Beiträge von Brandenburger

    Hi Totti,


    zuletzt ging`s ja nicht um Vergangenheitskram, Rechthaberei und Besserwisserei etc., sondern um die aktuell strittige Frag, wie man mit den Masken verfahren sollte. Und es gibt für beides gute Argumente, die gegeneinander abzuwägen sind. So eine Diskussion abzuwürgen halte ich für nicht zielführend.

    Läßt man die Masken jetzt weg, wird die Welle der Erkältungskranken größer, trägt man sie weiter, verschiebt man die lediglich in die Zukunft.

    Und Erkältungsviren kursieren nunmal hauptsächlich in der kalten Saison, da kann und muß man mit ihnen in Kontakt kommen.

    Die ganzen Infekte bei Kindern und Erwachsenen sind ja Nachholeffekte, also den Maßnahmen geschuldet. Sicher wirken Masken - nur haben auch die eben Nebenwirkungen. Und es ist ja nun schon Konsens - wenn auch viel zu leise publiziert, daß sie bei (gesunden) Kindern, die zum Immunkompetenzerwerb Kontakt zu Keimen brauchen, eher schädlich waren. Dass es jetzt, in der Welle zu einer Verschärfung der Situation führen würde, die Maßnahmen aufzuheben, ist auch unbestritten.

    Wir sind einfach spät dran mit den Lockerungen. Unsere Nachbarn waren schneller.


    Momentan sind endlos viele Leute (Erwachsene wie Kinder) besorgt wegen möglicher Long Covid- oder Impfspätreaktionsfolgen. Die wirst Du in Deiner Praxis täglich sehen - und die werden von den Somatikern massenweise zu uns unter der VD Psychsomatische Störung weitergeschickt. Die Kollegen sind abgegessen. Das bindet momentan viele Resourcen. Das ist aus meiner Sicht auch eine Folge der nicht aufhörenden Panikmache. Da könnte eine BZgA jetzt mal tätig werden und aufklären, daß das Immunsystem von uns allen momentan mehr als gewöhnlich gefordert ist - und daß es neben Coronaviren hauptsächlich mit den üblichen Erkältungsviren zu tun hat...


    PS: Ich wünsch mir Behörden, die mich warnen, wenn es wirklich prekär ist, eine neue Mutante die kritische Infrastruktur wirklich gefährdet. Nicht, wenn es sich nur um Infiziertenzahlen handelt.

    Zur wissenschaftlichen Aufarbeitung:

    Es gibt seit 1/2 Jahr den Bericht der Expertenkommission.

    Zusammengefaßt steht drin, daß es nur fürs Impfen eine (starke) Evidenz gab.

    Für sämtliche anderen Maßnahmen sind die Daten zu dünn, um sich für oder gegen deren Wirksamkeit auszusprechen.

    Daraus kann jetzt jede Seite wieder machen, was sie will.

    Ich ziehe für mich den Schluß daraus, bescheiden zu bleiben in der Verkündung dessen, was man für (einzig) richtig, geboten oder gar alternativlos hält.


    Bin mir Dir d`accor, was das "Zurückholen" angeht.

    Aber wenigstens in Ruhe lassen.

    Mehr wollen die, glaub ich, oft gar nicht.

    Und das garantiert ihnen das Grundgesetz auch.

    Es gab halt keine Impfpflicht.


    Wünsch Dir eine gute Nacht.

    Finde solchen Austausch nicht nutzlos. Auch wenn viele andere das sicher anders sehen.

    Diese Sichtweise ist nach meinem Dafürhalten Teil des Problems:

    Eine Seite hat recht, die andere unrecht.

    So einfach wollen wir es gern, gerade in Krisen.

    Das wird aber einem komplexen Sachverhalt nicht gerecht.


    Beide Seiten setzten halt lediglich andere Prämissen.


    Für die einen waren/ist Schutz, Sicherheit, Kontrolle zur Angstreduktion zentral.

    Diejenigen befürworten alle Maßnahmen, die zur Erreichung dieses Ziels (Schutz Vulnerabler), womöglich nützlich sein könnten.

