Übles Unglück in Holland - 3 tote Kiter

Zitat von Kabbel_bei_WNW

Habt ihr als Windsurfer schon mal jemandem geholfen? Muss ja nicht gleich eine Lebensrettungsaktion gewesen sein.

...über die vielen Jahre gab es bei mir 2 sehr ernste Fälle - beide wären sehr wahrscheinlich tödlich geendet - würde aber den Rahmen hier sprengen- und sind vor allem glücklich und unverletzt zu Ende gegangen - und ALLE - Retter wie gerettet waren glücklich UND dankbar ...

Ich möchte nur kurz über eher einen "kleinen" Fall berichten - an der spanischen Atlantik -Küste bei strengen aber nicht wilden Bedingungen - saß ein Windsurfer recht weit draußen auf dem Board - und signalisierte das intern. Seenot-Zeichen.

Ich sofort hin -klassisches Malheur - Mastfuß aus Schiene - one - Bolt - Dünung um 2m …. ich fordert Ihne auf es weiter zu versuchen den Mastfuß wieder ins Board zu fummeln - erst mal alleine und wenns nicht geht dann eben zu zweit - UND - jetzt wirds mMn - wichtig - ICH habe klar gesagt (so weit reicht mein spanisch noch …) - ich bleibe auf jeden Fall derweil bei Ihm - man konnte förmlich sehen wie sich seine Aufregung gelegt hat und er sich wieder konstruktiv ans zusammenstecken - machte … ( während ich um ihn kreiste) … und siehe da - 3 Minuten später war er erfolgreich …. der Mastfuß drin - provisorisch so fest wie möglich gedreht und gemeinsam zurück ans Ufer ..(derweil waren dann auch eine gute handvoll anderer Kollegen bei uns und haben gecheckt ob wir zurechtkommen - dass hat mich schon beeindruckt und gerührt ….

( Ein dankbares Handzeichen gabs oben drauf - 30 min. später waren alle wieder freudig in Action …)

Die Botschaft ist: Augen offen halten - und niemanden alleine lassen ….

Zitat von Kabbel_bei_WNW

...

Habt ihr als Windsurfer schon mal jemandem geholfen? Muss ja nicht gleich eine Lebensrettungsaktion gewesen sein.

…

Als ich 18 war - also vor 33 Jahren - hat mir ein Windsurfer (sehr wahrscheinlich) das Leben gerettet, als ich ca. im April bei Föhn in der Mitte des Urnersees mein Material verloren hatte und (als Schüler) mit zu dünnem, löchrigen Neopren unterwegs war. Ich bin sehr dankbar, dass ich da einiges lernen durfte.

Vermutlich bin ich deshalb sehr schnell bei einem Surfer um nachzufragen, ob alles in Ordnung ist - auch deshalb, weil ich gut auf Raum-Kurs surfen und Höhenlaufen kann (Ausnahme: bei Welle - da bin ich selber Anfänger). Alles nur kleinere Episoden, bei denen ich helfen konnte - ohne dass es brenzlig war:

• 1x bei moderatem Föhn auf dem Urnersee einen Ersatz für eine gebrochene Gabel geliefert und montiert. Ich wusste nicht, dass das funktioniert - es hat aber funktioniert.
• 1x auf dem Comersee einen Ersatz-Mastfuss geliefert und montiert
• 2x abgetriebener Anfänger bei moderatem Wind heimgezogen
• 3x rausgerutschter Mastfuss montieren - das habe ich mittlerweile wirklich draussen, wie man das zu zweit am besten macht - das geht wirklich nur zu zweit
• 1x bei Nordwind bei Campagnola einen entkräfteten Windsurfer (er schwimmend) heimeskortiert und mit dem Auto nach Norden nach Hause gefahren
• 1x einem Segler geholfen, wieder ins Boot zu steigen (über mein Board als Zwischenstufe)
• 1x einem unbemannten "Smart-Kat" hinterher, bis die Crew wieder herangeschwommen war
• 1x bei gebrochenem Gabelbaum bei Leichtwind zurück zur Surfstation gezogen (Crew hat nix gemerkt)
• 1x gemeinsam mit der Seepolizei ein gekentertes Segelboot wieder aufgerichtet

Einmal bin ich bei rasch aufkommendem Gewitter am Gardasee nicht raus, weil ich wusste, dass der strauchelnde Surf-Anfänger ein Triathlet war und viel Ausdauer beim Schwimmen hatte - ich war aber ready zum Rausfahren und habe die Situation beobachtet.

