Mast für Cannonball 8.0

  • Moin Leude,


    irgendwo hab ich hier neulich ne lustige Diskussion über Masten gelesen. Manche schruben: alles wurscht (Dachlatten hätte ich übrigens hier) ... andere wieder: unbedingt selbe Marke, Baujahr und Sternzeichen...so ähnlich...leider finde ich den Fred grad nicht mehr...


    In meinem Fall geht es um den Carbongehalt...ich hab das so "gelernt": je größer der Mast desto mehr Carbon sollte man nehmen...Empfehlung von Gun ist ja minimum 70%...ich surfe noch nicht so lange (knapp 2 Jahre) und hab mit 15% (ältere North Quattros mit 5,7 und 6,4) bis zu ca. 5 Jahre alten Gun mit 5,7/6,7 (RDM mit 100%) meine wenigen Erfahrungen gesammelt...jo...die neuen Segel sind druckpunktstabiler...ob´s aber eher am Segel als am Mast liegt...?


    Was also wird falsch laufen wenn ich nur 50% statt 70% ins Cannonball stecke? Werde ich als Normalosurfer nen Unterschied merken? Vielleicht isses bei der Größe und Cambern ja auch wichtiger n guten Mast zu nehmen...


    Danke schon mal für Eure Hilfe


    ahoi

  • wenn du eh neu kaufen willst, kauf den passenden GUN Mast für den Lappen.
    Dann geht es auch mit 50% - laut surftest :rolleyes: ist es wichtiger die zum Segel passende Biegekurve zu haben und dann soviel Carbongehalt wie der Geldbeutel her gibt.... Das ist aber ja auch einleuchtend.


    ich würde noch was sparen und zu einem "Freerace"-Segel auch einen performanten leichten Mast nehmen also min. 70%. Kaufst Du 50% und die Camber rotieren dann nicht gescheit oder was auch immer wirst Du es immer auf den Mast schieben und sauer sein, dass du nicht min. 70% genommen hast.


    Gruss
    Guido

  • Moin Guido,


    danke für Deine Infos...


    Also neu muss/will ich nicht unbedingt kaufen wenns sichs vermeiden lässt...


    Wenn "nur" die Biegekurve entscheidet dann könnte man ja eigentlich auch den billigsten nehmen...Gewicht bei 35, 55 und 70% sind bloß 250 gramm...der 100% allerdings fast n Kilo leichter..jo...das ist natürlich bestimmt gut...aber 400,- Euro...oha!


    Oder unterscheidet sich die Biegekurve bei Gunmasten (und natürlich auch anderen) durch unterschiedlichen Carbongehalt??


    saludos


  • Ich weiß nicht ob die Biegekurven sich bei GUN zwischen den verschiedenen Masttypen groß unterscheiden - aber 269 kostet der expert mit 70% und den solltest Du dem Segel schon gönnen damit es ordentlich arbeiten kann.


    der 55% ist ja nur 40 Euro billiger und über 35% würde ich nicht nachdenken. Ich hab so einen und den nehm ich nur noch als Halterung für die Wohnwagensatschüssel:D


    Wenn die 269 nicht zu finanzieren sind, dann steck erst mal einen von deinen alten Masten rein wenn die nicht bruchreif sind und probier das aus ob es geht...


    Gruss
    guido

  • tja...genau das ist mein Problem weil ich nicht weiß was mit "ordentlich arbeiten" gemeint ist...


    der alte 15% Mast aus ca. 1994 hat für meine bescheidenen Verhältnisse in den genauso alten North Lappen ordentlich gearbeitet auch wenn Du ihn womöglich noch nicht mal als Schüsselhalter einsetzen würdest ;)


    nicht falsch verstehen aber ich will nur einfach wissen was der 35%ige so scheiße macht...bislang hab ich leider niemanden gefunden der im konkreten Fall mal nen 35% gegen 70 oder gar 100% im gleichen Segel bei gleichen Konditionen gefahren ist...nich so einfach ... verstehe ich auch...frage mich auch warum auf der gunseite (vielleicht auch bei anderen) nur Masten ab 70% empfohlen werden...das Torro mal ausgenommen... da schreiben sie auch den Cross rein...aber...warum existiert dann überhaupt n Advantage mit 35% wenn der nicht auf der Seite bei den Segeln empfohlen wird..?


    ich zitiere mal:


    "Der ideale Mast für Einsteiger und Intermediate Windsurfer.


