Seenotausrüstung für's Surfen

  • Erschöpfung und "Unterzucker" sind sicher Ursachen von Fahrfehlern und Stürzen und damit auch Auslöser von vermeidbaren Seenotfällen.


    Bei mir gibt es nach langen Sessions schon den Zeitpunkt, wo Motorik und Unterarme nicht mehr vollständig mitmachen und Stürze auslösen, dann ist Zeit für die Pause.


    Bei mir als "Frostbeule" ist ein langer Anzug immer Pflicht, 2mm, wenns warm sonst mehr, das schützt vor UV und Auskühlung im Wasser. Vor der habe ich mehr Respekt, als vor Materialschäden zumal ich nicht der super Schwimmer bin.

    Letztendlich erschwert Erschöpfung eine eh schon komplexe Rettung eines Surfers mit einem Surfboard zusätzlich. Von zwei Fällen habe ich gehört, bei denen das Atmen in den Anzug die Auskühlung erfolgreich verzögert hat. Auch solche Details gehören zu einer erfolgreichen Rettung.

  • Ich hoffe, das ist nicht ganz OT ...

    Bei mir ist es auf dem Meer nicht Erschöpfung, sondern mir wird etwas schwindelig, dann wird

    das Starten schwieriger, vor allem wenn der Wind nachlässt und ich muss Schotstarten, das geht

    dann kaum noch. Der Wind ist weg, aber es geht rauf und runter.

  • Ich hoffe, das ist nicht ganz OT ...

    Bei mir ist es auf dem Meer nicht Erschöpfung, sondern mir wird etwas schwindelig, dann wird

    das Starten schwieriger, vor allem wenn der Wind nachlässt und ich muss Schotstarten, das geht

    dann kaum noch. Der Wind ist weg, aber es geht rauf und runter.

    Mangels eines besseren Begriffs würde ich das als Erschöpfung bezeichnen. Durch das Surfen entsteht im Körper ein Mangel an Wasser und Energie, Zucker, der erstmal zu koordinativen Schwierigkeiten führt.

  • Vielleicht hab ich es nicht ganz richtig geschildert: Ich surfe entspannt bei gutem Wind, der setzt etwas

    aus, ich setze mich daher aufs Brett um etwas zu „chillen“ und den Moment zu genießen.


    Nach ein paar Minuten will ich per Schotstart weiter surfen und merke, wie ich leichte Probleme mit

    dem Gleichgewicht habe, leichtes Schwindelgefühl...


    Lösung (für mich): Nicht bei hoher Dünung zu lange pausieren.

  • Kenne ich auch, ist normale Seekrankheit. Wenn Du länger sitzen bleibst fütterst Du die Fische, je nach Veranlagung.

  • Auf dem Wasser "chillen" und den Moment genießen währe letzten Montag in Holland sicherlich eine schlechte Idee. Es war perfekt side shore Wind von rechts mit 30 - 40 kn Wind, und 3 - 4 m Wellen, die über der ganzen Nordsee Anlauf genommen haben. Die Wellen verursachen in Ufernähe geschätzte 5 kn Strömung.

    Bei uns zu hause waren es nur 30 kn in Böen. Da war ich gemütlich Wingfoilen auf Flachwasser. Da der NNO - Wind sehr kalt war, bekam ich kalte Finger und habe alles abgebrochen. Ich konnte aber die Finger in dem 11 °C heißem Wasser wieder auftauen.

  • Glaub auch , dass das mit den Wellen geschaukel zu tun hat.

  • Noch mal zum Thema Abschleppen: Wie wir Windsurfer abschleppen, haben wir ja schon besprochen... Die können sich auf ihr Brett legen und werden mit Tampen/ Schot gezogen. Wie würdet ihr einen verletzten Kiter abschleppen? Würdet ihr ihm sagen, er muss seinen Schirm zurücklassen?


    Für Menschen ohne Material ist dann wohl die Abschleppmethode aus dem Video von Windsurfing TV die beste.

    Aloha!


    Fahren, gleiten, dümpeln, schreddern

  • das mit dem Kiter ist jetzt so nicht zu pauschalisieren

    da gibt es so viele denkbare Szenarien


    letztlich werden in seenot geratene Kiter eh eher noch von Booten entdeckt und gerettet, sodaß die Situation Windsurfer retet Kiter wohl selten ist und dann fallweise entschieden wird, ob und wie der zusammengerollte Schirm mitkann oder nicht

  • das mit dem Kiter ist jetzt so nicht zu pauschalisieren

    da gibt es so viele denkbare Szenarien


    letztlich werden in seenot geratene Kiter eh eher noch von Booten entdeckt und gerettet, sodaß die Situation Windsurfer retet Kiter wohl selten ist und dann fallweise entschieden wird, ob und wie der zusammengerollte Schirm mitkann oder nicht

    Der Kite und die Leinen sind nicht zu unterschätzen.


    Ich habe mal einem Kite Anfänger? geholfen, der hatte sich so in seine Leinen verfangen, dass er nicht mehr Schwimmen konnte. Er trieb mit der ablaufenden Flut Richtung offenes Meer. An Land haben wir 30min gebraucht, um das zu entwirren.


