Kaufberatung: Boardgröße Starkwind/Freestylegehversuche

  • 1) Volumen (Sind 75l ausreichend? Wenn nein, bzw. wenn 86l für meinen Zweck wirklich relevante Vorteile haben, wird die Wahl sehr einfach (Option b/c))


    Das musst du selbst entscheiden. Du hast diverse Meinungen gehört. (siehe auch unten beim ausmultiplizieren)

    2) Kann ich darauf warten? (Wenn nein, wird die Wahl sehr einfach (Option a), widerspricht aber ggf. Punkt 1)


    Wegen einem Surftag würde ich mir kein suboptimales Brett ans Bein binden.

    5) Sollte ich mich für 75l entscheiden: Ist der 3s soviel besser für mich geeignet, dass 550 Euro gut investiert sind? (teenie sagt "nein", aber Tests, Bauchgefühl und Haben-Wollen sagen "vielleicht" ;)


    Wie gesagt beim 2013er ist der Tabou nicht weit vom 3S entfernt. Ich bin den Tabou noch nicht selbst gefahren aber der Fanatic hat die Eigenschaften, die du suchst. Ich selbst hätte auch lieber den Tabou gehabt, mich dann aber aus Kostengründen für den Fanatic entschieden. Die Tests deuteten auch darauf hin, dass der Fanatic aus 2010-2013 die Eigenschaften hat, die ich beim Tabou aus 2011-2015 suchte. Ich wurde weder beim 95er noch beim 75er enttäuscht.



    *) Sollte sich herausstellen, dass 75l zu klein ist, werde ich beide schwer los aber habe beim 3s mehr Geld geparkt. Wertverlust ähnlich?


    75l ist nicht perse zu klein. Wenn du mit drei Brettern leben kannst, würde ich den 75er behalten, einen 95er dazu kaufen und später irgendwann den Gecko gegen etwas noch größeres tauschen.
    Wenn keine drei Bretter haben willst und der 75er zu klein ist, machst du beim Fanatic ganz sicher weniger Verlust.


    *) Nehme ich 86l, fahre ich dieses Wochenende nicht damit, aber bis zum Urlaub geht sich's aus. Ich habe mein Wunschbrett (wenn auch nicht in LTD) welches ich früher (und damit öfter) nutzen kann (von welchem Unterschied/wievielen Knoten reden wir da?), mit Abzügen beim oberen Ende der Windskala sowie ungünstiger Positionierung falls ich mir mal eine 3-Brett-Lösung antun möchte.


    Den Unterschied in Knoten anzugeben wage ich nicht. Ich würde dem 86er aber bis zu 0.5m² mehr zumuten als dem 75er. Das mit der Dreibrettlösung hängt davon ab, ob du bei drei Brettern eher bei wenig Wind hinzugewinnen willst (z.B. 75/95/125) oder ein richtiges Waveboard haben willst (z.B. 69,86,Gecko 105).

  • Bei deinem Gewicht spricht vieles für ein 75 l Board. Ich würde dir von einem reinen Wavebboard abraten. Also 3s oder ähnliches. Doch aufgrund deiner bisherigen Erfahrungen und Könnensstufe macht ein 86 l Bord für dieses und das nächste Jahr mehr Sinn, denn dein Einstieg mit kleinem Bord bei viel Wind ist mit 86l einfacher, insbesondere bei böigen Bedingungen mit dann mehr Volumen. Doch das was es leider schwierig macht, ist der Umstand, günstig ein 86l Bord zu bekommen, immer bezogen auf ein Tabou 3s. Doch falls du doch dieses Bord kaufen solltest, dann kannst 2 gute Jahre damit haben und bei erweiterten Fahrkönnen dann auf ein 75 l Board zu wechseln. Ein 86l Tabou 3s lässt sich sicher sehr gut wieder verkaufen. (ist gebraucht kaum oder fast gar nicht zu bekommen, d.h. die Besitzer müssten sehr zufrieden damit sein)
    Willi

  • 2013 hatte der Fanatic noch einen anderen Shape der durchaus in die gleiche Richtung wie der 3S geht. Auch mein Grund für meine 75er/95er. Ich wollte eigentlich Tabous kaufen, habe aber die Fanatics deutlich günstiger bekommen.


    Also, dieses Argument kombiniert mit deinem Preisangebot: Fanatic Freewave und das gesparte Geld noch in ein schönes Segel investieren.

