Mir ist noch 2 Punkte eingefallen, der bei dem Punkt Veröffentlichungsquote und Vorträge zu bedenken ist:
-das von den Autoren geschriebene Manuskript - in dem Fall Corona Impfung - geht an eine limitierte Zahl von Journals. Die Zieljournals haben eine hohe Impaktfaktor - d.h. wenn ich bei denen publiziere, wird meine Arbeit öfters zitiert - also steigt meine wissenschaftliche Bedeutung. Diese Topjournals haben (in meinem Bereich) eine Ablehnungsquote von 95% - d.h. selbst wenn ich das haben will, ist die Annahme meines papers nicht sicher. Wenn man das paper nun bei den ersten 1-4 Zeitschriften nicht unterbringt (die wollen Überarbeitungen, neue Bilder et cet.) - dann ist locker ein dreiviertel Jahr rum - mein Thema ist nun "kalt". Ich kann nun wählen ob ich es im Usbekischen Sportbeobachter publiziere oder in meiner Schreibtischschublage begrabe.
-die Zahl der wissenschaftlichen Vorträge auf den 4-5 großen Kongressen im Jahr ist begrenzt. D.h. z.B. unser Weltkongress ca. 300 wissenschaftliche Vorträge. Die eingeschickten 3000 Abstracts werden nun auf 30 Topics verteilt - und von Schiedsrichtern (Reviewer) begutachtet. Und selbst wenn ich 20 Paper zu einem neuen Thema toll und wichtig finde - wenn es im Slot nur 6 Vorträge geben wird - dann fliegen 14 wertvolle Paper aus der Anmeldung.
Letztenendes will ich auf folgendes hinaus:
Auch wenn es normal ist, dass ein geringen Teil veröffentlicht wird, so muss es das nicht während einer Pandemie sein.
Zig Unternehmer stehen vor oder im Ruin. Wir haben zwei Jahre Corona mit massiven Einschränkungen hinter uns.
Die Experten warnen vor der mächtigen vierten Welle.
Ist es da zu viel erwartet, etwas am bisherigen Vorgehen zu ändern? Warum steht jetzt noch so der Veröffentlichungsort im Vordergrund? Warum muss das Ganze so ausgepresst werden (für Geld und Fame)? Kann man hier nicht zum Zweck der Coronabekämpfung unbürokratisch handeln?
Kann man nach der massiven Förderungswelle keinen offenen Umgang mit Verträgen und co erwarten?
Verstehe mich nicht falsch: nicht jeder Dreck sollte veröffentlicht werden und einige Schritte sind weiterhin essenziell (P2P). Ich würde mir da einfach ein wenig mehr wünschen nachdem es einfach so wichtig ist. Wenn man dann im usbekischen Sportmagazin veröffentlichen muss ist es halt so. Kann man nicht in den sauren Apfel beißen? Ich kenne die Antwort. Sie belastet/betrifft mich nicht. Schade finde ich es eben trotzdem.