Tach auch,
da das Thema Finnen durchgehend präsent ist hätte ich da auch mal eine paar Fragen.
Woran bzw Wie erkenne ich wann ich welche Finne unters Brett schrauben muss
Am Anfang gleich die schwierigste von allen Fragen. Lässt sich nicht wirklich sicher beantworten. Ich würde sagen, zu 90% passt die Serienfinne, wenn Bedingungen, Gewicht, Segelgröße, geplanter Einsatzzweck sich stark von der Ausrichtung des Boards unterscheiden wirds fummelig. Beispiel Waveeinsatz bei einem freerider, das geht manchmal überraschend gut. Ne Wavefinne drunter und das Board fährt komplett anders. Andersherum geht auch. Ich habe mal eine Freeridefinne in meinen Freewave geschraubt. Es war ein anderes Board. Plötzlich hatte ich das Bedürfnis die Schlaufen nach aussen zu schrauben, trotz gleichem Segel und Revier/ Wind... überraschend.
Woran erkenne ich welche Finnengröße zu welcher Boardgröße und Segelgröße passt??
Bei den allermeisten Standard-Finnen ist sowas in irgendwelcehn Tabellen angegeben. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Es gibt Fahrer, die sehr gerne kleine Finnen fahren und es gibt die die gerne eher gut bestückt sind. Daher kann das nur ein Daumenwert sein. Auch bei den Leistungsfinnen gibts durchaus unterschiedliche Ansichten.
Hinzu kommt auch die generelle Auslegung der Finne. Bestimmte Finnen kann man viel kleiner fahren als andere und andersherum.
Weiterhin gibt es Grenzen, sowohl nach unten, als auch nach oben. Nach oben gilt in etwa die Heckbreite onefootoff ist nicht zu überschreiten, nach unten ist dann kein Manöver oder Kontrollgewinn/ Geschwindigkeitsgewinn mehr feststellbar, pauschal lässt sich das nicht beantworten.
Was passiert wenn ich eine zu kleine Finne fahre
Du wirst schlechter angleiten, schlechter Höhe laufen, seitlich wegrutschen und ggfs. spinouts erleiden. In der Halse wird es kaum Führung geben und du musst prinzipiell mit einem sehr sensiblen Fuss fahren...
Was passiert wenn ich eine zu große Finne fahre
Du wirst früh gleiten, aber nicht sehr schnell werden. Du wirst viel Druck auf dem hinteren Fuss haben und viel Mühe das Board am aufkentern zu hindern. Das Ding wird sich schwer nur auf raumschot bringen lassen und die Halse wird schweirig steuerbar sein.
Welche Finne bringt mir was?? (Freeride/Freemove/Slalom)
Naja, das sagt die Kategorie der Finne ansich ja schon recht gut. Freeride ist für diesen Zweck optimiert, sprich einfach zu fahren gute Fahrleistungen bei fehlerverzeichenden Manövereigenschaften. Eben ne gute Allroundfinne, gerade auch für größere Boards.
Freemove ist dann der Übergang zu noch mehr Focus auf Manöver bei kleineren Boards. Ne Freemovefinne für 140l Boards macht keinen Sinn. Wave ist klar, Freestyle ebenso.
Slalom ist reine Geschwindigkeit und ggfs .Kontrolle, so sie die Geschwindigkeit steigern hilft
Schwieriger ist da die Diversifikation zwischen Racing und slalom. Wenn ich mal bei select gucke, gibts da 5-6 Finnen die alle irgendwie slalom-racing heissen und auf den ersten Blick kaum Unterschiede erkenntlich sind.
Sind ja i.A. keine feststehenden Begriffe, jeder versteht da was anderes drunter was racing was Slalom und was freeride oder freemove ist...
Was passiert wenn ich auf nem Freerider ne Slalomfinne fahre, oder auf nem Freemove ne Freeridefinne oder auf nem Freerider gar ne Wave oder Freestylefinne usw usw
Beim Freerider gabs mal nen Test bei der SURF. Die Leistung kann zunehmen, Kontrolle und Geschwindigkeit ebenso. Je nach shape des Boards und den verwendeten Segeln macht das sinn, oder nicht.
Freestylefinnen sind i.a. sehr speziell, kann man auf nen freemover benutzen um die slinding- Eigenschaften zu verbessern-- ausprobieren, je nach finne auch sehr unterschiedlich.
Auch zwischen den Finnen sind teils so deutliche Unterschiede, das hier generelle Aussagen wenig bringen. Ich habe z.B. viele Finnen in meinen Freewaves ausprobiert, das board scheint da recht sensibel zu sein, denn richtig gut haben nur die Serienfinnen funktioniert (für mich).
Moin,
du brauchst viel Gefühl oder musst viel probieren oder hast einfach Glück, bis du das richtige gefunden hast, was zu deinen aktuellen Bedürfnissen passt. Ein Diplom ist ja eher theoretischer Natur, sicher gibt es einige optische Hinweise (Rake, Flex, Twist etc.) aber es gibt durchaus auch auf diese 'facts' unterschiedliche Sichtweisen, siehe auch hier die Diskussionen u.a. über Twist...
Grüße
teenie