Videos über Board-Shapes seit 1990

  • Erstmal finde ich es cool, dass ein Surfshop nicht pauschal von gebrauchten, älteren Material abrät. Und der gezeigte RRD ist ja nun nicht mehr wirklich taufrisch...

    Die Differenzierung zwischen den Jahrgängen finde ich gut dargestellt, weil man ja von einem Jahr aufs nächste häufig kaum einen Unterschied erkennt. Aber in Summe auf einmal sichtbar gemacht, ist in 10 Jahren halt echt ne Menge passiert und der suchende „Aufsteiger“ erkennt das hier sofort auf den ersten Blick.

    Und ich meine auch, dass man die möglichen Vorteile der ganz alten Boards hier durchaus unter den Tisch fallen lassen kann. Den alten Axxis konnte man zwar sicher noch bei deutlich mehr Wind kontrolliert fahren, als den RRD.

    Und die Fahrtechnik war auch eine andere, so dass Top-Fahrer wie Jason Polakow oder Robby Naish auch mit langen, schmalen Waveboards irrsinnige Sachen machen und auch normale Surfer konnten damit gut zurecht kommen.


    Aber insgesamt hat er schon Recht, der Lernerfolg ist mit neuerem Material natürlich viel schneller zu erreichen. Und durch unpassendes Material verbauen sich viele Surfer unnötig die „Karriere“.


    Mein Wave-Anfängerboard war ein TIGA B&J 268 aus Thermoplast. Das hat mir 1996 noch großen Spaß gemacht, aber heute würde ich es ziemlich sicher nicht mehr fahren wollen.

    Trotzdem freue ich mich immer wieder, wenn Leute auch auf dem alten Zeug noch richtig Spaß haben.

    Und über die Performance bin ich oft sehr erstaunt.

    Erst kürzlich habe ich noch auf dem See ein altes BIC mit Eskimo Design gesehen, also von Anfang der 90er. Der Surfer ist damit richtig gut abgegangen und hat viele auf neuem Zeug abgehängt.

    Aber er kennt halt auch sein Board und hat auf nem harten Weg gelernt, das sollte man sich heutzutage nicht mehr antun.


    Aber irgendwann packe ich nochmal mein F-one Custom aus, das habe ich mir fest vorgenommen... 🥳


    Etwas schade finde ich allerdings in dem Video, dass der nächste Schritt von 2001/2002 zu dem ganz aktuellen Zeug viel zu kurz kommt.

    Immerhin sind das ja auch nochmal knapp 20 Jahre, da hat er mE ne Chance vertan...

  • Ich wusste schon, dass diese Diskussion ganz bald in die Richtung geht... ;)


    Und in Teilbereichen gab es immer wieder Entwicklungsschritte, die anschließend wieder verworfen wurden. Aber insgesamt sehe ich schon einen Fortschritt (wenn auch nicht ganz so extrem) und gerade im FreeWave-Bereich gibt es Boards mit sehr unterschiedlichen Charakteren.

  • „Die spitze Nase ist ein guter Schutz gegen Schleuderstürze, weil der Druck vom Gabelbaum seitlich abgeleitet wird,

    da geht nicht so viel kaputt“... (so ähnlich)


    Genau das schrieb ich hier neulich auch.

  • Zu dem Thema fällt mir noch das Video ein:

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    :)

  • Was ich interessant finde, ist, dass man im Windsurfen ja inzwischen unterschiedliche Generationen trifft und die jüngeren sind ja mit den alten Shapes gar nicht mehr aufgewachsen. So sind die Jüngeren über die schmalen Shapes der Älteren erstaunt, und die Älteren wundern sich über Kürze und Breite der neuen Boards. Auch wenn man nach Materialempfehlungen fragt, kommen da sehr unterschiedliche Antworten, weil natürlich jede*r dazu neigt, das zu empfehlen, auf dem er*sie selbst Fortschritte gemacht hat.


    Ich finde es interessant, wie er die Volumenverteilung im Brett erklärt. Dass bei den neuen Boards das meiste Volumen zwischen Mastschiene und Heck ist. Ich glaube, das rettet viele ambitionierte Aufsteiger über so manchen Frust hinweg (spreche aus Erfahrung :D)

    Aloha!


    Fahren, gleiten, dümpeln, schreddern

  • Das umgekehrte Phänomen gibt es aber auch:

    Ältere Surfer, die immer das neueste und beste Material haben wollen. Zum Einen, weil sie es sich leisten können und zum Anderen, weil es sie motiviert und man bestimmt auch hofft, die eigene Performance damit zu verbessern. Mir geht das zumindest so, ich will mich nicht über (vermeintlich) schlechtes Material ärgern bzw. will mir selbst keine „Ausrede“ ermöglichen.


    Und dann sieht man auch immer wieder junge Surfer auf fast gleichaltrigen Material, die sich nichts anderes leisten können oder wollen und trotzdem Spaß haben und gute Leistung bringen.

  • Sehr schönes Video. Es stimmt, wenn man so viel Aufwand für seinen Sport mit Fahrerei und so hat, will man auf dem Wasser maximalen Spass.


