Beiträge von mikisb

    Ich staune gerade mal wieder:

    Seit heute ist bei uns Maskenpflicht (ich nenne es lieber "Spuckschutzpflicht").

    Wir arbeiten in einer etwas speziellen Form im Kundenkontakt - private und gewerbliche Kunden gemischt: Kunden sitzen im Auto, Fenster zwischen einem Spalt und ganz geöffnet Laut unserer Sicherheitshinweise soll das Fenster max. 1/3 geöffnet werden - interessiert kaum jemanden. Wir tragen natürlich Masken - natürlich in Formenfarben ;)

    Laute Umgebung, Verständigung somit nicht ganz einfach - es muss eher laut gesprochen werden oder sehr dicht ran. Von 50 Kunden hatten ganze 2!!!!!! Masken auf, ein dritter hat sie erst aufgezogen, nachdem der Kontakt mit uns erledigt und das Fenster wieder geschlossen war. Wahrscheinlich ist sein Lenkrad hoch ansteckend :rolleyes:

    Ich fürchte, so wird das nix mit den Lockerungen. Es gibt einfach zu viele, die es entweder nicht kapieren oder keinen Bock haben. :thumbdown:

    Auf Diskussionen brauche ich mich da nicht einlassen - das gibt Mord- und Totschlag. Kunden ohne Masken wegschicken ist aufgrund der Fahrwege kaum möglich.

    Vielleicht ist ein einfacher Autowäscher aber auch schlicht nicht schützenswert.

    Stimmt - mit viel Disziplin der einzelnen und Orga der Läden könnte das funktionieren.

    Ich kenne aber kein Schuhgeschäft, keine Boutique und auch kein Kaufhaus mit Einkaufswagen.

    Ich bin auch nicht sicher, ob jeder Laden, ob groß oder klein, entsprechende Zugangsbeschänkungen auf die Schnelle organisiert bekommt.


    Und wenn, dann stehen die Massen, die ich (leider) erwarte, in langen Schlangen vor den (vergleichsweise) wenigen Geschäften und warten auf Einlass. Ob da noch die Abstände gewahrt werden? :/

    Und wenn jemand meint, die Masse verhält sich angepasst und sinnvoll, sage ich nur "Klopapier" :whistling:


    Anyway, ich glaube, daß es so kommt aber hoffe, daß ich mich irre. Sonst zahlen wir alle die Rechnung in 2-3 Wochen.

    Meine Prognose für Montag mit der 800 m²-Regelung:


    - Jeder, der sich zu normalen Zeiten in der Innenstadt tummelt, wird Montag da sein.

    - Es werden wegen "Nachholbedarf" sogar deutlich mehr sein.

    - Dazu kommen noch die, die normalerweise arbeiten würden und jetzt Zeit haben - die werden auch da sein

    - All diese Massen werden sich auf die kleineren Läden stürzen, weil die größeren ja zu sind. Von Wettbewerbsverzerrungen mal gar nicht erst zu reden.

    - 2 Wochen später werden die Maßnahmnen wieder verschärft, weil die Infektionsrate sprunghaft ansteigt und bis dahin Inkubationszeiten, Testzeiten und Meldezeiten durchlaufen sind. :huh:


    Ich denke, die Behörden haben bisher in Anbetracht der neuen Lage und dem Zeitdruck halbwegs vernünftig agiert, aber diese 800 m2-Regelung halte ich für nicht wirklich durchdacht.

    Daran, daß das gutgeht, weil sich alle vernünftig verhalten, Abstand halten, Spuckschutz tragen... glaube ich weniger.


    Mein Vorschlag: Alle! Läden dürfen öffnen. Mo.- und Do. dürfen die einkaufen, deren Nachname mit A.....H beginnt. Di. und Fr. die, deren...........

    Dazu Beschränkung 1 Kunde pro XX m².

    Sicher auch nicht perfekt und nicht lückenlos zu kontrollieren, aber sicher weniger Menschen, die in den Innensträdten dicht an dicht Schlange stehen und sich gegenseitig in den Nacken husten.

    Einfach mal einige Länder im Vergleich, jeweils in Relation zur Bevölkerungsanzahl - da sieht manches schon wieder anders aus als es oft dargestellt wird :/

    danke - das ist die erste grafik mit der ich was anfangen kann weil es für mich nachvollziehbare relationen sind

    Die Seite bietet schon umfassende Analysemöglichkeiten (Linkliste unter der Grafik), aber t36 hat schon Recht, weil eben die Datenbasis nicht wirklich zuverlässig ist.


    Nur einige Beispiele:

    - Italien testet wohl Verstorbene nachträglich, machen das auch alle anderen? Hier testet/veröffentlicht wohl jedes Land nach seinen eigenen Regeln - damit keine Verglechbarkeit.

    - Glaubt wirklich noch jemand die gemeldeten Zahlen auch China? Aus meiner Sicht sond die ohne andauernde strikte Ausgangssperre im ganzen Land nahezu unmöglich.

