Moin,
eigentlich hatte ich mir vorgenommen in den Themen Corona, Ukraine-Krieg und Spritpreise keine Beiträge zu verfassen, denn trotz der vielen hunderten gut gemeinter Posts in den genannten Themen werden wir kleinen Lichter hier aus dem Forum an der vorhandenen Lage absolut garnichts ändern! Leider muss ich aber die Meinung des users acidipa teilen, dass hier ziemlich viel Stuss geschrieben wird. Ich beziehe mich als Bergbau-Ing. dabei erst einmal hauptsächlich auf die Rohstoff- und Energiepolitik:
Auch wenn es uns in den letzten Jahrzehnten in Deutschland durch den Bezug von ausländischem Gas, Öl und Kohle richtig gut ging (ja lieber Totti), hat unsere Regierung in den letzten 25 Jahren massive Fehler begangen und sich dämlicherweise fast komplett von der heimischen Rohstoffförderung getrennt, Was hauptsächlich die Grünen mit ihren Anhängseln BUND und Nabu mit dem Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau und dem schrittweisen Ausstieg aus der Braunförderung sowie der fast gänzlichen Einstellung der heimischen Gas- und Ölförderung erreicht haben, werden wir, wie sich ja jetzt schon zeigt, teuer bezahlen. In Deutschland wurden und werden die weltweit saubersten Kohlekraftwerke teilweise außer Betrieb genommen, Erdöl und Erdgasbohrungen kaum noch genehmigt, obwohl diese Rohstoffe teils in riesigen Mengen noch vorhanden sind. Mittlerweile bezahlen wir mehr für die dringend benötigte importierte Steinkohle als wenn wir diese selber weiterhin in Deutschland abbauen würden. Hier muss ich die Meinung von Stephan teilen, dass das kleine Deutschland nicht unbedingt immer als gutes Beispiel in Welt vorangehen sollte. Wäre es nicht besser gewesen, wir hätten uns z.B. um noch bessere Filtertechnik in unseren eh schon saubersten Kohlekraftwerken gekümmert, um in der Strom- und Wärmeerzeugung mit eigener Rohstoffförderung größtenteils autark zu bleiben?? In China werden zurzeit täglich 12 Mio Tonnen und in Indien 8 Mio Tonnen Kohle gefördert und dieses bestimmt nicht für die heimischen Öfen. In Deutschland waren es 2018 gerade mal noch 2,4 Mio Tonnen im Jahr.......
Nun zur hochgepriesenen E-Mobilität: wenn man sich in Deutschland schon massiv Gedanken über Lieferkettennachverfolgung macht, werfe ich bezüglich der in den Autobatterien dringend benötigten Seltenen Erden nur mal den Begriff "Kobaltkinder" in den Raum. Ist es denn wirklich so prickelnd, wenn man im Akku seines tollen E-Auto mit Rohstoffen fährt, welche am Anfang der Lieferkette von den ärmlichen Kobaltkindern in Afrika unter unter unwürdigsten Umständen aus der Erde gebuddelt oder auf riesigen Abraumhalden in Indien in Unmengen von giftigen Gasen abgesammelt werden....!? Mit Stand heute haben wir weltweit noch so viel Vorräte an Erdöl, deren Menge wir garnicht erfassen können. Wäre es nicht besser, sich mit der Entwicklung noch sauberer Diesel- und Benzinmotoren zu befassen, als E-Autos zu propagieren, welche überhaupt nur durch die oben geschilderten Umstände fahren können?? Neben der Frage des in Deutschland eh nicht vorhandenen Stroms für alle E-Autos, bleiben große Sicherheitsbedenken. Was passiert z.B. wenn ein E-Auto in einem Tunnel brennt? Diese Frage konnte noch nicht einmal auf einem Sicherheits-Workshop mit Tunnelbaumanagern bei der Deutschen Montantechnologie In Dortmund beantwortet werden. Keiner der E-Autos-Hersteller konnte bis heute weiterhin erklären, was mit den weltweit anfallenden unzähligen Akkus passieren wird? Und komme mir keiner mit Recycling, das mach ja in geringer Menge noch funktionieren, aber bei der zu erwartenden Anzahl mit höchsten Schadstoffmengen belasteten alten Akkus, haben wir dann ein ganz anderes Problem als z.B. mit der Endlagerung von Atommüll.
Und da sind wir gleich bei meinem letzten Thema: was einige hier zur Atomüllendlagerung ablassen, zeugt von absoluter Unwissenheit, leider. Es gibt in ganz Europa, aber auch in den USA Bestrebungen sichere Endlager zu schaffen, z.B. wird in Finnland zurzeit unter größter Zustimmung aus der Bevölkerung ein Endlager gebaut. Auch in Deutschland hätten wir seit vielen Jahren in Gorleben ein sicheres Endlager für hochradioaktive Abfälle, welches leider nur aus rein politischen Gründen nicht gewollt, aber aus wissenschaftlicher Einschätzung sicher gewesen wäre. Ich selbst war einige Jahre für die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in der Endlagerforschung (u.a. Gorleben, Konrad, Asse und Morsleben) unterwegs und habe an mehreren Gutachten mitgewirkt. Ich kann jedem nur raten, glaubt nicht der Lügenberichterstattung in den Medien sondern unterhaltet euch mit den Fachleuten auf diesem Gebiet. Und nein @daddy: eingelagerte Brennstäbe bringen das umliegende Gestein nicht zum glühen, denn diese werden auf max. 100° C heruntergekühlt, dann mit Salzgestein umgeben, welches bei diesen Temperaturen plastisch wird und die Brennstäbe noch mehr umschließt und dadurch die Endlagerung für tausende Jahre sicher macht. Dieses wurde u.a. durch jahrzehntelange Versuche und vom Bund geförderte in-situ-Projekte bewiesen. Und nein, das in den Medien immer beliebte Horrorszenario eines absaufenden bzw. zuammenbrechenden Endlagerbergwerks Asse wird auch nicht eintreten. Die seit Jahren zusickernde Menge an gesättigter Lauge kann kein Salz mehr auflösen oder Pfeiler schwächen, die Lauge wird z.B. heute sogar zur Flutung alter stillgelegter Kaligruben genutzt und stabilisiert diese auf unendlche Zeit! Und nein, die in Deutschland gerne genannten Wirtsgsteine Granit und Ton eignen sich absolut nicht für die Endlagerung, auch wenn das die "Experten" der vom Bund eingesetzten Endlagerkommision gerne so hätten. Wenn das Thema nicht in der Politik in den letzten Jahrzehnten immer wieder von einer Legislaturpriode auf die nächste vererbt wurde, weil keiner der hochgelobten Politiker den Arsch in der Hose hatte eine Endscheidung zu fällen, hätten wir schon lange ein Endlager und da bin nicht nur ich mir sicher!!
Ich habe fertig...........