    Die Betrachtung allein auf das Board und Länge und Volumenverteilung reicht aber nicht aus, da sich die Segel mit den Jahren ebenfalls verändert haben. Es kommen dann so Begriffe wie Lift und Downforce vor.

  • Ich erwarte auch keine großen Sprünge mehr.


    Bei der Form tut sich die letzten 10 Jahre nicht viel, mal Heck schmaler, mal wieder breiter und
    Outline mehr parallel, Rails und Kanten schärfer und runder, Cutouts mal mehr mal weniger ...
    für jeden Geschmack ist was dabei, als Gelegenheitssurfer merke ich da auch nicht so viel.


    Spannender finde ich da schon fast, wie es mit dem Material weitergeht, Balsa-Bauweise, ökologisch usw.

    da tut sich ein bisschen was und optisch und vom Feeeling her gefällt mir das ganz gut.

  • Hi,


    einen ganz grundsätzlichen Trend glaube ich über die letzten 40 Jahre doch ausmachen zu können: Die Länge der shapes ging von ~3.80m auf ~2.35m (je nach Boardkategorie unterschiedlich natürlich) herunter.

    Manchmal hat eine Serie die gleiche Länge und nur die Breite (und ein wenig die Dicke ändert sich.


    Wenn also ein Board vor der Mastspur nicht mehr viel Länge und damit Volumen haben darf, wird eine langsame Tippel-Wende für manchen XXL Surfer trotz nominell passendem Volumen zur Herausforderung. Beispiel: Selbst ein aktueller Lorch Bird 180 ist nur noch 249cm kurz.


    Einhergehend mit diesem Trend sehe ich, dass eine neue aktivere Fahrtechnik notwendig ist, um z.B. bei "schlampiger" Fahrweise in Dümpelfahrt nicht ungewollt anzuluven.

    In der aktuellen Ausgabe der Surf haben interessanterweise die Vertreter traditioneller Shapes ~2.65m (Thomen/Lorch) gar nicht so schlecht abgeschnitten.

    Und hätte man das Testteam paritätisch mit erfahrenen Surf Magazin -Testern/ und repräsentativen Surfern besetzt, wäre die Schlußfolgerung nochmal etwas anders gewesen.


    Was ich damit sagen möchte ist, das die Gleichung: modern=gut, nicht immer stimmen muss. Kauft was euch Spass macht auf dem Wasser.


    Windige Grüße



    PS: Hatte mal einen Thommen 305cm/179L, der ist bei wenig Wind pfeilschnell gewesen, aber die Powerhalsen haben mehr Technik erfordert als erwartet. Von der Outline war das fast ein Raceboard.

  • Und dann sieht man auch immer wieder junge Surfer auf fast gleichaltrigen Material, die sich nichts anderes leisten können oder wollen und trotzdem Spaß haben und gute Leistung bringen


    .......durchaus (!)


    ich selber (nicht mehr jung) fahre - ganz bewusst regelmäßig Boards (-Shapes) aus ganz unterschiedlichen "Generationen" - z.B:


    257 x 64cm - 109 L - aus 2000 ( auf Binnen-Revier - die diesjährig häufigsten Einsätze ...)


    245 x 60cm - 96 L - aus 2005


    234 x 61cm - 96 L aus 2017


    230 x 58cm - aus 2015


    oder auch


    230 x 75 aus 2017



    ... ich mag es einfach die z.T. sehr unterschiedlichen Schwerpunkte der Shapes - unter den Füßen zu spüren...


    Erkenntnisse im Vergleich - meine Meinung - ganz subjektiv:


    Völlig klar, durch die Volumenverteilung, geringe Breite der Boards - müssen die älteren Shapes - aktiver gefahren werden und verzeihen einfach weniger (Fehltritte z.B.) => sie fordern einfach mehr ab von Fahrer - und somit für mich immer wieder ein "Hallo wach" - sie schärfen ausgezeichnet das Balance-Gefühl nach ....und wenn ich dann nächsten Monat weider auf annähernd die gleiche Boardgröße (Volumen) - aber Shape a la 2017 - steige, profitiere ich sehr davon (Stichwort: aktive Fahrweise, Balance, Dynamik in den Manövern etc. ..... es muss einfach auf den alten Shapes etwas schneller gehen...)


    Ich mag den dauernden Wechsel sehr !


    In Summe muss man aber deutlich sagen: Die Variabilität (z.B: - Gruppe Freewave) ist deutlich größer geworden UND die Shapes sind heute viel

    zugänglicher für die Gruppe der ambitionierten Fortgeschritten - meiner Meinung eine sehr gute Entwicklung. Zum Beispiel muss man ja nicht über den Gemüseteich im Thruster-Set-Up fahren - die Single-Fin-Variante bietet da dann für mich die eindeutig bessere Option. Und das selbe Board mit kurzer 3-Finnen Bestückung - kann dann am Meer einfach mehr. ( - Als ein Freewave aus den frühen oder mittleren 2000er Jahren). Ich finde die Branche/Industrie macht bezüglicher der Entwicklung der Windsurfboards grundsätzlich einen sehr guten Job. (Nächstes Board wird 2020 oder 2021....:):thumbup:....)