Altes + neues Windfoil Setup für Leichtwind

  • Hallo liebe Surfer Community,


    Gestoßen auf ein Frühgleit Artikel der Surf (09/2019 S.32) war mein neues Ziel , mehr Zeit auf dem Wasser zu verbringen, schnell ausgemalt: Bei Gleitwind weiterhin am heimischen Binnensee windsurfen, bei 9-12 knoten Windfoilern.


    Ich bin zufällig an das aus der Surf getestete Foil Slate gekommen, allerdings in 7"8 also 110L. Dazu kaufte ich mir ein Gong Wingfoil Allvater Rise Alu In XL mit 60er und 90er Mast.


    Meine Partnerin (60kg) hatte viel Spaß auf dem setup kam sie direkt ins fliegen, allerdings war auch gut wind vorhanden mit 14-15 knoten schätzungsweise. Ich (85kg) kam auch raus aber es fühlte sich sehr wackelig an. Heute erneut bei schwachwind gerade so ins Dümpeln gekommen bei angesagten 10-12 knoten. Aber ich war so langsam unterwegs und es ging gefühlt gar nichts. Das Highlight nach 2 Stunden verdrängerfahrt um die 5kmh war dann ein geglückter Pumpversuch bei einer böe wo das brett schnell wurde, dann das foil rauskam und direkt samt brett wie eine Rakete in den Himmel empor schoss. 2 Stunden und mein 1sek Moment..^^ Also das Erlebnis war leider frustrierend, da ich die Hoffnung hatte bei den bedingungen zu foilern und ich wohl doch eher gleitwind benötige um bei dieser Kombination foilern zu können?


    Nun beschäftigen mich die Fragen...


    - Hat der wingfoil irgendwelche Nachteile für uns? Eignet er sich womöglich gar nicht fürs Windfoilern? Hätte ich vielleicht XXL Front wing nehmen sollen?


    - Ist das Brett , um erstmal ins foilern reinzuschnuppern, für mich nicht geeignet, da es zu wenig Volumen mit sich bringt? Ist es für meine Partnerin gut geeignet?


    Wir würden gerne unser Ziel , bei möglichst wenig Wind foilern zu können, erreichen wollen, nachdem wir jetzt Blut geleckt haben. Uns hat die eine Session so viel Spaß gemacht! Was würdet ihr uns empfehlen? Wir sind offen und dankbar für JEDEN ernstgemeinten Ratschlag!


    HL

    -dpk

  • Zu dem Material kann ich nichts sagen, dass kenne ich nicht.

    Mir ist unklar wart ihr mit Segel oder mit Wing unterwegs? Mit welcher Größe?


    Als Anfänger braucht man normal etwas mehr Wind um ins Foilen zu kommen. Wenn man dann mal weiß was man machen muss und etwas Brettgefühl hat langt auch weniger Wind. Wenn man dann seine Pumptechnick perfektioniert hat und das Setup perfekt eingestellt ist nochmal weniger Wind.


    110l finde ich persönlich etwas wenig bei 85kg für Leichtwind und als Anfänger.

    Am Anfang ist es Gold wert, wenn man jemanden hat der es schon kann der einem das Material richtig einstellt und zeigt wie es geht.

  • - Hat der wingfoil irgendwelche Nachteile für uns? Eignet er sich womöglich gar nicht fürs Windfoilern? Hätte ich vielleicht XXL Front wing nehmen sollen?

    Ich hätte mir jetzt nicht unbedingt einen Wingfoil geholt zum Windfoilen. Allein von der Geometrie, würde ich sagen, müsstest du ja ultimativ weit hinten auf dem Board stehen damit zu hinter dem Schwerpunkt des Frontflügels sitzt, damit du den Flügel "nach oben richten" kannst. Evtl. hilft dir eine kompatible, längere Fuselage, mit der du den Schwerpunkt des Frontflügels vor deinen eigenen bekommst. Aber ich will nicht meine Hand dafür ins Feuer legen. Ich weiß nur, dass ein 2 Zentimeter nach hinten verschobener Foilmast eine riesen Wirkung hat. Ich hätte nicht einmal gedacht, dass ein Wingfoil überhaupt mit Windsurfequipment fliegt, weil da ja wirklich gewalltig "vorn was fehlt".


    Zum Board hätte ich gefühlt gesagt, etwas zu klein, weil du auch in Dümpelfahrt sicher drauf stehen willst mit einem größeren Segel (weil Leichtwind). Aber grundsätzlich funktioniert dein Board, denke ich. Ein Freund von mir fährt den Slingshot Wizard 105 bei 90kg Körpergewicht und großem Segel bei Leichtwind.