    Die gehen also lieber auf "Nummer sicher".


    Denen gegenüber stehen diejenigen, die Verfechter persönlicher oder auch kollektiver Freiheit sind. Diejenigen sind deutlich risikobereiter, wichten also die Selbstbestimmung höher, nehmen zur Gewährleistung dieses Ziel lieber Gefahren in kauf.


    Und die Kunst der Verantwortlichen ("des Staates") besteht aus meiner Sicht in einer Ausbalancierung dieser beiden gleich legitimen Rechte (auf Schutz und Freiheit). Beides sind verfassungsmäßige Rechte, die der Statt zu gewährleisten hat. Es ging und geht also permanent um die Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen, die sich ändernden Bedingungen und neuem Erkenntnisstand anzupassen haben.

    Letzteres ist aus meiner Sicht viel zu wenig erfolgt.

    Die Deutschen neigen offenbar zu zwanghaften Lösungen. Dafür steht Kalle Lauterbach exemplarisch.

    Genau, ist ein vielschichtiges, schweres Thema.


    Für mich ist das alles nicht so eindeutig, wie es die Mehrheit womöglich wahrnimmt.

    Der Staat ist (immer in der Absicht Vulnerable zu schützen) mitunter in den Eingriffen in die Grundrechte zu weit gegangen.

    Die bisher auch benannten Bereiche waren die verschärfte Ausgangssperre in Bayern oder der Umgang mit Kindern und Jugendlichen. In erstem Fall urteilte ein Gericht, im Zweiten erklärte ein von der Familienministerin getriebener Gesundheitsminister diese Einsicht.

    Hier waren die Geschädigten also potenziell alle Bayern und alle Kinder und Jugendlichen - unabhängig davon, ob sie sich auch als Geschädigte erlebt haben oder nicht.


    Immer auf die Aluhüte abzuzielen ist Teil der Polarisierung.

    Die sind halt am Endpunkt eines Skeptikerspektrums. Dazwischen gibt`s viele andere.

    Am anderen Ende des Spektrums sitzt aus meiner Sicht jemand wie Lauterbach, der in seiner Panikmache die Spaltungen noch befördert.

    In meinen Augen sitzt der ganz genauso in seinem Kaninchenbau (und verbreitet Fake-News) wie seine Gegenspieler.

    Mit dem entscheidenden Unterschied, daß er einen ganzen Staatsapparat hinter sich hat.


    Ich meine, daß einige demokratische Prozesse (gerade der Gewaltenteilung zur Kontrolle der Mächtigen) schlecht funktioniert haben.

    Stichwort Medien und Justiz.


    Alles eben nur meine rein subjektive diskussionswürdige Sicht...

    Aus folgenden Gründen ist eine retrospektive Analyse nach Krisen aus meiner Sicht sinnvoll:


    - Vermeidung einer Wiederholung gleicher Fehler (draus lernen)

    - Analyse struktureller Probleme und deren Behebung

    - Rehabilitierung Geschädigter.


    Letzter Punkt dürfte bei Corona der Schwierigste sein, weil die Gräben unverändert tief sind.

    Meidet man das, bleiben diese Leute aber weiterhin "draußen", in Opposition. Die hat man dann verloren.

    Und womöglich wird man (nach einer Aufeinanderfolge diverser Krisen) eines Tages auch von diesen dann unverändert enttäuscht-wütenden ("abgehängten") Leuten regiert. Das ist dann der Zeitpunkt der "Abrechnung".


    BTW: Aus meiner Sicht sind wir beim Thema Migration gerade dabei die Fehler aus 2015 zu wiederholen. Sicher sehr zur Freude der AfD.

    Die Berliner Zeitung bietet seit November ein Diskussionsforum zur Aufarbeitung der Corona-Jahre.

    Bislang schrieben 2 Redakteure (der erste ein Maßnahmenkritiker, der zweite ein Befürworter), dieses WE eine kritische Juristin.

    Mir persönlich gefällt dieses Format sehr.


