Abrundung Boardpalette nach unten / Passendes Starkwindboard

  • Ich würde gerne meine Boardpalette optimieren und mir perspektivisch ein passendes Starkwindboard zulegen und hoffe hier auf zahlreiche Tipps und Erfahrungen.


    Ich wiege 82 kg und würde mich vom Fahrkönnen in den sehr breiten Aufsteigerbereich einsortieren: Sicheres Gleiten in den Schlaufen, sicherer Wasserstart bei Gleitbedingungen, sichere Wende und Basishalse. Powerhalse ist noch stark in Arbeit. Da gleite ich maximal bis zum Shiften und falle bei meinen Versuchen auch gerne mal in den Teich.


    Das Revier ist zu 90% ein böiger Binnensee. Bei Leicht und Mittelwind fahre ich, abgesehen von der fehlenden Powerhalse, halbwegs passabel und recht sicher. Geht es dann über 20 Knoten mit Böen deutlich über 30 Knoten ist es mit der Sicherheit vorbei. Das wird dann oft Kampf mit den Elementen und der Surfspaß bleibt dann schnell auf der Strecke.


    Das liegt sicher zum größten Teil an mangelnden Fähigkeiten und fehlender Erfahrung mit solchen Bedingungen, die an meinem Homespot vielleicht 3 bis 4 mal pro Jahr an für mich passenden Tagen vorkommen. Ich frage mich deshalb, ob ich einfach weiter bei solchen Bedingungen mit dem vorhandenen Material üben muss oder ob ich den Lernerfolg mit einem geeigneteren Board beschleunigen kann und damit vielleicht sogar sofort mehr Freude an den beschriebenen Bedingungen hätte.


    Ich fahre überwiegend einen 135er Tabou Rocket Wide (82cm) mit 6.5 oder 7.7 sowie an Schwachwindtagen einen 168er JP Superlightwind (90cm) mit 7.7, 8.6 und 9.6.

    Bei stärkerem Wind hole ich meinen älteren 119er JP Magic Ride aus dem Keller (75 cm) und rigge dann 5.5 oder 6.5 auf. 4.5 habe ich mir auch mal in einem Anflug von Euphorie nach einem Leucate Urlaub gekauft. War aber erst 2x im Einsatz.


    Der 119er Magic Ride erscheint mir eigentlich für stärkeren Wind zu groß und passt m.E. nicht mehr zur sonstigen Palette. Der MR war mein zweites Board nach einen großen Einsteigerboard und wurde dann später mit dem SLW ergänzt. Weil ich beim Umstieg vom SLW auf den MR bei Mittelwind oft weniger Spaß und geringe Gleitzeiten hatte und der SLW bei Auswärtssessions nicht in meine Dachbox passte, habe ich den Magic Ride letztes Jahr durch den breiteren Rocket Wide ersetzt.


    Den 119er MR fahre ich nur noch sehr selten und bei m. E. für das Board nicht wirklich passenden Bedingungen.


    Seht Ihr das auch so und sollte ich ihn beim beschriebenen Fahrkönnen durch ein kleineres Board ersetzen? Oder erst mal noch mit dem MR bei ruppigeren Bedingungen weiterüben?


    Falls ersetzen, durch welche Alternative: Welcher Boardtyp (Freeride, FreestyleWave, …?) Welche Größe? Gibt es Vorschläge für konkrete Modelle? Am besten gleich mehrere Alternativen, damit ich mal den Gebrauchtmarkt beobachten kann. Da das meine am wenigsten genutzte Boardgröße sein wird, die wohl auch die meisten Stürze erdulden muss, kommen Neukauf oder Auslauf hier weniger in Frage.


    Für Eure Antworten schon mal vielen Dan im Voraus.

  • Schmeiß den Wide oder Superlioghtwind raus und hol Dir was mit 90l + bis 100l als Starkwindbrett.


    Ich hab mit dem selben Gewicht folgendes im Köcher ;-)

    134l 82 cm Lightwind / SL

    116l 66 cm Mittelwind / Freeride PJ

    89l 58 cm Starkwind / Wave

  • Da Du noch an der Halse dran bist sollte das Board nicht zu klein sein, ich würde bei den 95 FSW Boards schauen.


    Den Lorch 95 Offroad kann ich Dir wärmstens empfehlen, ist mein Lieblingsboard für Flachwasser und Starkwind.


    Für FSW Boards gibt es mehrere SURF Tests der JP oder RRD klingen dort für mich ebenfalls sehr gut.

  • Nee, die beiden großen Boards behalte ich. ;). Sind für mein Fahrkönnen und die Bedingungen hier am See perfekt. Um die durch ein Slalomboard zu ersetzen, fehlt mir aktuell noch die Technik.


    Der 119er MR soll ersetzt werden.

