Schienbein im Surfurlaub aufgeplatzt, wie gegen Salzwasser schützen?

  • subspezialität ohne reale Auswirkung auf alltägl. Erkrankungen, Viele liebe Grüße Boris

  • Mit Infos zu Medikamenten kann ich bei Bedarf weiterhelfen. Und wenn’s nicht in Ägypten wäre, könnte ich auch ganz prima Tipps und Produktempfehlungen zur Wundbehandlung geben. Da gibt’s echt großartige Sachen mit Silber-Ionen, Alginate uvm


    Aber fragt mich nix zur Diagnostik, das dürfen Apotheker nicht...


    Zur Sache noch was: Bzgl der Nekrose-Gefahr hat der zitierte Chirurg sicher nicht unrecht. Auch wenn aufgrund der vermutlich recht starken Abgabe von Wundflüssigkeit und der Belastung vermutlich das Pflaster ohnehin täglich gewechselt wird.

    Daher hatte ich auch geschrieben, dass die Wunde zu Beginn auch antibiotisch behandelt und gut gereinigt werden muss und auch bei jedem Pflasterwechsel mit Octenisept gespült werden sollte.


    Betaisidona ist für einmal schon okay und lässt sich auch ganz gut wieder entfernen.

  • Aus viel eigener Erfahrung im roten Meer mit Platzwunden:
    Da heilt nichts, die Wunde wird immer größer und höhlt sich richtig aus.

    Es hilft nur, dauerhaft und wochenlang das Wasser zu meiden.

    Sprich, in diesem Urlaub wird das nichts mehr.


    Gruß


    Totti

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • erstmal tausend Dank für all die Tips und Erfahrungen!!!

    Ich hatte gestern abend noch was geschrieben, aber wohl leider nicht abgeschickt - jetzt aber ;):


    Danke für die Tips :thumbup:

    Nicht surfen ist keine Option, dazu komme ich zu selten auf's Wasser.

    Versicherungsfragen habe ich mal aussen vor gelassen. Der Rabauke war ein polnischer "Young Gun" - schon erstaunlich gut, nur mit Vorfahrtsregeln, Umsicht und Gefahrenbewußtsein hapert's noch gewaltig. Erst hat er mit unvermitelt per Haken schlagen die Vorfahrt genommen und dann eben beim Ausweichen nich sein Rigg entgegengeschleudert. Ich hab' mit dem Vater und dem Gruppenleiter ein freundliches aber ernstes Wörtchen geredet, mehr scheint mir da nicht sinnvoll. Es wurde zumindest Betroffenheit und Bedauern geheuchelt und eine Privatstunde in solchen Dingen zugesagt - auf dem Wasser war davon aber eher nichts zu sehen.

    Ich war ja schon froh, daß der (ebenfalls polnische) Kiter am Tag davor bei einem Sprung, natürlich auch ohne Umzuschauen - im Surfrevier - Kiter sind hier blöderweise in Luv direkt nebenan, meinen Kopf knapp verfehlt hat.


    Mal sehen, ob ich hier in der Apotheke Compeed bekomme - ich fürchte, eher nicht.

    Bisher halten meine Konstruktionen das Salzwasser höchstens 15 Minuten ab, wobei das Problem eher im Laufen durch knietiefes Wasser und im Strampeln bei Wasserstartes besteht, weniger im surfen selbst.

    Wenn ich's nicht anders in den Griff bekomme, behelfe ich mich halt mit sofortigem abspülen und desinfizieren nach der Session - über den Winter kann's dann heilen ;)



    Nachtrag von heute:

    Heute scheine ich es erstmals hinbekommen zu haben, das Ganze wasserdicht zu verpacken: Erst das Riesenpflaster (vorher gut entfettet), dann Cellophanfolie aus der Hotelkücke drum und die dann nochmal mit reichlich Tape an den Rändern gesichert. Nach 43 km, diversen 100m Wattwandern (Ebbe - den leckersten Cappucino gibt's immer noch bei der 7Bft Kitestation:thumbup:) und einigen Wasserstarts das Ergebnis: Dicht!. Bis auf ein wenig Schwitzwasser auch trocken. Eben nochmal ohne Verband im Pool gewesen, danach das gewünschte Foto gemacht und gleich wird nochmal mit Octenisept (hab' ich immer dabei) desinfiziert. Über Nacht lasse ich das Ganze dann immer offen. Ich denke, das sieht gar nicht schlecht aus - kurz nach dem Unfall hatte das Ganze noch gut 1 cm auseinandergeklafft.


