Entwicklung der Segelpreise

  • Wird unser Sport unbezahlbar??


    Hi Isonic87.


    Ich fahre zwar keine Racesegel muss aber sagen, dass die aufgerufenen UVP-Preise irgendwie in Dimensionen gerutscht sind, die für den "Normalsterblichen" nicht nachzuvollziehen sind. Gillt übrigens nicht nur für SL-Segel sondern auch für alle anderen die einem ein wenig Performance versprechen.
    Wenn man dann aber immer wieder hört, dass die UVP-Preise eh Niemand zahlt, da der Shop schon einem halbfreiwillig einen Rabatt anbietet, dann kann man zwar die hohen UVPs etwas relativieren, der reale Endpreis ist dann aber irgendwie in einer Grauzone und hängt vom Handlungsgeschick des Käufers ab, der aber gar nicht weiß wie viel das Segel XYZ das er gerne kaufen möchte nun in "Wirklichkeit" wert ist bzw. was ein angemessener Verkaufspreis (inkl. Händlermarge) ist...Das sind mMn Zustände die weder für den Verkäufer noch für den Käufer gut sind, da einfach viel zu wenig Transparenz herrscht...Der "begüterte" Freizeitsurfer würde ja sicher dem Händler auch geren "seine" Marge lassen, wenn er denn davon ausgehen könnte das die Preisschilder "halbwegs" passen... Das muss aber gerade angezweifelt werden, vergleicht man mal GUN mit NP in Punkto Ausstattung/Leistung/Preis. Die "Verdoppelung" die der Preis da erfährt ist mE mit Nichts gerechtfertigt...Ein gewisser Aufschlag, klar, weil kein Direktvertrieb und man den Markennamen und die Topfahrer "mitbezahlt", aber quasi Verdoppelung??? Auf gar keinen Fall...


    Um Deine Ausgangsfrage zu beantworten:


    Er geht stark in die Richtung des Unbezahlbaren....noch 3 Jahre und wir sind genau da angekommen...


    Sieht man auch gut an den steigenden Boardpreisen. Teilweise um 2.000,- € für ein Serienboard ist einfach mMn (absolut gesehen) zu viel. Es geht hier schließlich um ein Hobby und nicht jeder ist Abteilungsleiter bei VW der die 2k EURO täglich als Trinkgeld mit sich rumschleppt (...das war jetzt absichtlich übertrieben, und ich habe auch nix gegen Manager bei Automobilkonzernen ;-)) )


    LGs
    Paul

  • Vom Preis/leistungsverhältnis müßte man eigentlich nun auf GUN wechseln, denn "doppelt so gut" (da doppelt so teuer) ist sicher keines der "Premium-Marken" (in Teilbereichen sind sie sicher besser).


    Das Problem geht aber noch weiter als nur der alleinige Segelpreis: bisher habe ich immer den passenden Mast mutgekauft: das wäre ja nun: ca. 1000 GUN zu >2200 bei NP.


    Nach drei Jahre verkaufen ich immer meine Sets und bekomme ca. ein Drittel des Kaufpreises raus (bei den Gebrauchten Slalomsegel bringt NP aber nicht das Doppelte).


    Aus finanzieller Sicht hat GUN mit der Entwicklung sicher die besten Karten für die Zukunft ...

  • Windsurfen - besonders bezogen auf Slalom und Formula - sehe ich wie andere Konstruktionsklassen im Segeln, also z.B. A-Cat oder Motte, rauf bis zum AC. Und all diese Klassen haben ein massives Kostenproblem und immer wieder probleme. A-Cat Segeln ist mittlerweile so teuer geworden, dass sich die Szene in AUT in den letzten Jahren praktisch aufgelöst hat, in GER ist die brutal geschrumpft. Geile High - Tech Geräte, die aber nach 1-2 Saisonen nicht mehr konkurrenzfähig sind. und die Anzahl der Leute die sowehl das Investment aufbringen können, als auch die Zeit um das neue Material immer abstimmen zu können ist halt sehr gering.


    So sehe ich das auch beim Windsurfen.


    Ein Grossteil der Entwicklungskosten ist ja fix, die Absatzzahlen nehmen ab, somit muss der Preis immer mehr steigen. dazu noch unsere Geilheit immer das neueste haben zu wollen, und schon haben wir den Salat.


    Hinzu kommt ja für die meisten Leute noch die Anfahrt zum Spot, und Reisekosten ja steigen mMn ja auch ordentlich, ich fahr im Jahr ca 10 - 15.000 km zum Windsurfen.


    der Sport wird sicher für immer mehr leute unbezahlbar.




    Im Regatta und v.a. Jugendsport wäre meine Ansage da eine Einheitsklasse, leider wird das in vielen Ecken als uncool betrachtet. Somit wandert viel Geld statt in Zeit am wasser ständig in neues Material.

