große weiche Stellen zwischen den Schlaufen (25x35cm / 15x20cm)

  • Die Boardlady empfiehlt wohl den Urethan Schaum für maritime Abwendungen, weil dieser im zB im Gegensatz zu Bauschaum nicht verrottet und geschlossenzellig quillt, also auch kein Wasser aufnimmt.

    Dass der Ponal-Schaum Wasser zur Aushärtung braucht, klingt mir eher nach gegenteiligen Eigenschaften.

    Aber ich kenne das Zeug überhaupt gar nicht.


    Der Aufwand ist nicht so irre groß, die schnelle Quellung erfordert nur eine gute Vorbereitung und schrittweise Behandlung der einzelnen Stellen.


    Zu dem Riß: Der kommt sicher daher, dass das der Kern komprimiert wurde und darüber einfach das Deck „Zusammengebrochen“ ist. Das ist sicher nicht nur ein kaputter Aufkleber und garantiert ist auf der ganzen Länge das Sandwich zerstört.

  • Na weil genau in dem Bereich die weiche Stelle ist. Das müsste schon ein sehr komischer Zufall sein...


    Die Boardlady sagt übrigens, dass nur bei weichen Stellen, die beim Eindrücken nicht knirschen oder knistern, eine gute Chance auf ne Reparatur alleine durch „Unterspritzen“ besteht.

    An dieser Stelle gehe ich davon aus, dass es knirscht und dass das Decklaminat gebrochen ist und wieder aufgebaut werden sollte.

    Unterspritzen kann man vorher trotzdem, die Hülle gibt ja zumindest die Form vor.

  • Das innere Laminat wird garantiert gerissen sein. Wenn du das Board noch ein paar Jahre nutzen willst repariere es doch vernünftig. Dann lernst du etwas dazu und wirst noch lange Freude an dem Board haben. Wenn das äußere Laminat nicht delaminiert ist, kannst du es ohne Probleme wiederverwenden. Du musst dann nur die Ränder schäften. Über das richtige Verhältnis scheiden sich die Geister. Irgendwo zwischen 1:12 und 1:50 liegt die Wahrheit.

  • Ich fürchte auch das es kein gerissener Aufkleber ist. Dafür ist der Riss zu unregelmäßig. Habe an meinem Board auch gerissene Aufkleber, das geht genau gerade am Aufkleber lang.

    Auf wird man nicht drumherum kommen die Pads zu lösen.

  • RISS: Ja mit dem Riss werdet ihr wohl recht haben, mein Ansatz wäre nach dem Injizieren eh dick drüberzulaminieren (165er Glasfaser in 5-6Schichten), das müsste doch das Sandwich-Konstrukt einigermaßen wiederherstellen?


    PADS-Bereich: habe überlegt auch nahe den Pads zu bohren, so dass dann Klebstoff auch gut darunter kommen kann und es noch eine Weile hält?

  • drüberlaminieren bringt gar nix, ausser Gewicht.

    Das eingebrochene Sandwich kannst du dadurch nicht wieder herstellen.


    Sinnvoller bei diesem recht großen Bereich ist, Sandwich komplett abtrennen und wie bereits beschrieben neu aufbauen.


    Grüße

    teenie

  • Zumindest wenn auch unter den Pads das Board weich ist, wird es nichts nützen drumherum zu basteln. Ausserdem du stehst 90% auf den Pads (zumindest wenn der Sport Windsurfen heißt) und dann willst diese Stelle am oberflächlichsten reparieren. Das macht doch nicht wirklich Sinn, oder?

  • Oder klassisch den Riss bist zur ersten intakten Ebene aufschleifen und schichtweise von klein auf groß mit „Flicken“ laminieren

  • Vorab erstmal einen großen Dank für die vielen Anregungen, speziell an Carl Aasch fürs Aufzeigen der Vorteile von Urethan Schaum.Eine aufwendige Reparatur mit Laminatabbau traue ich mir als Anfänger weder zu noch hätte ich Motivation dazu. Würde im ersten Schritt es halt gerne mit Injektion probieren.


