Vorstufen zum Trapezfahren für Vater und Sohn

  • Hallo zusammen, es gibt ja extrem viele Threads und Videos zu dem Thema aber ich verliere so langsam den Überblick. Daher frage ich hier noch einmal genauer nach :-)


    Ganz kurz zu den Grundvorraussetzungen. Wir haben eine 10-15 Jahre alter Viper (220l) und ein Ripper WindsurfSUP mit 187. Junio hat 2 Neilpryde One in 3 und 3,5m² sowie ein Askari 2,5 und ich 3 ca. 15 Jahre alte Freeride Segel in 5,7 - 7 und 8m². Ich habe vor 25 Jahren mal 3-4 Jahre gesurft und konnte damals Gleiten, Schlaufe fahren und nen Wasserstart. Davon ist jetz (90kg) aber sehr wenig noch abrufbar. Junior hat 3 Surfkurse à 5 Tage mitgemacht und ca. 7 Tage mit mir zusammen auf dem Wasser verbracht. Wir können also beide halbwegs gerade ausfahren, halsen und wenden gehen zwar nicht super dynamisch, aber klappen. Wir trauen uns auch bei 4-5 Windstärken aufs Wasser ohne panische Blicke zu bekommen.


    Was uns definitv noch ein wenig fehlt ist das Verständis bzw. die Umsetzung der Segelebene. Ich glaube wir machen das Segel schon noch zu dicht und Junior luft auch noch ab und an unabsichtlich an so dass er kreuzt statt halbwind zu fahren. Ich erinnere mich noch halbwegs daran dass der Körper in Luv "hängen" soll und Junior wird häufiger in Böen nach Lee gezogen weil er das noch nicht kann.


    nach 3 Stunden sind wir beide körperlich bei 4 Windstärken fertig, obwohl wir als aktive Handballer über Ausdauer, Kraft und "Biss" verfügen. Also denke ich mir, dass es ja clever wäre die Zeit auf dem Wasser zu verlängern in dem man das Trapez nutzt. Ich habe das letzten Herbst versucht und hab mir gleich erstmal nen Segel kaputt gemacht weil ich bei der dritten oder vierten Böe nach Lee gezogen wurde und natürlich nicht die Arme lang gemacht habe sondern direkt mit dem Haken in Segel fiel.


    Der Sommerurlaub steht an und ich überlege gerade was wir wie üben sollten um uns zu "verbessern". Klar, wir sollten erstmal das Segel richtig halten, die Manöver (schenlle Wende, schnelle Halse etc) sollten sitzen und wir sollten beide in der Lage sein unsere Segel so zu halten das wir keinen Rückenschaden bekommen. Aber klar, das Herz will den Verstand schlagen und will irgendwie den 4ten vor dem zweiten Schritt machen.


    Unsere Grundidee ist quasi in die Surfschule zu gehen und zu fragen ob uns ein Coach - gerne auch in 2-3 Privatstunden - das Trapezsurfen beibringen kann. Denn man kann ja nur das wietergeben was man selber so halbwegs verstanden hat. Und ich kriege intuitiv das Trapezsegeln nicht hin. Bevor wir da aber aufschlagen überlege ich was wir noch üben könnten damit diese Stunden dann auch effizient sind. Als "Schwachstelle" habe ich bei uns beiden identifiziert:


    - richtige Segelstellung

    - richtige Körperhaltung


    Ich finde hierzu leider aber kaum wirklich nützliche Texte bzw. Videos. Daher wollte ich einmal fragen ob ihr eventuell Videos oder dergleichen kennt.


    Aber was sind aus eurer Sicht noch notwendige Fähigkeiten die man "UNBEDINGT" können sollte bevor man mit dem Trapezfahren anfängt. Wie gesagt sieht das ganze bei uns gewöhnungsbedürftig aus und ist technisch alles andere als ausgfeilt. Aber um den Spaß und die dauerhafte Freude aufrechtzuhalten fällt es mir schwer das Kind in den dritten Fortgeschrittenenkurs bei 2,5 Windstärken zu stecken.


    Ich hoffe ihr versteht was ich meine bzw. ich konnte mich so halbwegs ausdrücken. Was denkt ihr? Was sollten wir als Vorstufe noch üben oder sagt ihr: "ach, einfach hin in die Surfschule und ausprobieren, der Lehrer zeigt euch schon was ihr falsch macht".


    Vielen Dank vorab für eure Antworten - Dirk

  • Hi, ihr solltet tatsächlich je eine Privatstunde bei einem guten Surflehrer machen. Aber achtet drauf, daß der Lehrer mit aufs Wasser geht.

    Und danach üben, üben, üben.

    Hat mir damals auch sehr geholfen.

  • Hi Dirk

    Mir hat geholfen dass ich die Variotampen ca. 32cm vollausgezogen habe.

    Die Tampen sollten gut Faustbreit am Gabelbaum dort montiert sein wo ich das ganze Rigg mit einer Hand hochziehen kann .

    Das Rigg sollte dort in der Balance sein.

    Bei 3-4 Windstärke raus und einfach immer wieder einhängen und aushängen.