    Wenn der Kiter seinen Schirm nicht beherrscht und sicher bergen kann, würde ich ihn treiben lassen, den Schirm meine ich, nicht den Kiter.

  • kenne mich mit Kiten wenig aus, aber ist der Kite nicht das einzige was wirklich schwimmt von seinen Material. Würde ich dann nicht aufgeben.

    Ich hatte mal den Fall erlebt, das ein Kiter mit einem Windsurfer kollidiert ist. Der Schirm war sofort weg und er ist mir quasi vor dem Bug geflogen. Hab ihn auf mein Brett bugsiert und zum Ufer geschoben, wo ihn seine Kumpels übernahmen. Sein Board hatte ich auch noch mit schieben können. Das ging weil es nur ein paar hundert Meter zum Ufer war. Größere Distanz wäre bei seinem Zustand schwer gewesen. Da hätte ein dritter ein Boot rufen müssen. Hat schon im Wasser über starke Schmerzen an seinen Rippen geklagt. Kein gutes Zeichen. Er wurde später mit einem Retungshubschauber abgeholt.

  • kite ist sehr unterschiedlich


    worst case den ich erelbt habe foilkiter mir matratze (ohne tubes)


    nachdem er ca 30 min geschwommen ist hat er doch hilfe angenommen, es war wenig wind, für mich gerade an der gleitschwelle


    er mat seine matratze zusammengerollt und mit den leinen umwickelt.

    ich habe meine schleppleine an den hinteren schlaufen angebunden - er hat das andere ende zweimal um den trapezhaken gewickelt und dann gehalten und sich auf das board gelegt.


    da passtt kein trimm, garnix aber wir haben die 2km auf halbwind ganz gut geschafft, abber wie obern beschrieben - brutal anstrengend...


    als dank hat er zum bier geladen am abend weil er im strandrestaurant arebeit. dass er dann keinen dienst hatte war doch etwas enttäuschend.


    nachdem er am näctsen tag die gleiche übung wieder veranstaltet hat ( bei wenig wind raus, kite fallen lassen und nicht mehr heimkommen) hab ich ihm seinen arbeitskollegen mit SUP rausgeschickt.


    ich hab aber auch schon einen kiter abgeschlepp mit tubes, da hat er sich in seinen kite gelegt, schlappleine gehalten und ich hatte sein board über die schulter - ging ganz ok

  • Auf dem Wasser "chillen" und den Moment genießen währe letzten Montag in Holland sicherlich eine schlechte Idee.


    Das mache ich nur im Sommer in der Adria. Ich komme halt selten an Land (ablandig und kein Wind unter Land).

    Daher mache ich draußen Pause. Darf halt nicht zu lange sein. Wobei Wasserstart immer irgendwie geht ... aber

    Schotstart bei Welle und dann leichter Schwindel ist blöd. Naja, hat ja bisher immer noch irgendwie geklappt.


    Beim Kiter ... manchmal hilft es schon, bei den Leinen zu helfen. Manchmal ist einen Leine um den Schirm gewickelt,

    nach einem harten Aufprall und der Schirm geht nicht mehr hoch. Dann kann man da schwimmend helfen, den

    Schirm zu starten bzw. zu „entwirren“. Immer gut, wenn man sich beim Kite etwas auskennt.

  • Wie rettet eigendlich ein Kiter einen anderen Kiter🤔

    Ist Kitesurfen nicht eine total unsoziale Sportart? Da stellt sich eine solche Frage doch gar nicht. :P


    Man kann (fast) immer Hilfe holen. Reinfahren und jemanden mit einem Boot rausschicken dürfte meistens schneller sein, als wenn der Hilfsbedürftige schwimmt.

  • Vielleicht interessant: Alarm am Handgelenk

    Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und ihr Entwicklungspartner 8West haben anlässlich der Deutschen Meisterschaft im Kitesurf Freestyle auf Fehmarn (1. bis 4. September 2022) eine tragbare Alarmierungsmöglichkeit für Wassersportler in Form einer Uhr vorgestellt: Die SafeTrx Active Watch ist ein direkter Link in die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See.


    ... 8West hat nun mit Sony eine am Handgelenk zu tragende SafeTrx-Lösung entwickelt, mit der Wassersportler ihre Route aufzeichnen und im Bedarfsfall den Such- und Rettungsdienst alarmieren können. Die eingebaute SIM-Card nutzt den Mobilfunkstandard LTE-M, dessen Reichweite an den Küsten die Reichweite der Mobilfunktelefone weit übertrifft.

    Außerhalb des Such- und Rettungsgebietes der DGzRS geht die Alarmierung an eigene Notfallkontakte mit einer genauen Anweisung, wie die DGzRS oder andere Rettungsdienste zu alarmieren sind ....


    https://www.seenotretter.de/ak…iten/safetrx-active-watch

  • ich denke darum heißt es auch Notfallsystem ...


    gleiches Prinzip wie bei Lawinenverschüttetensuchgeräten und sonstiger Notfallausrüstung - insb Lawinenairbagrucksack


    Risikokompensation sollte man bewusst begegnen


    Aber ich meine um Psychologie sollte es in diesem Thread nicht zu sehr gehen ...