Optischer Mangel oder Bruchgefahr?

  • Es handelt sich um eine Koester-Freeride-Finne 34cm PB, die ich schon seit mind. 15 Jahren besitze. Allerdings ganz selten gefahren, max. 2 - 3 mal pro Jahr. Deshalb habe ich den sichtbaren Querstriemen auf der einen Seite anfangs auch nie große Bedeutung beigemessen. Wann genau das begonnen hat, kann ich nicht mehr sagen. Wenn man mit den Fingerspitzen drüberfährt, sind die Striemen "so gut wie fast gar nicht" zu spüren. Allerdings habe ich jetzt bei genauerem Hinsehen bemerkt, dass die Striemen auch direkt unter der Base ihre Bahnen ziehen, und zwar beidseitig. Was sagen die Finnenexperten hier im Forum?


    Finne1 - Kopie.JPG


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    Finne3 - Kopie.JPG

  • meiner Meinung nach ist das nur der Bruch des Oberflächenharzes, die Faser ist dann nicht geschädigt. Ich würde den vorgeschlagenen Test im Schraubstock machen und wenn da nix außergewöhnliches passiert damit weiterfahren. Man könnte jetzt dieses Oberflächenharz vorsichtig abschleifen bis man an die Faser kommt - das sollten aber nur Leute machen die wissen was Sie tun....da ist man verdammt schnell durch...


    Gruß


    Christian

  • Sieht aus wie eine (sproede) old-school polyester finne.

    Die horizontale brueche sind gelcoat cracks, beim rovingbruch im glasgewebe wird es weiss, heiss dann weissbruch. Solange die vertikale rovings nicht angebrochen sind kann man die Finne ohne risiko weiterfahren.

  • Scheint eine sehr alte Polyester Finne zu sein wo nur das Gelcoat rissig ist, und somit kein Schaden.

  • Danke erstmal für die rege Beteiligung! Ich hab ja nach der Meinung von Finnenexperten gefragt, und das Expertenmeinungsspektrum reicht also von "weg damit" bis "gefahrlos weiterfahren". Hmmm. Also werde ich in den nächsten Tagen mal die Werkstatt von Koester aufsuchen und ihm das Exemplar zeigen. Mal sehen, was er selbst sagt. Ich berichte!

  • Heute habe ich dem Maestro himself sein Polyester-Teil in die Hand gedrückt. Sein Kommentar: Die Haarrisse befinden sich wahrscheinlich nur im Gloss. Er kann nicht 100%ig ausschließen, dass auch die alleroberste Schicht des Laminats betroffen sein könnte, aber auch das wäre grundsätzlich ungefährlich, solange die Finne im vorgesehenen Einsatzbereich (Freeride) gefahren wird. Extrembelastungen, deren Kraft parallel zu den Haarrissen laufen würden, wie bewusstes Sliden oder an Land das Biegen mit der Hand, sollte ich vorsichtshalber vermeiden. Meine Finne weise diese Spuren aber nur auf ca. einem guten Drittel der Gesamtlänge und nur einseitig auf. Selbst wenn eine Finne komplett beidseitig solche Spuren im Gloss habe, könne man damit gefahrlos ohne Angst vor Bruch weiterfahren.


    Fazit: Weil ich die Finne ohnehin nur auf meinem größten Board fahre, das sowieso selten und nur hier auf den bayerischen Seen (nicht am Meer) zum Einsatz kommt, werde ich die Finne also nicht an die Wand nageln, sondern weiterfahren. Schade eigentlich, denn sie wäre sehr dekorativ ;).