Nase in Fahrt unter Wasser; Zu starker Segelzug beim Stand-/Wasserstart

  • Moin,


    am Wochenende haben endlich mal wieder Wind, Zeit und Verkehrsmittelverfügbarkeit gepasst. Dabei habe ich leider doch gemerkt, dass ich nicht so geübt bin.?(


    Ich hatte bei etwa 80 kg plus Neoprenanzug ein 130-L-Freerideboard und ein 6-m^2-Segel.

    Der Wind war praktisch Sturm. Böen bis etwa 15 Knoten. ^^

    Mal abgesehen von mangelnder Übung und nur noch gering vorhandenem Standlack hatte ich zwei Schwierigkeiten, die ich mir nicht direkt erklären kann.


    Mit 130 Litern bei 80 Kilo sollte das Brett ja groß genug sein. Trotzdem war bei der Fahrt immer wieder die Nase unter Wasser. Den vorderen Fuß hatte ich zum Ausweichen am Wind manchmal direkt vor dem Mastfuß, sonst dahinter. Warum taucht dann die Nase immer wieder ab. War das ein Fahrfehler oder ein Einstellungsfehler. Den Mastfuß habe ich dann mal ganz nach hinten verschoben, um den Segeldruck nicht zu weit vorne ins Brett zu bringen. Ich hatte das Gefühl, dass es ein bisschen was gebracht hat, das Grundproblem blieb aber. Bei ganz langsamer Fahrt war alles in Ordnung.


    Da mal Wind war, habe ich auch weiter in Richtung Wasserstart geübt, also Strandstart im etwas tieferen Wasser, etwa bauchtief. Da hatte ich das Problem, dass der Zug im Segel teilweise zu stark war. Das ist ja gewünscht, aber erstmal wollte ich eine stabile Position bekommen. Wie bekommt man den Zug raus? Die erste Idee ist natürlich aufmachen, aber das hat nicht merklich etwas geholfen. Oder war ich vielleicht zu weit im Wind, so dass das Segel auf beim Aufmachen noch genug/zu viel Zug bekommen hat?


    Kennt jemand die Probleme? Was gibt es dazu für Meinungen?

    Vielleicht ist es noch relevant, dass das Segel meiner Meinung nach komisch getrimmt war. Die unteren beiden Latten (unten und kurz über dem Gabelbaum) musste ich mit starkem 'Pumpen' in mehreren Versuchen rotieren lassen. Umtrimmen konnte ich nicht, weil das Vorliek schon am Anschlag war.

  • Ich weiß nicht, wie man mit 80kg ein 130L Board vorne zum “Tauchen” bringen kann und finde ne Ferndiagnose sehr schwierig.


    Aber ganz sicher kann ich Dir sagen, dass man im Bereich der normalen Segelgrößen niemals(!) die Mastspur voll ausnutzt.

    Die Mitte ist erstmal die richtige Position, große Segel maximal 2cm nach vorne, kleine maximal 2cm nach hinten.


    Trimm “am Anschlag” kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Hatte das Segel schon maximales Loose Leech oder war einfach Deine Verlängerung zu kurz?

  • Ich weiß nicht, wie man mit 80kg ein 130L Board vorne zum “Tauchen” bringen kann und finde ne Ferndiagnose sehr schwierig.

    Irgendwie lief Wasser drüber und wahrscheinlich hat der dynamische Abtrieb den Rest gemacht.

    Aber ganz sicher kann ich Dir sagen, dass man im Bereich der normalen Segelgrößen niemals(!) die Mastspur voll ausnutzt.

    Die Mitte ist erstmal die richtige Position, große Segel maximal 2cm nach vorne, kleine maximal 2cm nach hinten.

    Am Anfang war der Mastfuß in der Mitte. Zum Probieren habe ich ihn dann nach hinten geschoben, das Problem blieb aber, wenn auch verringert.

    Hatte das Segel schon maximales Loose Leech oder war einfach Deine Verlängerung zu kurz?

    Es war ein Leihsegel. Das wollte ich mit meinen geringen und vielleicht auch falschen Kenntnissen nicht auseinanderbauen, um die Verlängerung zu verlängern.

  • Zum Wasserstart schau Dir mal dieses Video an:

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    Viele machen den Fehler, dass der Mast nicht quer zum Wind liegt, sondern in Richtung Wind zeigt.