    Schienbein Soma Bay 19f.jpg


    Ich überlege noch, zusätzlich eine Salbe zu verwenden, mal sehen, was ich hier bekomme (Apotheke im Palm Royale - Soma Bay) - wäre nach Euren Erfahrungen eher etwas mit oder ohne Cortison geeignet?

    Die Idee mit dem Neo-Ärmel gefällt mir auch gut - mal sehen, wem ich hier was abschneiden darf :D

  • hmm - an diese Wunde würde ich weder Salzwasser noch Pool-Wasser noch Duschwasser lassen.


    Falls deine Konstruktion dicht sein sollte, gut - falls in diese Wunde erst Salzwasser und dann Keime aus Pool oder Dusche reinkommen - riskierst du einen Rückflug im ADAC Jet.


    Desinfizieren mit Octenisept finde ich gut. Vor dem Surfen Abkleben mit Wundgitter/Wundgaze, darüber z.B. Fixomull, dann deine wasserdichte Verpackung.


    Mein Rat ist: paar Tage aussetzen

  • sieht doch gut aus... ich meine mal abgesehen von dem ganzen Ärger und den wahrscheinlichen Schmerzen, ist das doch halb so wild.

    Also ich würde mir dadurch nicht den Urlaub vermasseln (lassen).

    Keine Ahnung wie lang du noch vor Ort bist, aber 2 Wochen Salzwasser, mit deinen Vorsichtsmassnahmen, sehe ich als unkompliziert an.

    Ich habe sowas immer sportlich genommen und mir eingeredet dass das Salzwasser die Wunde zwar vergrössert, aber auch sauber hält.

    Daumen hoch übrigens auch für Deine Gelassenheit, nicht gleich die Versicherungs- oder gar Anwaltskeule zu schwingen.

    Viel Spass und Gute Besserung!

  • der plastische Chirurg ist weiterhin nicht im Haus (geht seinem Jetset-Leben nach, worum ich Ihn beneide). Habe in der chir. Amb. das Bild gezeigt - Meinung:

    mein oberes Vorgehen wäre so okay - Sie würden auch kein Problem mit Surfen sehen, aber:


    wenn es anschwillt, oder rot wird - sollte Schluß sein, Viele Grüße Boris

  • Ich habe noch eine gute Woche vor mir, Vorhersage sieht auch nicht übel aus, ich werde also mit allen mir möglichen Vorsichtsmaßnahmen uneingeschränkt weitermachen.

    Nach dem "Unfall" hatte ich notgedrungen ohnehin 2 1/2 Tage (So.-Di.) wegen Magenkrämpfen, Schüttelfrost und komaähnlicher Schlappheit ausgesetzt - zumindest gutes Timing für sowas :D


    Das Foto sieht sogar noch schlimmer aus als normal, da durch den Wasserkontakt vorher die Haut noch etwas weisslich war. Schmerzen waren/sind übrigens erstaunlicherweise seht moderat, wahrscheinlich hat's die zuständigen Nerven gleich mit lahmgelegt ;) Der geprellte Ellenbogen war schlimmer, ist aber schon wieder so gut wie weg.


    Ansonsten kann ich nur nochmals wiederholen: Was hier spontan an Hilfe und Tips angeboten wird, ist gaaanz großes Kino :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

    1000 Dank dafür!

  • Das sehe ich genauso.

    Die Wunde ist nicht wirklich klein.

    Aus eigenen Verletzungen und von Ärzten weiß ich, dass die Haut bei größeren Wunden nach ca. 1-2 Wochen schon eine stärkere Reißfestigkeit bildet.