    Die Advantage Klasse zeichnet sich durch sehr gute Allround Eigenschaften und unschlagbares Preis-Leistungverhältnis aus.
    Ein vielseitiger und robuster Carbonmast in Wave oder Freeride Ausführung, kompatibel zu den meisten Segelmarken."


    So...ich bin jetzt mal werbungshörig und sage: toll, klasse, wunnerbar...fühle mich als Einsteiger und Intermediate...her damit :D


    Ich würde übrigens gerne einen von meinen alten Masten probieren...leider hab ich aber länger als 430 nix da...deswegen auch die vielen nervigen Fragen, sorry und danke für Info´s...


    saludos

  • moin ,


    um mal kurz in die Diskussion einzuhaken...


    Idealer weise haben Hersteller für ihre jeweils aktuelle segellinie ein und dieselbe Biegekurve...meine das auch GUN noch mit CC also Constant Curve schneidert...wenn man zu den segeln dann eigene Masten vertreibt ist man als Hersteller natürlich gehalten auch CC Masten zu vetreiben.


    http://www.gunsails.de/de/kat.php?k=322 ...hier findest du noch ein wenig technik bla bla zum thema masten...
    das mit dem kompatibel beziehen die aber auf die top-kappe...das sie sich explizit zur biegelinie auslassen hab ich nicht gefunden ...oder überlesen...


    der Punkt aber ist: je höher der carbon gehalt, desto leichter der Mast. das geringere Gewicht spürt man auch als einsteiger oder mittendrin.surfer... denn 500gr sind schon ein ordentliches pfund... :D


    das wesentliche aber ist mit steigendem Carbongehalt steigt auch die Rückstellgeschwindigkeit deines Mastes. will heißen - das Segel/Rigg springt nach der Bö oder dem Pumpen schneller wieder in seine ursprüngliche / optimale Form zurück.


    Aus eigener erfahrung würde ich sagen, das der unterschied von von der 30% zur 50% Carbonklasse nicht der entscheidende ist. Der Sprung von 30 zu 70 auch für "Nichtprofis" deutlich spürbar...so denn die Rahmenbedingungen stimmen ( richtig getrimmt, ausreichend wind, etc)...


    vom Unterschied 30 zu 100 mal ganz zu schweigen...besonders bei den großen/langen Masten ist der unterschied dramatisch...
    da fühlt sich nen 490er mit 30% dann auf einmal bleischwer an...


    und noch so ne weisheit...je größer der Lappen um so höher der Carbongehalt des Mastes...ist nicht schön für den geldbeutel...aber der fahrspass wächst exponential ...das ganze geraffel fühlt sich agiler an und reagiert/funktioniert auch so...


    das ist einer der gründe warum hersteller von segeln dann auch den eigenen 70er bezw 100er mast empfehlen...sie könnten ja auch schreiben:
    kannste auch mit nem 30er fahren, ist aber nicht so dolle...klingt aber blöd, machen sie auch deshalb nicht...


    unterm strich bedeutet das: wenn du es dir irgendwie leisten kannst, ohne das nächste halbe jahr von tütensuppen zu leben, solltest du dir den sprung in die 70% klasse gönnen. das Segel und sein Hersteller werden es dir danken ;-)


    wenn du zu der " is mir egal, merk ich eh nicht" - fraktion gehörst tuts auch der 30er oder weniger...ist halt nur schad um das segel, das mehr könnte wenn denn was vernünftiges drinstecken würde (...und natürlich auch dran hängt ;-) )


    gruss aus dem Norden


    Thomas

  • Moin Thomas,


    danke für Deine Ausführungen.


