Projekt: Kopie eines bestehenden Boards als Hohlbau - Es hat begonnen

  • Das ist keine Fender, die ist besser - weil selbst gebaut :P

    Nur die Aufkleber auf der Kopfplatte sind original ;)

    Das Teil ist klasse, aber ich stehe eigentlich mehr auf absonderlichere Konstruktionen - wie wohl bei allem :evil:

    ääähh-falls Du das Strat-artige in rot meinst: Die ist gekauft, eine 90er uralte Hohner ST Lynx. Nix besonderes, die nutze ich gerne mal für Pickup-Experimente.

  • Es geht ein ganz kleines Stückchen weiter:


    Gestern habe ich bei Flikka eine Mastbox in Carbon ultralight bestellt. Für 50.- € incl. Versand kann man das kaum selbst bauen.

    Da die Box nicht einfach in das Deckslaminat eingesetzt wird sondern eine Anbindung an die Stringer und den Bottom bekommt, sollte das locker reichen.

    Gewicht laut Flikka: 100 Gramm :habenwollen: Die Standard-Carbonbox kostet das Gleiche und wiegt 150 Gramm.

    Finde ich echt nett, dass ein Customboard-Hersteller solche Teile einzeln an Selbstbau-Wütige verkauft.:love:


    Die (bei vorhandenem und intaktem Originalboard unnötige) Arbeit, erst mal eine Positiv-Form zu bauen, ist natürlich wieder aufwändiger und komplizierter als ich dachte:

    Der angepassten Stringer würde beidseitig mit 20er Styro beklebt und auf Übermaß 68 cm beschnitten. Zum shapen der Konkave will ich dieses quadratische Maß behalten, da ich damit die Konkave gleichmäßiger und ohne Twist wohl besser hinbekomme als bei der fertigen Outline.


    Um nicht allzu viel Styropor zu verbraten (und das Teil muss am Ende ja auch noch gelagert werden) habe ich 80 mm Platten gestückelt und der Scoop-Rocker-Linie grob angepasst. Wobei der Stringer 6 mm tiefer liegt als der Styro, die maximale Konkaventiefe sind ja ca. 5,5 mm. So muss ich nur Styro schleifen, das Holz bleibt stehen und die Linie unverändert erhalten.

    Weil gestückelt und mit nicht ganz sauberen Gehrungen zwischen den Platten ist die Konstruktion natürlich extrem verwindungsanfällig.


    Positiv-Form 1.JPG


    Also erst mal die verbliebenen Spalten mit Styro-Keilen per Ponal PUR-Kleber (geniales Zeug, danke für die Hinweise darauf hier aus dem Forum) gefüllt. So ist es schon mal stabiler.

    Als nächstes kommt auf die Oberseite) (die wird ja als Form nicht benötigt) noch eine Glas zur weiteren Stabilisierung auflaminiert, dann geht's ans Shapen der Konkave.


    Mir geht definitiv der Platz aus. Die Verrekungen die notwandig sind, sich im Keller überhaupt noch bewegen zu können, verursachen langsam Muskelkater :cool:

    Konsequenz: Im nächsten Haus wird der Wohnraum halbiert und die Werkstatt mindestens verdreifacht.


    Frauen brauchen keine Wohnung/Haus, nur Lagerhalle-Küche-Bad :D

    Männer ersetzen "Lagerhalle" durch "Werkstatt"

  • Ist natürlich mal wieder kniffliger als gedacht:

    Ich bin kein shaper, habe keine Ahnung und wenig Gespür für Freihand-Formen.

    Die gestückelten Styro-Klötze haben natürlich nicht überall den gleichen Überstand zum Stringer, was systematisches Artbeiten per Hobel erschwert.


    Positiv-Form 2.JPGPositiv-Form 3.JPG


    Wie kriege ich erst mal eine gleichmäßige Arbeitsfläche hin?


