Beiträge von Seewasser

    Starkwind und Chop sind m.E. nicht die Paradediazuplinen des R+, jedenfalls nicht der größeren Modelle. Ich fahre den 133er von 2019. Mit 81 cm Breite kann es mit dem Board bei stärkerem Wind und viel Chop schon mal ungemütlich werden.


    Ist aber ein tolles Board für Mittel- und Leichtwind. Gleitet gut an, beschleunigt stark, wird recht fix und gleitet gut durch Löcher. Bei konstant mehr als 16 Knoten Grundwind und entsprechenden Böen wechsle ich mit 82 kg an meinem choppigen Homespot dann gerne auf meinen 120er F-Race. Den hatte ich angeschafft weil mir die Lücke zwischen dem133er R+ und meinem (Binnensee-)"Starkwindboard" mit 106 Litern und 60 cm zu groß war.

    Das ist natürlich auch der Größe geschuldet, aber der schmalere normale Rocket ist da sicher gutmütiger.


    Der Rocket gleitet wohl auch passiv etwas besser an. Der R+ mag da schon zumindest einen kleinen aktiven Impuls. Bei uns am Homespot ist vor kurzem ein Kollege, der zuvor wegen der Foiloption vom Rocket auf den R+ gewechselt war, wieder zum klassischen Rocket zurückgewechselt, weil er mit dem Angleiten auf dem R+ nicht klar kam. Ich habe das allerdings nie so empfunden. Fand immer, dass der R+ gut losgeht - bin allerdings noch keinen Rocket gefahren.

    66 Tage, davon 13 im Urlaub. Die meisten unter der Woche. Als Freiberufler kann ich meine Arbeitszeit einigermaßen flexibel planen. Wochenende wegen der nicht surfenden Familie eher selten und kurz. Deshalb ist auch der Urlaub meist ein Surfkompromiss.


    Saisonziel von 80 Tagen leider verfehlt. Suboptimales Urlaubstiming und eine hartnäckige Erkältung im Oktober/ November haben mich einige schöne Tage am Homespot verpassen lassen.

    Mit einem besseren / dickeren Anzug werden auch die Hände später kalt, weil die Kerntemperatur nicht so schnell sinkt.


    Open Palm Handschuhe fine ich an den Händen akzeptabel. Damit kann man noch ordentlich greifen und die halten trotz der offenen Handflächen die Hände erstaunlich warm, weil der Windchill an den Außenseiter abgehalten wird.

    Grundsätzliche Nachteile von Hybridboards sind, dass die Schlaufenpositionen nicht richtig passen und die Boards beim Absturz nicht wieder so leicht hochzuziehen sind. Das SLW bin ich allerdings nie gefoilt, ich habe auf einem Formulaboard gelernt.


    Das war ok, aber im Vergleich zu einem Foilboard steht man irgendwie schief in den Schlaufen. Beim Absturz klatschte das Formula auf die Wasseroberfläche und blieb kleben, während man das Foilboard entspannt wieder hochziehen kann. Ist bei meinem 133er Rocketplus ähnlich, ziemlich ok zum Foilen, aber mit dem Foilboard läuft alles noch etwas geschmeidiger. Man steht entspannter, die Höhenlage ist stabiler und beim Overfoilen prallt man wie ein flacher Kieselstein von der Wasseroberfläche ab und fliegt weiter (meistens jedenfalls).


    Einen langen Mast (min 85) würde ich auch von Beginn an empfehlen.


    Sehr große Low Aspect Foils sind gut zum Starten, weil sie früh abheben und nicht zu schnell werden, haben aber sehr viel Lift. Ich hatte einen 1.700er Starboard Supercruiser der in den Böen schwer unten zu halten war.

    Der Starboard Superflyer ist mit 1.300er Frontwing m.E. ein gutes Foil zum Lernen. Geht genauso früh los, wird etwas schneller ohne zum Anfang gleich beängstigend zu werden und ist in Böen stabiler.


    Als fortgeschrittener Slalomsurfer kannst Du aber sicher auch mit einem Highaspect-Foil starten. Haben an meinem Homespot auch viele gemacht und kamen gut klar.

    Mein SLW pro hatte zu Lackabplatzern geneigt, da reichte der kleinste Kontakt und ich wusste oft gar nicht, wie das passiert ist. Das war aber nur ein optisches Problem. Hat die Fahrleistungen nicht beeinträchtigt und auch nicht die Haltbarkeit, weil nur die oberste Farbschicht betroffen war.


    Ansonsten keine besonderen Auffälligkeiten, man muss wie bei allen Carbonboards vorsichtig sein, was aufgrund der Dimensionen ein wenig herausfordernder ist. Ich hatte in ca. 5 Jahren Nutzung keinen größeren Schaden, allerdings auch von Anfang an einen Noseprotektor am Board.

    2014 gab es mal einen sehr guten Test der verschiedenen Leichtwindboards im Surfmagazin., u.a. mit SLW und US Mit Abo kann man den hier herunterladen: https://shop.delius-klasing.de/fruehgleitboards-p-ZD-17297/


    Ich hatte mir damals das SLW auf Basis des Tests gekauft. Gründe waren nach meiner Erinnerung seinerzeit, dass dem SLW im Test ein sehr gutes An- und Durchgleitverhalten attestiert wurden und der SLW einfach zu fahren ist (ich war damals noch Anfänger). Der US galt als das sportlicher Board, meine ich.