    Ich denke ich gehöre eher zu der "Keine Ahnung ob ich den Unterschied merke"-Fraktion :D


    Wenn die Biegekurve stimmt sind es vom 35% zum 70% kein ordentliches Pfund sondern bloß n halbes...ehrlich gesagt geh ich dann lieber vorm surfen ma aufs Klo...aber die 250 gramm sind mir irgendwie keine 150,- Euro wert... ;)


    okee...das mit der Rückstellgeschwindigkeit hab ich auch schon öfter gelesen...sag ich jetzt mal hört sich gut an...Pumpen hab ich noch nie probiert (sollte ich vielleicht mal, was?), Böen erfährt man jedoch wohl häufiger...klar...ist ein Argument...zu wieviel % ich das jetzt in eine Mehrinvestition werte muss ich ma drüber nachdenken...


    Zitat

    Der Sprung von 30 zu 70 auch für "Nichtprofis" deutlich spürbar

    bist Du den 30%igen im direkten Vergleich gegen den 70%igen gefahren? Oder eher so wie ich mal nen 15%igen und später den 100% aber mit anderem Segel?


    Mir fällt grad auf, dass ich ja n Fiberspar Mast mit 30% habe und n Gun RDM mit 100%...denke die werde ich mal mit dem Gun 5,7er gegentesten auch wenn das jetzt n SDM gegen RDM Test ist und ma bisle pumpen...vielleicht merke ich ja noch was :D

  • nabend...sdm gegen rdm ist immer nen bissrl unfair da der rdm immer ein wenig mehr bauch ins segel macht ...aber das nur mal so am rande...


    ich muss aufgrund meines gewichtes schon immer grosse lappen fahren, dabei hab ich mich langsam in die 100er klasse vorgearbeitet...gestartet bin ich 2006 mit 30% NORTH /STING(RED) nach 2 Jahren fand ichs etwas schwamming und bin dann auf 75% umgestiegen...das schwammige war weg...mit dem neuen segel in 2010 gabs dann nen 100%er...insofern bin ich meine Segel immer mal mit beiden varianten gefahren...mal im unteren, mal gehobenerem Segment...nen 30 % würde ich nie wieder in ein großes segel reinstopfen... das was das segel leisten könnte wird einfach zu sehr beschnitten durch einen "minderwertigen" Mast...bei kleineren segel sieht das dann schon anders aus, da kann auch nen 55% reichen(abhängiig vom fahrergewicht und einsatzbereich)...


    ein argument für nen 70-75% ist auch die relativ höhere robustheit gegenüber nem 100% mast...die Masten mit weniger carbon haben halt mehr "schutzschicht" aus normaler Glasfaser...gewissermaßen der beste kompromis aus Preis und Leistung...ist meine meinung...kann und darf man auch anders sehen :)

  • Zitat

    brewcrew


    nach 2 Jahren fand ichs etwas schwamming und bin dann auf 75% umgestiegen


    jo...ich denke so mache ich das dann wohl auch...also erstmal den 35% testen und mit dem schwammigen leben und dann wat besseres rein...ich muss das wohl selber erst testen um zu wissen was an dem billigen nicht so gut läuft....


    danke und saludos

  • Grade für Anfänger ist ein deutlich besser funktionierendes Rigg (sprich 100% Carbon) wichtig. Druckpunktwanderungen wegen des labberigen Mastes hälst Du dann bestimmt für eigenes Unvermögen und Du bist frustriert, weil es irgendwie nicht voran geht. Wenn es schon billig sein muß, dann kaufe lieber einen gebrauchten 100%-Mast als einen nagelneuen
    35%igen. Die deutlich spürbaren Unterschiede werden umso größer, je länger der Mast ist.
    Im Endeffekt ist der Kauf des 35%igen Mastes die teuerste Alternative, denn wenn Du so wie bisher weitermachst mit Deiner Surfkarriere, kaufst Du Dir den 100%igen Carbonmast
    dann etwas später und ärgerst Dich, daß Du es nicht gleich gemacht hast.
    Grüße, Stephan


    PS.: von Seiten des Herstellers rechnen sich die verkauften 35%igen Masten doppelt, denn auf fast jeden dieser Mastenkäufe folgt der Kauf eines hochprozentigen Masts

  • Zitat

    Brigge
    dann kaufe lieber einen gebrauchten 100%-Mast als einen nagelneuen
    35%igen


    würde ich auch machen aber die Antworten auf meine Suchanzeigen bei DD, hier und nochwo sind leider spärlich...und 400,- Euro für nen neuen 100% Mast geht einfach nicht.