    Idee:


    Positiv-Form 4.JPG


    An die vordere Hobelsohle kommt eine 3 mm breite (Stringer ist 4 mm breit) und 5 mm tiefe Führungsfinne (per 5Min.-Epox), damit kann ich dann hobeln, bis die Finne an den Stringer kommt. Dieses Level wird dann erst per Hobel und dann schleifen begradigt und auf dieser hoffentlich ordentlichen Basis kommt dann erst die Konkave. Hätte ich nur den Aufwand vorher geahnt ^^

  • diese Form wird normal nicht gehobelt, sondern entlang 2er Schablonen am Rand des Blanks per Heißdraht ausgesägt

    die outline dto.

    wobei da natürlich jedesmal die Klebestellen ein gewisses Ärgernis sind, wo der Heißdraht hängenbleibt und eine Kuhle schmilzt

    deshalb machen Profis sowas nur aus einteiligen Blanks


    das alles zu fräsen ist ja ne üble Schweinerei

    stehn da noch all die Sachen in der Nähe? die Gitarren und so?

    der Styroporschleifstaub haftet per elektrostatischer Anziehung wie blöde an allem

  • ich weiss - das ist alles gerade gar nicht soooo lustig. ;)

    Um mir den Bau auch noch eines Heißdraht-Schneiders zu ersparen, habe ich die Platten ja schon grob an der SR- Linie ausgerichtet. da geht es also um mm, nicht um cm. Zum Glück!

    Den Blank habe ich auch mittlerweile recht biege- und verwindungsstabil bekommen, mit zusätzlich einer Art Hilfsspanten-Konstruktion, mit der er kopfüber auf einer Werkbank (1 Sztunde freigeräumt) stabil liegt.

    Beim Hobeln wird auch ordentlich abgesaugt, die anschließende Feinschleiferei macht mir da bez. Staub schon mehr Sorgen. Aber darauf kommt's jetzt auch nicht mehr an ^^

  • weil du nach der Aktion eh alles, was nicht in Geschirrspüler geht oder abgekärchert werden kann, wegschmeißt?


    das hätteste auch vorher machen können, dann hättest du wenigstens mehr Platz zum Arbeiten


    aber sag nicht, ich hätte es nicht vorher gesagt ;-)

  • besser - im unwahrscheinlichen Falle eines Erfolges will meine Liebste das Ganze als 133er mit 75 mm Breite. Die Positiv-Form wird ja nicht ganz umsonst breiter als nötig ;)


    @ Aurum, ich weiss, daß Du Recht hast, aber es ist (wie meist bei mir) zu spät für solche sinnvollen und vorausschauenden Überlegungen und Aktionen. Es ist eh schon alles versaut :D

    Immerhin ist es nicht ganz so schlimm wie mit feinstem Holzstaub. Da hatte ich im Internet eine feine Methode gesehen, wie man Rückseiten-carvings auch ganz elegant per Flex und Fächerscheibe machen kann (mit Techeisen hab' ich's nicht so) - selbst in der ultrazähen Nussbaum-Wurzel die ich damals hatte.

    Das Ergebnis war überzeugend - die Saug-Arie in der Werkstatt dauerte danach über 6 Stunden und noch heute finde ich den ultrafeinen Staub eine Etage weiter oben beim Aufschlagen eines Buches :huh: Dagegen ist Styro doch Kinderfasching :D Und auch die VA-Späne die überall rumflogen, nachdem ich mir die Hardware für meine Varbon-Gitte selbst gedreht, gefeilt und geschliffen hatte, waren nicht von schlechten Eltern. Von den Tonnen Carbonstaub beim Bau der Gitarre gar nicht zu reden, das Zeugs ist nicht nur übel, sonbdern auch gefährlich (und juckt wie Hölle)

    Wie gesagt - dagegen ist Styro echt angenehm :)

  • Ach ja - fast hätte ich vergessen zu berichten, dass die Holzfinne als Führung/Abstandhalter auf dem Hobel wunderprächtig funktioniert hat ;)

  • Was hab' ich mir da bloß angetan :rolleyes:

    Die Fläche von links nach rechts sauber zu" planieren" ging ja noch.

    Dazwischen immer wieder auf Twist kontrolliert - alles gut.