  • je besser das material zum Einsatzzweck passt, desto einfacher sind die ersten Schritte beim Windfoilen:


    130 liter Foilboard (z.B. JP Hydrofoil, Satrboard Foil, Slingshot), 6-7 qm 2 Camber Segel und ein Low-Aspekt (Wind)-Foil, 10-12 Knoten


    Deine gewählte Kombi umfasst aber ein Sup/Wingfoil-Board und das in einer fürs Windfoilen (mir umbekannten) Kombi mit dem großen Gong-Foil.


    Einfach ausgedrückt: man kann sich sein Leben auch selbst schwer machen.

  • Ich habe den Veloce M - XXL mit dem 100 cm Carbonmast zum Wingfoilen. Später habe ich mir den Rise XL für wenig Wind dazu gekauft. Bei meine ersten Versuche schoss das Board mit dem Rise XL viel zu steil aus dem Wasser und kippte zur Seite weg. Ich schob darauf hin das Foil weiter nach hinten. Jetzt konnte ich beim Anfahren genug druck auf dem vorderen Fuß geben, um erst Fahrt auf zu nehmen bevor das Board steigt. Meine Höchstgeschwindigkeit lag bei 25,5 km/h. Dabei Pfeift es sehr erbärmlich. Ich bin noch nie auf dem Gedanken gekommen damit Windfoilen zu gehen, da erstens die Fuselage zu kurz ist, und zweitens der Frontwing zu nahe am Mast ist. Das Board würde nicht nur sehr leicht rauf und runter eiern, sondern auch weil der Mast zu weit vorne ist nach Lee und Luv eiern, ähnlich als wenn du beim Windsurfen mit dem hinteren Fuß hinter der Finne stehst.

  • Hallo dpk,

    meine Frau (65kg)und ich (75Kg)haben dieses Jahr mit dem Windfoilen angefangen. Die besten Resultate hatten wir mit folgender Kombination:

    Fanatic Stingray Foilboard 140ltr

    Slingshot Hoverglide mit 99er und 76er Infinity Flügel

    Damit sind wir auf Seen sehr gut klargekommen. Segel waren alte Severne Gator (7,0

    6,5 5,3 und 4,7) Anfangs dümpelt man viel, daher ist ein Brett mit viel Volumen sehr angenehm.

    Das Slingshot Foil haben wir inzwischen auch mit einem Naish Hover Foilboard (142)

    probiert, geht auch, ist aber kippliger und braucht gefühlt etwas mehr Wind für den Lift.

    Unser tolles Patrik f-ride (140ltr) das wir mit Finne überaus gerne fahren, gerade bei Kabbelbedingungen, lässt sich auch Foilen. Durch die Deep Tuttle Box geht der Trimm aber nur über das Umschrauben der vorderen Schlaufen. Trotzdem halten wir das Board fürs Foilen bei weitem nicht so gut geeignet, wie das Stingray.

  • lix Wir waren mit Segel unterwegs, also windfoilen. Am ersten Tag wo es windig war mit 4.0 und 5.3 und am zweiten Tag wo kaum Wind da war mit 6.0 (maximal empfohlene Segelgröße für das Board). Alles alte Segel. Leider haben wir weder jemanden der uns zeigen kann wie man was am besten einstellt noch jemanden der uns zeigen kann wie man gut foilt..


    Xeno Ich wusste zu dem Zeitpunkt der Bestellung nicht einmal, dass die Foil unterschiedliche Geometrie aufweisen zwischen den verschiedenen Nischensportarten. Dachte dass das Windfoil dem Wingfoil schon ähnlich sein wird bzw falls es kleine Unterschiede gibt , es nicht so schlimm sein wird. Nun weiß ich es besser!

    Dennoch kurz die Frage: Was genau fehlt dem Foil "vorne"? Danke dir für die Info mit dem brett, das beruhigend ja ein wenig, wenn der 95kg Freund auch auf einem 105L Board unterwegs ist.


    t36 Du hast absolut Recht, wir würden es uns gerne einfacher machen :) Deiner Meinung nach, wann wäre ein 130L, wann ein 150L Board für uns zu bevorzugen wenn wir beide (60kg, 85kg) jeweils damit foilen wollen würden? Wir haben eigentlich zwei wirklich gute segel, die absolut neuwertig und TOP sind: ein 8.5er freerace und ein 4.5 freeride segel, wäre toll wenn man beide auch dafür verwenden könnte.