Es wurde mir schon geholfen und ich habe schon oft Surfen, Kitern und Seglern geholfen.

Ein Toter war auch schon dabei, daher kenne ich die Risiken, auch wenn Wetter und Wind Top zu sein scheinen. Wind, Meer und Strömung sind nicht vollständig zu beherrschen.

Nach einer Hilfsaktion ist damit auch der eigene Surf Tag manchmal zu Ende, aber das gehört dazu.

Ich finde es übrigens korrekt, wenn die Hilfe bei Leichtsinn nicht kostenlos ist, mindestens ab dem 2.ten Mal, denn leider fördert das Wissen um Hilfe die Unvernunft.

Ich hatte – vor 30 Jahren etwa – mal ein komisches Erlebnis in Kroatien.

Ich war alleine vor meiner einsamen Bucht am Surfen ... da kam übers Meer eine Windsurferin daher.

Soweit ich noch weiß, ein längeres Board, in Verdrängerfahrt, wenig Wind, ein eher kleines Segel.

Die muss etwa 15 Kilometer unterwegs gewesen sein und fragte, wo es Richtung Nerezine geht, das war so weit,

dass man es nicht sehen konnte. Sie sei mit ihrem Vater unterwegs und hat ihn aus den Augen verloren...

Ich bin mit ihr in die Richtung gesurft, 1-2 Kilometer, bis der Vater in der Ferne zu sehen war. War echt crazy

und die muss eine super Kondition gehabt haben.

Zitat von rrd248

[...]Ich finde es übrigens korrekt, wenn die Hilfe bei Leichtsinn nicht kostenlos ist, mindestens ab dem 2.ten Mal, denn leider fördert das Wissen um Hilfe die Unvernunft.

Abgesehen davon, dass eine potenzielle Gefahrensituation aus der ein in Not geratener Mensch gerettet werden muss auch grundsätzlich eine Gefahr für den Retter bedeutet. Gleichwohl sind wir alle Menschen und es muss uns erlaubt sein auch mal Fehler zu begehen.

Ich wurde vor etwa 2 Monaten auf dem Bodensee gerettet.

Bin mit 9.5er von Berlingen rüber auf die Deutsche Seite gedümpelt.

Kaum drüben angekommen hat der Wind ordentlich zugenommen.

Kurz versucht auf Starkwind zu trimmen. Bin knapp zur hälfte des Sees gekommen.

Dann war Schluss ! Keine Kraft mehr das überpowerte Segel zu halten.

Ein Surfer mit dem ich noch vorher ein wenig gequatscht habe,

hat mich gesehen und mir sein 8.5er Racesegel übergegeben/getauscht.

Leider war das für mich als Aufsteiger immer noch zu gross.

Er hat das gesehen, ist dann nach Berlingen gesurft hat dort von einem anderen ein 5.5er geholt, und es mir gebracht.

Einfach mega coole Aktion von dem Typ !!!

Wäre wohl sonst ein Fall für die Seerettung geworden.

Komischerweise hatte es nie eine Sturmwahrnung.

Jedenfalls sagten mir Locals bei der Windstärke müsste es eigentlich blinken.

waren sicher 20kn. Angesagt bei Windfinder waren etwa die Hälfte davon.

Ach, dann wärst du halt eine Weile getrieben ... auf der Reichenau ist es auch schön
Nein Spaß, das Wasser ist schon noch arg kalt.
Und ihr habt dann jeweils die Segel getauscht mitten auf dem See?

Ja natürlich !

War schon fast lustig .

Krass war schon zu merken wenn die Puste ausgeht bist echt am Arsch.

Drum ganz feste gelernt ! Niemals im Winter allein auf den See.

Bei 20 knt „Sturmwarnung“..?

(Nichts für Ungut, Dein Segel war dafür sicher zu groß - auch wenn ich mich mit Material >7qm überhaupt nicht auskenne...)

