Camber von Neil Pryde lösen sich auf

  • Hallo,
    damit ich bald als Queruland des Forums entgültig abgestempelt bin ... :D


    Vor einiger Zeit als ich mit dem 7,8 ter RS Slalom MKII vom Wasser kam, sah ich, das der eine Camber völlig schief stand.
    Ich baute dann ab und schaute mir das genauer an.


    Gaaanz toll, die Camber werden durch 2 durchgängige Schrauben zusammengehalten.
    Eine dieser Schrauben hatte sich verabschiedet, so das der Camber vorne auseinander gegangen ist.
    Mit etwas Pech hätte die Segellatte wohl brechen können :-(


    Daraufhin kontrollierte ich mal alle anderen Schrauben des Segels und stellte fest, das fast alle anderen Schrauben auch locker waren und bei zweien es nur eine Frage der Zeit gewesen wäre, wann auch die sich verabschiedet hätten :bonk:
    Ohne Spezialwerkzeug ist das Nachziehen natürlich auch nicht machbar :-(


    Naja, mein freundlicher Surfladen in Recklinghausen hatte zufällig noch ein Reparaturkit, incl passendem Werkzeug zum nachziehen der anderen Schrauben da, das ich mein Segel fertigmachen konnte und die lockeren Schrauben sichern konnte.
    Als Ersatzteil scheint das aber wohl nur noch schwer bis garnicht lieferbar zu sein :-(


    super ... das Segel ist gerade mal 3 Jahre alt ... mein 14 Jahre altes IQ hat keine solchen Probleme bereitet.
    Es muss doch machbar sein, Camber zu entwickeln (zu verbauen), die nicht irgendwann zerfallen ... und sei es nur, das Muttern mit Locktide gesichert oder selbstsichernde Muttern verwendet werden :-(


    Welche Erfahrung habt ihr schonmal mit den Cambern eurer Segel gemacht ?
    Kontrolliert ihr die Camber regelmäßig oder habt ihr euch (auch) noch nie vorher Gedanke darüber gemacht ?


    VG, TH

  • Ich hatte bei meinem 8,4er MKII mit einem Camber das gleiche Problem. Die Dinger sind sauempfindlich gebaut. Ansonsten habe ich bisher nicht regelmäßig kontrolliert. War mir auch nur aufgefallen, weil der Camber schief stand.

  • Mein oft genutztes 6,5er Segel aus 2005 hat drei Camber. Der unterste Camber hatte auch bei mir einen Schaden. Ich habe direkt mit dem Segelhersteller kommuniziert und die haben mir unverzüglich kostenlos Ersatz geliefert. Welche Segelmarke war das? Richtig: GUN Sails.
    Wenn ich hier mal durch die Beiträge streife, fällt mir auf, dass es häufig, neben anderen Marken natürlich auch, immer wieder Berichte über die negativen Produkte der Marke gibt. Sei es hochwertige Masten, die schon beim Riggen brechen, dann waren es mal wieder Neoprenanzüge, die einfach zerfleddern. Bei Gabelbäumen gab es, neben einigen anderen Marken, auch hier Probleme. Man gut, dass es keine Boards oder Finnen von der Marke gibt. Meine kleineren Segel sind von Neil Pryde. Da habe ich keine Probleme.


    Ich kann mir nur vorstellen, dass die großen verkauften Stückzahlen das Beschwerdebild verzerren. Prozentual wird es wahrscheinlich wieder in einem anderen Licht stehen.


    Gruß

  • Ich gehe im Normalfall davon aus, daß ein Camberbruch (genau wie ein Lattenbruch vorn am Tip) in den allermeisten Fällen durch einen Riggfehler entstanden ist. Das ist so, gibt nur ungerne jemand zu. Ist dann immer ersichtlich, wenn man den Kunden bittet sein Segel zu riggen. Ich biete bei Cambersegel immer an, das Segel erstmalig zusammen mit dem Kunden aufzuriggen. Das ist dann doch fast immer zu 100% anders.
    Camber sind Billigartikel, die meist zugekauft werden von irgendwelchen Zulieferern. Das wird auch bei GUN nicht anders sein, die Camber werden sich auch in anderen Segeln wieder finden. Eine Bruchrate ist dort also auch nicht höher oder niedriger als anderswo.


    Pryde hat allerdings einen recht filigranen Camber entwickelt, der auch noch mit Strippen gehalten wird. Gerade dort ist es wichtig, daß man in der Lage ist, das Segel camberschonend aufzuriggen. Der Camber muß bei jedem Segel mit dem kleinen Finger eingeschnippst werden können, ohne Kraftanstrengung. Glaubt mir, das ist möglich. Bei jedem Segel, bei jedem Hersteller.


    Ich stelle aber mal die These auf, daß weit mehr als 50% aller Surfartikelverkäufer definitiv nicht in der Lage sind, vor dem Kunden sein neues Segel mit Cambern korrekt aufzuriggen. Und wenn es dann noch um das Achterliektrimmsystem geht, versagen bestimmt 99%. Aber die Gabeln die mit diesen Systemen ausgeliefert werden, werden natürlich trotzdem gerne verkauft. 1K Umsatz läßt man doch nicht liegen!


    Gruß


    Totti

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Totti,
    wenn sich verschraubungen lösen, weil diese nicht dauerhaft fest sind, hat das nichts mit falschem aufbauen zu tun, sondern ist einfach der "zahn der zeit" , wenn man schrauben nicht sichert


    beim thema camberbruch gebe ich dir recht, das ist zu 99% ein aufbaufehler


    surfverkäufer ... da doch ein großer teil der käufe mittlerweile online passiert, wird fast keiner eine vernünftige anleitung bekommen, wie segel aufgebaut werden, geschweige denn (wenn nicht in foren nachgefragt wird) ein passender mast empfohlen, bzw wie segel richtig getrimmt werden :(