Wie Alu-Fuselage vor Korrosion schützen?

  • t36: ich möchte meine Aussage revidieren: Laut Sicherheitsdatenblatt ist WD40 tatsächlich "leicht biologisch abbaubar"


    Da bin ich dem Irrglauben erlegen, dass das das enthaltene Mineralöl toxisch sei. Mea culpa!

    X/

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  • Gar nicht schlimm. Hatte mich halt geärgert als "Umweltsau" dazustehen. vg, Boris

  • Hallo zusammen,


    ich wollt wieder zum Thema zurück. Grundsätzliche Frage dazu, hat jemand schon mal hochfeste Aluschrauben

    getestet, ggf. Titan - ist ja im weitesten Sinn auch eine Alulegierung?


    Dann wär zumindest die elektrochemische Reaktion reduziert oder nahezu aufgehoben.


    Gruß


    Christian

  • Titanschrauben: da gabs Meldungen im Seebreaze-Forum, dass da welche verbogen wären, abgerissen wären und User auf Edelstahl gewechselt sind.


    Ich weiß aber nicht, ob das substanziell von Bedeutung ist - Gibts da unterschiedliche Qualitätsstufen bei Titanschrauben?

  • naish liefert titanschrauben dazu, hab aber keine erfahrung damit und fahr bislang nur süsswasser

    vom moped her weis ich dass es grosse unterschiede zwischen titanscharuebn gibt, preislich und festigkeitsmässig


    die titanlegierungen mit dene ich bislang gearbeitet habe waren auch extrem unterschiedlich - von butterweich bis kaum bearbeitbar


    wenn das wirklich ein problem wäre - ich würde eine opferanode irgendwo dranbauen

  • Bei Slingshot sind alle Schrauben aus Titan.

    https://www.slingshotsports.de…ttes-titan-schrauben-set/


    Titan liegt in der Elektrochemischen Spannungsreihe sehr günstig zu Alu. Gammelt also wenig.


    Übel wird es wenn wie hier in dem einen Fall ein Kohlemast verwendet wird, darin eine Metallbuchse die elektrisch leitend mit der Kohle verbunden ist. Da drauf schraubt man die Alufuselage mit einer Schraube die eine andere Legierung hat als die Metallbuchse. Es entstehen so mehrere Batterien die sich solange entladen, bis dass Metall sich aufgelöst hat.


    Es scheint hier Leute zu geben die immer noch nicht verstanden haben, dass es reicht, wenn man das Foil zerlegt, damit es nicht gammelt. Ich finde es grausig da ran zu denken, dass ich eine Fuselage voll Öl und Sand hätte, und im Winter auch die Neoprenhandschuhe voll Sand und Öl.

  • … oder ein Vollcarbonfoil fahren, da gammelt gar nix, nix Öl, nix Fett, nix spülen, nix zerlegen

    Mein Aeromod ist das ganze Jahr komplett montiert im Womo, da korrodiert gar nix.


    -> Aeromod, AFS, Horue, Gong, Gofoil etc.

    Es gibt schon ein paar die das machen und die die's nicht können/wollen machen die Fuselage halt aus Alu, ist auch billiger.



    Aber es wird ja munter gekauft und anschließend wundert man sich über Korrosion oder zerlegt und fettet fleißig.


    Alex

  • Bei den Fuselage tut sich gerade sehr viel. Kosten in Alu 200-300 und kann ich damit testen, was ich mag und nicht mag bzw. was mir hilft und nicht hilft.

    Wenn sich das geklärt haben wird, und es Carbon-Fuselages von Lokefoil und Phantom geben sollte - wäre das ein weiterer gehbarer Entwicklungsschritt für mich.


    Ich bereite mein Surfmaterial immer nach - das Fetten kostet 2-3 Minuten, die ich am Rechner vor dem Surf-Forum sitze und bewundere, wieder viele User Ihre jeweilige individuelle Materialentscheidung als die einzig richtige ansehen, Viele liebe Grüße Boris

  • Lokefoil ist natürlich Humbug, keine Alu-Fuselage, sorry

  • Könnte man das Problem eigentlich durch dickere Eloxalschichten auf dem Alu lösen?

  • Ist da ein großer Preisunterschied bei den Eloxierungen?