Aber „Sturm“ ist erst >41knt (da fahre ich 3,2-3,6 qm)

27D295D3-64A5-490C-87DA-E7A813DEA78D.png

Gut zu lesen, dass es ne menge hilfsbereite und verantwortungsbewusste Surfer gibt, aber wenn jeder hier ne Liste seiner Hero's schreibt, wo führt's hin ?

Vielleicht wäre es gut, zu schreiben in Richtung Vermeidung und mit Begründung.

Simples Beispiel. Wenn's bei mir am Bodden viele Böen über 20 kn hatte (noch mit dem 155-er Board), war mir klar, dass dies für mich (und meiner Könnerstufe) schon grenzwertig werden kann. Also bin ich im nahen Uferbereich geblieben und habe da erst mal ein paar Schläge gemacht und geschaut, wie sicher bei den Bedingungen meine Halse/Wasserstart (mit meinem aufgeriggtem Material) ist. Danach bin ich entweden weiter raus (um Höhe laufen einzuschätzen) oder zurück an Land umzuriggen oder gar aufzuhören. Gerade das Letztere fällt etxtrem schwer. Sich einzugestehen, dass man heute besser nicht raus fährt. Morgen ist auch noch ein Tag. Dann sehe ich mitunter Surfer weiter draussen, die die Frage für sich anders beantwortet haben, aber wohl lieber auch draußen geblieben wären. Natürlich will man sich weiter entwickeln, aber erzwingen läßt sich in diesem Sport doch eher nix.

Zitat von Carl Aasch

Bei 20 knt „Sturmwarnung“..?

(Nichts für Ungut, Dein Segel war dafür sicher zu groß - auch wenn ich mich mit Material >7qm überhaupt nicht auskenne...)

Aber „Sturm“ ist erst >41knt (da fahre ich 3,2-3,6 qm)

27D295D3-64A5-490C-87DA-E7A813DEA78D.png

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Kann man nicht pauschalisieren. Ich bin schon 5.4 gefahren bei (dokumentierten) 55kn Grundwind, Böen von 65kn.

Ging!

Ich glaube Dir, dass Du damit auf dem Wasser warst. Aber dann bist Du nicht wirklich „gefahren“, sondern eher „gefahren worden“...

Zitat von Oppi

Zitat von rrd248

[...]Ich finde es übrigens korrekt, wenn die Hilfe bei Leichtsinn nicht kostenlos ist, mindestens ab dem 2.ten Mal, denn leider fördert das Wissen um Hilfe die Unvernunft.

Abgesehen davon, dass eine potenzielle Gefahrensituation aus der ein in Not geratener Mensch gerettet werden muss auch grundsätzlich eine Gefahr für den Retter bedeutet. Gleichwohl sind wir alle Menschen und es muss uns erlaubt sein auch mal Fehler zu begehen.

Natürlich muss jeder gerettet werden, aber es muss nicht immer umsonst sein. Wenn man Fehler macht muss man dazu stehen und ggf. auch dafür bezahlen.

Viele Retter an der Nordsee sind Freiwillige, die ihren Job verlassen, auch für jeden Leichtsinnigen.

Wenn ich denn sehe, dass Gerettete selbst eine Spende verweigern und das als Service betrachten bin ich für Kostenbeteiligung.

Zitat von Totti-Amun

Zitat von Carl Aasch

...

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Kann man nicht pauschalisieren. Ich bin schon 5.4 gefahren bei (dokumentierten) 55kn Grundwind, Böen von 65kn.

Ging!

also bedingungen wie beim legendären defi 2015 tag 2 ...

rennen 1 bin ich mit 3,7 irgendwie fertig gefahren - das war kein fahren mehr

in der pause habe ich pros fotografiert - anders bringdal mit speedzeug und 5,0 in der abdeckung der häuser, patrik diethelm mit 4,6 am testen... schaut euch die bilder an

roland frischling mit 3,?? am freeriden

die rennen wurden dann abgesagt weil die sicherungsboote nicht mehr fahren konnten und die helis auch langsam probleme bekamen

bilder dazu hier

c-bra.info

Zitat von Nimzo

Dann war Schluss ! Keine Kraft mehr das überpowerte Segel zu halten.