  • für das NP segel hast du aber auch nicht das doppelte bezahlt ;) (siehe listenpreis ungleich Verkaufspreis) und wenn du dann richtig vergleichst, ist der wertverlust überall ähnlich hoch gewesen (ohne Bewertung)


    ärgerlich ist einfach, das die verkaufspreisnachlässe komplett auf die marge des händlers vor ort gehen, der also nur noch sehr wenig verdient, denn er kann die preise, die ein käufer bereit ist zu zahlen, nur noch schwer mitgehen.
    wie & wovon soll der händler vor ort dann noch support leisten ?


    die diskussion ist nicht nur auf segel zu münzen, sondern auf viele surfartikel
    bretter und deren SEHR begrenzte Haltbarkeit
    segel
    mastverlängerungen
    masten
    ...


    eine "normale" mastverlängerung kostet teilweise >130€ :( ... irre




  • Irgend wie ist das schon ein Witz,oder ? Das ist doch jammern auf höchstem Niewo .


    Da wird das Zeug in billiglohnländern zusammen genäht,und wir jammer hier über zu hohe Preise ? Lass das mal hier nähen,bei einem Stundenlohn von 50 € + plus Händler und Versandkosten ! Das wäre dann der Preis,den wir hätten zahlen müssen!
    In China wirst du als normaler "Arbeiter " nicht einmal daran denken,gebrauchtes surfzeuch zu kaufen,da du erst mal deine eigene Familie mit ernähren musst,damit du irgend wie überleben kannst.
    An so etwas können nur reiche wie wir denken,wo Tonnenweise Essen im Müll landet,weil z.B. abgelaufen.....
    Wenn du immer das neuste brauchst,um etwas spass in deiner Freizeit zu haben,dann musst du dir Gedanken machen,wie du da leichter dran kommst,aber zu teuer,ist es glaube ich nicht,meint der sitt


    ab und an mal,über den Tellerand schaun,sollte helfen

    :)


    Kapitalismus ist Sachen kaufen, die man nicht braucht - mit Geld das man nicht hat, um Leute zu beeindrucken, die man nicht leiden kann.


    Volker Pispers



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  • Quatsch!


    Das Durchschnittseinkommen in Deutschland beträgt 37.000 Euro - es ist seit 10 jähren stagnierend bzw. Von der Kaufkraft rückläufig.
    Gleichzeitig geht die Einkommensschere in Dt, in Europa und weltweit weiter auf (betrifft insbesondere China).


    Jetzt die Diskussion hier abzubügeln (dass das Surfmaterial in Dt. Für einen Normalverdiener langsam aber sicher zu teuer wird) mit der Begründung, wem es wo schlechter geht, geht an der Sache vorbei. Das Material ist überteuert und seinen Preis nicht wert. Kein Segel ist >1000 € wert.


    Warum kostet ein VW Caddy 4wd Cross in Dt. 35.000€, im europäischen Umland 25.000 € und in den USA das gleiche in Dollar?
    Ich habe noch nie gelesen, dass dort ein Kunde den Autokauf abgelehnt hat mit der Begründung, er möchte nicht weniger zahlen als wir in Deutschland.

  • Wenn das Material sooo teuer ist,wie ihr sagt (schreibt),wer sollte denn mehr abgeben,wer verdient denn da dran so viel ?


    wo sollte noch mehr ausgepresst werden ?


    Ich glaube,die sind alle schon am limit,irgend wann geht es nicht mehr,oder und das Material wird von der Qualität immer schlechter.

    :)


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    Volker Pispers



    :47:



  • Die Frage ist doch,was ist es dir hier wert ?
    Wenn dir z.B. die 1000 € für das Segel hier zu viel sind,musst du schauen(wie beim Caddy)wo du es günstiger bekommst.
    Deswegen wirst du diesen Caddy auch nicht überall für diesen,für dich "günstigen" Preis bekommen,da es sich dann für das Unternehmen nicht mehr rechnet wird,und sie einen Gewinn erwirtschaften müssen.


    So etwas geht nur in unserem Staat und dieser Politik.Immer mehr Schulden machen,denn die nächsten Generationen werden es schon bezahlen.

    :)


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    Volker Pispers



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  • die Steigerungslinie bei Gun fällt m.E. flacher aus als bei den anderen Marken ...(?)


    dennoch: auch die Gun Preise erreichen langsam ein Niveau wo ich anfange nachzudenken, ob ich das eine oder andere Segel nicht noch 1-2 Saisons länger fahre, sprich der schnelle Wechsel (jedes Jahr 1-2 Segel tauschen) der letzten Jahre geht nicht mehr mal "eben so".

  • die Steigerungslinie bei Gun fällt m.E. flacher aus als bei den anderen Marken ...(?)


    dennoch: auch die Gun Preise erreichen langsam ein Niveau wo ich anfange nachzudenken, ob ich das eine oder andere Segel nicht noch 1-2 Saisons länger fahre, sprich der schnelle Wechsel (jedes Jahr 1-2 Segel tauschen) der letzten Jahre geht nicht mehr mal "eben so".


    hatte beim posten die 4 Posts davor nicht gelesen. ein Statement für Nachhaltigkeit ist mein post natürlich nicht. und daß das ein Luxusproblem ist über was wir hier schreiben ist natürlich auch klar.