  • Da Du noch an der Halse dran bist sollte das Board nicht zu klein sein, ich würde bei den 95 FSW Boards schauen.


    Den Lorch 95 Offroad kann ich Dir wärmstens empfehlen, ist mein Lieblingsboard für Flachwasser und Starkwind.


    Für FSW Boards gibt es mehrere SURF Tests der JP oder RRD klingen dort für mich ebenfalls sehr gut.

    95 muss ich mal testen. Hatte bislang eher an 100 bis 105 gedacht. Das kleinste Board das ich bislang unter den Füßen hatte war ein 110er Firemove. Das hat locker gereicht. War allerdings auf Salzwasser und das Firemove ist ja auchbrecht breit.


    Bin bislang auch nur Freerideboards gefahren. Könnt Ihr noch was zu den Vorteilen von FSW gegenüber einem kleinen Freerider schreiben?

  • Der JP wäre aber dann Dein Mittelwindbrett, welches du auch noch mit viel zu kleinen Segeln fährst, max.6,5qm würde ich da nach unten fahren.

    Da kannste schon fast die Segel vom Lightwindbrett drauf fahren aber auch auf dem 135l SL.

    FrestyleWave ist perfeckt für Deutsche Wellen und geht auch auf Flachwasser mit mehr Wind.

    Da kannste Deine 3 kleinen Segel drauf fahren.


    So sieht das für mich aus, mit FW um die 100l biste bestimmt gut bedient!

  • Das mit den zu kleinen Segeln stimmt Deshalb soll der Magic Ride ja auch raus. Als Mittelwindbrett behalte ich den Rocketwide, der fährt wunderbar mit

    6.5 und 7.7 und dabei deutlich flotter als der MR, auf den diese Größen auch passen.


    8.6 und 9.6 dann auf dem SLW und 4.5 und 5.5 auf dem neuen kleinen Board.


    Um die 100 Liter klingt passend werde ich testen.


    Jetzt bräuchte ich nur noch ein bisschen Futter zu Freeride / Freerace vs. FSW. Welle fahre ich allenfalls im Urlaub mit Leihboards. Wenn ich mal an der Ostsee bin, geh ich bislang lieber auf den Bodden. Ich mag Flachwasser ;).


    Beim Starkwindboard geht es mir erst mal primär um Kontrolle, weil mir die bei ruppigeren Bedingungen am meisten abgeht. Wenn die FSW das besser können als kleine Freerider, wäre das die richtige Boardklasse für mich.

  • FW ist mehr in Richtung Wave und der 3S ist eher in Richtung FreeWave / P&J

    Egal, beides bringt Dich in die Welle oder über den Sturm.

    Freeride haste ja genug oder du willst 4 Schlaufensetup fahren.

  • Ich fahre meinen 95er auf Flachwasser mit 4 Schlaufen, da ich damit mehr Kontrolle bekomme. Segelgrösse 4.7 - 6.0qm.


    Ein kleiner Freerider ist eher auf Speed und Kontrolle ausgelegt, die FSW sind eher auf Kontrolle und Manöver ausgelegt, Speed geht damit auch gut, ist aber nicht Prio 1.


    Das heisst Du musst überlegen, was Dir an dem kleinem Board wichtig ist, was auch abhängig von Deinem Revier ist.

  • Ich sehe da bei 82 KG - Pilotengewicht als Board 95- 100L. Der Wasserstart sitzt ja ... und das Board soll ja den Einsatz im Starkwindbereich abdecken. Ganz klar - zum Einstieg zählt Kontrolle und leichtes Durchgleiten der Manöver.

    Breite finde ich für Dich gut bei 61cm - 64cm so in etwa. FreeMOVE ....und hierbei Marken die auf gute Kontrolle setzen ...hmmm:/ ...

    Lorch Offroad

    Tabou 3s

    .,,, gibt aber sicher noch mehr ...

  • Vielen Dank für Eure Tipps. Habe nach Euren Empfehlungen und auf Basis des letzten Tests zu dieser Boardklasse in der Surf mal unter den Freestyle Wave Boards den Lorch Offroad und den RRD FSW in ca. 100 Litern in die engere Wahl genommen.


    Alternativ kämen sicher noch weitere oder kleine Freerider in Betracht.


    Den Beitrag von Michksurf verstehe ich so, dass die Kontrolle bei kleineren Freeridern und FSW vergleichbar ist. Das ist mir aktuell schon mal am Wichtigsten.


    Bei größeren Boards macht mir Geschwindigkeit bislang mehr Spaß als Manöver, aber bei Starkwind und Wellen kriege ich bei hohem Tempo noch schnell kalte Füße. Powerhalse muss ich auch noch lernen. Das würde dann beides demnach für FSW sprechen. Andererseits ist das Einsatzgebiet zu vermutlich nahezu 100% ein Binnensee. Trotzdem FSW?