    Also leichte Druckpunktwanderungen hab ich beim 5,7er mit 100% Mast auch...aber wahrscheinlich ist das je größer das Segel um so empfindlicher oder?

  • Also ich hab meinen letzten 75%er für 170 Tacken weitergegeben...sowas mus doch aufzutreiben sein...wäre dann ja gewissermaßen die Goldene Mitte....nur nicht nervös werden...hast doch noch 3 Monate zeit zu suchen bis es draussen wuieder kuscheliger ist...dat wird schon


    nen hunderter mast als um das material als fehlerquelle beim Anfänger/zwischendrinsurfer zu eliminieren ist zwar sachlich korrekt, finanziell aber echt ne gewagte These ;)
    ...zumal dann ne Fully Carbon gabel ja auch noch pflicht wäre....und das haut dann richtig rein.. :eek:

  • Zitat

    brewcrew


    hast doch noch 3 Monate zeit zu suchen bis es draussen wuieder kuscheliger ist


    also da wärs dann Februar und wenns so ist wie dieses Jahr dann mal gute Nacht mit kuschelig ;)


    ich stelle die ganzen nervtötenden Fragen übrigens grad aus Südspanien und das Segel geht bald auf die Reise...daher auch die nervösen Fragen


    100% werde ich nur kaufen wenn ich n extrem günstiges Angebot bekomme...für die schwere Version vom Fanatic Shark, normale Finnen, normalo Boom und auch ein nicht gerade Testsiegersegel finde ich 100% total übertrieben...


    ich denke ich bin noch lange nicht soweit um 75 und 100% zu unterscheiden... das ist dann wohl eher was für Profis und Leute, die ne Menge Erfahrung haben...

  • also ich möchte nur noch mal anmerken (und dann ist auch schluss):;)


    Du hast dich (aus welchen Gründen auch immer) für eines der leistungsfähigensten Segel der GUN Palette entschieden. Wenn Du ein Freerace ohne Camber ö.ä. gekauft hättest, dann würde ich auch sagen - schieb da rein was du willst. Aber dieses Cannonball hat Leistung und will mit min. 70% Carbonmast zusammen arbeiten.
    Dafür ist es auch entwickelt worden.


    Ich habe lange genug den Fehler gemacht in Cambersegel den falschen Mast zu stecken. Das ist einfach immer Mist gewesen. Schon beim aufbauen war es oft zum kotzen und auf dem Wasser auch. Ok. wir reden hier ja nicht über einen Fremdmast, du willst ja GUN kaufen. Aber meine Versuche ein Gaastra GTX mit einem Gaastra 55% Mast zu fahren, sind auch kläglich gescheitert und das ist ungefair das gleiche.


    Wir reden hier auch nicht über 400 Euro sondern über 150 Euro Unterschied zwischen 35% und 70%. Damit wärst Du auf der sichern Seite. Ich würde die anlegen. 100% Müssen aus meiner Erfahrung nicht sein. Ich fahre auch North RAM mit GOLDMAST also 70% und das reicht.


    Gruss
    Guido

  • Zitat

    luvstau:


    Aber meine Versuche ein Gaastra GTX mit einem Gaastra 55% Mast zu fahren, sind auch kläglich gescheitert und das ist ungefair das gleiche.


    ich bin dankbar für jeden Tipp und eben Neuling in der Camberbranche...


    aber was bedeutet denn in dem Fall "kläglich gescheitert" ?

