Projekt: Kopie eines bestehenden Boards als Hohlbau - Es hat begonnen

  • Weiter gehts: Nachdem alle Teile des Innenlebens ausgeschnitten sind, müssen sie noch abgerichtet werden. So 100% exakt schneide ich nämlich offensichtlich nicht.

    Also erst mal alle 13 Spanten symetrisch und säuberlich ausgerichtet zusammengezwungen und mit einem der Konkave angepassten Schleifklotz aus Balsa die Konkave egalisiert.

    Spanten abrichten.jpg


    Danach das gleiche mirt den 3 Stringern. Im späteren Versatz zusammengezwungen und die Scoop-Rocker-Linie egalisiert und dann mit zigfachen Messungen mittels Richtlatte der gewünschten Linie angepasst. Gleiches dann für die Oberseiten.


    Ich habe die Scoop-Rockerlinie minimal meiner Erfahrung mit dem Shape angepasst:

    Die Nase war nie auch nur ansatzweise in Gefahr, abzutauchen, auch bei (kleinen) Wellen nicht, die ich mir zutraue. Also habe ich den Scoop etwas (10 mm) reduziert (von 250 auf 240 mm) und dadurch einen noch sanfteren Übergang von der planen Fläche erzeugt. Dem liegt der glaube zu Grunde, dass desto weicher(sanfter dieser Übergang, desto flutsch das Angleiten :/:D



    Stringer abrichten.jpg



    Die nächste Herausforderung wirdnun, jede Spante exakt im 90°-Winkel in 2 bzw. 4 Stücke zu trennen. Die 3 Stringer bleiben am Stück, danach wird Spantenelement für Spantenelement einzeln diese aufgeklebt. Wenn ich hier auch nur einen kleinen Fehler mache, wird das UW-Schiff am Ende krumm und schief. Und wenn das erledigt ist, geht die Kleberei los.

    Damit nachher bei den am Ende 45 Teilen kein Chaos entsteht, ist jede Spante schon mal 2- bzw. 4fach beschriftet.

  • Wenn du die Spanten nur zur Hälfte aussägst (unten) und die Stringer dagegen (oben) kannst du das

    ganze zusammenstecken und du musst nicht jedes Teil einzeln in Position bringen.

    Aber du willst wohl die Stringer nicht einsägen aus Stabilitätsgründen, nehme ich an? Die Menge an

    Kleber an den Kontaktstellen müsste aufs gleiche herauskommen.

  • Diese Steckmethode habe ich der Tat überlegt und weil die überwiegende Stabilität der Teile ja senkrecht verläuft, sollten sich die Einbußen hier in Grenzen halten.

    Ich hatte aber ernsthafte Bedenken, ob ich die Ausfräsungen in den Teilen so genau hinbekomme - da erschien mir das Puzzle leichter für mich realisierbar.

    Aber Danke für den Vorschlag! :beerchug:

  • weiter gehts, jetzt wird das Puzzle zusammengesetzt

    Gerüstbau.jpg

    Handgranaten-Wurfstand :whistling:


    Gar nicht so einfach, bei den ganzen Teilen, von denen sich jedes 8fach drehen lässt, den Überblick zu behalten. Fast wäre eben der Supergau beim Aufbau der 2. Ebene passiert, als ich den zweiten Seitenstringer in einem Moment der Unaufmerksamkeit falsch herum auf 2 als Referenz verklebte Zwischenspanten gesetzt hatte. Dadurch passten die anderen Zwischenspanten natürlich nicht mehr. Zum Glück gerade noch rechtzeitig gemerkt.

    Heute Abend kommen dann die erste Seite Außenspanten, morgen hoffentlich die letzte Seite.

    Danach wird nochmal fein abgerichten - die Spanten an der Deckseite haben noch leichtes Übermaß, da geben die Stringer die endgültige Kontur vor. Dannednlci die Hochzeit mit dem vorbereiteten Bottom.


    Noch was erfreuliches:

    Die Druckmessung der verschiedenen Stringer-Werkstoffe hatte ich ja jeweils ein einem 1 cm breiten Streifen durchgeführt. Das bevorzugt einige Materialien mehr als andere, da mein 50/30g Carbonlaminat ja fdavon "lebt", dass die 30g quer das Ausbeulen der senkrechten Fasern verhindern sollen. Nur - bei nur einem cm Breite können sie diese Funktion nicht erfüllen.


    Also ein 15 cm Stück Stringer genommen, darauf quer ein Sandwich aus 6 mm Airex mit 2x 200g Biax-Carbon. Dieses dann direkt über dem Stringer auf 1 cm² belastet.

    Bei rund 100 kg auf diesen einen cm gibt die obere Carbonlage des simulierten Decks nach, der Stringer rührt sich nicht. So wirkt das schon vertrauenerweckender. :thumbup:


    Test mit einen Streifen Buchenholz 15x3,3 mm anstelle Airex-Sandwich wiederholt. Das ist zwar biegeweicher als das Decksandwich, aber druckfester.