  • Habe seit Euren Tipps den Gebrauchtmarkt beobachtet und Ausschau nach einem passenden FSW Board gehalten. Ab und an wurde mal was fast passendes angeboten. Gelegentlich auch in schweren Bauweisen, was mich zu meiner ergänzenden Frage führt:


    Welches Material würdet Ihr für meine Anforderungen empfehlen? (wenig Starkwinderfahrung und bis lang mit zu großen Boards immer eher Kampf mit den Elementen. Wünsche mir dann primär mehr Kontrolle. Viel Speed muss bei ruppigen Bedingungen erst mal nicht sein).


    Bein meinen Leicht- und Mittelwindboards habe ich die jeweils leichten Varianten Pro (JP) und LTD (tabou), weil mir hier frühes Angleiten und Tempo wichtig sind. Sollte ich beim Starkwindboard eher auf HRS, CED oder ähnlich setzen?


    Angleiten dürfte dann ja auch mit mehr Gewicht am Fuß nicht das Problem sein. Vielleicht auch etwas robuster bei Einschlägen, die bei den Bedingungen eher noch mal vorkommen. Tempo ist für mich dann erst mal sekundär.


    Wie sieht es mit der Kontrolle aus? Ist das bei den schweren Boards besser, weil die langsamer sind?

  • Zur Kontrolle: Der Shape / Finnen-Set-Up (!) sorgt vor allem für die Kontrolle; - die Gewichtsdifferenzen der unterschiedlichen Linien- haben eher einen(sehr) geringen Einfluss auf das Thema Kontrolle.

    => also erstmal nach einem Board mit bekannt guter Kontrollierbarkeit Ausschau halten.



    Die günstigeren Verarbeitungs-Linien bieten nicht zwangsläufig eine höherer Stabilität (weil Schwerer) - eher ein Trugschluss: ich habe jahrelang das Thema mit einem sehr erfahrenen Board.Reparateur (alle Marken) diskutiert: meist werden einfach einfachere, günstigere Materialien verwendet - welche dann schwerer sind aber in ihrer Wiederstandskraft selten besser als eben die teureren Linien - immer bei gleichen Board-Strukturaufbau natürlich.


    (Um die extremen Bauweisen - würde ich bei deinem Anforderungsprofil erstmal einen Bogen machen …)



    Deinen Ansatz halte ich für richtig und wichtig: Erstmal: Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle ….(die gut zu kontrollierenden FSW-Boards gehen dann meist auch sehr schön in die Kurve … )

    :):thumbup:

  • Hier im Forum liest man hundertfach, dass die schwereren Baulinien weniger empfindlich sind und die

    Hersteller schreiben es auch.


    „Günstige Materialien, die weniger widerstandsfähig sind“ ... habe jetzt überlegt, aber da fällt mir

    nichts ein, was da gemeint sein könnte. Bei Cobra werden extra Kunststoffe oder Kleber bereitgehalten mit

    schlechterer Qualität? ASA, Schaumstoffe, Epoxyd-Harz 2.Klasse? Glasfaser wird es ja wohl kaum in einer

    empfindlicheren Qualität geben oder Carbon.

  • .... kann ja sein, dass hier im Forum schon so einiges kommuniziert wurde..... zum Thema Materialien ...WORTE .... Ich halte mich da lieber an Leute die schon hunderte Boards (auch meine) auf den Operationstisch gehabt haben (professionell) - und entsprechend den wahren Laminatsaufbau live in den Fingern gehabt haben ....

    Du / Ihr wollt gar nicht wissen was teilweise alles „Gewebe“ bezeichnet wird .... und was man wo in welcher Qualität so finden konnte ....


    Das also die günstigere Linien über alle Belastungsarten - die stabileren sein sollen - halte ich für ein (Marketing)-Märchen - meine Meinung.

  • Ob der Günther Lorch überhaupt weiß, was in meinem Lorch Breeze in der „Silverline“-Bauweise so alles an

    minderwertigem Material verbaut ist?


    Kein schönes Gefühl zu wissen, dass ich empfindliches und schweres Gewebe mit herumschleppe. Dabei

    könnte ich ein stabileres und leichteres Board haben.

  • ixh glaube eher hier im forum ist 100 mal zu lesen, dass die günstigsten Bauweisen nicht unbedingt haltbarer sind.


    Empfindlich ist jetzt alles, das eine oder andere Brett ist halt empfindlicher als andere.

    Man kann das aber au h nicht für alle boards, Marken und Jahrgänge pauschalisieren

  • OK mag sein... Fanatik schreibt über HRS, dass die eine dickere Außenhaut haben und daher schlagfester sind.

    Muss aber nicht bei allen Marken und Bauweisen so sein.