Fredstyles Custom Speed 44 Rev.2

  • Ich trenn die Beiträge mal, damit nicht alles so unübersichtlich wird...


    Warum willst du evtl. noch ein Speedboard bauen, bist du mit dem jetztigen nicht so 100% zufrieden oder soll es vielleicht ein anderes Konzept sein?
    Die verschiedenen Konzepte die aktuell auch dem Markt sind finde ich persönlich sehr spannend, alle funktionieren ja irgendwie und dennoch sind die Unterschiede zum Teil wirklich extrem...i
    ...ch hab mich just for fun auch mal Gedanken gemacht was ich so für mich machen würde, wenn ich die freie Wahl hätte...

  • Naja, als letztes dann zum Thema wieviel Downwind, das gehört ja eigentlich in die Ecke Fahrtechnik, na egal...


    Erster Punkt ist wieviel Wind ist und zweiter ist, was findet man noch angenehm. Also ich komme bis 135° bei ausreichend Wind noch klar, wobei mein Favourite so 130° sind, irgendwann hab ich dann kein gutes Gefühl mehr.
    Im Endeffekt ist Downwind immer schneller als Halbwind, zumindest bei 10sec. Runs. Bei 500m sieht das anders aus, 500m in den Chop ballern ist zum Scheitern verurteilt...Der Zauberwort heißt Slingshot. Auf Halbwind Speed aufnehmen und bei der dicksten Böe brutal auf Downwind ziehen und mit der Böe mitgehen. Ka, ich kann das nicht besser beschreiben, Dirk Doppenberg hat bei Youtube dazu ein paar nette Videos, aber auf holländisch, ansonsten ist aber auch das La Franqui Video ganz gut um das zu erkennen...
    Wenn der Wind super stark ist muss man nicht unbedingt Knall auf Fall 30 oder mehr Grad abfallen, dann macht es evtl. Sinn weniger abzufallen und über eine längere Strecke das flache Wasser zu nutzen. Bei weniger Wind und starken Böen aber wirklich abschießen in den Chop. Die Kunst besteht dann darin den Lauf durchzubekommen, d.h. nicht nach 7 oder 8 Sekunden abbrecken zu müssen wegen Kontrollprobleme.
    Wie ich schon sagte, der richtige Trimm für solche Bedingungen ist naja...try and error :D

  • Hi Pat,


    danke fürs Nachmessen. Bin erst einmal erleichtert.


    Richtig, beim Großen sehe ich momentan auch keinen Bedarf groß etwas zu ändern.


    Zu dem Kleinen: Du bringst es auf den Punkt. Was genau habe ich eigentlich als unangenehm empfunden? Das Liften war mit der MF-Verschiebung von 124 auf 128 nicht mehr spürbar. Ich hätte trotzdem meinen Run gern mal auf Video gesehen, um das besser beurteilen zu können. Geil wäre auch eine Anzeige auf dem Deck, die mir die Gleitlage anzeigt. Katapult glücklicherweise Fehlanzeige, Überziehen? Hm, ich weiß nur, dass beim schnellsten Run alles anders war. Ich stand viel aufrechter, das Segel extrem weit offen. Hätte nie gedacht, dass ich in dieser 'Grundstellung' so schnell werden würde. Das Unangenehme war die Tendenz des vorderen Fußes, nach hinten/oben aus der Schlaufe zu rutschen. Habe die Zehen nach oben gekrallt, der Fuß hatte keinerlei Brettkontakt mehr, sondern wurde nach oben in die zu weiche Leichtschlaufe gepresst. Ähnliches hatte ich auch schon mit dem Großen erlebt.


    Wie schafft man da nun Abhilfe? Auf den ersten Blick würde ich sagen, der vordere Fuß muss zurück. Nur wie verändert sich dann die Riggposition? Ebenfalls nach hinten, um den Druckpunkt wieder zwischen die Beine zu bringen oder nach vorne, um den zunehmenden Lift zu kompensieren? Außerdem muss ich die fahrbaren Kurse und den Windbereich berücksichtigen. Ich hab mich erstmal nur für andere Schlaufen entschieden. Zweite Option ist dann eine Verringerung des Stances, jedoch durch Verlagerung der hinteren Schlaufenposition nach vorn. (mangels anderer Optionen).


    Bin höchst gespannt auf Deine Idee. Hast mich allein durch diese Aussage ebenfalls zu einer Idee inspiriert. Schreibe dazu gleich mal was in einen separaten Neubau-Beitrag.


    Edit: Ich hab vergessen zu erwähnen, dass ich trimmmäßig noch andere Baustellen habe (Gabelhöhe, Tampenlänge, Tampenpos. [fahr ich gern etwas weiter vorn]) und bin da auch für Anregungen dankbar.