Ein Surfer mit dem ich noch vorher ein wenig gequatscht habe,

hat mich gesehen und mir sein 8.5er Racesegel übergegeben/getauscht.

Hatte genau dieselbe Situation in Berlingen auch schon und hätte mich fast erkannt. Aber ich war damals auf 4.4 oder so, also war das nicht ich:-) Materialtausch bei erschöpften Surfern mache ich übrigens oft (mind. 1-2x pro Saison), da ich immer klein unterwegs bin und sich bei uns doch der ein oder andere Aufsteiger mit grossem Segel tummelt, die bei plötzlichem Auffrischen Probleme bekommen. Gerade in der kalten Jahreszeit kann es halt wirklich schnell vorbei sein mit der Kraft.

Zitat von c-bra

also bedingungen wie beim legendären defi 2015 tag 2 ...

rennen 1 bin ich mit 3,7 irgendwie fertig gefahren - das war kein fahren mehr

in der pause habe ich pros fotografiert - anders bringdal mit speedzeug und 5,0 in der abdeckung der häuser, patrik diethelm mit 4,6 am testen... schaut euch die bilder an

roland frischling mit 3,?? am freeriden

die rennen wurden dann abgesagt weil die sicherungsboote nicht mehr fahren konnten und die helis auch langsam probleme bekamen

bilder dazu hier

c-bra.info

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Worldcup Port St. Louis war das, ich meine 2005. Ich war nicht in der Lage, das Segel zugunsten eines 4.7er umzuriggen.

Ohne jetzt unserem Foren-Spezialisten Futter geben zu wollen. Aber das war das Jahr, wo die Pryde Segel und Zubehörteile das letzte Mal geil waren.

Danach ging es abwärts.

Zitat von Joerge

Gut zu lesen, dass es ne menge hilfsbereite und verantwortungsbewusste Surfer gibt, aber wenn jeder hier ne Liste seiner Hero's schreibt, wo führt's hin ?

Vielleicht wäre es gut, zu schreiben in Richtung Vermeidung und mit Begründung.

...

Vielleicht hätten die Erfahrungsberichte rund um heikle Erlebnisse und kleineren/grösseren Rettungsaktionen Potenzial für einen eigenen Thread. Ich fände es toll, wenn wir da Wissensbausteine zusammenführen könnten. Lust hätte ich, an einem Seminar teilzunehmen (oder falls nicht anders möglich: selber ein solches zu organisieren), welches Rettungstraining und -techniken zum Gegenstand hat.

bei events wo andere und auch sicherheitsdienst da sind kann man sierlich auch ein bisserl mehr riskieren als beim frei fahren...

aber ab 50 kn wirds mMn echt grenzwertig, ich werde da auch mit zunehmendem alter etwas "ruhiger"....

Zitat von doubleheelslide

Zitat von Joerge

Gut zu lesen, dass es ne menge hilfsbereite und verantwortungsbewusste Surfer gibt, aber wenn jeder hier ne Liste seiner Hero's schreibt, wo führt's hin ?

Vielleicht wäre es gut, zu schreiben in Richtung Vermeidung und mit Begründung.

...

Vielleicht hätten die Erfahrungsberichte rund um heikle Erlebnisse und kleineren/grösseren Rettungsaktionen Potenzial für einen eigenen Thread. Ich fände es toll, wenn wir da Wissensbausteine zusammenführen könnten. Lust hätte ich, an einem Seminar teilzunehmen (oder falls nicht anders möglich: selber ein solches zu organisieren), welches Rettungstraining und -techniken zum Gegenstand hat.

Auch dafür bietet sich das Surf-Wiki/Lexikon an, es nutzt leider nur niemand...

Frauen sind einfach klüger...

Als meine mir hier über die Schulter schaute, meinte sie kopfschüttelnd: "Männer und ihre Pen..vergleiche. Schaut's mal in eure Hose... Genau durch das "wer hat den Längsten", passieren doch solche Tragödien!"

Ja, sie hat natürlich so überhaupt keine "Ahnung" vom Surfen, aber klug ist sie schon...