    Die Vorbereitung der Konkave gestaltete sich da schon als schwieriger: Der E-Hobel nimmt an geraden und gekrümmten Flächen unterschiedlich Material weg - was solls - ist ja nur die Vorbereitung, um beim Schleifen nicht alles Material wegraspeln zu müssen. Eine Heidenarbeit ist es dennoch.

    Noch sieht es schlimm aus, aber das wird noch - hoffe ich :whistling:


    Positiv-Form 5.JPG


    Was immerhin hilft sind unterschiedliche Schleifklötze von 10-60 cm Länge und gutes Schleifpapier.


    Meine Empfehlung hier: Indasa!

    Ich bin über den Gitarrenbau dazu gekommen, weil man selbst mit gutem Baumarket-Mapier/Leinen wenig Freude hat, das gilt auch für Bosch etc.

    Aktuell arbeite ich mit 40er Indasa. Egal was man macht, das Zeug beisst richtig zu, hat selbst bei Hartholz unglaublich lange Standzeiten. Ich hätte niemals gedacht, dass die Unterschiede hier derart riesig sind.

    Zu den Kosten: Kostet das doppelte, hält 20x länger, spart dabei noch Zeit und Nacharbeit, weil besseres Schliffbild.'Ne gute Investition.

  • Nennt mich Master of Desaster :D


    Nach gefühlt endlosem Schleifen, 1000maligem Überprüfen der Symetrie, der Gleichmäßigkeit der Konkave und dem harmonischen Verlauf der Scoop-Rockerlinie, anschließendem wiederholtem Spachteln und Schleifen letzter Unebenheiten und exakt verwindungsfreiem Ausrichten wollte ich die Form mit 200er Glas laminieren, um die Stabilität zu erhöhen.

    Handlaminat, kein Vakuum, weil das Gewicht hier egal ist und ich keinen Verzug im Vakuum riskieren wollte. Die max. 8 cm dicke, 245x68 cm große Platte ist einfach zu labberig.

    Um Unebenheiten besser erkennen zu können, habe ich das Harz schwarz eingefärbt, aber erst im 2. Becher, beim ersten Durchgang glatt vergessen X/


    War aber auch egal: Der nicht in der Gesamtfläche abgespachtelte 20er Styro säuft Harz wie ein Loch. Alles was man drauf kippt und nicht sofort schnellstens verteilt, versickert einfach in dem Zeug, dementsprechend ungleichmäßig ist auch die Ansammlung an schwarzen Pigmenten. Immerhin schön schaurig.

    Positiv-Form 6.JPG


    Auf ca. 1,9 m² 200er Glas gingen so ganze 600 Gramm Harz, rechnerisch hätten 308 Gramm im Handlaminat reichen müssen. 8|

    Damit ist schon mal klar, dass Handlaminate nicht meine starke Seite sind - UD-Carbon in Vakuum ist da 'ne ganz andere Geschichte. Wobei das Ganze mit vorherigem Abspachteln wohl weit weniger schlimm geworden wäre.


    Und das alles nur, um darauf das Innenlaminat des Unterwasserschiffs abformen zu können, welches dann noch zusätzlich von Stringern und Spanten in Form gebracht/gehalten werden soll :/

  • na - da muss ich wohl noch ein 2. Leben dranhängen :D

  • Ja schon - die ist ja auch für eine eventuelle zweite breitere Version gedacht.

    Die Rohform legt ja aber nur grob Scoop-Rocker-Linie und Konkave fest, mehr nicht. Deren "Feinabstimmung erfolgen letzten Endes durch die Stringer und Spanten, ich wollte aber halt möglichst Spannungen in diesem Stadium vermeiden.

    Denoch wäre der Aufwand, noch 10 weitere zu bauen, enorm, das möchte ich mir in diesem Leben eigentlich nicht mehr antun ;)

  • So - die Positiv-Form ist nun abgespachtelt und fertig zur Verwendung.


    Jetzt müsste ich nur noch Rohacell IG-F 51 auftreiben, dann könnte es mit dem Bau losgehen. ;(