Wow, mit so viel Resonanz habe ich nun gar nicht gerechnet.
Ich weiß gar nicht wie ich die vielen Zwischenfragen beantworten soll, ich versuchs mal als zusammenhängenden Text.
Erst mal zum Material:
Durch die Arbeit an der Surfschule hatte ich mehrfach die Möglichkeit verschiedene (P7) Segel zu testen. Das damalige Freeride-Segel (zuerst SQUARE, danach hieß es HF und heute heißt es AC-F) fühlten sich für mich immer irgendwie schwammig an. Als ich 2013 die 3. Generation der AC-X (NO-CAM Freerace) testete habe ich mich sofort 'Sauwohl' gefühlt. Nach und nach habe ich mir dann eine AC-X Range verschiedener Jahrgänge zusammen gekauft, teils gebraucht aus dem Verleih, teils neu. Mit dem 9,0m² 6G aus 2016 habe ich dann die Range komplettiert. Im gleichen Jahr kam der PATRIK F-RIDE 145 dazu. Auch das Board liegt mir sehr und erst durch die Kombi AC-X 9m² mit dem F-RIDE konnte ich meine 'Gleitwindtage' erhöhen. Diese Kombi kommt zu 90-95% zum Einsatz.
Aber dann gibt es ja noch die anderen Tage... Der Wind ist stärker (und immer noch böig) und auch der F-RIDE 125 gefällt mir, auch in Kombination mit den AC-X. Aber durch die seltene Nutzung fehlt mir Sicherheit im Umgang mit der Kombi, aber vor allem mit den Bedingungen auf dem See...
Auch der F-CROSS 112 (ebenfalls mit den AC-X) passt eigentlich super zu den Bedingungen für die er ausgesucht wurde, das Board läuft quasi wie von alleine durch / über die Kabbelwellen, aber 'sicher' fühle ich mich nicht. Die Bedingungen für diese Kombi sind einfach zu selten, der Umgang einfach zu fremd. Sicherlich ist es eine Möglichkeit diese Bedingungen zu meiden, auf diese Kombi vielleicht auch zu verzichten, aber dann verzichte ich auch auf eine Gelegenheit dazu zu lernen, meine Ängste zu überwinden, die Herausforderung anzunehmen oder kurz gesagt: mich weiter zu entwickeln.
Vereinfacht ausgedrückt: Ja, bzw Nein, am Material liegt es nicht. Es ist passig zu meinen Wünschen / Vorlieben ausgelegt.
Zum Spot:
Ich surfe quasi hauptsächlich am Dümmersee. Ein Binnensee in Niedersachsen. Die Region und der See haben mich und meine Frau so sehr angesprochen das wir seit 2009 am See einen Wohnwagen fest auf einem Campingplatz stehen haben. Wir selbst wohnen circa 90km vom See entfernt. Jede Anfahrt muss ich mit circa 2 Stunden Fahrzeit kalkulieren. Ein spontaner Trip zum See in der Woche kommt eigentlich nicht in Frage - Freitags mal frei nehmen kommt schon mal vor (wenn die Vorhersagen lohnen) aber im großen und ganzen beschränken sich die Aufenthalte am See auf normale / lange Wochenenden oder Ferien.
Einzige Alternativen von der Fahrzeit / Entfernung wären vielleicht noch Steinhuder Meer oder in die ganz andere Richtung noch der Möhnesee.
Im Urlaub sind wir die letzten Jahre sowohl am Ringkoebing Fjord als auch auf Fehmarn gewesen. Ich konnte für mich selbst auch feststellen das 'konstantere Bedingungen' ein 'entspannteres' Fahren zu liessen, aber das habe ich dann auch nur ein paar mal im Urlaub.
Zusammengefasst:
In meiner Übungszeit habe ich zwischendurch auch mal unpassendes Material gefahren - zu früh ein zu kleines Board, Camber-Segel weil ich günstig dran kam - aber eigentlich fühle ich mich erst seit 2016 mit meinem Setup 'richtig' wohl, und eigentlich kann man schon fast sagen das 2016 erst das 'richtige' Surfen begonnen hat...
Wenn ich jetzt noch betrachte das ich es z.B. 2017 'nur' auf 18 Surftage im Zeitraum vom 1. April bis Ende August gebracht habe und nicht mal jeder Tag davon ein voller Gleitwindtag war, dann finde ich erklärt sich die flache Lernkurve fast von selbst.
MEINE Saison geht leider nur von Anfang April - Ende August da ich berufsbedingt ab September so stark eingespannt bin das Surfen raus fällt (und vor April ist der See aus Naturschutzgründen nicht frei gegeben).
Alles in allem habt ihr mir doch sehr viel Mut gemacht die Herausforderungen anzunehmen und weiter zu machen.
Danke