fahren lässt auch auf das kleine Brett gehen kann. bei mir ist das ein 7,8er.

    Wenn der Abstand zwischen beiden Brettern zu groß gewählt ist hast du einen Bereich, in dem du nicht vernünftig fahren kannst...

    Meine Segelpalette: 9,6 7,8 6,7 6,0 5,3

    Meine Boardpalette: 142L 125L 104L

    Wobei ich das 104L Brett und das 5,3er Segel extrem selten fahre.


    Zu den gewünschten Manövern haben die anderen ja schon genug geschrieben...

  • Moin Leute.


    Danke erstmal für die zahlreichen und hilfreichen Tips.


    Mir ist schon klar , das ich die Manöver auf einen größeren Board auch besser lernen kann , kam oben im ersten Beitrag evtl. falsch rüber. Ich wollte eigentlich nur meine weiteren Ambitionen damit beschrieben. Das neue Brett + Segel soll natürlich nur eine breitere Windrange abdecken können.



    Zu meiner Fahrtechnik + Trimmung. Ich fahre den Gabelbaum immer sehr hoch. Trapeztampen habe ich 22-26 cm. Ich war gestern früh draußen und habe es nochmal probiert. Ich bin bewusst mehr über den Mastfuss gefahren. Trotzdem luvt er häufig an. Er macht das teilweise ja auch, wenn ich noch gar nicht zu den Schlaufen komme. Kann das auch an der sehr großen Finne liegen? Dem Mastfuss habe ich auch weiter nach vorne gemacht. Konnte aber ein paar mal wieder die Powerhalse stehen, zwar nicht immer voll durchgeglitten , aber immerhin 😜. Ich bin vor dieser Ausrüstung auch schon kleinere Bretter gefahren ( Habe den Surfschein mit 15 Jahren gemacht ) und habe das Zeug dann aus Mangel an Zeit verkauft. Den richtigen Lernerfolg mit Manöver stellte sich früher aber auch nicht ein aufgrund wild zusammengewürfelten Materials.


    Das will ich ja jetzt anders machen.


    Also halte ich mal fest: Mindestens 115 Liter bis 120 Liter. Sehr gut . Habt da für meine Gewichtsklasse eine Empfehlung? Der Tabou 3s klingt interessant , goya (Volar oder oder Carrera )pd (f-Cross zu klein?!) .... keine Ahnung ....


    Bei den Segeln sagt ihr 7,3, 6,8 (wobei ich ein 6,6 habe 🤔) 6,0 oder 6,4 und dann auf 5,3 runter. Welche Segeltypen sollte ich mir da mal anschauen ? Die North finde ich halt klasse , da man die Trimmpunkte am Segel hat, wo man sich gut nach orientieren kann.


    Wichtiger und guter Tip mit der Finne , da ich diverse bisher noch gar nichts gemacht habe . Immer nur mit der Standardfinne. Also da um die 38er Finne für das 6,6. als Ersatz für die 52 , habt ihr da auch eine Empfehlung ?



    Dankeschön.

  • (zu) große Finne müßte eher für abfallen sorgen

    daran kanns also nicht liegen

    das Problem steht ganz klar auf dem Board

    isso

    du mußt an deiner Körperhaltung/Gewichtsverlagerung arbeiten


    ich hab noch nie ein eigenes oder geliehenes Board gefahren, das anluvte, wenn ich das nicht wollte

    ok, außer natürlich einmal ein Fanatic gecko mit Mittelfinne (die für Benutzung durch Kinder mit Kindersegelchen gedacht ist)

    was für eine Katastrophe (hat aber mit deinem Problem nichts zu tun)

  • Hier mal ein Foto , wo ich /das Problem am gleiten bin. Sag mir doch mal was ich da anders machen kann ....


    Wobei als ich an dem Tag draußen war , hatte ich nicht so das Problem mit dem anluven....


    Wenn Du solche Probleme noch nie hattest , freut es für mich , hilft mir jedoch leider nicht weiter 😢. Danke jedoch für den Tip mit der Finne , da kann es dann wohl nicht dran liegen.