    Irgendwann merkst Du wo du stehen sollst und wie fest du deine 90 Kilo in den Wind reinhängen kannst.

    Für mich ein haha Erlebnis war, dass ich bei richtig Wind nicht mehr wie ein nasser Sack draufstehe ,sondern Arschbacken leicht zusammen presse und auf mein vorderes gestrecktes Bein drücke. So als willst du das Brett mit dem Fuss von dir wegschieben. Dadurch hauts mich viel weniger auf die Fresse!

  • Es gibt auf YouTube ein Video von Nico Prien zu den 3 häufigsten Fehlern, das kann euch helfen auf die richtigen Ideen zukommen. Ist zwar englisch, aber ....


    Ihr solltet euch jeder ein eigenes passendes Hüfttrapez in einem guten Shop mit Beratung kaufen, dann an Land anhand der Videos etwas üben und dann in eine Surfschule gehen für ein paar Stunden, am besten mit Videoschulung. So lernt man am schnellsten.

    Als Sportler solltet ihr die Bewegungsabläufe schnell lernen, man muss nur wissen wie und was wann zu tun ist. Dann heisst es üben....

  • Wenn du schon Wasserstarten und gleiten konntest, sind schon die Grundvoraussetzungen mehr als erfüllt. Normalerweise verlernt man das nicht, ist wie Fahradfahren. Also wenn man geradeaus fahren kann und es schafft halbwegs an den Ausgangspunkt zurückzukehren, steht dan Trapezfahren nichts mehr im Wege. Ist aber am Anfang etwas tricky. Das mit dem ein und aushängen erfordert etwas Übung. Auch die richtige Einstellung ist anfangs schwierig. Daher wäre da ein Aufbaukurs in einer Schule vielleicht das beste. Da können die Fragen besser direkt geklärt werden.

  • Mir haben beim Trapezfahrenleenen zwei Sachen geholfen:


    1. Lange Tampen, wie oben schon empfohlen.

    2. Habe ich den Gabelbaum anfangs sehr tief angebracht. Eigentlich zu tief für richtiges trapezfahren oder gar gleiten.


    Damit würde dann das Ein- und Aushaken leichter. Sobald das dann sicher saß, habe ich den Gabelbaum dann wieder Stück für Stück nach oben verschoben.

  • ixylon: konntest du damals mit Trapez fahren?

    wenn nein: respekt, denn bei Wasserstart und beim Gleiten muß es ja ordentlichen Winddruck und entsprechend Segelhaltekräfte gegeben haben


    wenn ja: du hast das echt verlernt?

    respekt, jetzt mehrere Stunden durchzuhalten ohne Trapez

    ich wäre da sicher viel schneller erledigt


    ud man darf natürlich nicht die Arme langmachen in ner BÖe: allenfalls den hinteren: die Segelhand, um Druck abzulassen

    ansonsten gilt beim Abflug: Beide Arme ran, damit man sich aushakt

    oder halt Arme lang und sich auf dem gabelbaum abstützen

    ich hab in über 30 jahren noch keinen Segelschaden durch Trapez gehabt

  • Vielen Dank für Eure Nachrichten!!!


    Üben, üben, üben.... Ich hab mir überlegt das ganze am Strand einfach zu simulieren. Also Board ohne Finne und Segel mit langen Tampen hinstellen und dann einfach üben.


    Ist meine Überlegung richtig? Am Anfang mit nem kleinen Segel üben und dann nach und nach aufs größere wechseln?

  • Kennt ihr denn eine geeignete Surfschule in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhaltz die ihr weiterempfehlen könnt?

    Der Junior ist jetzt 14 Tage am Salzhaff und nach den Rückmeldungen bisher würde ich da einfach nachfragen ob sie was für oh hätten, denn ich bin leider die ersten 10 Tage im Urlaub beruflich verhindert

  • Es ist halt 20-23 Jahre her und die Frage ist halt wie realistisch meine Erinnerung ist :-)


    Gleiten ging auf jeden Fall gut und Wasserstart war auch möglich wenn auch "schwierig". Aber der Unterschied zwischen 20 (70kg und 2 Jahre regelmäßig surfen) und 40 (90 kg - 8 Monate ohne surfen) ist wirklich schwer. Und vor allem befähig es mich nicht das einem Kind beizubringen. Deswegen frgae ich ja auch für mich :-)


    Danke für den Tip, wir werden nochmal üben wie sich Segel und Brett verhalten wenn man einfach die hinteren Hand öffnet. Fürs Kind scheint es eine große Überweindung zu sein sich nach Luv hängen zu lassen.


    Aber alles in allem lese ich aus den Kommentaren heraus, dass es nicht zu überambitioniert ist das Trapezfahren jetzt zu üben

  • Vielen Dank für den Tip, das klingt logisch! Variotampen fürs Kind (18-24) habe ich schon gekauft und sicherlich haben die in San Pepelone auch nen Verkauf für ein Trapez.


    Hüfttrapez ist am Anfang besser als Sitztrapez, oder?

