Habe nur über Trackerfinnen nachgedacht

  • Wenn sie asymm. sind,sind sie innen flach, Profil ist außen, also Sog. Sog stört doch beim runterdrücken. also wäre es doch sinnvoller das
    Profil innen und flach außen zu verwenden. Ist die Überlegung richtig? Das wäre Bild 1
    Bild 2 ist vorne enger, in der Halse wirst Du gehoben statt runter gedrückt.
    Bild 3 ist vorne weiter erscheint mir sinnvoller,da es bei Schräglage runterzieht.
    Bild 4 Finnen sind vorne enger dann im hinteren Teil gerade gedreht. Alle diese Varianten müssen bei Geradeausfahrt bremsen.
    Helft mir doch mal bitte und schreibt mal was dazu. Wolfgang

  • Moin Wolfgang,


    Machst Du vielleicht einen Denkfehler? Die Seitenfinnen sind meiner Meinung nach nicht da um das Board runterzudrücken! Das macht man über den Fußdruck. Das mag vlt. etwas besser gehen mit Profil auf der Innenseite, aber die Nachteile werden überwiegen. Im Bottomturn würden die Finnen dann ja entgegen der Turn-Richtung ziehen, das ist kontraproduktiv. Schau mal bei Wellenreitern, die generieren ja sogar Speed mit dem Turn.


    Grüße,
    Philipp

  • Ich habe immer den vorderen Fuß in in der äußeren Schlaufe angehoben, also keinen Fußdruck.....


    Also Fuß in der hinteren Schlaufe lassen und nur aus dem Fußgelenk drücken führt bei heutigen Boards zu einem schönen Wedler am Wellenhang, nur meinen MADD 90 konnte ich so ganz um die Halse steuern.
    Aber zu deiner Surfzeit hatten die Waveboards noch alle eine voll durch gescoopte Bodenkurve mit 30 mm Rocker und mehr, das kann man wohl mit den heutigen Boards nicht mehr vergleichen.


    Die Trackerfinnen kommen von den Wellenreitern, da ist der toe in durch die Strömungsrichtung des Wassers unter dem Board sinnvoll, da hat es schon tausende von Versuchen gegeben, alle mit dem gleichen Ergebnis.
    Beim Windsurfboard wird die Sache etwas komplizierter, da der Abdriftwinkel durch die Segelkräfte die Anströmung der Trackerfinnen verändert.
    Der eingebaute Twistwinkel bei den Witchkraft-Finnen berücksichtigt auch noch die unterschiedliche Strömungrichtung des Wassers in Abhängigkeit zum Abstand des Unterwasserschiffes.


    Eine doppelt asymmetrische Trackerfinne (rechte und linke) könnte die gleiche Wirkung wie der Twistwinkel bei Witchkraft haben, da durch die unterschiedliche Profilwölbung der Nullauftriebswinkel des Finnenprofils sich in gleicher Weise dreht wie der Nullauftriebswinke der symmetrischen, aber vertwisteten Witchkraftfinnen.


    Versuch macht kluch - also hilft nur ausprobieren


    meint
    Dr. Spin Out

  • Wenn sie asymm. sind,sind sie innen flach, Profil ist außen, also Sog. Sog stört doch beim runterdrücken. also wäre es doch sinnvoller das
    Profil innen und flach außen zu verwenden. Ist die Überlegung richtig? Das wäre Bild 1
    Bild 2 ist vorne enger, in der Halse wirst Du gehoben statt runter gedrückt.
    Bild 3 ist vorne weiter erscheint mir sinnvoller,da es bei Schräglage runterzieht.
    Bild 4 Finnen sind vorne enger dann im hinteren Teil gerade gedreht. Alle diese Varianten müssen bei Geradeausfahrt bremsen.
    Helft mir doch mal bitte und schreibt mal was dazu. Wolfgang


    Hallo Wolfgang,


    Hier was zum lesen: http://witchcraft.nu/boards/trifin/


    Multifinnen sind in erste linie da um den Hebel zu verringern bei gleiche (oder mehr) Finnenfläche. Weniger Hebel ist bessere Kontrolle und Drehfreudigkeit. Das Brett fangt bei zu viel Finnendruck nicht an sich aus dem Wasser zu hebeln und in der Kurve versucht die Finnenhebel das Brett flach zu legen.


    Denn gibt es mehrere Variationen, Twin, Trifin oder Quad. Da die äußere Finnen die außerhalb der Mittellinie stehen dazu neigen aus dem Wasser zu kommen in der Kurve, denn ventilieren und plötzlich Griff verlieren, sind die schwieriger zu Kontrollieren in der Kurve. Wenn man denn die Finnen am Innenseite der Turn asymmetrisch profiliert kann der mehr Druck haben. Eine Mittelfinne gibt das neutralste Fahrverhalten.


