91cm FreeRacer (PJB Typhoon) v. 1.1 in der Entstehungsphase...

  • Django

    Ui, der arme Kerl....aber das warst nicht Du, oder?


    Das ist ja echt mal maximal traurig....

  • Zug? Eher nicht. Kann bei Gelegenheit mal ausmalen was passiert aber muß z. Z. alleine arbeiten und will versuchen die Verspätungen im Ramen zu halten.

    Wäre cool wenn Du Deine Einschätzung/Erkenntnis teilen würdest.

    Hier eine Skizze vom Belastungen auf ein Brett in Kabbelwasser. Oben die Ansicht vom ganzen Brett und was passiert wenn man eine Kabbelwelle begegnet. Das Brett wird in der Mitte nach oben gedruckt, der Mastfuß, Fahrer und Brettnase wollen geradeaus wodurch die nach unten drucken. Dem Rigg ist ja wohl leichter als der Fahrer aber kann nicht mitfedern und druckt nur Senkrecht nach unten.


    Denn darunter im Detail was passiert in der Bodensandwichplatte. Es gibt den Druckkraft in Plattenrichtung von der Brettnase und hinterm Fuß. Und die Kraft vom Wasser Senkrecht auf den Boden. Wenn der Bodenplatte nicht bewegt sieht man der ungefähre Kräfte im oberen Ansicht. Der meiste Kraft ist auf dem äußeren Laminat.

    Wenn der Platte aber durchbiegt, wie im unteren Ansicht, wird es noch viel ungünstiger. Unter Umstände bekommt man im Innenlaminat gar ein wenig Zug aber die Druckkraft im Außenlaminat wird noch viel größer. Bretter brechen fast immer auf Stauch vom Außenlaminat. Nimm mal etwas ein wenig Biegsames, wie z. B. eine Segellatte und drucke von beiden Enden. So lange der Latte gerade bleibt hält das viel Druck aus. Fangt er nur ein wenig an durch zu biegen wird der Kraftverteilung ungünstiger und kann man den recht einfach durchbiegen bis der bricht. Und beim Bodensandwich wird der Wasserdruck immer den Sandwich biegen wollen. Bei plane Landungen aus der Höhe passiert das gleiche nur sind die Kräfte noch viel höher.

    Das A und O ist also der Biegefestigkeit der Bodensandwichkonstruktion. Wie erhöht man die? Erstmal durch den Sandwichdicke (erhöht sich mit fast dem 3en Exponent der Sandwichdicke. einen doppeltdicke Sandwichplatte ist 6,7 Mal so biegefest, ein 4 fach dickere Platte ist 37 mal so Biegefest), zweitens durch die Steifigkeit der beiden Laminate. Dem Innenlaminat scheint kaum was zu machen aber ist trotzdem wichtig so wenig wie möglich nach zu geben. Auch dem Festigkeit vom EPS spielt eine Rolle aber EPS kann auch ermüden, jeder Verformung über 2% ist bleibend. Auch dafür ist der Biegefestigkeit der Bodenplatte wieder wichtig. Und wenn man möchte einen einfachen Weg der Lebensdauer zu beschränken. Oder der Biegefestigkeit ist auch ein sehr gute Indikator um die (verbleibende) Lebensdauer von ein Brett ein zu schätzen.Forces in bottom.jpg

  • Witchcraft Sailboards

    Bouke, ganz lieben Dank für die Erklärungen. Das hilft schonmal gewaltig weiter.


    Mit dem was ich oben Zug genannt habe meinte ich aber auch, dass eine großflächige Druckbelastung auf das uws doch für die einzelne Faser eher eine zugbelastung ist, oder?


    Klar, zu einem gewissen Teil komprimiere ich die Faser auch, aber die Verformung (der oberfläche) die durch den Druck entstehen soll wird doch durch die zugbeständigkeit der Faser in faserrichtung verhindert, oder bin ich vollends auf dem Holzweg???