  • Also, dieses Argument kombiniert mit deinem Preisangebot: Fanatic Freewave und das gesparte Geld noch in ein schönes Segel investieren.


    Kurz kam jetzt die wahnsinnige Überlegung auf, dass ja der freewave 75 und der 3s 96 zusammen nur wenig mehr kosten, als der 3s ltd alleine, und dann die Palette fast komplett wäre :bonk:
    Das kommt davon, wenn man um die Zeit immernoch überlegt.


    Trotzdem dazu die Frage: Wenn ich tatsächlich 75l und 96l hätte - wie sähe dann eurer Meinung nach die Komplettierung meiner Palette für Schwachwind aus?
    Womit hätte ich dann tatsächlich Vorteile gegenüber dem gecko 105 (bin ja jetzt auch nicht der letzte im Gleiten). Slalomhobel? Einfach eine Nummer größer?

  • Es ist vollbracht, die Entscheidung wurde mir gewissermaßen abgenommen. Das 86l 3s hat sich jetzt ein Kollege geschnappt (ich hoffe, es war kein Mitleser! ;) und ich konnte keine weiteren Angebote mehr finden.
    Da ich mich schon gegen das ltd entschieden hatte, blieb jetzt nur mehr eine Wahl, ich habe somit beim freewave zugeschlagen. Ob's die richtige Entscheidung war, wird sich weisen, aber zumindest könnt ihr mir jetzt weiter Tipps zur Umstrukturierung meiner Boardpalette geben.

  • Na dann viel Spaß mit dem Teil! Falls du dich tatsächlich dazu durchringst noch einen 96er 3S dazu zu kaufen (Muss ja nicht sofort sein! Erstmal probieren, ob du ihn brauchst!) hast du als Ersatz für den Gecko wieder die freie Wahl. ;) Direkt vom Gecko auf ein Slalom zu wechseln halte ich nicht für sinnvoll. Wenn du den Gecko vom Fahrverhalten perfekt findest, kannst du ihn einfach eine Nummer größer wählen. Ansonsten greifst du halt zu einem etwas sportlicheren Freerider wie dem Fanatic Hawk 124. Gemäßigtere Freeracer (keine Slalomshapes in einfacherer Bauweise) könnte man auch noch in Betracht ziehen, wenn die Powerhalse sitzt.

  • Warum eigentlich kein Slalomboard? Meine Erfahrung ist logischerweise begrenzt, habe aber immerhin mit sowas 2013 mal eine Runde gedreht, und fand es völlig problemlos (gut, in der Halse bin ich abgestiegen, und ich habe es sicher nicht zu bestimmungsgemäßer Leistung gebracht, zudem konnte ich mit meinem Gewicht die Camber kaum rotieren, aber das Board an sich fand ich vom Gefühl her luxuriös).


    Was ist mit den Leichtwindspezialisten? Ist ein ultrasonic oder jp superlightwind bei meinem Gewicht ohnehin zwecklos?


    Was wären denn die Vorteile eines Hawk 124 gegenüber Gecko 105, wenn man davon ausgeht, dass für stärkeren Wind dann ein 95l-Brett vorhanden ist, und es beim größten Board somit wirklich um frühes Angleiten geht?

  • Warum eigentlich kein Slalomboard?


    Musst du selbst wissen. Ich werde mir kein Slalombrett (auch keinen Freeracer) kaufen, bis ich mit meinen Freerider eine anständige Powerhalse fahren kann. Man muss es sich ja nicht noch schwerer machen das zu lernen.


    Was ist mit den Leichtwindspezialisten? Ist ein ultrasonic oder jp superlightwind bei meinem Gewicht ohnehin zwecklos?


    Die Leichtwindspezialisten sind wirklich nicht für unser Gewicht gebaut. Selbst ein Lorch Bird 149 dürfte nur einen sehr schmalen Einsatzbereich haben. Erfahrung habe ich aber nicht mit solchen Schüsseln.


    Was wären denn die Vorteile eines Hawk 124 gegenüber Gecko 105, wenn man davon ausgeht, dass für stärkeren Wind dann ein 95l-Brett vorhanden ist, und es beim größten Board somit wirklich um frühes Angleiten geht?


    Wie meinst du das mit den Vorteilen des Hawk? Er wird halt besser an- und durchgleiten. Verträgt auch größere Segel. Außerdem ist der Hawk ein sehr sportlicher Freerider, fast schon ein Freeracer.

