Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbel nach dem Surfen

  • Hey,
    wie sieht es bei euch mit Rückenschmerzen aus?
    Ich bin Mitte 20, ungefähr 1,64 cm, wiege 54 kg und fahre mit maximal 6,5 Segel.


    Obwohl ich seit 2 Saisons dabei bin und (guter Wind vorausgesetzt) 3-4 die Woche surfe, habe ich anschließend Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Nach der Fahrt mit Carbon geht es mir deutlich besser, als nach dem Surftripp mit Aluminiummaterial.


    Hebe ich das Rigg nicht ordentlich? Sofern es sich um die Muskulatur handelt, sollte sie nach all der Zeit doch mittlerweile kräftig genug sein! Der Schmerz verschwindet iÜ nach 2-3 Tagen.


    Vielleicht geht oder ging es einem von euch auch so?


    Mit freundlichen Grüßen
    Mys

  • Das ist auch eines meiner Schwachstellen. Zu wenig untere Bauchmuskeln. Dadurch verfällst du wahrscheinlich in ein Hohlkreuz( Becken kippt nach hinten). Versuche wärend der Fährt das Becken nach vorne\oben und den Bauchnabel nach innen zu ziehen. Dazu Bauchmuskeltaining in den surfreien Tagen.
    Durch lange falsche Belastung können auch die Bandscheiben angeschlagen sein. Wird aber auch mit den Jahren bei richtigem Training besser.

  • Hey,
    danke für die hilfreiche Antwort. Ich reite fast täglich, Bauchmuskeln habe ich also eigentlich genug. Leider benutze ich sie aber nie, da unser See sehr böig ist und ich gerade auf den schmalen Boards oft auch mit dem Oberkörper nach vorne stürze, um das Segel zurückzuziehen, wenn es sich überpowert.


    Vielleicht sollte ich es stattdessen dann doch besser öfter mal fallen lassen. Angst um meine Bandscheiben habe ich nämlich etwas.

  • Servus Mys,


    das hört sich etwas nach Bandscheiben an, wobei man das nie so genau sagen kann. Mir hilft es nach 2 Bandscheibenvorfällen den unteren Rücken zu mobilisieren, d. H. immer wieder gut durchbewegen. Dazu suche ich mir bei Youtube ein Rückengymnastikvideo aus und mache Übungen. Vielleicht hast Du ja ein Teraband zur Hand, damit kann man schöne Übungen machen und braucht keine Hanteln etc. Als Hanteln nehme ich wenn erfordelich Wasserflaschen.


    Gruß aus dem Allgäu


    Gernot

  • Der Rücken wird am Anfang schon durch das Segelaufholen usw. belastet. Wenn es immerwieder schmerzt würde ich zum Arzt gehen und die Bandscheiben und die gesamte Stützmuskulatur checken lassen.


    Falsche Technik beim Segel aufbauen (Trimm Vorliek), aufholen und/oder Surfen kann das natürlich auch bewirken.


    Ich würde mal die Gabelbaumhöhe prüfen, versuchen mit Trapez zu surfen und möglichst leichtes Material nehmen, wenn Du da eine Auswahl hat.


    VG
    Gerhart

  • Hi Leute,


    ich würde auch sagen das klingt nach Alarmstufe Gelb für die Bandscheiben.
    Ich hatte bereits zweimal Bandscheibenvorfälle, OP war im Gespräch usw. bin aber wieder Fit.


    Meine Tipps:
    1. Gleich zum Orthopäden gehen, der wird einmal Physiotherapie verordnen zur Prevention.
    2. Mit Yoga anfangen. Nicht jedermanns Sache, aber darüber sollte man hinwegkommen. Die Anspannung und Dehnung ist Gold wert für verspannte Rückenmuskeln.
    3. "Core" Fitnessprogramm beginnen. Nein, Reiten allein tuts nicht. MAn staunt welche Muskeln man noch alles so belasten kann mit einem ausgefeilten Training.
    4. Sauna
    5. Ansonsten: Sitztrapez fahren. "Easy Uphaul" Startschot verwenden.

  • Ein Bandscheibenproblem mit Mitte 20? :eek: Na hoffentlich nicht.


    Dann rufe ich mal einen Orthopäden an und lasse das schnell abchecken.


