Select Fins: THE SCIENCE OF WINDSURFING FINS

  • Aber wenn eine dicke finne flexen würde wäre doch der “lift“ senkrecht nach oben (also des flexenden teils) höher als bei einer dünnen finne, oder hab ich das fallsch mitgenommen?


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    Warum sollte der Lift nach oben größer sein? Der Lift wird nur größer, wenn die Finne mehr flext oder seitlich mehr Druck bekommt. Beides hat nichts mit der Profildicke zu tun. Man kann höchtens sagen, dass man mit einem dickeren Profil schon bei geringeren Geschwindigkeiten mehr Druck auf die Finne geben kann uns so auch schon bei geringeren Geschwindigkeiten den vollen Lift bekommt, weil man auch schon bei geringeren Geschwindigkeiten den vollen seitlichen Auftrieb nutzen kann. (Wobei volle Seitenführung hier das Maximum darstellt, das der Surfer tatsächlich an seitlichem Druck auf die Finne geben kann, nicht was die Finne vertragen kann. Wenn man über eine bestimmte Geschwindigkeit kommt, kann fast jede Finne sehr viel mehr Druck halten als ein Windsurfer mit dem hinteren Fuß drücken kann.)


    Der Zusammenhang zwischen Seitenführung und Lift ist vom Dr. schon gut beschrieben worden:


    Lift bei den Windsurfern wird die Kraft bezeichnet, die das Board aus dem Wasser hebt, die also senkrecht nach oben geht. Eine harte Finne, die exakt senkrecht im Wasser läuft, kann eigentlich überhaupt keinen Lift erzeugen, da sie in der Richtung keine Druckdifferrenzen erzeugen kann. Flext die Finne aber oder kantet man das Board nach Lee ab, dann ist die Wirkrichtung des Lift(aka Seitenführung) zum Teil nach oben gerichtet und es entsteht Lift.


    Wenn man das erstmal verstanden hat, ist auch klar, warum das Flex/Twistverhalten einer Slalom/Formulafinne so wichtig ist. Viel wichtiger als das exakte Profil.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Durch ein dickeres Profil ist der Geschwindigkeitsunterschied zwischen beiden Seiten größer. Größerer Druckunterschied. Mehr Lift.


    Es gibt nur einen Lift. Den aus der Strömungslehre. Nur die Wirkrichtungen können sich ändern. Durch Flex.

  • Übrigens kann man bei c-fins z.b. die S4 mit einem etwas dickerem Tip bekommen. Warum bloss??


    Weil sich die Finne dann etwas gutmütiger fährt und man den vollen Lift schon bei geringeren Geschwindigkeiten bekommen kann, zudem kann ich mir noch vorstellen, dass der Tip bei etwas dickerer Bauweise weniger twistet, wodurch weniger Lift verloren geht. Durch den reduzierten Twist verändert sich die Auftriebsverteilung an der Finne in Richtung mehr Auftrieb am Tip, und da bei einer geflexten Finne der Tip die stärkste Neigung aus der Senkrechten hat, wird hier auch der meiste Lift produziert. Das verstärkt aber wiederum den Randwirbel und erhöht somit den Widerstand... Muss man halt abwägen, ob der Handlingvorteil den höheren Widerstand wettmacht oder nicht. Hängt sicherlich auch vom Surfer und den Bedingungen ab.

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Durch ein dickeres Profil ist der Geschwindigkeitsunterschied zwischen beiden Seiten größer. Größerer Druckunterschied. Mehr Lift.


    Ich erlaube mir, das mal mit einem Zitat von der ersten Seite zu beantworten:

    [...]Ein dickeres Profil weist insges einen hoeheren Maximalauftrieb auf, zusammen mit der runderen Nase wird das Profil gutmuetiger . fuer die beim Windsurfen Anstellwinkel ist das jedoch weitestgehend irrelevant (ausser beim max. Hoehelaufen) , insofern ist die Aussage auch falsch, dass ein dickeres Profil im Vergleich zu dünneren Profilen mehr 'Lift' produziert. Bei gleicher Finnenflaeche und Anstellwinkel ist der Auftrieb praktisch identisch weil nahezu unabh von der Profildicke.



    Es gibt nur einen Lift. Den aus der Strömungslehre. Nur die Wirkrichtungen können sich ändern. Durch Flex.