  • ich denke auch, man muss die Belastungsrichtung der einzelnen Faser betrachten, nicht die der Fläche. :/

  • Spannend wäre auch, wie viel zugbelastung dann, wenn meine Annahme stimmen würde, durchs Bügeln über chop überhaupt auf die Faser wirkt.


    Z.B. gerade bei einem großen board ist glaube ich "mein" V-Max so 27 kn....


    Das kann man sicher ausrechnen, nur ich kann das nicht:nixweiss:

  • Ja, einen Zugbelastung gibt es im Deck aber im äußeren Bodenlaminat kann es nur einen Zugbelastung geben wenn sich das Sandwich selbst lokal einbeulen würde wie bei einem Punktbelastung. Wenn sich der ganze Sandwichplatte nach innen biegt kommt auch nur von der Wasserdruck alleine nur Druckbelastung (in Faserrichtung). Und vom Wasserdruck alleine gibt es auch Kräfte in Querrichtung, die vom ganzen Brett hauptsächlich in Längsrichtung. Deshalb bevor ziehe ich im Boden, wenn ich Carbon nutze, Carbon UD in 2 Lagen wobei ich die Faserrichtung anpassen kann und nicht gebunden bin an 45°. Teilweise mach ich denn auch tri-axial.


    Einen Zugbelastung im Boden würde eigentlich nur entstehen bei einen Nasenlandung beim Backloop z.B. Und solche Landungen sind eigentlich immer weich außer man hat Bodenkontakt.


    Ich hatte mal einen Kunde der seine Nase nach oben geknickt hatte, Er sagte das war vom Schleuderstürz beim Spinloop über ein Sandbank. Wollte ein neues Brett auf Garantie und hatte gedroht mit schlechte Kritiken im holländischen Forum. Ich sagte das ist unmöglich das der Mast einen Nasen nach oben knicken kann und das sowas nur passieren kann beim Bodenkontakt und habe ihn das verweigert. Hat denn versucht auf dem Forum unter einen neuen Namen schlechte Kritiken zu posten. Das ging für ihn nach hinten los. Der war wortwörtlich ziemlich Sauer. Er ist denn nach meinen Konkurrenz aus Süd Europa gewechselt und ist dort auch im Team.

  • Spannend wäre auch, wie viel zugbelastung dann, wenn meine Annahme stimmen würde, durchs Bügeln über chop überhaupt auf die Faser wirkt.


    Z.B. gerade bei einem großen board ist glaube ich "mein" V-Max so 27 kn....


    Das kann man sicher ausrechnen, nur ich kann das nicht:nixweiss:

    Das ist sowieso schwer zu berechnen. Wir haben vorletztes Jahr mit einem Ingenieurs Student Simulationen gemacht von plane Landungen. Fallgeschwindigkeiten und der Bremsweg aus Videos berechnet/gemessen/geschätzt. Ist trotzdem nur eine grobe Annäherung. Was mann aber damit machen kann ist der Stabilität von unterschiedliche Konstruktionen berechnen und vergleichen.

    https://witchcraft.nu/strength…el-area-and-bottom-areas/

    Einen anderen Weg die ich vor allem am Anfang gemacht habe ist meine eigene Bretter zu leicht bauen und schauen wie und was als erstes kaputt geht. Hatte schon Bretter mit 4,2 oder 4,5kg. Wenn was hält weiß man nicht ob es nicht zu Stabil gebaut würde. Man muss dabei ganz genau analysieren denn wenn etwas komplett durch ist ist es nicht so einfach zu erkennen welche Lage als erste ging und wie (Druck, Stauch oder Zug).
    Ein befreundeter und bekannter Shaper hier in meiner Nähe ohne technische Ausbildung hatte vor vielen Jahre mal Probleme mit Bretter für sein bester Teamfahrer. Er packte 6 Lagen Carbon unter und über dem Sandwich im Fersenbereich was das Brett sehr schwer machte und trotzdem ging es kaputt. Hab ihm denn erklärt wie die Belastungen so sind und wie ich es mache und denn gingen seine Bretter mit 1,5kg weniger nicht mehr kaputt.

