Moinsen liebe Freunde des Spachtelns, Schleifens und Laminierens.
Ich habe ja schon in dem Grundsatztrööt einige Fotos gebracht und wollte hier nochmal so übersichtsmäßig mein aktuelle Projekt darstellen.
Es wird die 3te Auflage meines FreeRacers mit 91cm Breite, 233cm Länge und gut 150l Volumen.
UWS und Outline sind die hochskalierten Werte meines geliebten Tabou Manta 69.
Scoop-Rocker und Decksverlauf sind 100% dieselben Werte wie bie dem Manta.
Das das Board gut funktioniert habe ich ja schon bei der V 0.9 und 1.0 erfahren dürfen.
Warum baue ich also das gleiche Board zum 3ten Mal?
Tja, gute Frage. Bei V 0.9 war alles toll, Board war recht leicht und fuhr super ABER: Ich habe nicht ausreichend gespachtelt nach dem Laminieren. Dadurch lagen Pinholes auch nach dem Lackieren noch frei und das Board hat dadurch Wasser gezogen und Fing nach ca. 3 Monaten an im Standbereich zu delaminieren. Reparatur bei einer solchen Sache, bei der man nicht weiß wo überall Wasser reingekommen ist, ist schwierig, mega aufwändig und der Erfolg extrem unsicher. Da geht neubauen schneller.
Also V 1.0. Eigentlich alles gut bis zum Sandwichen. Aufgrund eines neuen Vakuumsystemaufbau lag nicht überall beim Sandwichprozess genug Unterdruck an. Es gab also Stellen bei denen Luft unter dem Sandwich war. Also Reparatur Nr.1 schon in dem Stadium. Vakuum reichte wieder nicht, also Rep.2 und Rep.3 bis es einigermaßen passte. Da jede Rap einiges an Gewicht mitbrachte wurde das Board am Ende leider etwas schwer (10,9 bzw. 11kg, je nach Tagesform der Waage). Das Board wurde trotzdem die ganze 2019er Saison bewegt und fuhr trotz des recht hohen Gewichts sehr gut. Extrem langsames Gleittempo möglich und trotzdem Flott genug, dass ich bei unserer 2ten Jahresregatta in der Klasse den 2ten Platz belegen konnte (ja, es haben in meiner Klasse mehr als 2 mitgemacht ;-))
Aber das Gewicht ist natürlich immer so eine Sache, v.a. bei einem Leicht bis Mittelwindboard kann so ein Kilo Boardgewicht schon der Unterschied zwischen Parken und Gleiten sein. Zudem würde ich ein etwas fluffigeres Gefühl am Fuß doch sehr schätzen, also ergab sich die "Notwendigkeit" des Baus der V.1.1
Der Unterschied aller Boards ist v.a. der Sandwichaufbau.
Bei V0.9 war es ein 5mm PET-AIREX (recht schwer und nicht so formbar wie gewünscht, v.a. hällt kein Tape drauf...viel Flucherei beim Sandwichen).
Bei 1.0 war es AIREX 70.75 im UWS und 70.90 im Deck, jeweils 3mm. AIREX 70.75 ist besser formbar als gedacht, dafür das 70.90 nicht so gut wie erhofft. Es braucht auf jeden Fall ordentlich Unterdruck in der Tüte, sonst ist es v.a. an den Rundungen doch sehr störrisch. Ansonsten eigentlich ein guter Kompromiss aus Gewicht und Festigkeit. Wenn ich das wieder nehmen sollte, dann wohl durch die Bank 70.75 weil Gewicht deutlich besser als 70.90, nicht so teuer und nicht wirklich schlechter zu Formen.
Bei V 1.1 war also Gewichtsersparnis mit einer guten Formbarkeit und v.a. durchgängig gutem Verbindungsverhalten zum Stützlamiat gewünscht, so dass das Gewicht unter 10kg zu bekommen ist, keine Lufteinschlüsse zu besorgen sind und auch um die Ecken alles Takko ist. Daher habe ich jetzt im UWS 5mm XPS (45kg/cbm) glatt genommen und im Deck 5mm XPS 3D-Core.
Animiert zu dem XPS im UWS hat mich mein altes RRD X-Fire 135 V2, da dieses im UWS auch nur recht dickes XPS hatte, was ich bei einer Reparatur gesehen hatte und eigentlich nicht glauben wollte..danach war aber auch das sehr leichte GEwicht gut erklärbar. Da das X-Fire made in 2010 war und bei mir bis 2018 durchgehalten hat, kann XPS im UWS ja nicht totaler Mist sein.
