Alles anzeigenEs ist nachgewiesen, das diese RNA-Sequenz nur beim SARS-CoV2 vorkommt.
Im Rachen ist diese Sequenz nur bei oder eine gewisse Zeit nach der Infektion nachweisbar. Es ist richtig, dass man mit der PCR auch RNA von SARS-CoV2 nachweisen kann, die nicht vermehrungsfähig ist, aber ein Nachweis im Rachen ist immer ein absolut sicherer Beweis für eine akuelle oder kürzlich durchgemachte Infektion.
Moin Patrik,
„ der absolut sichere Beweis“ schrumpft doch durch die bloße Existenz von „false positives“ zu einer Vermutung - deren Warscheinlichkeit direkt von der Prävalenz bestimmt wird - und die extrem in die Knie geht, wenn beides in der selben Größenordnung liegt.
0,7% false positive bedeutet eben nicht - dass von 10.000 positiv Gestesteten lediglich 70 falsche Ergebnisse zu erwarten wären - sondern 70 von 10.000 INSGESAMT Getesteten sind falsch - und etwa 27 tatsächlich infiziert. (Die Anzahl von 0,27% der Gesamtbevölkerung als aktiv infiziert hab ich kürzlich auf der Webseite der Bundesregierung nachgeschlagen)
Der „absolut sichere Beweis“ eines positiven PCR-Tests mutiert also zu einer Vermutung mit lediglich 28% Warscheinlichkeit.
Das dem zugrunde liegende Prinzip der Bedingten Warscheinlichkeitidt statistisches Grundlagenwissen - den meisten Naturwissenschaftlern geläufig - Medizinern zu meinem Erstaunen jedoch kaum - und Journalisten oder Politikern offenbar gar nicht.
Deshalb bist du als Arzt - und das sage ich mit allem Respekt vor deinem Beruf - nicht unbedingt qualifiziert, mich über Zahlen und deren Interpretation zu belehren.
Einen schönen Tag noch.
Du hast schon das richtige Prinzip verlinkt, aber hast es selbst falsch angewandt. Der Logikfehler ist, dass deine Bedingung (Bedigte Wahrscheinlichkeit ) für einen falsch-positiven Test ist, dass man einer von 220.000 Infizierten unter 82Mio ist.
Richtig wäre es aber als Bedingung für ein falsch-positives Ergebnis einen positiven Corona Test anzunehmen! Für falsch-positiv muss man nämlich überhaupt erstmal getestet werden. Die Positivrate war das letzte mal als ich geschaut habe bei ca. 4%. Dadurch ergibt sich die folgende Rechnung:
P = (0.96*0.007)/(0.96*0.007 + 0.04*1) = 0.14. Das ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass jemand fälschlicherweise positiv getestet wurde. Natürlich unter der Annahme, dass es keine falsch negativen Tests gibt. Was da in Worten steht ist die Wahrscheinlichkeit für "nicht krank aber positives Ergebnis" (0.96*0.007) geteilt durch "alle positiven Ergebnisse" (0.96*0.007 + 0.04*1).
Jetzt kann man argumentieren, dass 14% immernoch sehr viel ist. Das überlasse ich gerne anderen, ich wollte an dieser Stelle nur die Rechenfehler aufklären.