Seit geraumer Zeit habe ich eine Auftriebsweste gesucht, die genug Auftrieb bei etwas heftigeren Wind-/Wellenbedingungen und größeren Segeln bez. Wasserstart generiert. Da meine Prallschutzweste vom Lieferanten nun storniert wurde, habe ich nun ne Eigenkreation aus einer "Helly Hansen Rettungsweste Sport" gemacht.
Mich nervte schon länger das mühsame rausziehen des Segel-Tops beim Wasserstart von Segeln >7,5 m2, zumal auf dem Bodden da meist permanent die kurzen Wellen ihr übriges tun. Es hat mich unnötig zuviel Kraft gekostet bis das Top dann mal draußen war. Resultierend meiner körperlichen "Statur" generiere ich damit auch nicht wirklich viel Auftrieb und auch eine Prallschutzweste bringt nicht so viel. Vor geraumer Zeit kaufte ich mir von Helly Hansen besagte Schwimmweste (extra eine Nr kleiner wie ich normal betr Oberkörper habe). Kleiner, weil ich vorn auf der Brust keine geschlossene Schwimmweste brauchen kann, da dort ja der Trapezhaken noch hervorschauen sollte. Bedeutet, das in meiner Anfangsüberlegung die Schwimmweste über dem Hüfttrapez getragen wurde. Fühlte sich aber nicht so gut an und das Einhaken ins Trapez wurde beeinträchtigt. Außerdem erschwerte es doch extrem das "Loswerden" des Hüfttrapezes, Man weiß ja nie, wenn man doch mal eingehakt im Trapez blöd unterm Segel im Wasser liegt und es schnell gehen sollte, weil die Luft knapp wird...
Der Auftrieb war zwar gut, aber so wollte ich sie nicht nutzen. Es fühlte sich "eingeengt" an. Deswegen habe ich sie umgebaut, damit sie im Bereich des Hüfttrapezes unter diesem getragen werden kann und nicht mehr stört. Dazu habe ich unterhalb des Brust-Schließgurtes die 2 vorderen und den hinteren Auftriebskörperbereich aufgeschnitten, die Auftriebskörper bis dahin gekürzt. Vorn die 2 Auftriebskörper (4 Lagen Schaumplatten) um 2 Lagen reduziert, hinten ebenso gekürzt und 3 zusätzliche Lagen (hatte ich noch von irgendwelchen Verpackungen und ist identisch mit dem original vorhandenen gewesen). Der Schaumstoff darf kein Wasser aufnehmen (geschlossenzellig). Danach wieder zugenäht und noch unter die Schaumstoffbereiche durchgenäht, damit diese nicht ver- bzw runterrutschen können. So kann sich jeder, nach seinem gewünschtem Auftriebsvermögen, eine Auftriebsweste selbst machen, die unter das Hüfttrapez geht. Gegen Hochrutschen habe ich die Weste am Klettgurt des Hüfttrapezes mit den 2 an der Weste vorhandenen Bändern befestigt. Die Weste hat zwar nun keinen vollwertigen Prallschutz, aber etwas schon, natürlich nur hinten und vorn die oberen vorderen Rippenbereiche. Seitlich und unten sind die Rippen dadurch nicht geschützt, aber da bietet mein Hüfttrapez einen gewissen Schutz. Nach Einsatztest über 2 Tage auf dem Bodden bei WS 8-27 knt und Segel 4,5-7,5 bin ich voll zufrieden mit dem Ergebnis. Der Wasserstart schwimmend ist nun wesentlich (!) entspannter und der zusätzliche Auftrieb ermöglicht es mir das Segeltop zügig aus dem Wasser zu ziehen (endlich und ohne unterzutauchen). Die Weste engt mich nicht ein und ich kann sie bezüglich Brustumfang an alles anpassen was ich an Neo's (oder auch nur ein Shirt) so drunter trage. Ich spüre sie gar nicht, nur deren Auftrieb, wenn ich mal im Wasser liege. Vielleicht hilft es anderen Surfern, die sich selbst zu helfen wissen. Kostenmäßig lag die originale Schwimmweste bei knapp 40 €.
Eine Prallschutzweste generiert viel weniger Auftrieb, dafür sieht sie natürlich "schicker" aus. War mir nicht so wichtig.
Helly Hansen Herren Rettungsweste Sport Ii Schwimmweste-gekürzt.jpgHansen-Schaumstoff.jpg
PS.: Vielleicht mach ich demnächst mal ein Foto mit Trapez.