Veränderung der Boardeigenschaften durch eine andere Finnenlänge

  • Hallo zusammen,


    ich habe mal ne ganz banale Frage. Kann man eine generelle Aussage treffen wie sich die Fahreigenschaften eines Serienboards in Bezug auf die Serienfinne ändern, wenn ich die Finnenlänge verkürze, bzw. verlängere.


    Dank euch schon einmal + ein windiges Wochenende,
    Michael

  • Kann man eine generelle Aussage treffen wie sich die Fahreigenschaften eines Serienboards in Bezug auf die Serienfinne ändern, wenn ich die Finnenlänge verkürze, bzw. verlängere.


    Ja, kann man.

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • ...ich fang ma an.


    Lange Finne:
    besser Hoehe laufen
    besser angleiten
    verkraftet groessere Segel
    Board is mehr "flighty" (kann dadurch schneller sein) im Extemfall steigt es vorn.
    hat mehr Widerstand, kann dadurch langsamer sein ;)

  • Kleinere Finne macht das Brett kippliger,weniger kursstabil,aber meistens auf Raum schneller.Bist Du wesentlich schneller ist es auch weniger kippelig.Meistens
    schlechteres Höhelaufen. Eigentlich wendiger,wobei größere Finnen spontan auch schnell drehen können,da größere Fläche aprupter Richtung wechseln
    könner.Nutzt man den Flex von langen Finnen und den daraus erfolgenden Lift des Brettes, hauptsächlich am Ende, ausnutzt,gleitet man schneller an,wobei man dann in der Gleitphase mit kleinerer Finne,50 statt 70cm schneller wäre. Der Flex der langen Finne macht bei, in etwa Formulas bis ca. 25 kg Lift aus. Gleitet
    früher an weil das Brett dann statt 90kg nur 65kg beschleunigen muß. Wolfgang

  • Hi,


    Hallo zusammen,


    ich habe mal ne ganz banale Frage. Kann man eine generelle Aussage treffen wie sich die Fahreigenschaften eines Serienboards in Bezug auf die Serienfinne ändern, wenn ich die Finnenlänge verkürze, bzw. verlängere.


    Dank euch schon einmal + ein windiges Wochenende,
    Michael


    längere Finne:
    besseres Höhe laufen, einfacher Angleiten, schneller hoch am Wind, etwas langsamer raumschots, Halsenradius vergrößert sich (bezieht sich alles auf Gleiten). Aber: die Grenze ist erreicht, wenn du das Aufkentern nicht mehr verhindern kannst. Bei Kabbelwelle steigt das Board mit dem Bug und wird schwerer beherrschbar.
    Im Dümpelbetrieb deutlich besseres Höhe laufen.


    Bei starkem Wind, wenn die Serienfinne nicht mehr geht, kleinere Finne nehmen. Es ist erstaunlich, wie lange man ein großes Board mit einer kleinen Finne noch fahren kann. Wenn es dir nur auf Speed ankommt, Finne so klein, dass du hoch am Wind gerade noch zurückkommst.


    Das ganze ist natürlich relativ, hängst vom Körpergewicht und Boardbreite, Schlaufenstellung (welches Drehmoment kannst du der Finne entgegensetzen) ab. Ich fahre auf dem große Freerider Finnen von 35cm (Freeride), 50cm (Slalom) 60, 65 und 70cm (Race). Serienfinne ist eine 54cm Freerace, mein Gewicht kennst du ja.


    Ich wähle die Finnenlänge so, dass ich auf der Leekante fahre, Schlaufen ganz hinten außen Körper weit aussen. Ich mag dieses lock in Gefühl. Andere wollen lieber aufrecht fahren und Schlaufen weiter innen, dann kleinere Finne.
    Ist aber im Wesentlichen Geschmackssache. Es lohnt sich auf jeden Fall mehrere Finnen pro Board einzusetzen.


    Übrigens ist es erstaunlich, was eine relativ harte Racefinne aus einem Freerider macht. Du müßtes wahrscheinlich weichere Finnen fahren. Es geht nicht nur um die Länge der Finne, sondern auch die Form hat einen großen Einfluss, die Dicke des Profils, Rake, der Radius der Forderkante und wo die dickste Stelle ist und der Flex.

  • Hallo und herzlichen Dank für die Beiträge an alle,


    wobei ich den Fred weniger auf mich persönlich bezogen habe, sondern auf die Aufsteiger hier im Forum. Mir ist aufgefallen das gerade diese Zielgruppe häufig zu vielem wie Segel und Board Fragen hat die im Forum auch ausgiebig diskutiert sind, aber hinsichtlich der Finnenwahl hier im Forum eine grundsätzliche Angabe fehlte. Dank Eurer Hilfe haben wir dieses hier nun und ich hoffe das der Fred einigen einen Hilfestellung gegen kann.