  • was du an deiner Körperhaltung ändern mußt, ist in dem Thread erwähnt: bei Luvtendenz Gewicht nach vorne

    und nicht unbedingt über die Füße, sondern über die gabel

    nun mußt du das anwenden und verinnerlichen/automatisieren


    ja, es führt manchmal zu ganz komischer Körperhaltung, wenn man in Windlöchern mit Füßen in Schlaufe sich nach vorne lehnen muß mit gestrecktem hinteren und stark angewinkeltem vorderen Bein, um sich mit flacher Gleitlage (Lateralfläche weiter vrone als im Vollgleiten) durch den windschwachen Bereich zu "mogeln" und sich bei der nächsten, an der Wasseroberfläche schon sichtbaren Böe, wieder so nach hinten lehnen zu können wie auf deinem Foto


    beim richtigen Dümpeln mußt du natürlich weiter vorne stehn, da helfen die Schlaufen nicht

    und das Segel aufrechter fahren (nach vorne kippen), damit die Fuhre nicht anluvt

  • North finde ich halt klasse , da man die Trimmpunkte am Segel hat, wo man sich gut nach orientieren kann.

    North ist ja jetzt Duotone. Weiterhin haben viele andere Hersteller zwischenzeitlich ähnliche Trimm-Punkte aufgedruckt.


    Ähm, eine zu große Finne sorgt fürs Abfallen?!?!? Nie und nimmer - mit zu großer Finne kannst Du praktisch im Gleiten kaum noch Abfallen, weil Du zuviel Lift hast. Und die 52er ist echt definitiv zu groß, auf jeden Fall fürs 6,6er.

    Beim aktuellen Starboard Carve 144 mit 83er Breite wird ein Finrange von 42-50 angegeben bei einer Segelrange von 6,5 - 9,5. Beim 6,6er solltest Du Dich also mehr an der unteren Finnenlänge orientieren. (....ev. hilfreich: Link) Wenn das 2005er noch schmaler war, ggf. auch etwas kürzer. Die richtige oder falsche Finnenlänge macht einen große Unterschied.


    Auf dem Foto sieht doch alles gut aus.....

    Wenn Du früher mit längeren Boards unterwegs warst, war sicher auch die Tendenz in den Wind zu drehen noch nicht so groß. Mit den aktuellen kurzen Boards - wie schon gesagt wurde - musst Du Dich umstellen, es reagiert einfach schneller auf Fehlbelastungen und Riggfehlstellungen.

  • daß Finnenfläche und Lift für Anluven sorgt und Abfallen verhindert, kann ich mangels praktischer Erfahrung nicht nachvollziehen

    meine größte Finne, die ich mit 7,5qm nutze, ist 42 oder so

    da muß ich passen

    da fehlt mir die Vorstellungskraft, warum das so sein soll

  • nee, ich kann mich grad so beherrschen, eine 52 anzuschaffen, nur um die sicher unpassende Kombi zu probieren ;-)

  • Hi Jens, hinsichtlich deinen 4. (Schlaufen) Punkt bin ich in einer ähnlichen Phase wie du denke ich. Was ich derzeit rein für das Gefühl für die Boardlage machen wenn es zum anlufen kommt (wibdloch z.b.), ist ein Drücken mit den Armen auf die Gabel in Richtung Mastfuss. Also wirklich so, als wolltest du dir eine dicken Trizeps antrainieren. Keine Ahnung ob das "richtig" ist, mir hilft es jedoch ein besseres Gefühl für die Kräfteverhältnisse zu haben.


    Was icu auch überlege, ist das testen eines Sitztrapezes. Ich bin nochmal 10cm größer als du, und ab und an rutscht das hufttrapez ganz schön hoch. Bei der Körpergröße hat man dann für mein Gefühl nicht mehr genug reserven um sich ohne "Kackstellung" noch richtig auf den mastfuss zu hängen.


    Vllt helfen dir meine Gedanken :)


    PS: Sorry fur die Schreibfehler, habe es nicht so mit Tippen auf dem kleinen Display

  • 😂 die kackstellung ist gut ....


    Ja ich weiß aber was Du meinst. Ich selber fahre ein Sitztapez und versuche den Druckpunkt über die Gabel zu bringen.


    Danke für die Tips. Ich denke wenn ich mehr auf dem Wasser bin, werde ich das schon rauskriegen.

    Wunder mich nur , das es mal mehr vorkommt und manchmal dann fast gar nicht . Machen wir daran ein Haken ✅.


    Stimmt Tempo , habe gesehen , das andere Firmen das auch mit den Trimmpunkten haben. Bei Goya und Gun meine ich es auch gesehen zu haben.


    Ansonsten jemand bei der Ausrüstung bzw. der anderen Fragen noch ein paar Tips und Empfehlungen.