3D-Core XPS im Deck, weil nach den Tests von Mikisb war die Druckfestigkeit von 3D-Core in 5mm recht gut wenigstnes vergleichbar mit AIREX 70.75 bei gleichem oder sogar geringerem GEwicht, wenn mit der richtigen Harz/MB-Mischung abgespachtelt.
Also ging es los zunächst wie immer:
1. EPS Blöcke kaufen (über Hornbach mit Lieferung für 9,90 insges. glaube ich haben die mich so 50,- gekostet).
2. EPS Blöcke mit PU-Schaum kleben (2k-PU Schaum klebt gut, lässt sich aber blöd Heißdrahten)
3. EPS an Schablonen mit Heißdraht schneiden (Sperrholzschablonen vom DEck/Scoop-Rocker-Verlauf hate ich ja schon )
4. V-Verlauf an den Häften anzeichnen und mit an Sperrholzschablonen heißdrahten.
5. die 2 Häften mit PUR-Leim verkleben (ja, kein PU Schaum, weil PU-Schaum mit Druck aufquillt und ich ungerne eine Verzug haben wollte)
6. Maxpunkte für Outline anzeichnen (130cm vom Heck und 233cm Tip). Schablone jeweils dran, angezeichnet und ausgeschnitten.
7. Den Ausschnitt beschleifen, bis auf die angezeichnete Outline möglichst gerade ohne Wellen und co.
8. Mittellinie im UWS mit Bemaßung anzeichnen + Mitte der Doppelkonkaven anzeichnen mit Tiefenverlauf.
9. Doppelkonkaven schleifen.
10. Cut-Outs anzeichnen, Fräsen und verschleifen.
11. UWS Sandwich vorbereiten (Platten auflegen, anzeichnen + Ausschneiden + Cut Outs vorbereiten + Ausschneiden)
12. Cut-Out Positivblöcke herstellen, damit die beim Laminieren eingesetzt werden können, damit der Hartschaum in den CutOuts auch gut angedrückt wird
13. UWS Stützlamiat vorbereiten und alle Verarbeitungsmaterialien (Abreißgewebe, Absaugvließ und Absaugnetz)
14. PoorMansPrePreg bzgl. des Stützlaminats tränken auflegen, XPS abspachteln + auflagen, Vakuumkrams druff und drum und in den Sack.
15. Warten bis ausgehärtet.
16. Rail beschleifen
17. Tuck im UWS anzeichenen und schleifen
16. weiteste Stelle am Rail anzeichnen.
17. plane Fläche am Deck anzeichnen und 2 wietere Schnittebenen zum Rail hin anzeichnen.
18. äußerste Schnittlinie am Deck und Mittellinie am Rail abkleben und ersten Schnitt schleifen.
19. Mitte der gerade geschliffenen Schnittfläche anzeichnen, abkleben und 2te Schnittebene am Deck abkleben.
20. 2ten Schnitt vom Deck zum Rail schleifen.
21. Hälfte des eben geschliffenen Schnitts ermitteln, anzeichnen und abkleben.
22. dritte Schnittebene am Deck abkleben.
23. dritten Schnitt vom Deck zum Rail schleifen
22. Kante des ersten, zweiten und dritten Schnitts schleifen (ja jetzt sind es dann quasi 6 Schnitte)
23. die gröbste Kante nochmals wie 22. brechen/schleifen.
24. alles Verrunden
25. Deckkonkave anzeichnen und schleifen.
26. Masthardblock anzeichnen und ausfräsen
27. Masthardblock aus 3cm XPS herstellen und einpassen/schleifen.
28. Deckstützlaminat zusammensuchen und Verstärkungen anzeichnen und ausschneiden.
29. Deksandwichplatten auflegen, abkleben, anzeichnen und Ausschneiden.
30. Vakuumkrempel zusammenstellen
31. Mastblock mit Stützlaminat und Verstärkungen einbauen.
32. PoorMansPrePreg Deckstützlamit tränken, auflegen, beschneiden, andrücken und gut zureden.
33. Decksandwischstücke abspachteln, auflegen, fixieren und festtapen
34. Vakuumzeuch druf und festtapen und rein in den Sack.
35. Warten bis ausgehärtet und nun sieht es so aus:
SizedDown 20200206_161106.jpgSizedDown 20200206_161113.jpgSizedDown 20200206_161035.jpgSizedDown 20200206_161047.jpgSizedDown 20200206_161103.jpgSizedDown 20200206_161042.jpg