    Viele Grüße,
    Michael

  • Welche Auswirkungen hat der Radius der Finne vorne auf die Fahrleistungen ?


    Welche Auswirkungen hat der Rake (schrägstellung der Finne) auf die Fahrleistungen ?


    Welche unterschiedlichen Leistungen sind zu erwarten, wenn die dickste Stelle der Finne weiter vorne oder hinten ist ?


    Wie wirkt es sich aus, wenn die Finne weiter vorne oder hinten im Finnenkasten ist (Individualfinne bei guten Finnenbauern möglich) ?


    Welche unterschiedlichen Fahrleistungen sind zu erwarten, wenn der Finnentip unten dicke oder dünner ist ?


    Welche Unterschiede sind zu erwarten, wenn der Flex der Finne weiter in der Mitte oder weiter unten ist oder wenn sie fast garnicht flext ?


    Welche Unterschiede sind zu erwarten, wenn die Finne sich mehr oder weniger "verdreht" ?


    Welche Unterschiede bei der Finnenentwicklung gibt das Material schon vor (G10, Carbon ...) ?


    Ist das Gewicht einer Finne wichtig ?


    Kann man natürlich auch alles in mehreren verschiedenen Treads beantworten, aber gesammelt wäre es schön nachzulesen. Oder mal nen How To oben im Forum festpinnen.

  • Ichwill das auf Speedfinnen beziehen.
    Welche Auswirkung hat der Radius der Finnennasevorne auf die Fahrleistung? Ist die Nase spitz und die Finne dünn,so um 8mm ,so ist sie theoretisch schneller,ist aber anfälliger als dickeres Profil der Finne. Dünne spitze Nasen können schneller auf Luv abreißen.Deswegen Nase runder
    gestalten.Asymm Finnen haben den Vorteil,daß dieNase auf Lee spitzeren Winkel hat. Flacheres Profil macht diese Seite durch weniger Querkraft
    schneller.Da die Luvseite normal profiliert ist ist das Profil dicker und fährt gutmütiger. Also sind dünne Nasen und dünne Finnen anfälliger. Dickere
    hingegen verzeihen mehr,geben mehr Sicherheit.Beide Seiten gleiches Profil für beide Richtungen.Asymm. Finnen nur ideal für eine Richtung.
    Wolfgang

  • Wieder auf Speedfinnen bis 30cm bezogen.
    Welche Auswirkung hat der Rake( Schrägstellung der Finne ) auf die Fahrleistung?Die Winkel bewegen sich zwischen 15° bis 45°.Je schräger,desto
    laufruhiger sind sie,drehen langsamer. Fahren nicht so gut Höhe wie senkrechte Finnen. Senkrecht und bis Rake 30-35° sehr schnell. Grasfinnen mit
    45° etwas langsamer. Ob Rake 30° oder senkrechte Finnen schneller sind,ich denke Rake 30°, aber in Lüderitz sind auch senkrechte Finnen sehr schnell. Wolfgang

  • Dickste Stelle der Finne weiter vorne oder weiter hinten? 10% von der Breite der Finne sollte die Dicke der Finne sein. Dickste Stelle 40% von vorne
    gemessen. Dickste Stelle weiter vorne macht den Winkel stumpfer ,gutmütiger, gut anliegende Strömung. Dickste Stelle weiter hinten,Nase wird spitzer, Finne schneller aber sehr sensibel. Wolfgang

  • Finne weiter hinten oder weiter vorne im Finnenkasten (US) oder in der Basis der Finne.Bei meinen Rake 30° für Alexander und Christian 3cm nach hinten versetzt.Beide fahren die lieber. Thomas vorne bündig, Dieter auch.Ebenfalls Röttcher. Hinten angäblich stabilerer Lauf.Bezogen auf Speedfinnen.Finnen im allgemeinen drehen leichter und enger. Alle Tuttlebox. Wolfgang

  • Flex in der Mitte, weiter unten oder gar kein Flex? Da bei Karbon Stauchbrüche ziemlich an der Basis sind wird da sehr steif gearbeitet,Flex ab der Mitte bei Finnen über 30cm. Bei Speedfinnen ziemlich ohne Flex,da jede Tätigkeit bremst. Wenn etwas Flex da ist, ist die Rückstellkraft bei Karbon
    reaktionsschneller. Wolfgang