    Der Link für Interessierte:

    https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kommentar-pandemie-corona-debatte-schaffen-wir-es-offen-miteinander-zu-reden-li.293004

    Finde den alten Thread gerade nicht. Der war doch immer unter "Off-Topics"?


    Ein "Welt-Artikel" von heute:



    ENTWARNUNG DER INTENSIVMEDIZINER


    „Schwerkranke Corona-Patienten sind eine Seltenheit“


    Stand: 14:20 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten



    Von Ulrich Exner


    Korrespondent


    5800 Notfall- und Intensivmediziner treffen sich in Hamburg. Ihre Botschaft ist klar: Corona bedroht das Kliniksystem derzeit nicht – aber der massive Personalmangel wird heikel. In einem zentralen Punkt widersprechen die Ärzte zudem Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).


    Die Corona-Pandemie hat für Deutschlands Intensivmediziner ihren Schrecken verloren. Derzeit lägen weniger als 1000 mit dem Coronavirus infizierte Patienten auf den Intensivstationen, teilte die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) zum Abschluss eines Kongresses in Hamburg mit. Vor einem Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt mehr als 5500. Die von Divi gemessene Belastung der Intensivstationen mit coronainfizierten Patienten ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Bedrohlichkeit der Pandemie.


    Der weitaus größte Teil der überwiegend älteren Covid-Intensivpatienten komme zudem nicht wegen Corona, sondern mit dem Virus auf die Stationen und werde dort wegen einer anderen Krankheit wie zum Beispiel Krebs behandelt. „Schwerkranke Covid-Patienten sind eher eine Seltenheit“, berichtete der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, zum Ende des Divi-Kongresses.


    Als Grund für den Rückgang schwerkranker Corona-Patienten nannte Kluge neben der Schutzimpfung – „der Game-Changer“ – auch die Entwicklung der Virusmutationen. So produziere die Omikron-Variante deutlich mildere Verläufe als die Delta-Variante. Sie hatte vor einem Jahr für eine Rekordzahl von Corona-Patienten auf den Intensivstationen gesorgt.


    Auch damals blieb unklar, wie viele dieser Patienten nur „mit“ oder eben „wegen“ der Infektion eingeliefert worden waren. Kluge kündigte in Hamburg an, dass die Divi ihre Zahlen demnächst regelmäßig nach „mit“ und „wegen“ Corona auf den Intensivstationen liegenden Patienten separiert angeben werde.


    Lauterbachs Winterwelle? Spielt keine Rolle


    Noch eine gute Nachricht des Eppendorfer Klinikdirektors: Derzeit sei „keine Virusform in Sicht, die schwerer krank macht“. Eine „schwere Winterwelle“, wie sie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für die kommenden Wochen befürchtet, sehen die Intensivmediziner jedenfalls nicht auf die Republik zurollen. Eher im Gegenteil.


    Zu dem Kongress waren nach Angaben von Divi 5800 Mediziner in die Hansestadt gekommen, um sich in Präsenz über aktuelle Lage und Aussichten der Intensivmedizin zu informieren – eine Massenveranstaltung, vor der die Mehrheit der Anwesenden vor einem Jahr noch eindringlich gewarnt hätte. Inzwischen stellt das Virus aus Sicht der Intensivmedizin also keine akute Bedrohung mehr für das deutsche Gesundheitssystem und die Versorgung Schwerkranker auf den Intensivstationen dar. Das Problem, so der Direktor der Unfallchirurgie an der Universitätsklinik Magdeburg, Felix Walcher, sei inzwischen eher der Personalmangel an den Kliniken.


    Die Belegschaft in den Krankenhäusern, so Walcher, sei in den vergangenen Jahren „über die Maßen hinaus“ belastet gewesen. Viele würden deshalb derzeit ihre Arbeitszeit reduzieren, manche gäben ihren Beruf auch ganz auf. Die Folge: Trotz der Entwarnung an der Corona-Front geraten die Kapazitäten an ihre Grenzen. In einigen Bundesländern ist der Anteil der freien Betten auf den Intensivstationen laut Divi bereits auf unter zehn Prozent gesunken. In anderen Ländern schwankt der Anteil der noch belegbaren Betten zwischen zehn und 20 Prozent.