    Hier fängt sich die Oberseite des 6 mm breiten Stringers bei 100 kg schon an, sich leicht zu verformen/einzudrücken, allerdings ohne Delamination oder Bruch der Carbonfasern, weil sich der Buchenholz-Streifen biegt und die Last nicht mehr gut verteilt. Dafür habe ich gerade die Struktur einer 1 Ct.-Münze in das Buchenholz geprägt. :D

    Die 100 kg/cm² erscheinen immer wieder als Größenordnung. Ich denke, das sollte (hoffentlich) ausreichen.

    Über Langzeit-Ermüdung etc. sagt das alles natürlich noch nichts aus - das muss am Enbde die Praxis zeigen.

  • Planänderung!!


    Die Sache mit der Harz-/Spachtel-Aufnahme des Rohacell IG-F treibt mich um. Für mein Gefühl steckt einfach ein zu hoher Anteil des Endgewichtes in Spachtel, der wenig zur Stabilität und Haltbarkeit beiträgt. So geht das nicht :42: :heulnich:


    Überraschenderweise habe ich doch tatsächlich von Gaugler und Lutz ein Angebot für Rohacell RIMA bekommen - ist tatsächlich lieferbar, dauert allerdings 2-3 Wochen.

    Bestellt habe ich je eine Platte ROMA 51 und RIMA 71. je 2500x1250x6 mm.

    Der schon innen mit Carbon laminierte Bottom aus IG-F 51 wird verworfen ;( und durch einen neuen aus RIMA 51 ersetzt.

    Die Oberseite wird ein Mix - im Standbereich RIMA 71, Rest RIMA 51.

    Die Stringerstruktur lasse ich nun so, wie sie ist - da steckt einfach zu viel Arbeit drin.Hier könnte mit RIMA 51 noch rund 250 Gramm sparen, aber nochmal die ganze Schnippelei? ||


    Diese Umstellung sollte um und bei am Bottom 300 Gramm bringen und am Deck nochmal 100 Gramm, bei im Standbereich nahezu doppelter Druckfestigkeit. :huh:

    Und bei einem Leichtbau-Projekt mit (wenig realistischem) Zielgewicht 4.000 g sind 400 Gramm Einsparung bei gleichzeitiger Erhöhung der Stabilität Welten. :/


    Auf jeden Fall habe ich dann noch ausreichend Rohacell für die nächsten 2 Boards. Wenn funktioniert, gibt's wohl noch einen 130/75 als Schwachwind-Board und für die Frau und einen 90/68 für mehr Wind.

  • ähhh - 90/58 natürlich :whistling:

  • Gerüst-Rohbau ist fertig:

    Gerüstb.jpg


    Aktuell 955 Gramm. Da kommt nochmal aufgrund der Überstände etwas weg, so daß ich am Ende auf gut 900 Gramm kommen dürfte.

    Was wiegt ein abgespachtelter, gestringerter Styro-Kern für ein 112l-BBoard? Zumindest, so lange er noch trocken ist? :ditsch:


    Es zeigt sich aber mal wieder, daß präzises Arbeiten von Anfang an hilfreich ist (oder besser gesagt "wäre"): Die Spanten hatte ich ja zunächst komplett ausgeschnitten und dann in 2/4 Teile zerteilt. Irgend was war dabei schief gelaufen (eventuell umgekehrte Reihenfolge beim verkleben), so daß etwas schleifen nötig war und nun eine Seite der Außenspanten die Konkave im UW-Schiff deutlich übertreibt. Nichts, was mit einem passend konvexen Schleifbrett nicht zu korrigieren wäre (zumal nach oben genügend Überstand vorhanden ist), macht aber halt zusätzlich Arbeit. :nixweiss:

    Der mittlere, aus 16 Kammern bestehende Teil wird übrigens eine getrennte Abteilung mit separatem Druckausgleich und Entwässerung. Nur zur Sicherheit.


    Wenn das UW-Schiff fertig geschliffen ist, geht's mit der Deckskontour weiter. Dann heißt es warten auf das Rohacell RIMA. ;(

  • Die Frage war eher rhetorisch gemeint ;)

    In meinem Custom ist ein 12kg Styro verbaut. Ich rechne mal mit 110 Litern, das Sandwich hat ja auch nochmal etwas Volumen. Also 1.320 Gramm Styro. Keine Ahnung/Erfahrung, was Styro an Spachtel aufnimmt, aber ich schätze mal mit dünnem Carbonstringer und Spachtel roundabout 1.500 Gramm. Für einen Schwamm :P

    Wenn in anderen Boards ein 15er oder gar 20er Styro verbaut würde, wären wir schon bei 1.830 bzw. 2.380 Gramm, dazu noch mehr Harz für die flächige Verklebung Innensandwich-Kern.