    Auch wird der Strömung unterm Brett nach außen gelenkt, desto weiter weg vom Mittellinie desto großer dieser Effekt. Dieser Effekt ist am größten direkt am Brett und verringert nach unten, bei 15cm unterm Brett ist es weg. Deshalb sollten Finnen, die weiter weg aus der Mittellinie stehen, vorgetwistet sein damit an jeder Stelle der Anstromwinkel gleich ist. Man sieht das Gleiche bei Windräder oder Windsurfsegel. Wie viel der Strömung abgelenkt wird ist auch abhängig vom Bodenform und Geschwindigkeit.


    Die Finnen sollten so stehen das die bei gerade ausfahrt ohne seitliche Druck (also wie von ein Seil geschleppt oder ohne seitliche Segeldruck von eine Welle herunterfahren) kein seitliche Lift verursachen. Das hilft den Wiederstand zu verringern und gibt das neutralste Lenkverhalten. Da asymmetrische Profile bei Anstromwinkel von Null schon Lift generieren (Flugzeugflügeleffekt) musste denn den Anstellwinkel wieder angepasst werden damit die Finnen wieder Null Lift generieren. Wenn die Aussenfinnen symmetrisch sind und komplett parallel eingebaut, erzeugen die bei Geradeausfahrt und Durchschnittsgeschwindigkeit von 25km/h etwa 3kg Lift nach außen. Erst mal merkt man das nicht weil die einander aufheben außer den erhöhten Wiederstand. Wenn man aber einen Kurve macht und die äußere Finne (die bis dahin geholfen hat der Kurve zu machen) Halt verliert, zieht der innere Finne das Heck nach innen wobei es zum drehen nach außen gehen soll, denn bekommt man das sogenannte "Straightlining" Effekt. Bei höhere Geschwindigkeiten und wenn man diesen Effekt nicht gewohnt ist, kann das gar zum Sturz führen. Nicht gerade Spaß vor eine aufbauende Welle.
    Ein zusätzlichen Effekt von nach innen gestellte Seitenfinnen ist das der Innenfinne in der Kurve wie einen Segel anfangt zu funktionieren und Lift nach vorne gibt und dadurch das Brett sogar in der Kurve beschleunigt.
    Wenn man denn aus diesen neutralen Verhalten ohne Seitliche Druck, anfangt höhe zu laufen, gibt man ja auf allen Finnen den gleichen Anstromwinkel und arbeiten die am besten zusammen. Hier würde man denken das asymmetrische Finnen von Nachteil sind da eine Finne falsch herum funktioniert aber der Andere richtig herum. Da nach CFD Tests (sonst konnte man ja nicht der Wirkungsgrad der einzelne Finnen herausfiltern) der Amwindfinne aber wichtiger ist, kommt man sogar noch etwas besser aus als bei symmetrische Finnen. Wenn die Seitenfinnen wirklich richtig stehen kann man ja auch deren Große nach belieben variieren. Sonst ist man beschränkt auf kleinen Seitenfinnen.


    Ich möchte nicht das Finnen einen Lift in der Senkrecht erzeugen, nicht nach unten, nicht nach oben. Deshalb baue ich die Senkrecht ein. Ich hatte vor 20 Jahren mal ein Singlefin Brett mit 20cm Finne was immer auf der rechte Seite Spin out gab, egal ob jetzt Wind von links oder von rechts kam. Auf der linke Seite hatte es extrem viel Halt. Denn stellte sich heraus das der Finne nicht senkrecht auf der Basis stand, die Finnenspitze stand 4mm aus der Mitte.


    Wir arbeiten seit eine Weile an einen neuen Chakra Shape, unser Freewavebrett, mit eine schnellere Rockerlinie. Bei Vergleichsfahrten mit einen anderes bekanntes FW Brett war der Chakra mit einen 20cm Wave-Centerfinne und 2 vorgetwistete 10.5cm Wave Seitenfinnen ausgestattet und das andere Brett mit eine 25cm Freewave Singlefinne. Beide Fahrer waren gleich gut und schwer, beide mit 5.0er gut angepowert. Raumschot war der neue Chakra auf eine 1200m Strecke um die 10m schneller, auf Halbwindkurs 40m und am Wind 70m. Das meine Wavefinnen, die einen größere Anstromwinkel haben können, besser Höhelaufen wundert mich nicht, das die aber Raumschot auch schneller waren hat mich überrascht. Vielleicht hatte die bessere Kontrolle auch damit zu tun aber der Grund ist ja eigentlich egal.

  • Die Idee von Dr. Spin Out hat mich inspiriert,also an die Arbeit eine 12cm Trackerfinne ausgesägt. US und 12cm lang. Ob sie mir gefällt,
    mal sehen, kann sie mir ja heute öfter anschauen. Wolfgang


  • Eine doppelt asymmetrische Trackerfinne (rechte und linke) könnte die gleiche Wirkung wie der Twistwinkel bei Witchkraft haben, da durch die unterschiedliche Profilwölbung der Nullauftriebswinkel des Finnenprofils sich in gleicher Weise dreht wie der Nullauftriebswinke der symmetrischen, aber vertwisteten Witchkraftfinnen.


    Die sind nicht nur vertwistet sondern auch asymmetrisch wie oben beschrieben.

  • Hallo Wolfgang!