    Grund sei unter anderem, dass derzeit wegen des Personalmangels rund 2000 Intensivbetten weniger betreut werden könnten als vor einem Jahr, sagte Divi-Präsident Gernot Marx am Freitag im Congress Centrum Hamburg. Die Situation auf den Intensivstationen sei in vielen Gegenden Deutschlands „deutlich angespannt“.


    Noch einmal deutlich schwieriger, darüber hatten Divi-Experten bereits am Donnerstag berichtet, gestaltet sich die Lage in Deutschlands Kinderkrankenhäusern. Dort bringe die massive Infektwelle und der anhaltende Personalmangel die Kinderintensivmedizin ans Limit.


    Auf den Kinderintensivstationen gebe es rechnerisch nur noch 0,75 freie Betten pro Klinik, also weniger als eines pro Standort. Von 110 befragten Kinderkliniken hätten zuletzt 43 Einrichtungen zudem kein freies Bett mehr auf der Normalstation gehabt. Jede zweite Klinik habe in den vergangenen 24 Stunden mindestens ein Kind nach der Anfrage durch den Rettungsdienst oder die Notaufnahme für die Kinderintensivmedizin ablehnen müssen. „Das“, so der Divi-Generalsekretär und Kinder-Intensivmediziner Florian Hoffmann, „ist eine katastrophale Situation“.





    Mein Kommentar:


    Im Jahr 3 der Pandemie wird noch immer nicht erfaßt, wie viele Menschen wegen Corona hospitalisiert sind, auf ITS liegen oder versterben.

    Mit diesen wenig belastbaren Zahlen betreibt man dann Wissenschaft und Politik?

    Und Lauterbach schwurbelt weiter ungehindert von 1000 Corona-Toten wöchentlich?


    Da wundert sich einer über so viele Skeptiker?

    Tragekomfort + Wärme spricht nach meinem Empfinden auch für FZ,

    aber das Rein- und Rauskommen mit langen Armen/Hebeln ist `ne Quälerei.


    (Hab einen O`Neill 6/5/4. Der war heute bei 1 Grad Luft schön muckelig.)

    Ich könnte mir dutzende Szenarien vorstellen, wer da welche Interessen haben könnte. Genau wie bei den Sprengungen der Nordstream-Pipelines.

    Bin jedoch auch erleichtert, daß fast alle - und insbesondere die wichtigen Akteure, allen voran die Amis - von Anbeginn deeskalieren. Gerade auch Polens Zurückhaltung als unmittelbar Betroffener empfand ich als extrem diplomatisch.

    Meine persönliche Pro/Kontra-Liste:


    Sitz

    Vorteile:

    - Haken immer da, wo er hin soll

    - durch tiefe Gabel auch im Winter nie "dicke" Arme

    - absolut entspanntes Fahren auch über Stunden

    Nachteile:

    - Scheuern im Schritt (fahre ich viel, brauche ich Salbe)

    - unfreieres Board bei Leichtwind (schiebe den Mastfuß dann maximal nach hinten zur Kompensation, auch für frühes Angleiten)

    - Wasserstart und an Land unhandlicher


    Hüfte Sportlicher/aktiver, damit auf Dauer auch anstrengender. Das vermisse ich etwas beim Sitztrapez.

    Vorteile:

    - unkomplizierteres Handling bei Manövern und an Land

    - bei Leichtwind freieres Board

    Nachteile:

    - nerviges Verrutschen (zum Angleiten hockte ich gefühlt oft auf dem Brett und hatte das Trapez unter den Achseln)

    - eingeschnürter Rippenbogen (Ich ließ mal ein EKG machen, weil ich meinte, daß das anhaltende Beklemmungsgefühl eine Angina Pectoris wäre. Kapierte erst später, daß das Trapezfolgen waren.)

    (Rückenprobleme hatte ich nie.)