    Blitz wir haben bei der ersten Fahrt das foil tatsächlich mittig der Tuttle Boxen montiert und beim 2. Mal soweit hinten wie möglich. Wobei laut Hersteller dass Board schneller aufsteigt , wenn man den foil weiter hinten montiert. Beim ersten Mal wiederum als wir rauskamen mit dem Brett ging es sofort in eine wackelige Fahrt und dann in ein sturz weil man sich nach rechts links oben unten unkontrolliert rasant schneller fortbewegte. So wie als wenn man auf einem Ball das Gleichgewicht zu finden.


    Zu blöd dachte ich das brett wäre super geeignet um später auch wingfoilen ausprobieren zu können. Aber was für ein Sinn macht so ein Brett, wenn man auch noch unterschiedliche Foils benötigt? Das hatte ich mir ein bisschen anders ausgemalt ...


    Vielleicht hat ja noch jemand Tipps wie wir weiter machen sollten bezüglich des materials.

  • t36 Du hast absolut Recht, wir würden es uns gerne einfacher machen :) Deiner Meinung nach, wann wäre ein 130L, wann ein 150L Board für uns zu bevorzugen wenn wir beide (60kg, 85kg) jeweils damit foilen wollen würden? Wir haben eigentlich zwei wirklich gute segel, die absolut neuwertig und TOP sind: ein 8.5er freerace und ein 4.5 freeride segel, wäre toll wenn man beide auch dafür verwenden könnt


    <=JP 135 Hydrofoil ist ein exzellentes Board - reicht auch für größere Flügel (aber nicht für 100 cm breite Race-Foils) - es ist 86 cm breit

    <=ein 150 liter, 91 cm breites JP Hydrofoil 150 ist ein tolles Board, aber für eure Ziele "too much" und nicht notwendig (außer ihr wollt bei 7-8 Knoten abheben)


    (das waren jetzt Beispiele der Boards die ich selber hatte/kenne und dürfte so für das Fanatic und Starboard ähnlich gelten)

  • Tatsächlich wäre der Einsatz bei 7-8 knoten ein traum aber vermutlich nur mit ordentlicher Pumptechnik und Ausdauer zu bewältigen wenn ich hier so die Threads durchstöber. Beides fehlt uns natürlich. Was für Nachteile hat es denn gegenüber dem 135er? Wahrscheinlich dass man nur bis 14-15 knoten damit klar kommt? Oder bei starken böen zu unruhig?

  • Breiteres Board will breiteres Foil und längeren Mast - Preis, Größe, teureres Foil, größeres Rigg, sportlicher.


    ich sehe darin Vorteile (7-14 Knoten) - aber bei >15 Knoten muss man das auch unten halten und fliegen

  • Gut bei 15 knoten würden wir lieber Brett mit finne auspacken :)

    Aber würde denn irgendwas gegen das brett sprechen , wenn man es auch mit dem besagten 4.5er segel als 60kg Person foilen möchte?

    Finde die Entscheidung irgendwie sehr schwer zu treffen.. außerdem frage ich mich, ob ich mit dem 135er auch noch mein 8.5er gut fahren könnte. Ich will es uns ja dieses Mal wirklich nicht zu schwer machen, aber wie gesagt auch gerne bei 10 knoten einfach aufsteigen können. Ein 100er low aspect foil dazu.

  • Ja - auf dem 135er gehen 8,4er.

    Aber ob du auf dem 91 breiten 150er mit einem 4,5er glücklich sein wirst ... das bezweifle ich

  • Das Brett ist zum Foilen zweitrangig. Sobald du auf dem Foil bist, jedenfalls. Bin am WE mit einem 100kg,140er Naish, 1650er Flügel und 4.2er Segel glücklich gewesen. Böen in der Spitze >30kn. Das Board war dabei mein kleinstes Problem. Fahre das selbe Setup mit 8er Segel aber auch unter 10kn. Wenn du kannst, probiere mal verschiedene Foils aus, um zu testen, wo der Frontwing für dich hin muss. Windfuselage platziert den Frontwing häufig weiter vorne, als bei SUP oder Kitewings

  • Ich bin den Rise XL gestern mit einem 6 m² Wing kurz gefahren. Der ist mit 3,6 Liter sehr fett und langsam und entwickelte bei mir in der Halse so eine Eigendynamik, dass ich von 10 Halsen 7 mal rein gefallen bin. Anschließend bin ich mit dem Veloce XL 37 Halsen ohne ein mal rein zu fallen gefahren. Ich werde mit dem Rise XL nie Windfoilen. Zum Windfoilen ging es für mich am Einfachsten mit dem Infinity 76 von Slingshot. Das Board sehe ich auch als zweitrangig. Wenn man ein Board mit zwei Finnenkästen fürs Foil hat, kann man einfach durch verschieben des Foils den Trimm auf das jeweilige Körpergewicht anpassen.