gegen die Wellen fahren

  • Guten Morgen,


    neulich hatte ich eine für mich etwas ungewöhnliche Konstellation. Wind- und Wellenrichtung waren fast 90° zueinander.


    Mit den Wellen hat natürlich mega Bock gemacht und auch gut funktioniert. Gegen die Wellen war ich jedoch recht aufgeschmissen, bin entweder ständig fast abgehoben, harte Schläge auf die Knie, oder ich musste Tempo rausnehmen und mich etwas aufrichten, was auch nicht gut zu fahren war. Gleichzeitig sah ich einen offensichtlich deutlich erfahreneren Surfen gefen die Welle wie eine eins stehend einfach durchheizen.


    Habt ihr Tipps fur das fahren gegen die Welle? Ist das mit einem 76cm Fredrider (ca 6 Bft, vllt. 50cm Welle) einfach nichts, dh braucht es was schmaleres?

  • Wir hatten am Wochenende auch das Glück, auf Port-Tack schöne steile Rampen zu haben, die leicht schräg zu der Windrichtung liefen. Diese Situation ist tatsächlich nicht so einfach, weder von der einen, noch von der anderen Seite.


    Gegen die Wellen hilft vor allem eins: Vorausschauend zu fahren. Du musst die Wasseroberfläche mit den Augen abtasten und dir den besten Weg suchen. Das bedingt, dass man das Board manchmal stark ankanten muss, damit dich nicht die Schaumkronen erwischen. Kleineres Board hilft natürlich sehr dabei, weil es wesentlich besser manövriert.


    Ansonsten ist es wie immer, mit Geschwindigkeit wird alles einfacher. Manchmal kann man sogar eine Welle überspringen und so noch mehr Geschwindigkeit aufbauen. Wenn du merkst, dass du voll reinkrachst, versuche einen kleinen Chop Hop vor der Welle zu machen, damit du wenn überhaupt nur noch mit dem Heck die Welle berührst. Das bremst deutlich weniger stark ab. Ansonsten kannst du auch versuchen, die Wellen mit den Beinen abzufedern.


    Schlussendlich ist es eine Mischung aus all diesen Dingen und es verändert sich fortlaufend je nach Situation auf dem Wasser und Art der Welle, die dir entgegen kommt. Aber 90° gegen die Welle zu fahren ist wirklich nicht einfach!

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • sheshe hats gut beschrieben, find ich. Es ist eben ein Unterschied, ob ich bewußt die Welle hoch fahre und springe oder unabsichtlich und kurz vorm Kontrollverlust bin. Ich fahre meinen Kurs (Bodden-Kabbel) aktiv und oft so, daß ich raus am Wind fahre und hopse, wobei es eine Art Slalom fahren ist und immer mal wieder parallel zu den Wellen dabei ist, aber auch breaks zum Wind, um den Speed kontrollierbar zu halten. Zurück kann ich dann die gewonnene Höhe wieder "vernichten" und immer die Wellen runterfahren. MMn nach ist die Segelwahl für den Spaß sehr entscheidend. Fahre ich überpowert gehts für mich raus zu, etwas am Wind, weniger gut, da es sich bezüglich Kontrolle dann grenzwertig anfühlt. Rigge ich dann etwas runter ist es aber wieder perfekt. Solange ich da ins Gleiten komme ist mir der max Speed nicht entscheidend. Die Beinhaltung ist echt wichtig, um manches "Ungewollte" auch auspendeln/abfedern zu können. Da ich mitunter große Halsen fahre und dabei auch schon mal abhebe, ist es gut sich dabei "klein" zu machen (für mich) und ein paar Reserven im Stand zu haben. Aber ich bin auch nocht weit von "perfekt" entfernt.^^

  • Ich habe das auch oft so an „meinem“ Spot am Meer. Mein „großer“ Lorch hat 66 cm Breite, und selbst

    das ist zuviel, wenn sich bei Vollspeed eine 1 Meter Welle vor mir aufbaut. Dann kann ich einen Sprung

    nicht vermeiden. Insgesamt ein ziemliches Gehoppel. Kleines schmales Board wäre besser.

    Vor allem muss ich meine Technik anpassen: Ich überziehe eigentlich gerne und hänge knapp über

    dem Wasser. In den Wellen geht das nicht, ich muss viel aufrechter fahren, um nicht mit dem Hinterteil

    in den Wellen hängen zu bleiben, was bei Vollspeed echt unangenehm sein kann. =O

  • Hallo!

    Ich habe mich bei diesen Bedingungen auch lange sehr schwer getan. Der entscheidende Punkt bei mir war dann, dass ich das ständige Tempo rausnehmen weggelassen habe. Mit mehr Speed und nicht nur gerade so am gleiten lassen sich die Wellen wesentlich besser queren und auch die ungeplanten Flugeinlagen sind durch die stabilere Position besser zu meistern, weil ich bei der Landung nicht immer wieder aus dem gleiten rauskomme. Shorebreak queren ist natürlich nochmal etwas anderes, aber ich hatte es jetzt eher so verstanden, dass Du das nicht meinst. Daher mein Tipp: mehr Mut, mehr Speed!

    Viele Grüße

    Wulf

  • Shorebreak queren ist natürlich nochmal etwas anderes, aber ich hatte es jetzt eher so verstanden, dass Du das nicht meinst.

    Hast du genau richtig verstanden!


    Danke euch für die Tipps, werde ich bei nächster Gelegenheit versuchen umzusetzen :)

  • Hallo,


    es ist bei solchen Bedingungen auch hilfreich, sehr bewusst das Trapez einzusetzen und den Körperschwerpunkt nach außen zu bringen. Wenn Du zu aufrecht am Brett stehst, hebst Du zwangsläufig bei jeder Welle ab. Wenn Du Dich schön weit raus ins Trapez hängst, belasten die Beine das Board weniger, weil Dein Gewicht im Trapez hängt. Das Board ist dann leichter zu kontrollieren bzw. Wellen sind einfacher mit den Beinen abzufedern und auszugleichen.


    Lg

    cad184