  • Das ist sowieso schwer zu berechnen........

    wow :thumbup:

    nicht wegen der Ergebnisse, sondern für die Darstellung ;)

  • Ja, super cool das Bouke hier ein bissel was von seinem know-how teilt.

    Nochmals ganz lieben Dank dafür:beerchug:

  • Moinsen ihr lieben.


    Es ging wieder mehrfach weiter.

    Erstmal wurde (ja ich weiß, war/ist umstritten) 100 g/qm bd Carbon aufs UWS auflaminiert.

    Wie wir schon diskutiert haben wird es die UWS Haltbarkeit nicht großartig verbessern, was die Faserbelastung angeht, aber ich habe das erreicht was ich erreichen wollte, denn nun kann man da nix mehr eindrücken.

    Das dürfte m.E. auch daran liegen, dass sich das Carbon eben weniger dehnen lässt als Glas.

    Next Time werde ich bei einem XPS UWS-Sabdwich gleich 213 g/qm bd Carbon nehmen...macht irgendwie doch viel mehr Sinn.


    Aber dann ging es weiter mit Spachteln...

    Erstmal Spachtel mit Talkum-Puder, in etwa so wie der Honig aus den Drückflaschen, angerührt und mit Squeege kreuzweise aufgespachtelt.

    UWS + Deck.

    Dann beides geschliffen und dann nochmal, diesmal eher so die Konsistenz von Tomatensauce aus dem Glas...vielleicht noch einen tick dicker, und dann schön mit den Squeege wieder aufgetragen, aber mega dünne nur als Porenfüller.

    Dann kamen diese "schönen" Bilder bei raus:


    SizedDown 20200418_150202.jpgSizedDown 20200418_150217.jpgSizedDown 20200418_150152.jpgSizedDown 20200418_150214.jpgSizedDown 20200418_150227.jpgSizedDown 20200418_150358.jpgSizedDown 20200418_150337.jpgSizedDown 20200418_150343.jpgSizedDown 20200418_150347.jpg

  • Jetzt hab ich schon das UWS wieder nachgeschliffen und es ist tacko :-)

    Deck muss noch ein bissel mehr aushärten, weil beim ersten Schleifversuch wurde noch ein bissel das Schleifpapier zugesetzt....

  • Dein Board sieht bisher echt ziemlich gelungen aus.

    Moin.

    Ganz lieben Dank. Ich bemühe mich von board zu board besser zu werden ;-)

  • Ich weiß nicht, warum du schön in Anführungszeichen setzt. Ich find's geil so. Gute Handwerksarbeit darf man schon zeigen.

    Klarlack druff und gut is!

    Danke und Du hast recht...ich weiß auch nicht bzgl. Der Anführungszeichen...:nixweiss:

  • Also, jetzt war lackieren dran, und danach anschleifen des UWS.

    Als nächstes dann 2K-Klarlack, dann Pads und Aufkleber, dann Standlack und dann....FERTSCH :-)

    Ach, vielleicht sollte ich dann noch Finbox, Schraubenlöcher und Mastbox mit Entlüftungsloch ausfräsen...aber das ist ja flux gemacht...


    Hier ein paar Impressionen:


    SizedDown 20200429_154606.jpgSizedDown 20200429_154611.jpgSizedDown 20200429_154616.jpgSizedDown 20200429_154629.jpgSizedDown 20200429_154632.jpgSizedDown 20200429_172952.jpgSizedDown 20200429_172955.jpgSizedDown 20200429_173003.jpgSizedDown 20200429_173013.jpg

  • gefällt mir sehr gut!!

    Ich hoffe, du bist auch mit den Fahreigenschaften zufrieden.

    Ich bin da zuversichtlich. Wenn einem etwas gefällt passt das schon.

    Respekt für die Arbeit!!

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen

  • Sehr schön!
    Sieht aus, wie wenn man auf das GfK noch Carbon drüber laminiert hätte *duck und weg* =O