    Insbesondere frag mich immer noch, wo der wesentliche Unterschied beider Klebstoffe wäre und habe bisschen recherchiert:

    • der 1K PUR Ponal Leim muss vom Namen her auf Polyurethane (PUR aka PU) Basis sein
    • der 2K Marine Urethane Schaum ist letztendlich auch ein PUR Schaum auf Polyurethan-Basis

    => verstehe ich es dann richtig, dass wir hier somit vom pur-LEIM vs. pur-SCHAUM reden? Dann müssten sich doch die grundlegenden chemischen Eigenschaften recht ähneln, so dass der wesentliche Unterschied lediglich das Expansionsvolumen wäre?



    Ich fasse somit zusammen: 1K PUR Leim vs. 2k PUR Schaum


    1K PUR Leim

    - Feuchtigkeitsabhängige Reaktion

    - Expansion: auf ca. doppeltes Volumen (schont das Laminat & Kern?)

    - sehr flüssig (verteilt sich somit gut)

    - längere Topfzeit (besser für langsame Anfänger?)


    2K PUR Schaum (aka Marine Urethane Schaum der Boardlady), z.B. bei Bakuplast, 80-40-FCKW-frei

    - Feuchtigkeitsunabhängige Reaktion

    - Expansion: auf ca. zehnfaches Volumen (Druckbelastung Laminat & Kern)

    - weniger flüssig (mehr Anstrengung beim Injizieren)

    - sehr kurze Topfzeit (Hektik für Anfänger)



    Mich schreckt es halt auch etwas ab, dass der alte erfahrene Bakuplast Meister selber (offensichtlich aufgrund gesammelter Erfahrungen) vom PUR- Schaum abrät, weil die starke Expansion wohl doch schon mal recht aggressiv ggüber Laminat & Kern sein kann.

    Dazu bin ich als Anfänger nicht gerade der schnellste (Topfzeit).


    => Das wären doch eher die Pros für den PUR-Leim? Aber ich kann auch nur irgendwas zusammen gegoogeltes hier bringen, mir fehlen die praktischen Erfahrungen :)

  • Ich kann zu den Unterschieden nichts sagen, da ich das Ponal-Produkt nicht kenne.

    Ich habe einmal ein Board mit diesem Schaum behandelt: https://www.vc-24.de/polyurethan/schaume.html (Das 200er System).


    Wenn man die Löcher ordentlich vorbohrt (3,5mm passt meiner Erinnerung nach perfekt zu normalen Spritzen aus der Apotheke, 10ml habe ich benutzt) und die Oberfläche mit Tesakrepp abklebt, ist das keine Raketenwissenschaft.

    Lochabstand war so ca. 5cm meine ich, aber vllt steht bei der Boardlady was dazu.


    Die Mischung anrühren (schnell mischen) und aufziehen und dann ab ins Board. Spritzen steckenlassen und an einer zentralen Öffnung kontrollieren, ob es losgeht. Die habe ich dann kurz zugehalten, als der Schaum dort rausgequollen ist (Damit es sich durch den Druck noch besser verteilt).

    Der Schaum quillt dann nochmal nach, da können die Spritzen dann auch raus.

  • Es funktioniert beides.


    Beim PUR Leim musst du auch hintereinander weg arbeiten. Es beginnt auch recht schnell zu schäumen. Aber du kannst immer kleinere Mengen aus der Flasche in das Schälchen geben, anpusten, Spritze aufziehen, spritzen. Man kommt recht fix voran. Beim Expoxi Schaum musst du regelmäßig aufs Gramm genau anrühren und die Waage wieder putzen.


    Nimm keine zu große Spritze. Mit 3ml hat man gut Druck (4mm Löcher- 3,5mm ist zu klein)


    Beim Epoxid Schaum konnte ich damals noch eine Kanüle verwenden und somit auch kleinere Löcher bohren. Das ist ein riesiger Vorteil bei kleinen Stellen, wo du am Ende keine große Baustelle eröffnen möchtest. Aber vorsichtig-bei viel Druck an der Spritze kann die Kanüle auch mal weg fliegen und das Zeug spritzt in alle Richtungen durch die Gegend. Sone Schutzbrille ist da gar nicht mal so verkehrt. PUR Leim habe ich nicht mit Kanüle getestet - ich denke dafür ist die Viskosität zu hoch.