  • bezogen auf den UVP minimal - bezogen auf die produktionskosten schon erkennbar.
    aber in den fällen die ich kenne ist eher die QS aus dem ruder gelaufen, schichtdickenkontrolle ist nicht so einfach und im preissensiblen sportikelmarkt schwierig. und gerade an "blöden ecken" ist die kontrolle auch schwierig.


    ist ein schwieriges balancieren zwischen legierung ( bearbeitbarkeit, festgkeit, verfügbarkeit, preis), beschichtung ( farbe, qualität , ...) dem zeitplan etc.
    und wenns dann endlich produziert da liegen und es passt was nicht perfekt - was machst - nicht liefern ??? - das bekommst oft auch im automobilbereich etc nicht perfekt hin


    ich seh halt in dieser lieferkette eher das problem als bei der elektrokorrosion bei ein paar betriebsstunden

  • Ich habe nun gar keine Ahnung von Beschichtungen derart (nur verchromen), aber geht das nicht auch einher mit einer gewissen Schichtdicke? Und die wiederum würde dann mit mehr oder weniger Fertigungstoleranzen verbunden sein und auch ggfs. Abplatzungen durch den Betrieb.

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Kann ich die neuen aus Flugzeug-Alu gefertigten Evo Fuselage nachbeschichten lassen?


    Ich weiß, wir haben hier KFZ-betriebe, die machen Pulverbeschichtungen für Felgen - oder ist das was ganz anderes? Viele liebe Grüße!, Boris

  • pulverbeschichtung geht, ist mMn aber relativ weich - frag einfach mal nach


    Eloxierer gibt es viele, manche mache es sogar selber (würde ich jetzt nicht machen) - einfach mal nach betrieben in der nähe suchen


    ein sehr guter industrieller beschichter der auch einzelstücke macht ist aalberts bzw ahc mit vielen standorten - ggf da mal anrufen


    auchhier findet man einiges zum thema

  • Danke dir sehr - werde die Evo Fuselage bisschen fahren, schauen und berichten :-)

  • Ich wage es jetzt mal den Thread nochmal auszugraben in der Hoffnung nach den 2,5 Jahren evtl. langfristige Erfahrungen zu hören. Habe selber ein gebrauchtes Fanatic Foil mit Alu Fuse und Mast gekauft und das sieht noch ganz brauchbar aus aber ganz leichte Spuren sind auch schon erkennbar und da möchte ich doch ganz gern früh gegensteuern.

    Was mich jetzt vorsichtig gesagt etwas verwundert sind Umweltbedenken bzgl. biologischer Abbaubarkeit zu WD-40 aber keine zu PTFE aka Teflon? Das Zeug ist Sondermüll der auch auf Millionen Jahre nicht abbaubar ist und in der Produktion entstehen PFC/PFOA (bioakkumulativ, hochtoxisch, nicht abbaubar), die anteilig auch noch im Endprodukt zu finden sind. Diese finden sich daher inzwischen praktisch überall, egal ob in der Muttermilch oder in eigentlich unberührter Wildnis und werden da auch nie wieder verschwinden. Noch kritischer wäre es vielleicht Plutonium im Meer zu versenken, aber über WD-40 würde ich mir im Vergleich dazu definitiv keine Sorgen machen und über irgendwelches Mikroplastik auch nicht mehr...

    Daher würde mich sehr interessieren ob es nicht irgendwas ohne Teflon gibt das auch ordentlich funktioniert, nötig ist PTFE für einen Korrosionsschutz ja meinem Verständnis nach nicht und so hatte ich galileo auch verstanden? Ich würde einfach ein biologisch problemlos abbaubares, zähes Fett hinschmieren, was auch wenn kiloweise davon im Meer verschwinden würde wesentlich umweltschonender wäre. Hat speziell dazu jemand evtl. sogar schon Erfahrungen und einen guten Tipp?

    Schonmal danke und sorry fürs Uralt-Thread ausgraben, aber da es um Langzeiterfahrungen ging hielt ich es vertretbar ;)

  • meine Moses/Sabfoil-Kombis waren jetzt 2 Saison vom ersten bis zum letzten Saisontag zusammengebaut - beim Zusammenbau halt kräftig mit dem Lithium-Gel von Sabfoil alle Bohrungen bepinselt. Geht am Ende der Sasion alles gut wieder auseinander - trotz 4 Wochen Salzwasser.


    Gab in Griechenland auch Foils, die nicht mit Tefgel o.ä. gepflegt worden waren - da gibts Alu-Fraß an den Bohrungen ...


    Leider kann ich dir keine Alternative anbieten, wo jemand ein biologisch unproblematisches Produkt evaluiert und für gut befunden hat. Ich habe von keinem bisher gelesen.