    Dafür muss eventuell beim gestringerten Hohlbau das Außensandwich stärker/schwerer ausfallen. Da gehen die Berechnungen schnell in's uferlose, da bin ich nur mit "Pi mal Daumen" dabei.

    Kann sein, dass es nicht hält. Kann aber auch sein, daß es überdimensioniert ist. Bei einem Styro-Kern wäre es das ganz sicher. Meine Sandwich-Materialtests haben ja immer nur gerade Teststücke 15x10 cm berücksichtigt. Effekte durch größere Flächen, Wölbungen etc. sind für mich "black box" :whistling:


    Die eigentliche Gewichtsersparnis erhoffe ich mir ja überwiegend durch den zielgerichteten Einsatz der Materialien Rohacell RIMA 51 und 71, UD-Carbon (kein Gewebe!) und Dyneema sowie sehr leichte Boxen (Flikka).

    Den Styro will ich hauptsächlich aus den Füßen haben, weil nasser Styro den überwiegenden Teil meiner bisherigen Boardprobleme ausgemacht hat.

  • müssen die Dinger alle aus Vollmaterial sein oder könnte man, wie bei manchen Stahlkonstruktionen auch, in die Mitte Löcher hereinmachen, um Gewicht zu sparen ?

    die Stabilität wird dadurch doch nur unwesentlich herabgesetzt

    In diesem Fall Vollmaterial (glaube ich - denke ich :/;))

    Die tragende Struktur der Konstruktion, die Deck und Bottom auf gleichem Abstand halten soll, besteht ja aus senkrechten UD-Fasern. Der Rohacell-Kern hält diese wiederum auf Abstand und die 30g Querlage sollen diese senkrechten Fasern nur am seitlichen wegbeulen hindern.

    Würde ich Löcher reinbohren, wäre diese Aufgabe nicht mehr zu gewährleisten. Bei heterogeneren (anisotropen) Strukturen wir Sperrholz, Stahl, Alu z.B. könnte das anders aussehen.

    Zudem würde ich (auch wenn Rohacell geschlossenzellig ist) die Schnittkanten wieder versiegeln, was wieder einen Tel der Gewichtseinsparung auffressen würde. In der Nutzen-/Risikoabwägung habe ich mich also ganz klar dagegen entschieden.

    Aber wie gesagt - das ist mehr Bauchgefühl und Pi mal Daumen als Wissenschaft und Physik.

  • im gesamten Standbbereich 14x14 cm, im Bug ca. 14x18 (überwiegend, um den monokonkaven Bottom und das Deck in Form zu bringen).

    Dabei sind die Positionen so gewählt, daß im Bereich der Schlaufen die Füße auf einem Kreuzungspunkt stehen.

    Die Mastschiene bekommt zusätzlich zum Einbau un den Stringer noch einen Hartschaum-Sockel bis zum Bottom, die Finnenkästen gehen bis nach oben durch das Deck durch.

  • nee - das habe ich anhand der kleineren Proben großzügig extrapoliert ;)


    Zum Vergleich hatte ich da das Originalsandwich in gleicher Größe. Nicht nur, dass mein geplanter Aufbau biegesteifer ist als das Originalsandwich (nur an den kurzen Enden aufgelegt, also ca. 14 cm "freitragend"), Es war auch freitragend biegesteifer als das Originalsandwich, wenn dieses auf 15er Styro flächig auflag, Und Biegesteifigkeit/Laminatbruch war beim Original nicht mal mein Problem, sondern schlicht mangelnde Haftung der Sandwich-Lagen.

  • Den Styro will ich hauptsächlich aus den Füßen haben, weil nasser Styro den überwiegenden Teil meiner bisherigen Boardprobleme ausgemacht hat.

    Das passt jetzt nicht zu deinem Projekt: Aber hast du schon mit XPS experimentiert?

    Das soll ja kein Wasser aufnehmen. Ich könnte mir vorstellen, einen Block von hinten nach vorne

    mehrmals durchzubohren, um etwa 1/2 des Materials zu sparen. Bei einem üblichen XPS von

    30 kg/m3 wären das für ein 110 Liter Board = 1,65 kg für den Schaumkern. Plus die Versiegelung

    hinten und vorne, damit kein Wasser reingeht. Sorry, sicher eine blöde Idee.

  • hält das Laminat gut auf XPS? War da nicht was mit "Ausdampfen" bei längerer Erwärmung.....und dadurch Ablösen des Laminats vom

    XPS ? ….kann auch sein das meine Infos von "Vorgestern" sind.....

  • hält das Laminat gut auf XPS? War da nicht was mit "Ausdampfen" bei längerer Erwärmung.....und dadurch Ablösen des Laminats vom

    XPS ? ….kann auch sein das meine Infos von "Vorgestern" sind.....

    Weiß ich nicht genau. Jedenfalls wird XPS im Surfbrettbau verwendet.


    Zu allem Überfluss hab ich auch noch eine Skizze gemacht:



    Bildschirmfoto 2020-03-02 um 15.44.41.png