    Genau. Das ist aber anschaulicher, wenn man den Auftrieb der an der Finne entsteht in eine horizontale und eine vertikale Komponente zerlegt. Da müsste man mal hier Begrifflichkeiten definieren. Mein Vorschlag: Auftrieb ist die rechtwinklig zum Finnenblatt wirkende Kraft, Seiteführung die horizotale Komponente und Lift die vertikale Komponente.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Man kann mit der S4 den Lift (auch die Komponente nach oben) früher bekommen, genau. Natürlich bremst das dickere Tip irgendwann.


    Inwiefern der Twist durch die Profildicke beeinflußt werden sollte, um mehr Lift zu erzeugen...
    Keine Ahnung. Klingt nach nem interessanten Ansatz. Ein wenig zu genial für unsere Branche befürchte ich.


  • hier werden drei NACA Profile (5, 10 und 15%) vergleichend dargestellt.


    Durch deckungsgleichen Auftriebsanstieg im rechten Teil des Diagramms ( Auftrieb über Anstellwinkel) ist die Aussage bestätigt, dass dickere Profile bei gleichem Anstellwinkel NIcht Mehr Auftrieb liefern.


    Im linken Teil des Diagramm , dem sog. Polarendiagramm kann man die unterschiedliche Charakteristik und Effizienz der drei Profile ablesen .



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  • bei kleinen Anstellwinkeln (< 2 deg) hat das duennere Profile den deutlich geringeren Widerstand, bei groesseren Anstellwinkeln sind dickeren Profile widerstandsaermer. Auch kann man erkennen dass dickerer Profile laenger , d.h mit groesseren Anstellwinkeln funktionieren



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  • Als da noch wäre TT und DTT. ;)

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  • Ookkk...also funktionieren dickere profile bei gleicher geschwindigkeit mit höheren anstellwinkel als dünnere...d.h. sie produzieren in einem bereich noch auftrieb wo das dünnere profil schon nichts mehr macht. Wenn ich jetzt also ein dickes profil früh zum flexen bekomme bekomme ich doch durch den flexenden teil lift...die frage ist dann nur, ob ein dünneres profil mir den gleichen lift geben würde, ich also noch in dem anstellwinkelbereich bin bei dem das dünnere profil funktioniert...


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  • Wäre auf jeden fall mal spannend auszuprobieren wie sich die gleiche outline mit gleichem profilverlauf und gleicher härte aber in unterschiedlichen dicken verhält...


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  • Weil sich die Finne dann etwas gutmütiger fährt und man den vollen Lift schon bei geringeren Geschwindigkeiten bekommen kann, zudem kann ich mir noch vorstellen, dass der Tip bei etwas dickerer Bauweise weniger twistet, wodurch weniger Lift verloren geht. Durch den reduzierten Twist verändert sich die Auftriebsverteilung an der Finne in Richtung mehr Auftrieb am Tip, und da bei einer geflexten Finne der Tip die stärkste Neigung aus der Senkrechten hat, wird hier auch der meiste Lift produziert.


    Gut erklärt, sehe ich genauso
    Meine soften Leichtwindfinnen haben ein dickeres Profil am Tip als meine Medium bzw harten Finnen.
    Mit Carbon läßt sich das problemlos konzipieren.
    Das war der Ansatz von Kashy, am Tip wurden die Formulaleichtwindfinnen abgesägt um mehr Profildicke zu haben am Tip und den Twist gleichzeitig zu verringern.


  • Das war der Ansatz von Kashy, am Tip wurden die Formulaleichtwindfinnen abgesägt um mehr Profildicke zu haben am Tip und den Twist gleichzeitig zu verringern.


    Darum die zunächst irritierenden Größen 85 -15 oder 78 -8. Beides bekannter Weise 70er.
    ;)

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  • Bernie B.Das was Du hier schreibst ist für mich sehr logisch. Hab nie daüüber nachgedacht, Slaughthammer schreibt aber daß der Tp bei dickerer Bauweise weniger
    Lift verliert. Er verliert doch mehr Lift da weniger Flex. Wolfgang


    Durch die Anordnung und Menge der Carbonlagen wird der Flex bestimmt, genau das machte es ja anfangs so schwierig fuer andere Carbonfinnenhersteller dieses zu kopieren.
    Inzwischen gibt es aber auch andere Finnenbauer die diese beherrschen.

  • Darum die zunächst irritierenden Größen 85 -15 oder 78 -8. Beides bekannter Weise 70er.
    ;)


    Genau
    Die 85-15 hat somit
    mehr Profiltiefe und Laenge als die 78-8 am Tip.
    Der Flex der Finnen wird aber davon unabhaengig durch die Haerte angegeben...supersoft,soft,medium,etc....