Warum ist der Windsurf-Sport allgemein so klein und nicht mehr so beliebt?

  • Gar nicht so einfach... mit diesen Windrädern.

    Sie haben lufttechnisch definitiv Einfluss auf ihr mittelbares Umfeld, vor allem in Lee. Welchen und wie "weit" reicht er?

    Diesen zu konkretisieren ist leider ein großes Problem, da es einen wahnsinns Aufwand bedürfte, den bisher noch nicht wirklich jemand bereit war zu finanzieren. Die bisher vorliegenden Untersuchungen und Gutachten bringen mich immer noch nur zum Schmunzeln. Die Ergebnisse sind fast allesamt "vorhergewünscht"...

    Ich habe, beruflich bedingt, doch einige lufttechnische Großversuche durchführen dürfen und weiß, dass durch die veränderte Luftströmung (Erhöhung der Luftgeschwindigkeit und der radialen Turbulenz) sich zwangsläufig Veränderung in der Umwelt ergeben müssen. Aber, da die Prozesse in der Natur und Umwelt sehr komplex sind, steht die Forschung da noch sehr am Anfang. Der Mensch macht ja häufig erst mal Dinge, ohne die Konsequenzen ausreichend vorherzusehen.

    Wir sind eben eine experimentierfreudige Spezies.:/

  • Ich kenn mich zwar überhaupt nicht aus, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es grossflächige Auswirkungen haben kann:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • sheshe

    Das Video zu veröffentlichen (damit meine ich nicht Dich!) ist, ja wie soll ich sagen? "Mutig" oder naiv. Jeder, der schon mal Rauch in einen Rotor in Bewegung hat strömen lassen schüttelt darüber den Kopf. Ich auch. Diese Sim ist echt peinlich und ich würde sie, als Wissenschaftler, ganz sicher niemanden zeigen wollen. Ein derartiges Strömungsbild kann es nur in einer Sim geben, die so programmiert ist, dass sie dieses Strömungsbild darstellt.:thumbdown:

  • sheshe

    Das Video zu veröffentlichen (damit meine ich nicht Dich!) ist, ja wie soll ich sagen? "Mutig" oder naiv. Jeder, der schon mal Rauch in einen Rotor in Bewegung hat strömen lassen schüttelt darüber den Kopf. Ich auch. Diese Sim ist echt peinlich und ich würde sie, als Wissenschaftler, ganz sicher niemanden zeigen wollen. Ein derartiges Strömungsbild kann es nur in einer Sim geben, die so programmiert ist, dass sie dieses Strömungsbild darstellt.:thumbdown:

    Danke für diese Klarstellung. Wie gesagt habe ich keine Ahnung davon, könnte mir aber so etwas wie in der Sim gut vorstellen. Was passiert denn, wenn man Rauch in einen drehenden Rotor schüttelt?

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • Die Rotorblätter der "Windräder" sind etwas anders geformt, als Ventilatoren, die Luft in 1. Linie transportieren sollen. Die großen Rotorblätter müssen eher Winddruck in eine Drehbewegung umzusetzen. Dies ist schon ein starker Unterschied. Dadurch ergibt sich zwangsläufig ein Strömungsbild mit weit größerer radialer Ausdehnung, weit mehr Unterdruckbereiche hinterm Rotor, Querströmungen, Negativdrücke und Wirbel. Hinzu kommt, und dies fehlt im Video gänzlich, der "normale Wind" mit seinen Wirbeln, Drehungen, Druckdifferenzen... Ein reales Strömungsbild würde eine viel größere Höhen- und Breitenausdehnung haben.

    Interessant ist auch, wie die Stellung der Rotoren gesteuert wird, denn die stehen ja nicht wirklich permanent im rechten Winkel zum einfallendem Wind. Naja, es ist schon "etwas" komplexer...8)

  • Gar nicht so einfach... mit diesen Windrädern.

    Sie haben lufttechnisch definitiv Einfluss auf ihr mittelbares Umfeld, vor allem in Lee. Welchen und wie "weit" reicht er?

    Laut dem Guthaben das der texanische Windparkbetreiber veranlaßt hat, kam es durch den 50km luvwärts gelegenen Windpark zu einem Leistungsverlust von 10%.