  • @Neubau


    Ich würde gerne noch - basierend auf dem jetzigen Design - einige Dinge ausprobieren. Weil man nicht weiß, wie das ausgehen wird, ist es gut, wenn man etwas Bewährtes als Backup hat.


    Bleiben wird auf jeden Fall die durchgescoopte Rockerline und das V. Ändern soll sich die Outline, die im Tail spitzer zuläuft deutlich weniger Fläche hat und auch in der Bugpartie schmaler sein könnte. Die Abrisskante am Tail soll steiler werden. Sie ist beim alten Brett einfach zu wavig geraten. Die Finbox wird auch noch nach hinten wandern. Meine Idee wäre ein Hump oder besser noch ein verstellbares 3D-Pad, das speziell dem vorderen Fuß mehr Halt auf raumen Kursen gibt, ohne Halbwind groß zu stören.


    Dann gibts ja noch eine weitere Frage, die ich mir stelle, nämlich die Frage nach dem idealen Speedboard für ein 6.3er Segel? Gibts das überhaupt oder ist ein Brett der 45cm Klasse sogar das Optimum für eine Range von 5,5 bis 7,0?

  • Okay, wenn das Liften bei 128cm nicht mehr spürbar war, d.h. die Nose nicht extrem aufgestiegen ist, dann ist das zumindest schonmal ein guter Ansatzpunkt.


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    Kleine Zwischenfrage:
    Du fährst ja auch das The Loft Blade. Bist du das Segel extrem bauchig gefahren oder hast du etwas Spannung am Achterliek gehabt? Ich finde nämlich, dass Zug am Achterliek zwar allgemein die Kontrolle bei totaler Überpower erhöht und vor allem auch etwas Lift wegnimmt, aber im Gegenzug finde ich wird das Segel etwas zickig und es ist relativ schwer das Segel locked zu bekommen.
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    Weiter im Text...ich hätte ehrlich gesagt drauf getippt, dass du manchmal die Katapult Tendenz gehabt hättest. Das hätte nämlich extrem gut zu deiner Aussage der "alten" Fahrtechnik viel Druck auf dem vorderen Fuss gepasst. Aber gut, das ist schonmal nicht der Fall gewesen (wobei Druck auf dem vorderen Fuss beim Slingshot gar nicht falsch ist, aber das ist ein anderesThema).
    Ansonsten sagst du, dass du bei deinem schnellsten Run aufrechter standest. Okay, das ist grundsätzlich nicht schlecht. Aber es gibt ja auch verschiedene Fahrstile. Ich wähle ja z.B. tendenziell mein Segel in Relation zum Körpergewicht immer recht groß damit ich meinen bevorzugten Stil fahren kann. Wenn mein Segel allerdings für den Wind dann zu klein wird muss ich mich auch immer zwingen aufrechter zu fahren. (Ich hab zu dem Thema letztens noch nen Tipp bekommen, das muss ich aber erstmal testen bevor ich mich darüber auslasse...)
    Wenn du aber sagst, dass das bei den anderen Runs nicht so war, dann kann theoretisch ein Überziehen wirklich der Fall sein. War du denn immer voll angeblasen oder hast du manchmal auf richtig starke Böen gehofft?


    Die Sache mit dem vorderen Fuss ist aber damit ja grundsätzlich nicht geklärt. Ich würde in jedem Fall auch sagen, dass die Schlaufe Mist war, denn dass der Fuss soweit nach oben kommt, dass du den Brettkontakt verlierst geht ja mal gar nicht. Aber abgesehen davon kann es natürlich auch an der Position der Schlaufen liegen. Wenn ich so die Daten von dem Falcon Speed und deinem 44er vergleiche glaube ich irgendwie im ersten Moment nicht, dass der Stance zu weit war. Vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass der Kurs wohl kaum mehr als 120° hatte. Das müsste mit dem Abstand der Schlaufen auf jeden Fall gehen. Was ich mir allerdings vorstellen könnte wäre, dass die vordere Schlaufe etwas zu sehr in der Mitte ist. Das könnte zu einer etwas unangenehmen Positionierung des Fusses führen. Das ist aber schwer zu beurteilen und Messvergleiche machen da eigentlich keinen Sinn. Vielleicht kannst du mal eine Nahaufnahme von den vorderen Schlaufen machen...


    Mal angenommen du packst die Schlaufen nicht insgesamt weiter nach hinten (die Hintere nach vorne halte ich eh nicht für sinnvoll), dann ist die Frage, was du mit der Mastfussposition machst. Also ich bin absolut der Meinung, dass sich 1-3cm Verschiebung nicht so extrem auf die Position des Druckpunkts in Relation zu Stand auswirken. Ich habe das vorhin angesprochen unter der Annahme, dass die ganze Box verschoben wird und es zu Veränderungen von was weis ich, vielleicht 7-8cm kommt...
    Bevor ich vielleicht noch was zur Mastfussposition schreibe interssiert mich in jedem Fall jetzt erstmal der Trimm vom Segel ;)


  • Das mit der Bug- und Heckpartie klingt für mich sehr gut. So richtig aufgegangen ist mit das erst vor kurzem, aber das scheint mir eine sehr sinnvolle Änderung zu sein!


