Sitztrapez doch die bessere Wahl?

  • Hallo liebe Surfgemeinde,
    jaaaa, das Thema war schon öfter...... :rolleyes: aber


    Da ich nun ein paar Gramm zugelegt habe;) und mein Hüfttrapez etwas stramm sitz,
    ich aber dennoch mit 76 kg nooch nicht zu den Schwergewichten zähle,
    kam die Überlegung auf, mal ein Sitztrapez auszuprobieren.


    Daher nun mal folgende Frage:
    Ist es richtig, das man den erforderlichen Druck auf dem Mastfuss bei wenig Wind
    aufgrund der senkrechteren Zugrichtung von der Gabel zum Harken
    effizienter ausüben kann? (In Bezugnahme der aufrechten Fahrstellung)


    Ich meine, das ich es mit dem Hüfttrapetz irgendwie nie hinbekomme,
    bei aufrechter Fahrposition Zug auf die Gabel zu bringen.
    Die Gabel höher anzuschlagen ist auch nicht optimal.:confused:
    Und bei kürzeren Tampen kommen gleich die letzten Schleuderstürze ins Gedächtnis.


    Also nochmal.
    Kann man mit weniger Gewicht und Größe mit einem Sitztrapez, längeren Tampen
    und die so oft beschriebene K...haltung (z.b. in Böen), mehr Segeldruck aufnehmen?
    Will sagen, man hat mehr Mögichkeiten (1.durch reinhängen und 2. neigung zum Wasser)?


    Wie es aussieht ist mir egal. Hauptsache wir haben Spass!:43:


    Viele Grüße aus Recklinghausen,
    Michael

  • klar kann man mit nem Sitztrapez mehr Druck aufs Segel bringen
    das Hüfttrapez hat andere Vorteile, die mir grad nicht einfallen ,-)

  • Aloha. Sitztrapez rulez:-)
    Spaß bei Seite, ich fahre nur Sitztrapez weil ich es a) gemütlicher finde b) die Böen besser mitnehmen kann und c) für mich irgendwie alles kontrollierter ist...mit hüfttrapez ist es zwar bei leichtwind entspannter aber irgendwie bei mehr wind nicht mehr....aber nur meine total subjektiven meinungen die auch davon beeinflusst sind dass ich immer Sitztrapez gefahren bin und hüfttrapez nur mal probiert habe...

  • Von meinen 90 kg. waren gemessen mit Federwaage während der Fahrt mit Hüfttrapez 17kg die an der Gabel hingen .Beim Sitztrapez waren es 32kg. Gesetz des Hebels. Fällt eine Böe rein hällt 32kg. besser senkrecht. Was auf Mastfuß und Brett an Gewicht kommt ist ein eigenes Thema. Wolfgang


    Hallo Wolfgang,
    na, wenn das mal kein Argument für das Sitztrapez ist!
    Erst recht, da hier deine Messungen ein Fakt ist und nicht nur reine Empfindungen.
    Danke dir dafür,
    Michael

  • Lieber Sitztrapez. Ich sitze mit dem Körperschwerpunkt im Sitztrapez. Kann mich in Böen etwas zusammenkauern und sehr gut kontrollieren. Und der untere Rückenmuskel ist entlastet. Den brauche ich beim Halsen und er soll nicht vorab schon ermüden.


    Aber es gibt halt auch viele Pros die im Racing Hüfttrapez fahren. Gibt für beide Varianten gute Argumente.

  • Lieber Sitztrapez. Ich sitze mit dem Körperschwerpunkt im Sitztrapez. Kann mich in Böen etwas zusammenkauern und sehr gut kontrollieren. Und der untere Rückenmuskel ist entlastet.


    Das ist für mich der wichtigste Punkt! Wenn man relativ lange Zeit relativ große Segel fährt, leitet das Sitztrapez den Zug über die Hüften und Becken ideal ein, ohne die Rückenmuskulatur groß zu belasten. Kleinere Segel bei viel Wind fahre ich auch ganz gerne mit Hüfttrapez, aber nach spätestens zwei Stunden merke ich dann Druck auf dem unteren Rippenbogen, da ist das Sitztrapez eben entspannter.

  • Ein Bekannter von mir fuhr immer im Sitztrapez und auf Zehenspitzen,alles ging über Gabel ins Segel und hob etliche Kilos hoch er war tatsächlich anfangs
    einiges schneller,das Brett wurde weniger belastet. Wolfgang


    Liegt dann nicht zu viel Gewicht vorne auf dem Bug und bremst?
    Zudem belastet man das Heck/Finne ohnehin zum Großteil seitlich,?
    Oder stelle ich mir das falsch vor?

