Hallo zusammen,
wie ich vor einigen Wochen geschrieben habe, konnte ich den bis zur Neuauflage im Frühjahr letzten DropInn L von Klaus Jocham erstehen. Mittlerweile war ich ein paarmal mit dem Board auf dem Wasser und kann meine Eindrücke nach dem Umstieg vom 125er Rocket ltd. von 2007 schildern; Ein Test ist das nicht, dafür surfe ich auch nach über 30 Jahren nicht gut genug und ich brauche auch sicher noch bestimmt zwanzig Tage auf dem Wasser um dieses und jedes andere Board seriös zu begutachten.
An Land: Der DropInn L ist groß. Also nicht nur breiter und länger, sondern auch schwerer als mein alter Rocket. Am ehesten merkt man das beim Wuchten aufs Dach. Beim Tragen merkt man es weniger (ausser bei Böen!), man greift halt anders (Raumschlaufe statt Kante). Allerdings sind gut 10kg bei 185 Liter Volumen, drei Powerbox-Kästen und sichtlich soliden Nasen- und Kantenverstärkungen trotzdem eigentlich leicht dank der wertigen Carbon-Kevlar-Bauweise.
Die Verarbeitung, soweit sichtbar, ist klasse! Die Schlaufen gefallen mir nicht so doll, ziehen sich wieder zusammen, liegt vielleicht an meinen 46er Füßen mit Schuhen.
Auf dem Wasser: Aufsteigen mit Beach-oder Wasserstart ist für mich sehr komfortabel: Weder Bug noch Heck saufen gleich ab, man steigt einfach aufs Board und schon fängt es an loszuziehen, scheint sich seine Gleitlage selber zu suchen. Beim Wasserstart kann man auch bei korrekter Gabelhöhe für einen 94kg/1.93er Mann die Gabel bei Bedarf aufs Heck legen; muss man nicht, aber beim 8.0er Sunray war ich schon auch mal ganz froh drüber, letztens bei einem knappen Vierer und ein bisschen Dünung auf der Ile de Ré.
Ich bin hauptsächlich auf Revieren mit Kabbelwasser unterwegs: Dümmer, Lauwersmeer, Orther Reede, Ringköbing- oder Limfjord. Beim Fahren gegen die Windwellen ist das Verhalten aufgrund der Breite ähnlich wie beim Rocket, es stampft, Höhelaufen macht der DropInn besser (liegt bestimmt an mir, nicht an den in beiden Boards sehr guten Carbon-Finnen) und raumschots bin ich mit dem DropInn gefühlt mindestens genauso schnell wie früher. Gefühlt reicht mir, die Jungs mit den Slalomboards und den Racesegeln fahren mir eh' um die Ohren, ich gönn's ihnen.
Halsen sind ein ganz eigenes Thema. Mit dem Rocket brauchte in immer ein zartes Füßchen und da ist er mir trotzdem meist beim Schiften "stehengeblieben" und ich musste den Rest noch hinhampeln möglichst ohne abzusteigen. Da ist beim DropInn alles anders: Zartes Füßchen bewirkt gar nix, ich muss richtig einen Schritt nach hinten machen (ja, da ist noch viel Heck!) und dann geht er auch zackig in die Kurve, ... und fährt immer weiter, fast egal wie ich da herumhampele; wenn ich das irgendwann noch vernünftig koordiniert kriege müssen mit diesem "großen Waveboard" (Klaus Jocham) die saubersten Halsen meiner Laufbahn möglich sein, ... vielleicht nächstes Jahr!
Die vorläufige Bilanz: Es war kein Fehlkauf, ich bin schon lange nicht mehr so entspannt gesurft.
Folgeinvestitionen: Einen Dreiersatz (!) winzige aber leistungsstarke Seegrasfinnen (Lessacher) habe ich schon gleich mitbestellt. Vielleicht gönne ich dem DropInn noch die Leichtschlaufen von Surfline Munich (oder die vom Rocket) und es würde mich reizen, das 6.5er Sunray mit zwei Cams z.B. gegen ein 6.6er Torro zu tauschen ... irgendwie ist mir das Sunray inzwischen zu unentspannt ... :-))