  • Also ich habe das manchmal bei meinem Freestyler mit komplett flacher Nase und 2.12m Länge. Versuch mal den vorderen Fuss statt vor den Mast auf die Seite neben den Mastfuss zu stellen. Ansonsten sollte das wirklich nicht passieren, wenn du beide Füsse hinter dem Mastfuss hast. An der Postition würde ich auch nicht viel verändern. Eventuell musst du deine Gewichtsverteilung etwas mehr auf den hinteren Fuss verlagern. Ferndiagnose ist aber schwierig.


    Zum Beach-/Wasserstart: Wenn du zu viel Wind hast, einfach anluven. Das kannst du auch im Schwimmen mit Segel über dem Kopf machen: Einfach das Segel auf der Segelachse richtung Heck ziehen (wie Dümpelsteuerung). Dadurch dreht das Board in den Wind und du hast praktisch keinen Druck mehr. Fieren geht nicht. Zum Aufsteigen dann wieder Abfallen und den Druck gleich dazu nehmen, um Aufzusteigen. Wenn du dann oben bist und es dich drüber zieht - auffieren.


    Segelsteuerung funktioniert auch im Wasser liegend. Falls du das noch nicht kannst, lernen. Eine gute Möglichkeit dazu sind Board-360er im knietiefen Wasser.

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • Zum Wasserstart schau Dir mal dieses Video an:

    Grundsätzlich weiß ich theoretisch eigentlich schon, wie das geht. (Ich hatte hier mal das Eine-Stunde-Video verlinkt). Der Standstart klappt bei wenig Wind auch eigentlich problemlos. Nur bei mehr Wind ist der Zug zu stark.

    Viele machen den Fehler, dass der Mast nicht quer zum Wind liegt, sondern in Richtung Wind zeigt.

    Das könnte es im Nachhinein betrachtet vielleicht wirklich gewesen sein, obwohl ich eigentlich weiß, dass das falsch ist.

  • War das mit dem HiFly Fun?

    Nein, BIC irgendwas.

    Wenn du den Fuß vor den Mastfuß stellst und dann noch ein schlecht getrimmte Segel hast

    mit zu wenig Loose dann drückt es dir das Board mit der Nose Unterwasser.

    Auch bei 50 Liter Plus?

    Fieren geht nicht.

    Ok, also das Segel horizontal drehen (Winkel zwischen Mast und Wind ändern) und nicht wie bei der normalen Steuerung um die Mastachse drehen?


    Danke schonmal. Ich muss gleich zum Zahnarzt. Danach melde ich mich nochmal.

  • meinst du stRandstart = beachstart

    Strand. Die einfacherer Version des Wasserstarts. Schotstart funktioniert aber auch. So weit bin ich nach 10 Jahren doch gekommen. :)


    Also ich lese raus: Beim Start war wohl der Mast zu sehr am Wind, der Mast muss mehr seitlich zum Wind und das Abtauchen war wohl mehr das falsch getrimmte Segel, verstärkt durch den Stand zu weit vorne.


    Am Mittwoch soll nochmal Wind sein, dann versuche ich mal, das zu korrigieren (wenn ich Zeit habe und Material bekomme).

  • Zum Beach-/Wasserstart: Wenn du zu viel Wind hast, einfach anluven. Das kannst du auch im Schwimmen mit Segel über dem Kopf machen: Einfach das Segel auf der Segelachse richtung Heck ziehen (wie Dümpelsteuerung). Dadurch dreht das Board in den Wind und du hast praktisch keinen Druck mehr. Fieren geht nicht. Zum Aufsteigen dann wieder Abfallen und den Druck gleich dazu nehmen, um Aufzusteigen. Wenn du dann oben bist und es dich drüber zieht - auffieren.


    Segelsteuerung funktioniert auch im Wasser liegend. Falls du das noch nicht kannst, lernen. Eine gute Möglichkeit dazu sind Board-360er im knietiefen Wasser.


    Sehr gut erklärt von Sheshe! Bei viel Wind geht der Wasser-/Beachstart besser, wenn man mehr anluvt. Bei wenig Wind solltest du beim Aufsteigen abfallen, um den größtmöglichen Zug zu erreichen.