    Du meinst „Gutachten“ ...? Da wäre ich vorsichtig. Bei 50 km Entfernung wird es schwierig, man müsste gleichzeitig
    mit und ohne Windpark messen können. Was ja schwierig sein dürfte. Die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten weichen

    enorm ab, und wenige Kilometer weiter können ganz andere Werte gemessen werden. Also mit was soll man da

    zuverlässig vergleichen? Und wenn man messen könnte, bräuchte man kein „Gutachten“.

  • Die Auswirkungen von Windkraftanlagen wurden anfangs schon unterschätzt. Anfänglich hat man mit zu geringen Abständen gearbeitet. Und ein Gutachten ist nun mal ein Gutachten, wer es besser weiß kann ja ein eigenes erstellen. Einfach anzweifeln was einem nicht gefällt, darf doch nur der amerikanische Präsident.

    Und jetzt zum letzten Mal mein Empfinden der schlechter werdenden Windbedingungen beruhen nicht darauf das ich früher Longboards bei 6kn gefahren bin oder Slalom mehr Wind braucht. Ich mag diese herein interpretierten in Aussagen anderer echt überhaupt nicht.

  • Ich halte eh nichts von diesen Dingern, aber deren Lobbyarbeit ist "beachtenswert". Die Aufstellung von Windrädern hat definitiv Auswirkungen auf die Umwelt und den Wind. So lange aber keiner nachweisen kann, wie negativ die Auswirkungen sind, werden sie munter aufgestellt. Bei uns steht so ein Teil relativ dicht an der Straße (da sind 100 km/h erlaubt) und bei Sonne fällt der Schatten des drehenden Rotors auf die Straße. Als ich dieses "Schauspiel" zum ersten Mal unvorbereitet erlebte, wäre ich fast am Baum gelandet, so habe ich mich erschrocken und instinktiv ne Ausweichbewegung mit dem Auto gemacht (bei ner 100). Irre! Naja, aber dies ist sicher ne ganz eigene andere Diskussion...

    Heute waren wir Windsurfen in Zühlendorf und dort kam der Wind direkt aus Richtung Windräder. Er war extrem böig und sprang zwischen 5 auf fast 26 Kn und zurück. Drehungen um ca 30-40 Grad. Klar streicht der Wind aus dieser Richtung auch über die Darßer Insel-Landmasse.

    Da keiner sagen kann, wie das Windprofil vor den Windrädern aussieht, kann man auch keine wirklich sinnhafte Aussage über den Einfluss der Windräder in Lee treffen. Aus meiner beruflichen Erfahrung mit Luftströmungen vermute ich aber doch stark, daß die Wirbel und Böen dadurch verstärkt werden. Das heißt aber lediglich, dass man als Windsurfer einen vielleicht etwas böigeren unkonstanteren Wind hat. Verschmerzbar. Was es für die Fauna und Flora negativ verändert ist es evtl. weniger. Aber he, hauptsache alternativer Strom mit nem ganz schwachen Wirkungsgrad und heftigen Resourcenaufwand von "weit draußen", den tragen wir dann mit Eimern dahin, wo er gebraucht wird...oder bauen ne schicke Stromtrasse für die paar Räder.

  • Interessante Diskussion, aber der ausschlaggebende Grund für die schwächere Popularität unseres Sports sind diese Dinger nicht.

  • Interessante Diskussion, aber der ausschlaggebende Grund für die schwächere Popularität unseres Sports sind diese Dinger nicht.

    Genau das wollte ich auch sagen. Wir sind jetzt völlig vom Thema abgekommen.

    Frage: Hat sich überhaupt jemand das Eingangsvideo angeschaut?

  • Frage: Hat sich überhaupt jemand das Eingangsvideo angeschaut?


    Nein. 1,5 Stunden und dann mit den Pornobalken ... das halte ich keine 5 Minuten aus. 8)

    Aber du hast doch alles schön zusammengefasst. :)


    Und ich weiß die Antwort eh, weil ich selber Kinder habe und von jedem genau weiß, warum

    es nicht (mehr) Windsurfen geht. Zu aufwendig. Zu wenig Gelegenheit. Und damit auch schwer

    zu erlernen, mangels Gelegenheit.