  • Ich für meinen Teil kann und will gar nicht immer das neuste und teuerste rauslassen..oft verändern sich doch nur die Designs( Farbe,Muster...) wirkliche Neuerungen finden doch nur im Microkosmos statt...


    Warum soll ich um die 1899€ für ein Board zählen wenn ich den Vorgänger für um die 900€ auch bekomme??


    Andere Farbe, selbes shape...
    Ähnlich bei den Segeln...mir doch egal ob ich 2012er oder 2013er Zeugs aufziehe...solange es funzt...


    Und Thema Nachhaltigkeit :
    Wieviele Surfer fahren 2h One Way, für 1-2 h surfen und dann wieder retoure?

  • gestern am Brouwersdam (Binnenseite) fuhr ein Typ mit 'ner alten Bee (das grüne Teil), also ewig lang und schmal für heutige Verhältnisse, und 'nem steinalten NP V8 und gefühlt und optisch war der mit am schnellsten von allen, hatte einen super style, auch in den Halsen und das sah irgendwie alles lupenrein aus und viel besser als bei vielen mit neuerem Material. ich hatte definitiv großen Respekt.


    Was ich sagen will: es muß definitiv nicht das neueste Zeug sein.


    Andererseits gibt's doch einige, ich zähle mich auch dazu, denen es einfach Spaß macht, sich neues Material zu kaufen. Bei Gun machten es die günstigen Preise bisher einfach. ob man/ich damit besser fahre, möchte ich weder verneinen noch bejahen. Es ist mehr die Freude am neuen Segel beispielsweise, am frischeren Design als das alte Segel, an neuen Farben, einfach am "haben wollen", ich sags mal ehrlich so wie es ist.


    Die Hersteller sollten sich m.E. gut überlegen, wie weit sie die Schraube noch drehen wollen um diese Lust-Käufer bei der Stange zu halten.

  • Kenne ich sehr gut...
    Andere See/rheinseite starten ja die ganzen Schweizer... Immer nur das Neueste und teuerste...


    Schon chic, aber schneller sind sie deswegen nicht unbedingt ;)


    Irgendwie bin ich dann sogar etwas stolz wenn ich den oder anderen mit meinem "Flickzeug" überholen kann ;)

  • interessant wäre gespiegelt an dieser Preisentwickung eine Darstellung der Entwicklung der Stückzahlen.


    Denn ich denke die Mechanik bei der Preisentwicklung ist eine sehr einfache: die Reduktion der Stückzahlen und damit die Gewinne versucht man über eine Erhöhung der Marge pro verkauftem Artikel auszugleichen (Board und Segel, etc.) Das man damit eine Abwärtsspirale in Gang bringt sollte jedem klar sein, scheinbar nur nicht den Herstellern.... entweder herrscht dort reine Verzweifelung oder Einfallslosigkeit in Bezug auf Ihre Kostenstrukturen. Wenn man unterstellt, dass die Produktionskosten am LP ungefähr nur 40% ausmachen, plus 19% Mwst, Zoll und Transport ist die Ware für ca. 50-60% vom LP in D oder EU. aber diese Diskussion hatten wir ja schon ....


    Ich glaube die angepeilten Umsatzrenditen sind dauerhaft nicht mehr erzielbar. Entweder man gibt sich hier mit weniger zufrieden um so die Stückzahlen wieder zu erhöhen, oder es wird über kurz oder lang zu einer massiven Marktbereinigung kommen.


    Selbst ich als alter, treuer NP Fahrer kauf mir auch nur noch höchstens alle 2-3 Jahre neue Racesegel, nicht weil ich es nicht öfter könnte, sondern weil mir einfach vergleichsweise nicht wert ist. Wären die Segel günstiger, würde ich sicher meine Segel (und Boards) öfter tauschen - so einfach ist das.

  • ...


    Und Thema Nachhaltigkeit :
    Wieviele Surfer fahren 2h One Way, für 1-2 h surfen und dann wieder retoure?


    in unserer gegend relativ viele. nachts die windwerte auf den bergen rundherum checken und dann auf frühwind hoffen, anfahrt von salzburg zum see ca 1 h pro weg.


    wird im lokalen forum in einem eigenen thread gehandelt


    wenns an den ammersee oder so geht sinds locker 2h one way


    für ein WE an den gardasee oder neudiedlersee ( 4h one way) ist auch relativ verbreitet

  • yep, für einen Tag von Köln nach Zeeland (3 h Fahrt hin und zurück jeweils mit Hänger) mache ich oft. 7 Uhr los, 10 Uhr da, 17 Uhr zurück, 20 Uhr Abendessen mit der Familie. 6h Autofahren fürs Windsurfen: aber klar doch :)