Föhn am Urnersee - Expertentipps erwünscht

  • Liebe Surfgemeinde,


    Ich war letzten Sonntag nach längerer Surfabstinenz am Urnersee in Isleten bei Föhn. Ich wiege 71kg und bin mein Tabou 3S (20er Freestyle Finne) mit einem Gaastra IQ 4.2 gefahren. Die Beindungen waren Föhntypisch wohl ca. böige 4 bis gute 8 Bf Wind.


    Ich habe 2 Schläge gesurft und dann aufgeben müssen. Die Bedingungen haben mich so ge (oder über-) fordert, dass ich von der Rupferei am Gabelbaum keine Kraft mehr übrig hatte. Ich denke das hat zum Grössten Teil mit meiner Surftechnik zu tun. Nun muss man diese Bedingungen ja irgendwie trainiere, um besser zu werden. Kannst Du mir einen Tipp geben?


    Ich denke, man könnte das Segel auf 3.7 runterschrauben, das Board ebenfalls auf vielleicht 85 Liter. Da der Wind so löchrig ist, denke ich, macht ein gutes Volumen unter den Füssen schon Sinn.


    Kann mir jemand einen Tipp geben (abgesehen von üben, üben, üben :))


    Beste Grüsse,


    Peschamel

  • also generell, und bei Föhnsturm im speziellen gilt: Wasser in Luv beobachten!!
    Man kann bei diesen Bedingungen sehr genau sehen, was einem in den nächsten 5 Sekunden erwartet. Es ist ein riesiger Unterschied, ob das nun ein Windloch oder ne 8er Böe sein wird. Darauf sollte man sich dann entsprechend einstellen, dann gibt es eigentlich auch keine unerwartete Rupferei .)
    Natürlich sollte man ab und zu auch nach vorn schauen, nur um anderweitigen Kommentaren vorzubeugen :D
    Aloha

  • Vierer Wind mit achter boen :confused: Das heisst, drinnen liegen oder fliegen, eigentlich totale scheiss Bedingungen:Dl ich kann dir nur raten, wo anders Wind zu surfen,

    :)


    Kapitalismus ist Sachen kaufen, die man nicht braucht - mit Geld das man nicht hat, um Leute zu beeindrucken, die man nicht leiden kann.


    Volker Pispers



    :47:

    Einmal editiert, zuletzt von sittinggun ()

  • Das geht schon. Ich fand's am Anfang auch ziemlich ermüdend und eigentlich nicht sooo spassig, man gewöhnt sich aber dran. ich fahr immer ziemlich hoch und runter, also in den Böen viel Höhe laufen und in den Löchern wieder abwärts. Ausserdem hilft es sich locker zu machen, weil es so böig ist steht man da leicht zu verkrampft drauf. Ansonsten hilft nur rausgehen und üben. Mir wurde gesagt ab dem 40ten Mal wird es besser. Bisher hab' ich's auf ca. 30 Mal gebracht, ist also nicht mehr weit …..

  • Hi


    Kleinere Segel machen das ganze eher schlimmer.
    Kleine Bretter sind dagegen von Vorteil.
    Also würde ich eher versuchen ein 5er auf kleinerem Brett zu fahren.
    Es ist tatsächlich reine Übungssache und durch Verkrampfen verschleißt die Kraft 3 x so schnell. Hat man ähnliche Bedingungen mal 4 Tage hintereinander dann geht es plötzlich prima.
    Das perfekte Übungsrevier hierfür ist Palekastro auf Kreta.


    Robert

  • Moin,


    ich kenne jetzt nicht speziell den Urnersee. Für sehr wechselhafte und böige Bedingungen mache ich es genau andersherum
    wie robat1.
    Großes Board und kleines Segel.


    Vorteil: Du hast Reserven bei den Löchern und wenn die Böen reinhauen bleibt das Segel gut kontrollierbar.


    So hat bei 85kg mein Binnenrevierboard meist 105-115l, darauf fahre ich dann auch mal 4,0 wenns sein muss.
    Nur bei guten Bedingungen nehme ich dann auch das kleine Board dazu...


    Aber so ist das leider, nur Übung macht dne Meister ;)


    Grüße
    teenie

  • Am Bodensee ist das oft ähnlich. Ständiger Wechsel zw 2,5 und 6,5 Bft... man sieht
    die Böen zwar, kann aber mit einem 7er Segel dann wenig machen. Das Handling
    wird dann sehr anstrengend.


    Die Wind-Spitzen (7+ Bft) könnte man im Wasser bzw. auf dem Brett abwarten.
    Die dauern meist nicht länger als 1 Minute. Und in der Minute macht man sich kaputt, so
    stark überpowert.


    Ich surfe auch die Variante „kleineres Segel und größeres Board“.

  • also ich surfe viel am urner, hauptsächlich bei föhn.


    eins vorneweg: ES IST EIN KAMPF!!! (fast) immer!!


    ich war am dienstag vor einer woche da und es war unglaublich konstant. gut angeblasen mit 4.2 und 76l und kaum böen. dies ist aber äusserst selten! dies ist übrigens auch meine föhn-kombi. es kann sein, dass es noch stärker ist, dann geh ich runter aufs 3.6er. grössere boards würde ich dir nicht empfehlen, da rupft es dir das board gleich von den füssen, wenn mal eine flugwasser wand kommt.


    die devise ist: stell dich der natur! es geht nicht anders. su22371 hats richtig gesagt, erst mit der übung wirds ein bisschen entspannter. glaube mir, wir mussten da alle schon durch und hatten alle schon richtige scheiss-tage am urner. dafür gibts dann aber auch tage wie diesen dienstag, wo einfach alles stimmt.


    wichtig ist auch noch, dass du (vor allem, wenn du noch ein bisschen ungeübt am spot bist) eher hoch am wind fährst. falls du ein problem hast, kommst du dann noch an den strand, ansonsten bist du in den felsen! auch wichtig: warm anziehen. es kann sein, dass der wind so fest auffrischt, dass die kalten wasserschichten nach oben umgewälzt werden und wassertemperaturen von 7-8°C im hochsommer sind nicht selten, auch wenn es vorher noch 18°C hatte. wenn du dann einen mastbruch in der mitte des see's hast, wirds echt ziemlich frisch, wenn du nicht vorbereitet bist.


    ansonsten wurde schon alles gesagt. immer nach luv schauen, nicht zu weit richtung felsen (der wind wird da meistens noch stärker!) und immer an einem ort mit wenig welle versuchen zu halsen. pass auf die schiffe auf und umfahre sie grosszügig. versuch nicht zuuuu fest gegen den wind zu fahren in den böen, das abfallen danach wird immer wie schwieriger. ich falle meistens auf steuerbord kurs ab (richtung felsen) und backbord (richtung isleten) eher an. so kann ich besser springen.


    wenns zu heftig ist, lieber an einen ausweichspot fahren (walen-/ägerisee) oder wenn du ein bisschen weiter nuklear-böen fahren willst, ans südliche see-ende nach seedorf. da ist das wasser schön flach zum freestylen, aber die böen hauen dich wirklich weg, wenns stark ist!


    für mich ist der urner einer der unberechenbarsten und schwierigsten zu fahrenden spots, den ich kenne. aber dennoch ist es einer der schönsten, wenn man ihn beherrscht! lass dich nicht entmutigen und kämpf tapfer weiter, es lohnt sich!


    PS: auf dem föhndiagramm ist eigentlich ab 8hpa unterschied föhn garantiert, sofern es nicht irgend eine störende grosswetterlage gibt. darunter fahr ich nur selten hin.

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"