    - Aktuelle Zahlen der Testungen/Land sind wohl nicht verfügbar

    - Anzahl der Infizierten/Verstorbenen extrem abhängig von Anzahl und Auswahl der Tests, Altersstruktur der Bevölkerung, Gesundheitszustand der Bevölkerung......

    - Politisch motivierte Falschmeldungen

    - .........


    Ich denke aber auch leider nicht, daß für den internationalen Vergleich (noch nicht mal in Deutschland national) wesentlich zuverlässigere Rohdaten zur Verfügung stehen und habe daher Bedenken, daß Entscheidungen tatsächlich auf einem soliden Datenfundament stehen.

    Wenn es dann heißt, es wäre ja ohnehin nur entscheident, wie lange eine Verdopplung der Infiziertenzahlen dauert oder wie viele andere ein Infizierter ansteckt sollte man überlegen, aus welchen Rohdaten diese Zahlen berechnet werden? Vermutlich aus genau den gleichen :/ Also auch zum Teil Datenmüll mit viel Rauschen.

    Hier werden wohl vielfältig Zahlen missbraucht, weil sie vermeintlich Genauigkeit vorgaukeln, die es aber gar nicht gibt.


    Ich bin eigentlich nur halbwegs erschüttert, wie mies die Datenlage in unserer ach so modernen, technisierten und digitalen Welt offenbar tatsächlich ist. Für mich sind zuverlässige Daten die Basis für sinnvolle Entscheidungen - und da haben wir wohl gerade ein Problem. Die "wir wissen alles über jeden zu jeder Zeit"- Attitüde können wir wohl vorerst mal unter Größenwahn und Wunschdenken einiger verbuchen.

    Ah, sinvoll. Wie kommt man denn auf so eine Sinnhaftigkeit? Pauschal für alle. In Schweden klappt es auch anders

    Ich gebe zu, die Datenlage ist unübersichtlich und macht sinnvolle Schlussfolgerungen schwierig.

    Unterstellt, ein Corona-Toter würde in jedem Land gleich definiert, sieht Schweden da nicht so dolle aus. Die USA aber auch nicht so schlecht, wie sie oft hingestellt werden.

    Einfach mal einige Länder im Vergleich, jeweils in Relation zur Bevölkerungsanzahl - da sieht manches schon wieder anders aus als es oft dargestellt wird :/


    Auf der Seite kann man sich diverse Datenkorrelationen anzeigen lassen und meist auch noch jeweils die Zeitachse und die Auswahl der Länder beeinflussen. Ergibt teils iteressante Einblicke in die Datenlage.

    In der heutigen Zeit muss man das wohl so definieren:

    Outdoor-Sportarten, die man alleine (oder zu zweit oder mit allen im Haushalt lebenden Personen) betreibt, dienen der Aufrechterhaltung der Gesundheit, stellen somit einen triftigen Grund dar und sind smit auch erlaubt.


    Hier im Saarland gilt das trotz (wie Bayern) Ausgangsbeschränkungen auch für's Motorradfahren. Sogar Ausfahrten mit dem Auto sind erlaubt, was hierzulande auf den Landstraßen eine teils unglückliche Mischung aus Sonntags-Bummelfahrern und Möchtegern-Racern ergibt. Verschärft wird das Ganze durch Horden offenbar teils recht ungeübter Fahrradfahrer (oder auch E-Mofas), die eher unkontrolliert mitten auf der Landstraße herumtorkeln, den Sontagsbummler zum Überholen animieren, was der Hobby-Racer dann gar nicht lustig findet. Wenn Dir so eine Paarung auf der LS entgegenkommt ist es ratsam, nach dem nächsten schützenden Straßengraben Ausschau zu halten =O <X

    Herr, lass' Hirn vom Himmel regnen ;)

    Aber basiert der dargestellte Verlauf nicht eben genau auf den inkonsistenten Daten und ist damit auch nicht konsistent?

    Ich denke aber und hoffe, Du hast mit Deiner Einschätzung "nach Ostern" Recht. Nicht auf Basis der veröffentlichten Zahlen, aber eben aus den bekannten Laufzeiten.

    Aber ich bin schon etwas verwundert weil ich erwartet hätte, daß wir in Europa bez. Daten und Statistiken etwas weiter entwickelt sind. Ist aber aktuell natürlich nicht das dringendste Problem.

    Ihr habt ein falsches Bild von den Gesundheitsämtern. Weder geben da alle am WE Daten ab (auf denen das RKI ja seine Zahlen her hat) - noch läuft das überall per Standartisierte Software (teilweise per Fax).

    Es gab Gesundheitsämter wo da niemand an WE war (hat sich hoffentlich geändert).


    Das RKI seine Zahlen ist so gut wie seine Datenlage durch die Gesundheitsämter. Und darum weichen die John hopkins Zahlen so ab ...

    Welche Daten das RKI veröffentlicht, ist ja auf deren Seite auch ausführlich beschrieben und sicher ein legitimer Ansatz.

    Was ich aber nicht verstehe ist, daß das RKI offenbar bis zu 5 Tage den offiziellen Zahlen des Ministeriums für Gesundheit hinterherhinkt. Das hat doch die Zahlen sicher auch von den Gesundheitsämtern? Wenn nicht, woher sonst? 5 Tage sind in der aktuellen Situation schon ein sehr langer Zeitraum.