    Es gibt Surfer die bei kaltem Wetter oder wenn Unausgeschlafen pausieren ;)

    Bei so einer Wunde würde ich mindestens 5 Tage warten, und den Heilungsprozess beobachten.

  • Compeed halte ich auch für 'ne gute Idee, wenn's groß genug ist. Möglichst das Original, die Nachbauten kleben oft nicht gut.

    Hatte sowas in Gostoso auch, hab' mir einen Ärmel vom Lycra abgeschnitten und über's Bein gezogen, damit das Pflaster besser hielt.

    Auch wenn der Apotheker sagt, Betaisodona ist out, habe ich damit bessere Erfahrungen gemacht, als mit Octenisept, besonders wenn die Wunde schon etwas entzündet (dick und gerötet) war. Und ich müsste eigentlich eher für Octenisept sein - arbeite beim Hersteller :rolleyes:.

    Ich hab' nach dem Surfen immer Betaisodona Salbe (!) und 'n Mullverband drauf gemacht. Feuchte Wundheilung funktioniert nach meiner Erfahrung besser, als trockene.

    Alles Gute und trotzdem noch 'ne schöne Zeit!

  • User698 und Killefit Betaisodona ist nicht völlig „out“ und hat mE durchaus noch eine „Daseinsberechtigung“ wenn es darum geht schnell und und zuverlässig eine Wunde zu desinfizieren. Also als Erstversorgung auch für den TE gut geeignet, oder auch jedesmal, wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen über längere Zeit dem Salzwasser ausgesetzt war.

    Die Salbe wirkt dann deutlich länger auf der Wunde, als eine Spülung mit Octenisept.


    Wenn man aber eine gute Abdichtung hinbekommt und beim Pflasterwechsel nur oberflächlich spülen möchte, ist Octenisept super. Überschüssiges Wundsekret wird abgespült, gleichzeitig desinfiziert und man kann auch Kleberreste damit anlösen, ehe man um die Wunde herum mit Alkohol nochmal richtig entfettet.


    Grundsätzlich ist „feuchte Wundheilung“ besser als „trocken“ und zu letzterer zählt auch der Einsatz von Salbe mit einfachen Mullkompressen oder Pflastern.

    Im wässrigen Milieu kann sich besser neue Haut bilden und körpereigene Immunabwehr wirken.

    Um eine Wunde feucht und sauber zu halten, eignet sich z.B. das hier: https://www.bbraun.de/de/products/b/prontosan-wound-gel.html


    Klassische Kompressen neigen zum Verkleben auf der Wunde, beim Verbandwechsel reißt man dann die mühsam vom Körper neu aufgebaute Haut mit ab und schädigt die Wunde massiv.

    Daher sollten Kompressen auch mit dem Gel befeuchtet werden oder Kompressen mit gel-bildenden Eigenschaften eingesetzt werden.

  • Cool, dass Du es wasserdicht hinbekommen hast. Dann kannst Du mE auch mit dem Surfen nichts verkehrt machen und ich kann Dich auch echt gut verstehen... 😉


    Aber den Pool würde ich mir an Deiner Stelle sparen, erst recht mit der offenen Wunde ohne „Verpackung“. Die Haut quillt dann auf, frischer Schorf wird abgewaschen und Keime können eindringen. Soooo toll kann der Pool doch gar nicht sein..?! Das Risiko wäre es mir jedenfalls nicht wert.


    Salbe auf jeden Fall ohne Kortison.

    Das Zeug ist nur als „Universalmittel“ bei allergischen Reaktionen geeignet, ansonsten bei der Wundheilung eher hinderlich.

    Meinetwegen mit Antibiotikum, habe im letzten Urlaub mangels Alternative auch vor und nach dem Surfen „Fucidine“ aufgetragen um einfach eine Verkeimung zu verhindern. Meine Macke auf dem Schienbein war aber deutlich kleiner...


    Vielleicht kannst Du die Wunde damit über Nacht einpacken, sollte aber nicht austrocknen (s.o.)

    Ist m.E. besser, als wenn sich der Schorf Deiner Verletzung mit dem Bettlaken verklebt...