    Ich fahre mit Hüfttrapez.
    Wenn wir aber bspw 4 bft haben, sind die Böen bis 6 bft. Ihr könnt euch denken, dass ich bei 4 bft nicht unter 6,0 surfen kann. Wenn dann aber regelmäßig die Böen ins Segel schlagen, überpowere ich mich und muss mich aushängen, um noch schlimmeres zu vermeiden.

  • Da ihr ja doch alle sehr hilfreich seid, antworte ich nochmal ausführlicher auf eure Posts.


    Aciman: Leider kann das eine Weile dauern, denn wir haben schon seit 2 Wochen keinen Wind. :mad: Die Idee gefällt mir aber.


    Journey: Ein Teraband habe ich! Ich muss das dann tatsächlich wieder aus dem Schrank wühlen.


    rrd248: Leider vermute ich, dass das Aufholen bei mir der größte Knackpunkt ist. Ich bin klein und habe nur Aluminium zur Auswahl. Der Gabelbaum ist besonders tief eingestellt und macht das Segel beim Heben damit noch schwerer.


    Terence: Ich habe nun einen Termin beim Orthopäden gemacht. Dann werden wir mal sehen, ob noch alles ok ist. Sitztrapez ist leider nicht meins. Dafür bin ich einfach zu klein. Wenn ich jedes mal die Segel vom Verein umstellen muss, an denen zuvor nur große Menschen hingen, werde ich wahnsinnig ;).
    Ich kenne Core zwar nicht, schwimme nebenbei aber auch viel und mache 3-4 x die Woche meine Sit-ups und Liegestütze. Daran kanns wirklich nicht liegen, die Muskel habe ich. An Yoga wollte ich mich tatsächlich mal heranwagen.

  • Wenn ich jedes mal die Segel vom Verein umstellen muss, an denen zuvor nur große Menschen hingen, werde ich wahnsinnig ;)..


    Das solltest du aber unbedingt tun und zwar alles! Vorliekstrim, Achterliekstrim, Gabelbaumhöhe (vor dem Achterliekstrim), Trapeztampenposition, Trapeztampenlänge (ich gehe davon aus, dass es Variotampen sind). Wenn du auch das Brett leihst, solltest du auch Schlaufengröße, Mastfußposition und Finnengröße anpassen. Wenn du mit uneingestelltem Material fährst, wundert es mich nicht, dass du Probleme bekommst.

  • Ich ändere selbst nur Gabelbaumhöhe, Trapestampen, Tampenlänge (so die Auswahl hat man da nicht, sind keine Variotampen). Schlaufgröße und Mastfußposition ändere ich nicht, könnte ich aber. Allerdings bin ich Gleitanfänger und kann mich so oder so nicht lange in den Schlaufen halten (fahre noch Mystral 160l oder 145 l). Die Mastfußposition ist mittig. Ich denke das ist eh optimal für mich?
    Vorliektrim, Achterliektrim und Finne darf ich nicht ändern, die Riggs sind schon den ganzen Sommer über vorgespannt.

  • Ich ändere selbst nur Gabelbaumhöhe, Trapestampen, Tampenlänge (so die Auswahl hat man da nicht, sind keine Variotampen). Schlaufgröße und Mastfußposition ändere ich nicht, könnte ich aber. Allerdings bin ich Gleitanfänger und kann mich so oder so nicht lange in den Schlaufen halten (fahre noch Mystral 160l oder 145 l). Die Mastfußposition ist mittig. Ich denke das ist eh optimal für mich?
    Vorliektrim, Achterliektrim und Finne darf ich nicht ändern, die Riggs sind schon den ganzen Sommer über vorgespannt.


    Du musst mit all diesen Dingen rumexperimentieren um ein Gefühl dafür zu bekommen, was sie für einen Einfluss haben. Verschieb den Mastfuß beim nächsten Mal ruhig alle 10min. Dass du den Achterliekstrim nicht ändern darfst ist sehr ungünstig, denn wenn du den Gabelbaum runtersetzt, bekommst du automatisch mehr Spannung am Achterliek.
    Wenn du schon häufig in die Schlaufen kommst ist es vermutlich Zeit dir selbst Material zu besorgen. Zunächst auf jeden Fall ein Rig.
    Ich verstehe allerdings nicht, was du damit meinst, dass du dich nicht lange in den Schlaufen halten kannst. Die meisten Leute haben Probleme in die Schlaufen zu kommen. Sind sie einmal drin, lernen sie an einem Tag in den Schlaufen zu fahren.

