Beiträge von doubleheelslide

    Es ist unerträglich, dass man nichts tun kann. Bei unserer Firma müssen/können zwei Mitarbeitende sich um ihre geflüchtete Verwandten kümmern - ging von der Firma rasch und ohne mit der Wimper zu zucken.

    Wir werden bestimmt wieder einen Feierabendgrill auf der Promenade machen

    Als eingefleischter Vegetarier etwas schwierig, aber ich kann ja meine vegetarische Extrawurst mitnehmen.

    By the way: Wenn man selber nicht kochen kann (Hotel), gestaltet sich die Nahrungssuche recht schwierig (Platzverhältnisse).

    Mir passt von der Einfachheit und Effizienz TRX-Schlingentraining für zuhause gut - kann man auch gut in einem Türrahmen befestigen - ich habe mir allerdings eine Deckenbefestigung gegönnt. Ergänzend wird ein Ruderergometer von meiner Freundin und mir häufig bewegt, was ein grosses Spektrum an Muskeln anregt, wenn auch der Fokus weniger die Steigerung der Maximalkraft ist. Das einzige, was beim Rudern fehlt, ergänze ich durch Liegestützen, wobei ich da momentan leider wieder einmal von Null anfange. Liegestützen sind eher komplementär zum Windsurfen, aber deshalb nicht weniger wichtig.

    Let's face it: Die Schweiz war unter Druck und hat reagiert. Schön wäre es gewesen, wenn sie 4 Tage vorher und ohne Druck reagiert hätte. Die Reaktion war aber gut und auch gut kommuniziert. Einem autokratischen Aggressor unter die Arme zu greifen, wäre ja auch nicht allzu "neutral" gewesen.

    14:27 Uhr: Die Schweiz übernimmt die Sanktionen der EU gegen Russland. Die Schweiz wird die Sanktionen der EU gegen Russland übernehmen. Das teilt der Bundesrat an einer Pressekonferenz am Montagnachmittag mit.

    Die eine Bundesrätin hat sich gestern schon ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt - ich glaube die Schweiz wird richtig entscheiden.

    Und ja: Wenn ein autokratischer Staat ein demokratisches Land angreift, hört es mit der Neutralität irgendwo auf.

    Ich glaube ein (Teil-)Missverständnis in der Diskussion liegt darin: Es geht nicht um Sippenhaftung und um das In-einen-Topf-werfen von Russen. Es geht darum, dass man sich vom Angriff von Putin auf die Ukraine distanziert. Das ist wichtig, damit das Narrativ von Putin irgendwann zusammenbricht. Die Grenze zu setzen, wo man eine solche Aussage erwarten/voraussetzen kann, ist natürlich schwierig: Von einem Oligarchen, der einen europäischen Fussballklub besitzt, wäre eine solche Aussage natürlich von höherer Wirkung und Relevanz als vom "normalen" Arbeitskollegen gegenüber.

    Über die Schweiz war in der Schweiz zu lesen (Bruchstücke aus einem NZZ-Artikel)

    Der Streit um die Haltung der Schweiz gegenüber Russland intensiviert sich. Am Montag dürfte das Parlament den Bundesrat dazu auffordern, sämtliche Sanktionen der EU zu übernehmen. … «Die Schweiz als wichtigster Rohstoffhandelsplatz und bedeutender Standort für Finanzdienstleistungen für russische Konzerne muss entsprechend Verantwortung übernehmen», heisst es in dem Antrag. … Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich der Bundesrat sehr bald mit diesen Forderungen befassen muss. Die einzige Fraktion, die der Linie des Bundesrats folgt, ist die SVP. … Thomas Cottier, emeritierter Professor für europäisches und internationales Wirtschaftsrecht, warnte in den Tamedia-Zeitungen davor, den Verzicht auf Sanktionen mit der Neutralität zu begründen. Diese Haltung könne schwerwiegende Konsequenzen für die Schweiz haben, zumal dies im Ausland als Feigenblatt zum Schutz von wirtschaftlichen Interessen der Schweiz und Russlands interpretiert werde. «Wenn sich die Schweiz den Massnahmen der EU nicht anschliesst, wird das die ohnehin schwierigen Beziehungen und kommende Verhandlungen zusätzlich belasten.» … Der Schweiz steht damit die nächste Debatte ins Haus – über die Bedeutung der Neutralität in einer Welt, in der demokratische Staaten von autokratischen Regimen offen angegriffen werden.

