Twist verdreht die Finne und erzeugt eine Art Bremswirkung durch ein "Quer" stehendes Blatt, deshalb sollte der Twist möglichst gering gehalten werden.
Na ja, das ist aber ganz schön starker Tobak, dann müßten wir ja all unsere Segel wegschmeißen, die twisten doch so schön!!!
Das Geheimnis einer Top-Finne ist heute nicht mehr die Outline oder die Profilierung, sondern das Verhältnis von Flex und Twist.
Wenn man heute eine Surf-Finne nach dem heutigen Stand der Wissenschaft berechnen will, führt das leider nicht zu besonders guten Ergebnissen. Anders wie im Modellflug, wo durch gute Programme und schnelle Computer geradezu eine Leistungsexplosion ausgelöst worden ist! Eine Surffinne hat praktisch keine gleichbleibende Anströmung, sondern eine höchst dymanisch wechselnde Belastung, und die kann man zur Zeit noch nicht mit vertretbaren Aufwand berechnen.
Also ist Trial und Error angesagt, uns da ist Wolfgang Lessacher allen weit voraus. Seine Ansichten mögen manchen halbgebildeten Theoretiker zum Wahnsinn treiben, ich weiß ganz sicher, daß seine Finnen theoretisch nicht funktionieren können, aber das Wasser kennt die Theorie leider nicht und die Finnen sind gut bis sensationell. (Es gab auch mal ein paar Ausreißer, die waren eben Mist - dann hat er weiter probiert, bis sie seinen Vorstellungen entsprochen haben)
Fast alle Finnenentwicklern, die angeblich nach den neusten theoretischen Erkenntnissen arbeiten, gehen in Wirklichkeit so vor, daß sie eben auch nur rumprobieren. Und wenn sie dann was haben, was gut funktioniert, dann basteln sie sich eine Theorie zurecht und verkünden das mit mehr oder weniger großem Marketinggetöse.
Aber wie ist das denn möglich, das ein echter Cheftheoretiker wie Herr Drake dann doch nicht weiter weiß, und Starboard baut lieber Deboichet-Finnen in Lizenz nach. Und wie ist das dann möglich, das die Lizenznachbauten so viel schlechter sind wie die Originale??? Starboard kann die Finnen mit Sicherheit von der Geometrie exakt nachbauen, aber der Faseraufbau scheint anders zu sein oder die Harzhärte oder sonst was, jedenfalls die dynamischen Eigenschaften sind offensichtlich anders, und damit auch der Flex und Twist! Und das ist es!!!
Die Finne macht unsichtbar im Wasser unten genau das gleiche wie das Segel oben, und das Segel schlabbert die ganze Zeit hin und her, und so arbeitet auch die Finne unten.
Ein theoretischer Ansatz bringt da gar nix, ausprobieren ist angesagt
meint
Dr. Spin Out