  • 18..24?

    würde das nicht als kurz bis lang bezeichnen, sondern als ultrakurz bis kurz(ok, mittel ;-))


    ich hatte noch nie kürzer als 22 und fahre jetzt 30er


    ja, denke Hüfttrapez ist wegen der höheren hakenposition besser für den Anfang

    und vielleicht bleibt ihr dabei, gibt ja viele, die darauf schwören (ich allerdings nicht)


    und klar jetzt Trapez, wann sonst?

  • Ein eigenes Kind oder Partner zu unterrichten klappt fast nie, auch wenn man es gut kann, daher Surfschule.


    An Land üben ist gut, man braucht Erfahrung und Vertrauen in die Segelkräfte, daher kostet es am Anfang auch Überwindung sich nach Luv zu hängen. Es macht auch Sinn zu üben, wenn man nach Luv fällt und unter dem Segel liegt, da kommt es leicht zu einem Panik Gefühl, besonders im Trapez eingehängt.


    Bei Stürzen ist es wichtig, sich am Gabelbaum bis zum Ende fest zu halten.

    Wenn der Segeldruck zu gross wird nur hinten leicht aufmachen.


    Schreibt sich alles einfach, braucht aber viel Übung..,

  • Hach, und wenn ich in diesem Zusammenhang noch ein Frage stellen darf. Auf Grund von Platzproblemen beim Transport habe ich nur einen Mast mit 465cm. Das 5,7er Segel ist ein altes (denke mindestens 12 Jahre) North Zeta. Da habe ich dann ja ordentlich "Überlänge" am Masttop.


    Blöde Frage, ist es dann besser einen geeigneten Mast zu kaufen, oder gibt es Masten bei denen man ein Teil so austauschen kann dass es für 465 (8,0er) und 435 (5,7er) passt?


    Generell wäre halt auch eine Frage ob das ältere Zeta ausreicht, oder ob man sich nicht gebraucht für 150€ ein neueres Freeride segel gebraucht kauft.


    Der Junior ist 147cm und 41,5kg.....nen größeres Segel als 3,5 braucht er nicht, oder? Höchstens dann erst wenn er Trapezfahren kann, oder?


    Vielen Dank vorab für die Beantwortung der vielen Faregn, Dirk

  • Vielen Dank für die Rückmeldung, dass ist uns gestern auch aufgefallen, dieses Gefühl fürs Segel ist einfach schwierig zu behalten/lernen wenn man nicht so oft aufs Wasser kommt.


    Was ich halt gar nicht mehr einschätzen kann ist halt wie "fest" man das Segel ranzieht. Ich kann ja immer ein wenig probieren un dadurch lernen. Fürs den Junior ist das natürlich schwieriger.


    Gibt es denn eine Faustregel wie nah ich das hintere Ende des Gabelbaum auf Halbwind (das klappt gut) oder Raumschotkursen (klappt eher nicht gut) ziehe?

  • Die Trapezlänge bezieht sich aufs Kind (147cm). Hatte irgendwo gelesen, dass das die richtige Abstufung für Variotampen bei Kindern ist.

  • Der Junior ist jetzt 14 Tage am Salzhaff

    Wir waren da einen Tag in Pepelow zum Surfen. Das hat auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht. Den Unterricht haben wir nicht getestet, aber zum Surfen als Anfänger halte ich es für sehr gut geeignet. Das Material war auch gut. Hätte ich das gekannt, als ich noch in Hannover gewohnt habe, wäre ich sicher öfter surfen gegangen.

    Ein eigenes Kind oder Partner zu unterrichten klappt fast nie, auch wenn man es gut kann, daher Surfschule.

    Das habe ich da probiert und es hat nicht gut geklappt. Zumindest habe ich aber meiner Freundin den Spaß nicht genommen.

  • Für die Trapeztampenlänge hilft als grobe Einstellung, Gabelbaum mit der Hand umfassen, dann sollte der Tampen bis zum Ellbogen reichen oder etwas länger.


    Das Segel darf hinten nie dichter als Boardmitte sein, je schneller Du wirst desto dichter kann es sein, aber nie über Boardmitte. Also jetzt am Anfang nicht so dicht, nur soweit dass Du gut Druck spürst auf beiden Händen. Dazu muss man sich nach hinten lehnen trauen, mit oder ohne Trapez, wenn man gerade auf dem Board steht und nur die Arme anwinckelt zieht einen das Segel nach Lee und man stürzt.


    Schau Dir ein paar Videos an, da wird oft Halbwind gesurft.

  • Danke für den Tip, wir werden nochmal üben wie sich Segel und Brett verhalten wenn man einfach die hinteren Hand öffnet. Fürs Kind scheint es eine große Überweindung zu sein sich nach Luv hängen zu lassen.

    Ein ähnliches Problem hatte meine Freundin auch. Blos nicht ins Wasser fallen.

    Für das Gefühl des Segels finde ich es praktisch sich vorzustellen, dass die hintere Hand die stützende Hand ist. Wenn man nach hinten (Luv) kippt, versucht man sich mit der hinteren Hand festzuhalten und holt dadurch automatisch das Segel dicht. Umgekehrt versucht man, wenn man nach vorne kippt, sich abzustützen und macht dabei automatisch das Segel auf.