  • Ich fahre gerne beides und sogar mit der gleichen Tampenlängen, keine Ahnung wie, aber es funktioniert ganz gut. Böe hält bis zu einer bestimmter Grenze besser die Sitztrapez aber wenn es wirklich zu viel wird (z.B. könnte man 6qm fahren, aber mit 8.6 unterwegs), dann doch lieber die Hüfttrapez, da man besser / schneller das Segel öffnen kann. Ich wechsele in der Regel nach einer Stunde von Sitz auf Hüft oder andersrum :)


    Probiere es einfach aus. Ich persönlich hatte keine 5 Minunten gebraucht und hatte mich schon gut mit Sitztrapez gefühlt (vorher 2 Jahre nur mit Hüfttrapez gafahren).

  • Uns hat ein alter Hase in der Anfangsphase empfohlen, bloß nicht mit dem Sitztrapez lernen.
    Zitat: Das kannst du dir dann niemals mehr abgewöhnen. (als obs ein laster wäre?)
    Er selber fährt tatsächlich nur damit.
    Und man sieht Ihn nur mut den Mundwinkeln nach oben.

  • Uns hat ein alter Hase in der Anfangsphase empfohlen, bloß nicht mit dem Sitztrapez lernen.
    Zitat: Das kannst du dir dann niemals mehr abgewöhnen. (als obs ein laster wäre?)
    Er selber fährt tatsächlich nur damit.
    Und man sieht Ihn nur mut den Mundwinkeln nach oben.


    Lernen geht mit Hüfttrapez leichter, weil man sich leichter und schneller ein- und aushaken kann.
    Sitztrapezfahren ist aber nicht wie Zigarettenrauchen, man kann es sich auch wieder abgewöhnen bzw auf Hüfttrapez wechseln. ;)
    Ich finde es hilft, wenn man mal verschiedene Stand- und Belastungspositionen ausprobiert, man lernt dabei.

  • Für mich steht wie gesagt die Entlastung des unteren Rücken im Vordergrund. Aber was Wolfgang gemessen hatte, macht wohl für viele Sitztrapezfahrer den Unterschied.


    Bei manchen Pros sieht man, wie sie versuchen die wirkendne Kräfte zu optimieren, indem sie die Beine fast gestreckt halten, den Allerwertesten so tief und weit außen wie möglich. Dann wiederum den Oberkörper sehr Aufrecht.
    Theoretisch dürfte das die größtmöglcihe Segelfläche ermöglichen, die auch möglichst aufrecht bleiben soll, um den meisten Vortrieb zu erzeugen (daher der nach vorn/zum Segel geneigte Oberkörper).
    Ein Sitztrapez unterstützt, den tiefen/weit außenliegenden Gegenschwepunkt zum Segel zu erreichen.


    Jurjen van der Noord ist so ein Spezi der da viel Wert drauf legt.
    Unbenannt2.jpg
    unbenannt1b.jpg


    Auf der anderen Seite ist man ja nicht immer in Bedingungne unterwegs, bei denen es Sinn macht die maximal mögliche Segelfläche zu haben. PS sind bei Starkwind ausreichend vorhanden, die Wasseroberfläche diktiert den Speed.
    In den Bedingungen sind vielleiht die Vorteile von einem Hüfttrapez entscheidend um z.B. an der Halse ein wenig schneller um die Tonne zu turnen.
    Hier zum Beispiel gehts sicher nicht um die meisten PS vom Segel und der Körperschwerpunkt kann auch nicht allzu tief:
    Unbenannt.jpg

  • Ich komme mit dem Hüfttrapez nicht klar, weil es mir immer in die untere Rippe drückt. Sitztrapez ist dagegen klasse. Drückt und quetscht nicht, man hat Bewegungsfreiheit um Windböen und Löcher auszubalancieren... Harmoniert mir einfach besser. Richtig Welle bin ich aber noch nicht gefahren.

  • Ich komme mit dem Hüfttrapez nicht klar, weil es mir immer in die untere Rippe drückt. Sitztrapez ist dagegen klasse. Drückt und quetscht nicht, man hat Bewegungsfreiheit um Windböen und Löcher auszubalancieren... Harmoniert mir einfach besser. Richtig Welle bin ich aber noch nicht gefahren.