  • .Eine aufwendige Reparatur mit Laminatabbau traue ich mir als Anfänger weder zu noch hätte ich Motivation dazu. Würde im ersten Schritt es halt gerne mit Injektion probieren.

    Meine bescheidene Meinung:

    Ohne wird das nach 2 Sessions kaputt sein. Durch deine Bohrerei schwächst du das Sandwich zusätzlich. Der eingespritzte Schaum wird bröckeln und das Board wird wieder so weich sein wie vorher. Und bricht das Laminat und es dringt Wasser ein sind da ruck zuck 2 Liter drin.

    Ich würde auch Pur Leim nehmen, aber ganz ehrlich, ich würde es verschrotten.

    Frag mal Bordreparateure an, die schlagen die Hände über den Kopf zusammen wenn sie solch Herangehensweise lesen und deine Fertigkeiten bzgl Kunststoffverarbeitung dabei in Betracht ziehen.

    Als Bastelobjekt, in Ordnung, doch erwarte da eher meine Bedenken.

    Denn an weniger stressigen Stellen wie Bug oder vorderes Rail kann man sich versuchen, Standbereich (also auch zw den Schlaufen) sind der meist beanspruchte Bereich des Boards, da hilft nur ein komplettes Neuaufbauen des Sandwich bis an die Rails und bis zur Mastschiene.

  • Leider sehe ich das ähnlich. Immer wenn ich irgend etwas nur halbherzig repariert habe, habe ich es hinterher nur mit doppelt so viel Aufwand reparieren müssen. Und einen solch großen Schaden musste ich glücklicherweise noch nicht behandeln.

    Wenn du jemanden in der Nähe hast der so etwas repariert, würde ich einfach mal hinfahren und ganz unverbindlich um Rat fragen. Meistens gibt es gute Tips dann von jemand der sich wenigstens auskennt. Und ob denn mehr daraus wird entscheidest du dann sowieso selbst.

  • War klar das jemand es wieder besser weiß.

    Ich habe geschrieben um Rat fragen, nicht dort reparieren. Wenn man freundlich ist bekommt man zumindest von den Stellen die ich kenne immer gute Tips. Ist allemal besser als das gepflegte Halbwissen hier im Forum. Wenn man ganz viel Glück hat erbarmt sich jemand für einen schmalen Taler. Ich habe jedenfalls immer gute Erfahrungen gemacht und Fragen kostet nichts. Macht natürlich nur Sinn wenn was inder Nähe liegt.

  • Hifly666,

    das war nicht auf deinen Rat bezogen.

    Das war meine Einschätzung was das beste wäre.

    awu hat noch nie ein Board repariert, das Board hat einen erheblichen Schaden den man nicht ohne Vorkenntnisse vernünftig reparieren kann.

    Wenn er das Board professionell reparieren lässt wird die Reparatur den Wert vom Board übersteigen.

  • Nachdem ich mir die Videos angeguckt habe kann ich nur Urteilen: Mit Injektion und drüberlaminieren bekommt man das nicht repariert. Da ist definitiv das innere Laminat gerissen, möglicherweise auch der Sandwichkern zerbröselt. Ohne das innere Laminat kein Sandwich und ohne Sandwich wird das nie dauerhaft stabil oder sehr schwer.


    Entweder richtig reparieren oder so lange weiterfahren bis es endgültig hinüber ist und dann entsorgen. Alles dazwischen ist IMHO vergebliche Liebesmüh, die das Leiden nur unnötig verlängert.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Eine fachmännische Reparatur würde sicher den Wert vom Board übersteigen.

    Wenn das Board noch dicht ist so weiter fahren und das Geld für die Reparatur sparen.

    Wenn das Brett am Markt wenig verfügbar ist, der Surfer auch gutes handwerkliches Geschick hat, und am Brett hängt, kann sich auch so eine Reparatur rechnen.

    Das Reparatur-Material ist auch nicht so teuer, wenn gute Quellen im Netz genutzt werden.

    Am Ende ist es immer ein Hobby, wo es um Wirtschaftlichkeit nicht geht. ;)