  • Mein Board kippt ungünstig, wenn ich drin stehe und der Wind nachlässt. Und das tut er leider alle Nase lang.


    Ich möchte gerne eines, allerdings habe ich keinerlei Ahnung, welches ich mir zulegen soll. Da gibt es aber auch einen anderen Thread von mir, der diese Problematik behandelt.

  • Ich nochmal, da mich das Thema halt sehr interessiert, obwohls ja schon reichlich Tipps gab.


    Zum surfen an sich: Da denke ich auch, dass man mit seinem eigenen Equipment besser dran ist. Outhaul nicht verstellen zu dürfen ist echt ein KO Kriterium. Wurde ja schon geschrieben was passiert, wenn Du den Gabelbaum für Dich einstellst. Dem Rücken gehts normalerweise prima, wenn man auf gut eingestelltem Material in den Schalufen steht und im Trapez eingehakt gleitet.


    Zum Training: Da selbst ein Vitali Klitschko auch schon "Banscheibe hatte", kann man wenig Rückschlüsse draus ziehen, ob das eigene Sixpack einen schon vor Bandscheibenproblemen retten kann, oder ob noch was zu tun ist.


    Tatsache ist wohl, dass der Rücken am meisten belastet wird in Situationen wie z.B wenn man ein störrisches Segel einfngen will. (Üblicherweise ist man dann leicht vorgebeugt, der Rumpf verdreht und wird stark einseitig belastet....). Sollte man lassen, passiert aber. Zur Stabilität benötigt man dann sofort ruckartig den gesamten trainierten Rumpf mitsamt Bindegewebe.


    Damit mein Rücken auch damit umgehen kann, trainiere ich den gesamten Rumpf in allen Achsen. Gerade, schräg, Rotation. Bauch, Seiten und Rücken. Statische Kraft, Langsame Bewegungen und schnelle Kontraktionen. Meine Spielzeuge: Physioball, Therabänder, TRX/Suspension Schlingen, Physiorolle, Flexibar........(und, wie gesagt ist Yoga ein ganz wesentlicer Bestandteil)


    .....ich bin da halt nen langen Weg gegangen ;)
    Und, durch das Training kann ich inzwischen beim Surfen Moves durchführen, die so früher von der Physik her nicht für mich möglich gewesen wären....und mich Bewegen, wie ich es auch mit 20 früher nicht konnte.


    Ich drück Dir die Daumen, dass Du die richtigen Mittelchen für Dich findest.

    Nach dem Surfen ist vor dem Surfen

    Einmal editiert, zuletzt von Terence ()

  • HI,


    ich habe eine Skoliose und hatte damit bis zur Diagnose schlimme Probleme. Ich dachte einfach es kommt vom Job. Jedenfalls habe ich dann Physio bekommen und dort wurde mir zum Training von Rückenmuskulatur und Bachmuskulatur geraten. Seit dem geht es. Vorher hatte ich immer im Lendenbereich Probleme. Oftmals so arg, dass der ichias einklemmte und ich kaum laufen konnte.


    LG

  • Hey,
    danke für den Tipp.
    Ich hatte die Schmerzen vor zwei Wochen schon wieder. Natürlich, weil ich wieder mal falsch gehoben habe. Die Lendenwirbel ziehen für einige Minuten wirklich heftig. Aber letztlich verschwinden die Probleme wieder spurlos.

  • Habe seit Jahren Probleme mit der Wirbelsäule. Letztes Jahr wurde es wirklich unangenehm, ich konnte teilweise nicht schmerzfrei gehen. Hatte schon befürchtet, eine OP zu benötigen. Ein halbes Jahr (!) Dehn- und Kräftigsprogramm hat das ganze dann behoben. Lustigerweise ging surfen immer, auch in der Zeit, wo gehen schmerzhaft war. Seit ich so gut wie ausschließlich nur mehr wasserstarte, hat die Wirbelsäule nicht mehr viel gegen diesen Sport.


    Also: Mal ein spezielles Trainingsprogramm vom Sportarzt holen. Nein, allgemeines Fitnesstraining hilft leider nicht, es muss schon wirklich zugeschnitten sein.