    Moin,


    viel entscheidender als die Frage ob Sitz- oder Hüfttrapez ist das Trapez und die Passform. Habe mal wieder ein Sitztrapez gefahren.
    Hat wunderbar funktioniert, weil einfach super gepasst hat. Mein Hüfttrapez macht aber auch keinerlei Schmerzen, da
    sehr gut anpassbar und dank Bauchgurt rutscht es nirgendwohin.
    Das mit dem hochrutschen war sicher vor 10-15 Jahren ein Thema. Da haben wir Windsurfer auch von den Kitetrapezen
    profitiert...


    Grüße
    teenie

  • moin,


    nach erst einigen Jahren Brusttrapez :eek:, dann gut 20 Jahren Sitz (teils selbstgebastelt) und den letzten 10 Jahren Hüfthalter werde ich jetzt wieder zum Sitztrapez wechseln. Auf kurzen Schlägen komme ich mit deen Hüftteilen wunderbar klar und in meinem Fall haben sie auch geholfen, die (Kack-)Haltung, die ich mir im Sitztreapez angewöhnt hatte, deutlich zu verbessern, aber auf Schlägen ab 2-3 km auf einem Bug fängt's im Lendenwirbel-Bereich eklig an zu zwicken. Allerdings drehe ich auch den Oberkörper recht weit in Fahrrichtung (kann gar nicht mehr anders) und hab' 'nen doppelten BS-Vorfall in der Ecke. Nachdem alles Training der Rumpfmuskulatur auch nicht weiter geholfen hat, konsultiere ich also jetzt mal Dr. Sitz.
    Die Idee, beides zu nutzen und öfter mal zu wechseln, finde ich allerdings auch nicht schlecht :thumbs:, nehme zur Sicherheit also das neue Sitz und das alte Hüft mit in Urlaub.


    Passform ist in beiden Fällen das A und O. Während das Prolimit Rambler L bei mir sitzt wie 'n Sack Schrauben (und sich auch so anfühlt), passt das Prolimit Cruiser M perfekt wie 'ne Windel. OK - sieht ja auch so aus :D
    Bei Hüftgurten hatte ich schon alles erlebt - von aufgescheuerten Rippen (North) über Druckstellen (NP 2009) bis perfekte Passform (NP 2014). Da hilft nur viel probieren, bis man sich wirklich wohl fühlt.

    Harzige Grüße, Michael

    Einmal editiert, zuletzt von mikisb ()

  • letztlich ist es eine Geschmacksfrage.
    Ich fahre seit mehreren Jahrzehnten Sitztrapez, einfach weil mir das Hüfttrapez zu unbequem war, ähnlich wie es einer meiner Vorredner beschrieben hatte. Irgendwann hat sich die Alternative dann nicht mehr gestellt.
    Jede Variante hat Vor- und Nachteile.

  • Von meinen 90 kg. waren gemessen mit Federwaage während der Fahrt mit Hüfttrapez 17kg die an der Gabel hingen .Beim Sitztrapez waren es 32kg. Gesetz des Hebels. Fällt eine Böe rein hällt 32kg. besser senkrecht. Was auf Mastfuß und Brett an Gewicht kommt ist ein eigenes Thema. Wolfgang


    Richtig, am kürzeren Hebel wirken mehr Kilogramm. (Hebelgesetz)


    Die Kraft, die aufs Segel kommt, ist aber immer die gleiche. Deshalb hält man die Böe mit Hüft- und
    Sitztrapez gleichermaßen, das macht rechnerisch keinen Unterschied. Höchstens gefühlstechnisch. :)

  • Nach einem ersten Test heute kam ich mit dem Sitztrapez überhaupt nicht klar:
    Permanent viel Druck auf dem hinteren Bein. Mit dem Hüfttrapez tariere ich vieles mit dem Oberkörper aus, das ist beim Sitztrapez zunächst mal wirkungslos. Insgesamt fühlte es sich an, wie surfen im Streckgips. Muss da woh noch ein wenig üben.
    Einzig auf tiefen Raumkursen und einfallender Boe hatte ich das Gefühl, etwas mehr Power aufs Brett übertragen zu können, aber auf allen anderen Kursen fühlte sich das Hüfttrapez doch deutlich besser und kontrollierter an. Nach 10 Jahren Gewöhnung aber auch eigentlich kein Wunder ;)