    Als ich den Wasserstart geübt habe, habe ich ganz viel Bodydragging geübt. Also im Wasser liegend an der Gabel festhalten und dann einfach mal ein bisschen steuern und sich hierhin und dorthin ziehen lassen. Mal anluven, mal abfallen. Das kannst du komplett im Wasser liegend machen, oder auch mit den Füßen aufm Board und nur mit dem Hintern im Wasser. So kann man prima das Ausrichten im Wasserstart üben, das meiner Ansicht nach noch schwieriger ist als der Lift aufs Board selbst.

  • Moin,


    Zur abtauchenden Nase:

    es war sicher nicht ein falsch getrimmtes Segel.

    Möglicherweise hat der Segeltrimm deine Probleme verschärft bzw verstärkt. Ursächlich ist deine mangelnde Fahrtechnik die durch zu wenig Übung wie du selbst ja auch schreibst kommt.


    Zum Beachstart/ Wasserstart: Es ist sehr hilfreich vor dem Wasserstart erstmal die Boardsteuerung beim Beachstart zu üben.

    Man muss etwas variieren je nach Windbereich für das eingesetzte Segel. Bei wenig Wind eher raum aufsteigen, bei viel Wind eben eher Halb- oder gar Amwind.

    Hinzu kommt, das man intuitiv versucht den (zu großen) Segeldruck durch Gegenzug mit der segelhand zu kompensieren. Das ist leider genau falschrum.

    Zieht es hinten zu stark, hinten lockerlassen und vorne mehr ziehen (vorne: Masthand, hinten: Segelhand)


    Dann sollte man die Boardsteuerung üben. Auch beim Starten funktioniert die Segelsteuerung wie beim Dümpeln auch, also anluven und abfallen. (Segel nach hinten neigen, Segel nach vorne neigen bzw. Druck auf den mastfuss)

    Dadurch kannst du dir beim Beachstart das Board, ohne Kraft, wunderbar genau richtig hinlegen zum Aufsteigen. Wenn du noch viel laufen oder zerren zum korrigieren musst, musst du das mehr üben.


    Beim Wasserstart kommt dann eigentlich 'nur noch' das Segel richtig aus dem Wasser 'bergen' hinzu, das wars.


    Übrigens, niemand macht Beachstart bei hüfthohem Wasser, es sei denn er ist Wasserscheu, Wasserstart ist dann schon viel einfacher, schneller, sicherer, gewohnter. (Nur-Stehrevier Fahrer wahrscheinlich ausgenommen)



    Ansonsten ist das was du schilderst ganz normal und das hat jeder Aufsteiger und es läst sich einfach mit mangelnder Erfahrung und vor allem Übung beschreiben. Es ist so einfach und leider auch so 'schwer'.


    Grüße

    teenie

  • ich dachte an schotstart weil dein vorderer fuss VOR dem mastfuss ist - beim beachstart kann ich mir das garnicht vorstellen

    Während der Fahrt. Da hatte/habe ich manchmal den Fuß vor dem Mastfuß. Das gehörte zur Frage, warum der Bug untergeht.

    Ursächlich ist deine mangelnde Fahrtechnik die durch zu wenig Übung wie du selbst ja auch schreibst kommt.

    Mich wundert es halt, weil mir das vorher noch nicht passiert ist, trotz vergleichbarer Größe.

    Manchmal habe ich an anderen Tagen aus Spaß bewusst die Nase unter Wasser gedrückt, um unter Wasser zu fahren. Die Boards waren an den Tagen zwar größer, aber mich überrascht es, dass 30 Liter zwischen 'Nase unten halten ist schwer' und 'Nase oben halten ist schwer' liegen.

    Es ist sehr hilfreich vor dem Wasserstart erstmal die Boardsteuerung beim Beachstart zu üben.

    Ich glaube, die kann ich ganz brauchbar. Aber üben kann man natürlich immer.

    Man muss etwas variieren je nach Windbereich für das eingesetzte Segel. Bei wenig Wind eher raum aufsteigen, bei viel Wind eben eher Halb- oder gar Amwind.

    Das war mir neu, damit kann ich mal ein bisschen rumprobieren.