    Danke für Deine Ausführungen, meine Anschlussfrage wäre nämlich genau die gewesen, ob so ein SLW nicht letztendlich mehr Skills braucht, ähnlich wie Formula, aber das hast Du ja beantwortet, ich glaube, ich sollte so ein Teil tatsächlich mal testen.


    Viele Grüße!

    Ich kann die Ausführungen vom mariachi76 bestätigen. Der SLW macht Spaß und ist absolut Anfängertauglich. Ich hatte den als früher Aufsteiger und fand den Schritt in die Schlaufen auf dem SLW mit 82 kg seinerzeit leichter als mit meinem damaligen Magic Ride 119. Die Schlaufen sind zwar viel weiter außen, aber das Board hat so viel Volumen, dass das überhaupt kein Problem ist. Der SLW verzeiht jede Menge Belastungsfehler. Wenn man es darauf anlegt, kann man sich sogar im Dümpeln in die Schlaufen stellen und bei der nächsten Böe das Board mit den Füßen auf die Gleitebene hieven. Das ist mit dem SLW so einfach, dass sde größte Gefahr wohl darin liegt, sich eine schlechte Technik anzugewöhnen. Ich finde, das ist ein perfektes Board für Gleitaufsteiger. Von den Leichtwindeigenschaften mal ganz abgesehen. Besser geht das nur noch mit Foil.

    Kolumbien fand ich komplett überflüssig. Mal abgesehen vom kontroversen Thema Langstreckenflüge: Wie hoch ist wohl der Anteil der Leser, die mal mit eigenem Material nach Kolumbien fliegen und auf eigene Faust dort Spots erkunden?


    Man kann sowas ja möglicherweise trotzdem interessant finden, ich fände es aber besser, wenn sich die Surf auf realistische Reiseziele beschränken würde. Da gibt es sicher noch jede Menge Spots zu denen man wenig Informationen findet.


    Wave ist nicht meine Disziplin, deshalb war der Test für mich ebenfalls irrelevant, aber sicher wichtig für einige andere.


    Winterneo war interessant, das Interview zu Tampenlängen auch. Insgesamt für mich eine eher bescheidene Ausgabe.

    WindsurfGenerationX Der war von Point 7. Die einfache Version. Die haben mir dann netterweise nach Reklamation des Händlers die edlere Variante als Ersatz geschenkt. Der Vertreter von Point7 hat den Shop gleich gefragt, ob ein Surfbent im Spiel war.


    Grundsätzlich hast Du recht, lieber ein kaputter Mastfuss als ein geschrottetes Board. Kommt aber immer drauf an, wo das passiert. Bei mir war es im Winter bei kräftigem Wind 1 km vom Ufer entfernt. Bei der anschließenden Bergungsaktion sind dann noch Board und Segel sowie das Foil des Kollegen, der mich abgeschleppt hat, beschädigt worden und ich kam mit blau gefrorenen Fingern am Strand an.


    Das war dann letztlich nur lästig und unangenehm (die Versicherung hat alles ersetzt). Allein auf dem Meer oder einem größeren See hätte es lebensgefährlich werden können. Da würde ich im Zweifel dann lieber mit einer kaputten Boardnase nach Hause dümpeln.

    Mir ist mit Surfbent ein wenige Wochen alter Mastfuss gebrochen. Fahre auch nur noch mit Noseprotektor.


    Zudem scheuert der Surfbent die Segel-Protektoren unten am Mastfuß nach kurzer Zeit durch. Funktional kein Problem, aber unschön und mindert den Wiederverkaufswert der Segel.

    Ich foile meist mit einem reinen Foilboard, nutze aber abseits vom Homespot, wenn der Platz für das Foilboard fehlt, manchmal auch mein Tabou Rocket+ 133. Das geht gut. Das Rocket+ kam wegen des breiten Hecks in der Foileignung auch in diversen Tests der Surf hinsichtlich Foileognung sehr gut weg.


    Wenn ich am Homespot die Wahl habe, nehme ich trotzdem immer das Foilboard, selbst wenn ich dafür bei Wechsel von Finne auf Foil ein 2. Board aus dem Surfschuppen holen muss. Gründe:


    - Schlaufenpositionen empfinde ich beim Foilboard als stimmiger.

    - Höhenkontrolle ist einfacher (das kann aber auch daran liegen, dass ich das Rocket+ zu selten foile und deshalb weniger im Gefühl habe)

    - Bei Touchdowns z.B. wegen Überfoilens kann man das Foilboard meist einfach wieder hochziehen (das fühlt sich an wie wenn man einen flachen Stein von dwr Wasserfläche abprallen lässt), beim R+ ist der Aufprall dann etwas härter.


    Aber wir gesagt, das Rocket+ ist zum Foilen auch gut geeignet. Das Foilboard halt noch ein Stückchen besser.


    Bei einer Neuanschaffung einer Einbordlösung würde ich mal den Tabou Fifty anschauen. Der ist als Hybridboard für Foil und Finne ausgelegt und kommt in Tests im beiden Disziplinen sehr gut weg.