    Das sieht sehr interessant aus. In Fehmarn sind die dann auch für Seegras geeignet.
    Auch der Fuß ist ok, meine Trackerfinnen mit Slotbox-Fuß sind 10 cm breit.


    Die würde ich gerne mal testen!


    mfg
    Dr. Spin Out

  • Die 12er sieht schon mächtig aus. Was soll denn bei welchem Boardvolumen hinten für eine Finne rein?


    Eine weitere sehr wichtige Frage ist die Segelauswahl. Man kann unterscheiden in Segel, die Druck auf's Board geben, welche die neutral sind und wiederum welche, die Lift erzeugen. Was ist hier angedacht?


    Interessant finde ich auch das von Bouke beschriebene "Flachlegen" von Singlefins im Turn. Dem gegenüber lassen sich Multifins über die Kante drehen. Das heißt aber auch, dass dort der Boardshape entsprechend gerundet ist, oder?

  • OK. Die Seitenfinnen stehen auch so schräg. Wandert der Druckpunkt nicht stark nach hinten? Ob das so klappt, oder die Mastschiene vielleicht sogar noch versetzt werden muss?

  • Die 12er sieht schon mächtig aus. Was soll denn bei welchem Boardvolumen hinten für eine Finne rein?


    Eine weitere sehr wichtige Frage ist die Segelauswahl. Man kann unterscheiden in Segel, die Druck auf's Board geben, welche die neutral sind und wiederum welche, die Lift erzeugen. Was ist hier angedacht?


    Interessant finde ich auch das von Bouke beschriebene "Flachlegen" von Singlefins im Turn. Dem gegenüber lassen sich Multifins über die Kante drehen. Das heißt aber auch, dass dort der Boardshape entsprechend gerundet ist, oder?


    Hallo daddy_o!


    Ich persönlich fahre in meinen RRD Firewave die Tracker mit 90-100 mm und Mittelfinne 210-230 mm. Mit den neuen Trackerfinnen von Wolfgang werde ich evtl sogar mit Mittelfinne 190 mm klarkommen.
    Muß ich aber erst mal ausprobieren. Gerade bei genau auflandigem Wind wie in Hyeres/Bergerie ist höhelaufen für mich wichtiger als superradikale Dreheigenschaften, da nehme ich die Mittelfinne lieber etwas größer.


    Bei Waveboards kommst du um das Ausprobieren doch sowieso nicht rum, du mußt dann dein Motto ändern in: 1 Board 4 Segel 12 Finnen ...... reicht. :D


    mfg
    Dr. Spin Out

  • Die Idee von Dr. Spin Out hat mich inspiriert,also an die Arbeit eine 12cm Trackerfinne ausgesägt. US und 12cm lang. Ob sie mir gefällt,
    mal sehen, kann sie mir ja heute öfter anschauen. Wolfgang


    Ich finde die ziemlich klein, du merkst mehr bei großere Seitenfinnen. Ich habe die bis 15.5cm. Da bei solche Seegrasfinnen der Druckpunkt eh nach hinten wandert kann man ruhig die vordere größer und die hintere kleiner wählen.


    Auch ist es von Vorteil wenn die Finnen ähnlich twisten.


    Bei mir stehen die Finnenkasten schon auf 2°, denn haben die Finnen am Basis noch mal 2,4°.


    witchcraft-side-fin-positioning.jpg

  • Hallo Dr. Spin Out,
    wie groß ist der FireWave denn? Ansonsten kannst du auch mal die asymmetrischen Ezzy Finnen von K4 testen. Die gibt es, meine ich, mit zwei verschiedenen Toe in Winkeln.


    Die Anordnung von Wolfgang sieht für mich schon ziemlich radikal aus. Vielleicht, weil ich keine Seegrass Finnen brauche. Wie gesagt, sollte man sich dazu auch Gedanken über die Segel machen. Meine Wavesegel halten das Board sehr gut unten. Wenn ich an die früher NoNose Singlefin Boards denke...Das war immer ein Gezappel :-) .


  • Wir arbeiten seit eine Weile an einen neuen Chakra Shape, unser Freewavebrett, mit eine schnellere Rockerlinie. Bei Vergleichsfahrten mit einen anderes bekanntes FW Brett war der Chakra mit einen 20cm Wave-Centerfinne und 2 vorgetwistete 10.5cm Wave Seitenfinnen ausgestattet und das andere Brett mit eine 25cm Freewave Singlefinne. Beide Fahrer waren gleich gut und schwer, beide mit 5.0er gut angepowert. Raumschot war der neue Chakra auf eine 1200m Strecke um die 10m schneller, auf Halbwindkurs 40m und am Wind 70m. Das meine Wavefinnen, die einen größere Anstromwinkel haben können, besser Höhelaufen wundert mich nicht, das die aber Raumschot auch schneller waren hat mich überrascht. Vielleicht hatte die bessere Kontrolle auch damit zu tun aber der Grund ist ja eigentlich egal.



    Moin,


    wird es das Chakra vielleicht mit Powerbox geben?


    :D