Wie Reparieren?

  • Moinsen,


    mein Bruder hat sein Nase gebrochen, allerdings die von seinem Board.
    Kann ich die Reparatur selber machen oder lieber zu einem Profi?
    Habe schon einiges mit Epoxy gemacht und hab auch Harz und Matten da. Eine Lösung zum selbermachen wäre super.


    Anbei die Bilder!

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  • Hi,
    Hab grad heute wieder ein Board nach nem Schleudersturz repariert.
    Zuerst mal muss alles Gebrösele runter.
    Am besten geht das mit einem Winkelschleifer.
    Weiches oder nasses Styropor muss raus.

  • Dann kann man mit einem 2K PU Schaum die "Wunde" zuschäumen.
    Bauschaum oder so Zeugs ist leider nicht geeignet.
    Ich hab da so was, das wird nach dem Aushärten hart wie Holz und ist trotzdem sehr leicht.
    Wichtig ist nur, dass man aufpasst und nicht das Board aufquellen lässt.

  • Hi Mafa,
    Das ist ein Zweikomponenten PU-Schaum und nennt sich 18/42. Hab ich hier bekommen:
    http://www.bolleter-arbon.ch/
    Ist halt bei mir direkt im Dorf.
    Das geniale daran ist, dass der hart wie Holz wird und sich auch so bearbeiten lässt.
    Ich denke mal, dass Du sowas auch bei R&G in D-Land bekommst.
    Raumgewicht ist vielleicht 40-50kg. Man braucht nur vielleicht 30 + 30gr für eine solche Reparatur, wie ich sie grade mache.
    Die Schaumkomponente ist nicht wahnsinnig lange lagerfähig, also immer nur kleine Mengen einkaufen.
    Ich mache morgen mit der Reparatur weiter. Heute war Hammer Wind am Bodensee :bonk:
    Pat



  • Hi Pat,


    einen Schaum, der hart wie Holz ist und dabei lediglich ein Raumgewicht von 40-50 kg aufweist? Klingt unglaublich. Der Verkäufer gibt für den von Dir genannten Schaum jedenfalls 220 kg/m3 an.


    Gruß


    Fred

  • Ah ok. Bei den kleinen Mengen, die ich jeweils anmache lässt sich das schwer schätzen. Und nachgeschaut habe ich nie.
    Schaumreste drücke ich den Reparaturkunden jeweils in die Finger. Die sind dann immer ganz beeindruckt von der Druckfestigkeit.
    Finnenkästen etc. schäume ich damit auch ein. Auch Styroporplatten lassen sich so spaltüberbrückend zusammenkleben. Man kann, wenn man den Spalt schmal hält, sogar mit dem Heissdraht dort durch schneiden. Prima beim Brettbau.
    Pat

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  • Prima beim Brettbau.
    Pat


    Baust Du auch gewerblich? Habe schon vermutet, dass Du ein Professioneller bist, als ich Deinen imposanten Ständer auf den Fotos entdeckte. :D


    Ich glaube, hier hätte niemand etwas dagegen, wenn Du auch Bilder Deiner Bretter ins Forum stellen würdest. Zumindest mich interessiert das 1000 Mal mehr als die Fotos vom 2010er Serienkäse.


    Gruß


    Fred

  • Hi Fred,
    Nö, das war mal in den frühen '80ern. Da hab ich mit dem Bruder vom damaligen Weltmeister Charly Messmer (vor Robby Naish), dem Rolf Messmer, Bretter gebaut. War ne geile Zeit damals. Den Ständer hab ich irgendwann mal in meine Garage geschraubt.
    Heute repariere ich nur für Freunde oder mache mal ein Brett für mich.
    Meine Devise ist, Reparaturen unsichtbar und absolut stabil zu machen.
    Pat

  • Danke fürs Bild. Schickes Brett mit stylischer Abschleppöse. Es geht wirklich nichts über die gute alte Zeit.


    Unsichtbare Reparaturen? Da ist das Holzfurnier des Starboard ja eine echte Herausforderung. Jetzt bin ich aber auch auf die Fortsetzung Deiner spitzenmäßigen Reparaturdokumentation gespannt.


    Gruß


    Fred

  • Hier noch ein Beispiel für den PU Schaum im Einsatz.
    Ein F2 SX 131, bei dem das Deck im Bereich der Airpipes durchgetreten war. Das Board hat ein extrem dünnes Airex Sandwich und nur eine Lage Kohle aus Aussenhaut. Grausam empfindlich sowas!
    Die Pipes waren nur reingeklebt, kein Umlaminieren an der Kante oder so.
    Ich hab dann den hinteren Footpad abgelöst und die Airpipes kurzerhand rausgerissen. M.E. sind die unnötig, nur Show. Auch die Cutouts sind m.E. völlig überdimensioniert und viel zu tief.
    Die Pipes waren aus GFK und konnte nur mit einem glühend gemachten alten Metallsägeblatt gespalten und stückweise rausgerissen werden. Das nasse Styro und das faule Airex habe ich rausgeschnitten. Schaum braucht Monate, bis es durchgetrocknet ist.
    Dann hab ich Styrofoamstücke als Plomben passend gemacht und mit dem 18/42er PU eingeschäumt. Dadurch spart man PU und Gewicht :D
    Anschliessend mit Glasfasergewebe zulaminieren und den Footpad zurückkleben, feddich.
    Und man sieht so gut wie nix :tongue:
    Pat

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  • Moinmoin,
    Dachte schon, das interessiert wieder keine Sau :tongue:
    Naja, wir hatten 3 Tage Surfwind am Bodensee, so hatte ich andere Prioritäten.
    Immerhin war die Kiste wieder dicht, so konnte ich mit ihr aufs Wasser. Bin laut GPS am Freitag damit über 100km gesurft. Der Schleifstaub ist definitiv runter :cool:

  • Auf die Kante musste in einem 2. Durchgang noch mehr Glas rauf. Ich hab da so ganz dickes Glasroving. Das lässt sich super auf der Reparaturstelle auf die Kante harzen. Ist viel besser als da dick Spachtel drauftun und dann zuschauen, wie das abplatzt.
    Also Spachtel verwende ich einen 2K Polyesterspachtel, AKEMI. Gibts auch in Hochweiss, meiner ist leider hellbraun.
    Heute wurde geschliffen, hab ich aber noch keine Bilder von gemacht.
    Pat

  • Vielleicht noch interessant, falls jemand Wasser im Board hat:
    Nach dem Surfen musste ich feststellen, dass mein gebraucht gekaufter Hypersonic aus einer Pore im Unterwasserschiff regelrecht rauspisst. Nach dem Wasser Wegwischen war da immer wieder eine neue Pfütze. Zu sehen war da nur eine 1mm Pore im Lack. Zuhause habe ich dann die Pore auf 3mm aufgebohrt und meine Vakuumpumpe angeschmissen.
    So eine Pumpe kann man sich billigst aus einem alten Kühlschrank machen. Einfach bei Bedarf danach googeln.