  • ich bin dankbar für jeden Tipp und eben Neuling in der Camberbranche...


    aber was bedeutet denn in dem Fall "kläglich gescheitert" ?



    in dem Fall hatte der 55% wohl einen leicht dickeren Durchmesser als ein 70% oder 100% Mast. Das hat dazu geführt das man die Camber beim Aufriggen nicht ordentlich an den Mast bekommen hat (bei 8,0 qm Segel). Bei lockerem Vorliek gingen die Teile ran aber beim Vorlieg nachspannen auf den richtigen Zug haben sich die Camber am Mast immer verkantet egal wie hart man an der Gabel durchgesetzt hat. Es war einfach ein Krampf jedesmal und hat viele Fingernägel gekostet. Die Rotation auf dem Wasser war miserabel. Man musste immer ins Segel treten. Die Camber haben dann noch sehr deutliche Spuren auf dem Mast hinterlassen. Das muss bei Dir alles nicht passieren, die Camber haben sich ja auch weiterentwickelt vielleicht waren damals auch die Segel Mist.


    Ich würde es aber aus Erfahrung heute nicht (um 150 Euro zu sparen) darauf ankommen lassen. Neben Auffriggkomfort ist die Rotation am wichtigsten. Es gibt nichts ätzenders gerade für Aufsteiger, nach jeder Halse die mal einigermaßen geklappt hat, ins Segel zu drücken oder zu treten damit die Camber umschlagen.


    Für das 7,0qm Segel hab ich dann noch blöderweise einen Fremdmast mit 50% benutzt. Der hat so gelitten das er nach 4 Monaten beim abriggen am Camber gebrochen ist - also nicht auf dem Wasser - einfach so auf dem Strand. Ich habe reklamiert und was denkst Du? Die erste Antwort war - dieser Mast wäre ja auch nicht für ein Cambersegel gemacht. Ich hab Ihn dann noch ersetzt bekommen ok. aber ich möchte nur zeigen was alles passieren kann.


    Diese Nummer war 2007 und hat mich dazu gebracht, nach 20 surfjahren nur noch eine gegenüber Pryde "günstige" gute Marke zu kaufen und da alles passend. Seit dem gibt es keine Probleme mehr...



    Gruss
    Guido

  • Ich fahr einen gun Energy 35% auf einem 7.4er flash von Gun den gleichen Mast fahr ich auf einem nort daytona mit 9.0 (mit extender). Auf einem Gun cannonball 9.6 von 2008 hatte ich auch einen 35%er (jetzt einen 50%er).


    Funktionert bei mir ohne Probleme. Gut ich hole vielleicht nicht das Maximum raus und die rückstellgeschwindigkeit (wie auch immer sich die bemerkbarmacht) ist nicht so gut wie bei mehr Carbon ..... Aber whayne.


    Bei unserem können wird das nicht wirklich ins Gewicht fallen.

  • Hallo surffrog, ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
    zu deinem Beitrag "bislang hab ich leider niemanden gefunden der im konkreten Fall mal nen 35% gegen 70 oder gar 100% im gleichen Segel bei gleichen Konditionen gefahren ist...nich so einfach ... ":
    Ich habe solche Erfahrungen gemacht. Bei mir ists eine ähnliche Situation: Vom Geld her ist es eher schwierig hochprozentige Masten zu fahren und auch ich konnte mir anfangs nicht vorstellen, dass so große Unterschiede beim Fahren bemerkbar sind. Sie sind es aber doch. In erster Linie habe ich es beim Gewicht gemerkt (selbst 250g machen im direkten Verlgeich enorm viel aus, der Preisunterschied leider noch wesentlich mehr).
    Da sich der Carbongehalt bei Masten leider nicht ändert, wenn man Hochprozentiges drüberkippt, guck doch mal, ob du nicht einen gebrauchten Mast bekommst. Ansonsten lieber etwas länger warten und dann etwas Vernünftiges holen.

  • Viele der Vorredner plädieren für den hohen Carbongehalt. Da mag die eigene Erfahrung ausschlaggebend sein. Ich frage mich nur, ob die Unterschiede wirklich nur am Carbongehalt lagen oder an ganz anderen Problemen (wie z.B. bei Luvstau schön nachzulesen). Bitte nicht falsch verstehen: solche persönlichen Erfahrungen sind wichtig und sollen auch kommuniziert werden. Aber ein Rigg besteht aus vielen Komponenten, und dazu kommt der Surfer selber ...