    Kiten hat der Kleine in 1 Stunde gelernt und man hat weniger zu schleppen. Thats it. :thumbup:

  • Django,


    deine Kinder haben in allem Recht.

    Der Grund warum wir dennoch windsurfen ist, daß wir süchtig sind. Echte Wind-Junkies. Davon kommst du einfach nicht weg, wenn du zuviel Gleiten inhaliert hast.

  • Django,


    deine Kinder haben in allem Recht.

    Der Grund warum wir dennoch windsurfen ist, daß wir süchtig sind. Echte Wind-Junkies. Davon kommst du einfach nicht weg, wenn du zuviel Gleiten inhaliert hast.


    Ja. Und mir ist es egal, ob meine Kinder neben mir Windsurfen oder Kiten. Hauptsache, zusammen Spaß haben. :)

  • Ich glaube nicht an diese Theorie sondern bin der festen Überzeugung, dass der „Niedergang“ vom Windsurfing als Massensport schon deutlich vor dem Trend zum Kiten begonnen hat.

    Wie ich oben schon schrieb, war Windsurfing ein Mega-Trend. Diese Zeit habe ich kaum mitbekommen, ich habe erst 1996 mit 19 Jahren so richtig angefangen. Ich bin mir sicher, Windsurfing war weit größer und populärer, als Kitesurfen jemals war oder wird.


    Ich kenne keinen einzigen Kite-Profi beim Namen, geschweige denn, dass ich ihn auf einem Bild erkennen würde.

    Björn Dunkerbeck hingegen hatte einen Nutella-Werbespot zur Primetime in den öffentlich-rechtlichen, sowas hatte sonst nur Boris Becker - der dafür aber sicher noch mehr Kohle bekommen hat.

    Apropos Kohle:

    Für ein Chimsee-T-Shirt konnte man 1996 110 DM ausgeben, gemessen an heutiger Kaufkraft vermutlich knapp 200€. Kein Wunder, dass es in unserer Stadt mit 150.000 Einwohnern zwei Windsurf-Shops gab, 200km von der See entfernt.


    Das Thema ist viel komplexer, als nur „Windsurfing vs Kiten“, denke ich.

  • Hat sich überhaupt jemand das Eingangsvideo angeschaut?

    um Gottes Willen, natürlich nicht

    ich mag die Surf-Videos von dem ja normalerweise, aber von dieser Vorgartenlaberei haben mir wenige Sekunden und einmal vorspulen gereicht für die Erkenntnis, daß das komplett uninteressant ist

  • Du kennst keinen einzigen Kite-Profi? Auf Wikipedia steht unter Robby Naish:


    Später begann er mit dem Kitesurfen und wurde 1998 Weltmeister im Slalom, im darauffolgenden Jahr Weltmeister im Slalom und im Sprungwettbewerb. Auch in diesem Sport hat er die Weiterentwicklung des Materials maßgeblich beeinflusst. 2001 stellte Naish mit 70,37 km/h (38,4 Knoten) vor Gran Canaria einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord im Kite-Surfen auf.[


  • Das Thema ist viel komplexer, als nur „Windsurfing vs Kiten“, denke ich.


    So war das auch nicht gemeint.

    Kiten ist halt nur die einfache Alternative, wenn man Surfen und Gleiten will.


    Aber es gibt außer Kiten noch viele andere Sportarten und Hobbys, die einfacher, günstiger,

    kommunikativer, leichter zu erreichen und daher beliebter sind als Windsurfen.


    Den „Mega-Trend“ überschätzt du auch etwas. An den Spots waren nicht wirklich mehr Surfer als heute.

    1985 am Gardasee oder am Ringköbing waren weniger als jetzt. Es gab dafür etwas mehr Stehsegler bei

    Leichtwind an den Seen. Aber irgendwo musste man es ja lernen. Aber auch damals haben viele danach

    wieder aufgehört und die Bretter eingemottet.


    Einige aus meinem Bekanntenkreis haben damals nach wenigen Jahren das Handtuch geschmissen.
    Eben aus den Gründen: Zu aufwendig, zu Zeitintensiv. Sobald eine Familie und Beruf wichtiger wurden.

    Obwohl sie gut Windsurfen können. Wäre beim Kiten das gleiche gewesen.