  • Update: Konnte den freewave am Samstag bei böigen Bedingungen (4-6bft) testen. Passt soweit ganz gut, es war natürlich zuerst kippling und ungewohnt, aber in Gleitfahrt unproblematisch, auch Halsen und Helitacks haben auf Anhieb (aber natürlich keinesfalls jedesmal ;) funktioniert. Bin von daher erstmal zufrieden, macht Spaß, so wenig am Fuß zu haben, und die Befürchtungen, man müsse sich hier zu sehr quälen, waren unbegründet.
    Die Zweifler hatten aber auch nicht ganz unrecht, im Dümpeln trägt mich der freewave zwar, das ist aber eher harte Arbeit als Genuss. Schotstart habe ich nur einmal erfolglos versucht (am Abend war der Wind recht plötzlich weg), um danach dann doch wieder auf eine Böe für den Wasserstart zu warten. Passt aber grundsätzlich, solange der Wind noch für den Wasserstart ausreicht, kann ich heimdümpeln.


    Ideal ist der Abstand gecko 105-freewave 75 tatsächlich nicht. Mit dem gecko war ich immer im Gleiten, wenn die 6er-Böe daherkam aber weit von entspannt entfernt, da das Board abheben wollte. Hatte mit 5.0 und gecko begonnen, dann aber auf 4.3. und freewave gewechselt. Da der Wind immer wieder mal "schwächelte" habe ich später auch einige Male den gecko mit dem 4.3er-Segel versucht, was ein eher seltsames Gefühl ergab. Mit dem 4.3er am freewave habe ich hingegen dann wieder oft eingeparkt, die Bedingungen waren einfach weit entfernt von konstant. Hätte gerne noch den freewave mit dem 5.0er-Segel getestet, hätte aber nochmals umriggen müssen da die beiden denselben Mast benötigen.
    Beim Umstieg von freewave auf gecko fiel mir erstmalig der eklatante Breitenunterschied auf, kam mir plötzlich wie ein Frachtschiff vor.


    Vor zwei Wochen war eine Surfwoche in Alacati am Programm, was mir Gelegenheit gab, ein wenig Materialtest zu betreiben. Tabou 3s war nicht verfügbar, aber ein JP allride 96 hat mir recht gut gefallen. Am Schwachwindende habe ich den JP Supersport ausprobiert, und fand auch das völlig problemlos. Hier hat mir die gefühlt "hohe" Standposition gefallen, die Fersen blieben nicht dauernd im Chop hängen.


    Es sieht daher stark nach 3-Board-Lösung aus. 96l in der Mitte und dann vielleicht irgendwann ein freeracer in etwas größer. Was mich hier verunsichert, sind die Angaben der Segelranges:
    freewave 75: 3,7-6,0
    3s 96: 4.2-6,6


    Sind die Angaben von tabou hier einfach konservativer, oder warum sonst verträgt ein 3s gem. Angaben lediglich 0,6qm mehr Segel trotz 20l mehr?

  • Danke für die umfangreiche Rückmeldung. Das hilft ungemein bestätigt zu bekommen, dass die Überlegungen stimmten. Du gibst sehr genau meine eigenen Erfahrungen mit dem Brett wieder.
    Was die Segelranges angeht, die die Hersteller angeben, so stimmt meiner Erfahrung nach bei Fanatic das größstmögliche Segel nur bedingt (Je mehr Race drin steckt, desto eher stimmt es) und bei Tabou ist das kleinstmögliche Segel sehr optimistisch. Auf dem 75er würde ich 3.7-5.4 sagen (5.4 wird im Dümpeln eine echte Qual) und auf dem 96er 4.5-6.6. Eigene Erfahrungen habe ich beim 75er bisher nur mit 4.5 und 4.8 und beim 95er FW mit 4.2/4.8/6.0.

  • Meine Erfahrung : Ein 6er Segel auf einem 75 l Board ist vom Trimm nicht zu empfehlen, selber nutzte ich von 3,7 bis 5,3 bei 76l.
    Und lieber ein paar Liter mehr beim Board und dafür ein handliches ( kleineres) Segel.
    Werde aus dem Grund wahrscheinlich auch demnächst ein 86 l Board als Ersatz fürs 76 l Board holen, habe dann eine 2 Brettlösung, das reicht mir völlig aus. Denn auch das sind Erfahrungen: Surfer mit vielen Optionen tauschen recht oft ihr Material.....