    Ich kann das halt auch nur für's Saarland sehen, da habe ich (indirekten) Zugriff eben auf die Pressemitteilungen des Ministeriums.

    Nochmal was zur Verlässäichleit der vom RKI veröffentlichten Daten:

    Aktuell (Stand 5.4. von den Landesbehörden an das RKI übermittelten Daten) haben wir im Saarland 1483 Fälle und 14 Tote laut RKI.


    Die aktuelle Pressemitteilung des saarl. Gesundheitsministeriums meldet jedoch heute (6.4.) 1.605 positiv getestete Infizierte und 30 Tote.


    Die Daten, die das RKI aktuell meldet, entsprechen bei den getesten Infizierten etwa dem Stand, den das Gesundheitsministerium für den 4.4. offiziell vermeldet hat. Bei den Toten entsricht das aber dem Stand, den das Ministerium bereits am 1.4. veröffentlich hat - 5 Tage früher:huh:


    Nicht einmal der Zeitversatz ist plausibel. Wie man auf Basis solcher Daten Kennzahlen berechnen will, erschließt sich mir nicht.

    Es wäre auch nicht sehr wahrscheinlich, dass das Ministerium für Gesundheit Zahlen an die Presse gibt, nicht aber mindestens zeitgleich an das RKI weiterreicht.

    Schon etwas merkwürdig.

    Das mit den Motorradfahrern kann ich leider bestätigen 😒

    War gestern selbst unterwegs, habe aber auch so manchen gesehen (auch Gruppen), denen offenbar nach der Winterpause das Hirn eingerostet und jeglicher Anstand abhanden gekommen ist. Auch wenn das nur eine Minderheit ist, sie fallen halt viel stärker auf und versauen den Ruf der ganzen Innung 😠

    Bis es dann halt für alle verboten wird.

    Genau genommen gilt das aber nicht nur für Motorradfahrer 😉

    Natürlich sind die 17 Tage unscharf und Durschnittswerte (hier in der Region). Was ich gerechnet habe:

    - 6 Tage von der Infektion bis zum Ausbruch von Symptomen

    - am 7. Tag zum Arzt

    - Test am 8. Tag

    - Vorliegen der Ergebnisse am 15. Tag (Laufzeit lt. Aussage ärztl. Direktorin beim Landes-Gesundheitsamt, durchschnittlich 7, bis zu 12 Tage)

    - Eintreffen und Veröffentlichung der Daten beim RKI am 17. Tag.


    Das mag regional sehr unterschiedlich sein, hierzulande peilt man 3 Tage bis zum Vorliegen des Testergebnisses an.

    Aber ich mache mir lieber nicht die Hoffnung, daß man früher als so gerechnet die Auswirkungen der Maßnahmen schon deutlich sieht. Wenn es doch früher kommt, um so besser. Aber erst mal lieber den Ball flach halten.


    Und wie schon geschrieben, "eine Verdopplung alle XXX Tage" ist ebenfalls extrem unscharf, weil wir eben nicht die Dunkelziffer kennen und nicht mal wissen, ob die Dunkelziffer heute gleich der Dunkelziffer vor 7 Tagen entspricht. Es wird als eine Schätzung mit einer Mutmaßúng multipliziert. Solche Zahlen gaukeln denke ich eine trügerische Verlässlichkeit vor - je mehr Nachkommastellen, um so doller ;)

    Was in diese Zahlen halt auch extrem reinfließt sind die Anzahl der Testungen und die Auswahl, wer wann getestst wird. Auch das kann sich über die Zeit ändern. Verlässliche Mathematik/Statistik ist anders.

    naja - Kinder entwicklen (vermute ich) am ehesten nur geringe Symptome, gehen daher - besonders in der aktuellen Situation - eher nicht deswegen zum Arzt, werden somit auch nicht getestet....... Und so lange die Dunkelziffer nicht bekannt ist, sind alle auf Infiziertenzahlen und Sterberaten aufbauenden Berechnungen nur von begrenzter Aussagekraft.

    Woher weiss man dann plötzlich so genau, wie hoch R(0) aktuell ist und wie er sich verändert hat? :/


    Ich denke, die Auswirkungen der breitbandigen Maßnahmen werden wir beim RKI erst beginnend Mitte nächster Woche sehen. Schlicht durch die Laufzeit

    Infektion-Entwicklung von Symptomen-Artbesuch-Testanordnung-Testdurchführung-Vorliegen eines Ergebnisses-Gesundheitsamt-RKI. (Bei uns wohl im Schnitt 17 Tage)

    Da sich regional auch noch die Zeiträume für die Testauswertung und den Datentransfer auch noch verändern, sind teilweise nicht mal die Daten in einem Bundesland mit denen vor einer Woche vergleichbar. Schon schwierig..... :/


    Ich hätte eigentlich gedacht, daß in einem Land wie Deutschland mehr und präzisere Daten schneller vorliegen, um darauf aufbauend sinnvolle Empfehlungen zu geben und Entscheidungen zu treffen.