    Zieht es hinten zu stark, hinten lockerlassen und vorne mehr ziehen (vorne: Masthand, hinten: Segelhand)

    Das habe ich eigentlich gemacht, aber es hat kaum bis gar nichts gebracht, was mich halt auch wundert.


    Aber vielleicht habe ich es doch anders gemacht, als ich wollte und jetzt in Erinnerung habe. Jetzt habe ich mal ein paar Ansatzpunkte.

    Danke.

  • du hast ja offensichtlich kein Problem, fremde Leute im netz anzusprechen und für alle beteiligten mühsam deine fehler schriftlich zu erklären und die fehlerbehebung erläutern zu lassen

    warum fragst du das nicht mal am Beach und läßt dir direkt eifach offline zeigen, wie es geht?

    grad den Beachstart und das Segelhandling und die Anordnung Board zu Wind kann man doch hervorragend vorführen, aber nur mühsam schriftlich erklären

    bzw. man kann schon, aber was davon du in Wochen da in vergleichbarer Situation noch erinnern und anwenden kannst, ist fraglich

  • Hallo!


    Kann es vielleicht sein, dass Du eher alte Boardshapes mit relativ langer Nase gewohnt bist und jetzt mal auf einem modernerem Board mit relativ kurzer Nase unterwegs warst? Dein „Profilboard“ legt das zumindest nahe.

    Ich kenne es noch aus den 80ern, dass bei Dümpelfahrt durchaus der vordere Fuß permanent vor dem Mastfuß stand. Bei den kürzeren Boards stehen aufgrund des geringeren Volumens im Bugbereich beide Füße auch in Verdrängerfahrt immer hinter dem Mastfuß, die Zehen des vorderen Fußes berühren dabei gerade den Mastfuß. Wirklich geeignet sind die kurzen Boards ohnehin nicht für Verdrängerfahrt. Jedenfalls sind das meine Erfahrungen.


    Viele Grüße

    Wulf

  • du hast ja offensichtlich kein Problem, fremde Leute im netz anzusprechen und für alle beteiligten mühsam deine fehler schriftlich zu erklären und die fehlerbehebung erläutern zu lassen

    warum fragst du das nicht mal am Beach und läßt dir direkt zeigen, wie es geht?

    grad den Beachstart kann man doch hervorragend vorführen, aber nur schlecht erklären

    bzw. man kann schon, aber was du in Wochen da in vergleichbarer Situation noch erinnern und anwenden kannst, ist fraglich

    Ich glaube auch, du gehst da zu verkopft dran Fjuri . Einfach mehr aufs Wasser und ausprobieren.

    Intensität ist durch nichts zu ersetzen, du musst ein Gefühl für Wind, Wellen und Material entwickeln, das ist die Essenz beim Windsurfen...


    Grüße

    teenie

  • Kann es vielleicht sein, dass Du eher alte Boardshapes mit relativ langer Nase gewohnt bist und jetzt mal auf einem modernerem Board mit relativ kurzer Nase unterwegs warst?

    Nein, meins bin ich ewig nicht mehr gefahren. Es lohnt sich einfach nicht, das alte Ding mit umziehen zu lassen.

    Ich glaube auch, du gehst da zu verkopft dran Fjuri . Einfach mehr aufs Wasser und ausprobieren.

    Ich habe es ja probiert. Aber bevor ich da ewig rumprobiere und es an einem Standard-Anfängerfehler liegt, ist es doch nicht falsch, mal nachzufragen, ob jemand das Problem und damit hoffentlich die Lösung kennt. Wofür gibt es denn den Forenbereich Fahrtechnik?

    Ich denke, die meisten Beiträge haben mir doch geholfen. Vielleicht kann ich es am Mittwoch schon ausprobieren.

  • Ich kenne das, bin auch ein krasser Kopfmensch beim Windsurfen und grübele viel, woran es manchmal hapern könnte. Jemanden am Beach zu fragen kann man machen, aber es sind nicht immer Leute da oder nicht unbedingt Leute mit der Erfahrung, deine Fehler zu erkennen oder dich beraten zu können. Da kann man dann auch ruhig im Netz nach Infos suchen ;-)


    Am Ende ist es natürlich die Übung und die Time on Water, die dich am weitesten bringt. Aber wenn von den hunderten Hinweisen hier ein, zwei dabei sind, die dir weitergeholfen haben, ist das doch super ;-)