    Zunächst einmal hat die Surf letzten Herbst einen Vergleichstest mit NP X3, X6 und X9 Masten im gleichen Segel gemacht und festgestellt, dass die Unterschiede absolut minimal waren. Da mag mancher einwenden, das sei kein Cambersegel gewesen. Richtig. Aber dass die Camberrotation bei mehr Carbon automatisch besser sei als bei weniger, ist nicht zutreffend. Und dass für ein Cambersegel da grundsätzlich etwas anderes gelte als bei einem guten NoCam, auch nicht.


    Ich hatte früher ein Gun Booster (Vorgänger des Cannonball) in 7,0 als größtes Segel. Das hab ich - ohne lang nachzudenken - mit einem Gun Advantage Mast gesurft. Also 30 oder 35 % Carbongehalt. Das hat prima funktioniert. Keine Druckpunktwanderungen (die liegen übrigens nach meiner Meinung meist mehr am Segel oder am falschen Aufriggen), vernünftige Rotation (für ein 3-Cam-Segel - Wunder darf man da nicht erwarten, und das Vorliek muß schon genügend durchgeholt sein).


    In o.g. Test der Surf hat sich auch gezeigt, dass die richtige Biegekurve für das Funktionieren eines Segels um Welten wichtiger ist als der Carbongehalt. Das leuchtet mir auch ein. Und es bedeutet: bei einer Bö verändert sich das Segel bei gleicher Biegekurve mit 70%-Mast genauso wie mit 30%-Mast. Die Unterschiede beim "Einstellen" und "Rückstellen" spielen sich im Bereich < 1 Sekunde ab. Wer glauben mag, dass das entscheidend für Otto Normalsurfer sein soll, meinetwegen. Ich glaub's nicht, und meine persönliche Erfahrung sagt mir was anderes.


    Was heißt das nun für surffrog: m.E. taugt irgendein alter Mast nur durch Zufall für das neue Segel. Entscheidend ist dabei nicht der Carbongehalt, sondern die Biegekurve. Ein neuer Mast von Gun sollte dagegen passen, auch wenn er "nur" 35% Carbon hat. Ich bin ziemlich sicher: nach einer kurzen Gewöhnung an das Cambersegel wird das gut funktionieren. Dass 70% etwas besser wären, glaube auch ich. Aber wieviel Mehrpreis dieses "besser" rechtfertigt, das muß jeder selber entscheiden danach, wie weh ihm der Mehrpreis tut.
    Von 100% Carbon würde ich übrigens nicht nur wegen des erheblichen Mehrpreises abraten, sondern auch weil diese Masten deutlich bruchempfindlicher sind. Das ist m.E. etwas für Leute, die wirklich nicht aufs Geld schauen müssen und für das letzte Quentchen Performance diesen verhältnismäßig hohen Preis zahlen wollen.


    HL - Wolfman

  • mir ist vor kurzem mein 10- jahre alter 100%-a.r.t.-mast, mit dem ich mein 2009-ner 7,0 simmer 3xc gefahren habe (eine kombination, die wunderbar funktionierte) gebrochen. habe dann für diesen tag einen geliehenen 100% north-north mast aus 2005 genutzt - funktionierte ebenfalls wunderbar.
    weil 100%-masten ja richtig teuer sind, wurde es aktuell ein 2010-ner 65%-iger fiberspar-mast. funktioniert auch wunderbar. mag daran liegen, dass ich kein profi bin, aber ich habe wirklich keinen unterscheid zwischen den masten im simmer gespürt. nicht an land (sah dreimal gut aus) und auch nicht beim fahren auf dem wasser. seit dem bin ich extrem entspannt, was die mastfrage betrifft. ich bin da ganz bei "lordofchaos": nicht der mast ist das problem, sondern in der regel der surfer, der die unterschiede gar nicht "erfahren" kann (gilt zumindest für mich).