    Naja und zu der Range von Speedboards, was soll man dazu sagen? 6.2/6.3er werden auf allen XS Boards gefahren. Von MissileXS über JP Speed45 und Falcon Minispeed (Custom) bis hin zu CarbonArt Speed44...Insofern kann man wohl auf jeden Fall sagen, dass die 45cm Boards optimal von 5.5 bis 6.3 sind. Bei den 7.0er sieht das was anders aus. Da weis ich auf Anhieb nur vom CarbonArt Speed 44, dass das Board dieses Segel wirklich gut verträgt.

  • Ha, gut, dass Du das Segel ansprichst. Nachdem ich Böen bis zu 43Knoten gemessen hatte, hab ich tatsächlich mehr Schothornspannung gegeben. Ich hatte das Segel vom Gefühl anders in Erinnerung und habs auf den Wind geschoben. Vielen Dank für den wertvollen Tip!


    Die gefahrenen Geschwindigkeiten waren unmittelbar windabhängig. Die guten Runs konnte man als Zuschauer sofort erkennen und wir haben den Zusatzschub der Böen auf dem Wasser gemerkt. Leider reichten die dunklen Wolken nicht für 5 Runs. Mein aufrechter Stand resultierte wohl aus einem kurzfristigen Winddreher, mit dem die Böe einfiel. Ich bin normal auf HW angefahren, dann kam die Böe schräg von hinten. Ich konnte dann schön dicht an der Kante auf glattem Wasser einen relativ tiefen Kurs fahren.


    Warum nicht die hintere Schlaufe weiter nach vorn? Sie sitzt derzeit wirklich sehr weit hinten. Eine solche Position kenn ich sonst nur von den Falcons, hab bei anderen Speedboards aber ehrlich gesagt auch noch nicht drauf geachtet.


    Das mit dem Segeltrimm könnte evtl. schon die Lösung meines Gesamtproblems sein, aber jetzt bin ich auf Deinen Geheimtipp gespannt. Vielleicht kannst Du auch noch was zu Tampen und Gabelhöhe sagen?

  • Hehe, ich würde fast wetten, dass das Fahrgefühl das Resultat des Segeltrimms und nicht des Winds war :)


    Gerade wenn du sagst die guten Runs konnte man direkt erkennen und waren allesamt windabhängig, dann halte ich es für durchaus realistisch, dass du das Segel ansonsten gerne mal überzogen hast.
    Wie gesagt, in Kombination mit meinem Fahrstil versuche ich sowas durch die Wahl eines großen Segels zu vermeiden, wobei was soll man bei 43Knoten aufriggen, wenn nicht das Kleinste...Ich mache es bei Lowwind z.B. so, dass ich die Trapeztampen minimal nach vorne verschiebe (witzigerweise wie Albeau in der letzten Surf beschrieben hat) um so besser mit den Böen mitgehen zu können ohne zu Überziehen. Genauso wähle ich bei Lowwind kürzere Tampen, allerdings gehe ich nie unter 28"...
    Ka, grundsätzlich hat das jetzt nicht soviel mit den Bedingungen zu tun die du hattest. Allerdings tendiere ich mittlerweile dazu, auch bei viel Wind das Segel sehr bauchig zu trimmen. Auf Flachwasser finde ich geht das ganz gut, lediglich im Chop habe ich teilweise Probleme mit zu viel Lift...


    Warum nicht die hinterste Schlaufe nach vorne. Ka. Ich mag es persönlich halt sehr gerne die Schlaufen weit hinten zu haben. Bei beiden Mantas habe ich sie ganz hinten. Ich käme einfach nicht auf die Idee die hintere Schlaufe weiter nach vorne zu tun, ein wirkliches Argument habe ich nicht :(


    Gabelbaumposition kann ich nicht viel zu sagen. Ich hatte die Gabel lange Zeit zu tief, bin dann weiter nach oben gegangen und hab jetzt irgendwie nen Sweetspot von vielleicht 2-3cm. Woran ich das festmache weis ich gar nicht. Mich nervt aber alles was nicht in diesem Bereich liegt, egal ob nach unten oder nach oben. Allerdings ist es mir genauso fast piepe wo sich die Gabel in dem angesprochenen Bereich befindet. Ich hab z.B. auch krasse Probleme damit die Gabel bei Hack runterzubauen. Das Gefühl ist dann super mies, daher versuche ich das wenn irgend möglich zu vermeiden.


    Geheimtipp hin oder her, ich weis noch gar nicht so recht wie ich das umsetzen soll. Hans Kreisel musste mir das auch erstmal 3mal vormachen bis ich gerafft hab was er meinte...