    Wenn ich doch nur die Sanktionen der Schweiz verstehen würde. Die Pressekonferenz des Bundesrates war ein furchtbares Geeiere. Und in der Diskussionssendung waren sich die Politiker nicht einig, wie die Sanktionen zu verstehen seien. Nur Umgehungsverhinderung der EU-Massnahmen oder doch die gleiche Wirkung wie die EU-Massnahmen einfach anders verpackt? Die Zurückhaltung könnte ich mir höchstens erklären, wenn der Schweiz noch eine Vermittlerrolle zukommen soll.

    Warum das Einmarschieren von Russland in Kiew nicht so einfach sein könnte, war heute in der NZZ zu lesen (stichwortartig zusammengefasst):

    • Bei einem Kampf im überbauten Gebiet können Verteidiger generell Vorteile haben (Tarnungs- und Deckungsmöglichkeiten). Die Voraussetzung ist aber die Evakuierung der Zivilbevölkerung, was in Kiew nicht geschehen ist.
    • Die russischen Angreifer müssten eine hohe Zahl ziviler Opfer in Kauf nehmen. Dies könnte in Russland selbst nicht gut ankommen.
    • Möglicherweise setzt man noch auf das Element der Einschüchterung.
    • Das Motiv für einen Sturm auf Kiew wäre der Regierungswechsel. Ob Putin dazu aber tatsächlich wieder auf die Karte der totalen Brutalität setzt, ist fraglich. (Putin hat in der Vergangenheit allerdings schon seine Bereitschaft zu Brutalität unter Beweis gestellt)
    • Noch haben die Panzerverbände, die von Norden her Richtung Kiew stossen, ihre Angriffsziele nicht erreicht.
    • Eine weitere Möglichkeit wäre der Einsatz von Sonderoperationskräften, welche vielleicht schon ins Stadtzentrum infiltriert sind. Im Moment des Zugriffs durch Russland würden sie dann von Kampfhelikoptern unterstützt. Die ukrainische Armee ist allerdings mit amerikanischen Stinger-Flugabwehrlenkwaffen ausgerüstet worden.
    • Es ist wenig über das Dispositiv der ukrainischen Armee bekannt: Soldaten und Bevölkerung halten sich an die Anweisung, keine Bilder der eigenen Truppen zu verbreiten. Über die privaten Satellitenfirmen gibt es keine Bilder, die auf die ukrainischen Truppen fokussieren.
    • Die Ukrainer verfügen über türkische Bayraktar-Drohnen. Verbündete Russlands konnten sich in der Vergangenheit auch schon nicht durchsetzen, weil die Gegner modernste Drohnen zur Verfügung hatten.
    • Russland hat in den vergangenen Jahren dazugelernt (auch von den Fehlern der USA) und möchte offensichtliche Fehler im Kampf gegen Aufständische vermeiden.
    • Russland scheint durchaus auf die Wirkung des Einsatzes zu achten (keine Feuerwalze sondern dosierte, präzise Luftschläge). Dieser dosierte Einsatz des schweren Feuers spricht also gegen einen Häuserkampf in Kiew.
    • Viel eher dürften die russischen Truppen Kiew mit der Besetzung wichtiger Strassenkreuzungen oder kritischer Infrastrukturen wie Elektrizitätswerken von der Aussenwelt abschneiden.
    • Ein verlustreicher Häuserkampf könnte ein Zeichen der Schwäche sein, weil Russland keinen anderen Weg sähe, die ukrainische Regierung zu stürzen.