Overpowered

  • Hey,ich plan morgen und am Montag wieder mal aufs Wasser zu gehen und die Vorhersage sagt 20 Kn Grund-Wind mit Böen bis zu 35kn (für mich extrem viel) . Zwar surfe ich jetzt schon eine Zeit lang, aber stand bei einem so starken Wind noch nie in den Schlaufen, also weiß ich nicht ganz wie das klappt.

    Zu meiner Frage(n) habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich mit so starken Wind umgehen soll und macht es Sinn für mich ein 2.5 qm Segel (ich wiege ca. 60 kg) auszupacken oder empfiehlt ihr mir eher ein 4.0 (dazwischen besitz ich nichts).

    Lg Andreas


    Ps.: Das 2.5 wäre ein NP One und das 4.0 ein Np Combat. Board ein F2 107l

  • Ehrlich gesagt würde ich mir das an Deiner stelle nicht antun, wenn tatsächlich solche Böen dabei sein sollten. Beide Segel sind für den Grundwind auch für Dich zu klein und passen nicht zu einem 107 Liter Board (was für ein Brett ist das, wie breit?).


    Dann ist der Sicherheitsaspekt auch nicht zu vernachlässigen. Dein Talent solltest Du realistisch einschätzen, denn 35 Knoten sind halt schon heftig. Wenn es ein Stehrevier ist und Du nicht abgetrieben werden kannst, kannst Du es ja mal probieren. Aber manchmal macht es auch Sinn, einfach an Land zu bleiben und den anderen Surfern zuzuschauen. Habe ich auch schon gemacht und als die bessere Alternative befunden. 😉🤙🏻


    VG!

  • bei 35 knoten fängt das Leben doch erst an :D:D

    Ich plädiere für probieren! Wenn Du merkst dass es zuviel Wind fürs 4er hat einfach das Segel flach ziehen. Soll heissen volle Pulle am Schothorn. Es wird dann vielleicht etwas nervöser / bockiger aber insgesamt einfacher zu kontrollieren.

    Wenn Du es nicht selbst ausprobierts wirst Du nie wissen wie es sich anfühlt bzw. wie Du dich bei starkem Wind schlägtst.

  • Ja sehe ich grundsätzlich wie trufo. Aber Achtung - Du hast nichts über den Spot geschrieben den Du vermeintlich ansteuern willst. Es sollte jetzt bei so einem "Grenz-Experiment" keinesfalls ein Spot mit Risiken sein: Kein Ablandiger / schräg ablandiger Wind, keine gefährlichen Hindernissen im Uferbereich und überhaupt ...keinesfalls irgendwo alleine am Spot … Stehrevier wäre ideal ...da kannste "Heimgehen" wenns Dir zu blöd wird ….

    Das Segel 4,0er - ist wohl die bessere Wahl ...vermutlich ...you never know exactly … ;)…. ein 107er Board hat für 60 Kg. Kampfgewicht recht viel Auftrieb bei viel Wind … wenn es aber nun mal das "einzige" Fahrzeug ist … besser keine auch noch große Finne dazu wählen ….


    Probiers, wird schon ….- und lass uns wissen wie es gelaufen ist ….. ( pffff 20-35 KN Wind^^ ...SOLCHE Sorgen möchte ich haben …. Gruß vom Flautengeschädigten…)

  • Gerade bei starkem Wind steht man in den Schlaufen am sichersten.

    2,5 ist ultra-klein und auch nicht wirklich einfach zu fahren.

    Sowas ist eigentlich ein Kindersegel und passte damals für meinen Junior mit 40kg bei 30Knoten.


    Ich würde das 4.0er nehmen und erstmal ausprobieren.

    Aber nicht sofort am Schothorn voll durchziehen, wie oben geschrieben. Solche Segel werden dann ggf. extrem nervös und haben kaum noch Vortrieb und es ist schwer, den richtigen Anstellwinkel zu finden. Das heißt, Du hast Druck im Segel, kommst aber nicht wirklich vorwärts. Und schon erst recht nicht im Windloch.

    Ich würde das Vorliek ordentlich durchsetzen, dass das Segel ein ordentliches Loose Leech zeigt und an der Gabel zwar ordentlich, aber nicht zu flach durchsetzen.


    Ansonsten wäre auch von mir die Frage, was das für ein Spot ist. Sind die Böen dort die Ausnahme oder die Regel..?

    Wenn es nur ab und zu mal richtig bläst, kann man auch einfach die Segelhand strecken und das Segel weit öffnen. Dann würde ich ggf eher für den leichteren Grundwind trimmen.

  • PS: Generell kann man Böen auch durch einen Kurs höher am Wind „wegsteuern“.

    Und um Dich an ungewohnte Bedingungen zu gewöhnen, mach auf ggf Fall sehr frühzeitig ne kurze Pause. Ganz am Anfang läuft es machmal einfach nicht so gut. Dann hilft es, wenn man ein paarmal tief durchatmet und die Arme durchschüttelt. Und dann wieder Attacke!

    An solchen Tagen lernt man idR mehr, als an 5 anderen mit Laborbedingungen.


    Ach ja, und wenn Dein Board ne Option für Doppelschlaufen hinten hat, solltest Du die ggf auch nutzen. Gerade mit Deinem Gewicht hast Du dann mehr Kontrolle, denke ich.

  • Danke für die vielen Antworten!

    Der Spot ist der Neusiedlersee (Österreich), also kann man wirklich überall stehen und es ist auflandiger Wind. Scheint ja ganz gut zu passen :)

    Ich werds auf jeden Fall probieren und vielleicht auch ein bisschen mehr am Material beim trimmen spielen. Vielleicht habt ihr auch Anregungen zu Gabelbaumhöhe oder Mastfußposition.

    Ich würd mich über weitere tipps freuen!

  • Gehst du morgen in Podersdorf aufs Wasser? Ein super sicheres Revier, um was auszuprobieren. Am Montag ist sicher weniger los ...

    Ich wiege knapp unter 60kg und würde jetzt mit meinem 4.2er rausgehen; vor ner Stunde wär's noch das 3.5er geworden. Den Gabelbaum würde ich etwas tiefer anschlagen als sonst. Zum Mastfuß gebe ich lieber keine Tipps, das hängt von ganzen Setup ab.


    Seufz. Leider müssen wir zuhause noch fertigklempnern, sonst wären wir schon draußen ...

  • Ich würde auf jeden fall aufs Wasser gehen. Ich würde das 4,0 er Segel nehmen und bei dem großen Board den Mastfuß ziemlich weit hinten fahren. Falls mal eine Böe doch zu stark ist, kann man auch mal kurz auf dem großen Board die Segelhand los lassen und dann neu anfahren. Auf jeden fall nicht gleich aufgeben, sondern kämpfen.

  • Ich würde auf jeden fall aufs Wasser gehen. Ich würde das 4,0 er Segel nehmen und bei dem großen Board den Mastfuß ziemlich weit hinten fahren. Falls mal eine Böe doch zu stark ist, kann man auch mal kurz auf dem großen Board die Segelhand los lassen und dann neu anfahren. Auf jeden fall nicht gleich aufgeben, sondern kämpfen.

    Könntest du deine Empfehlung der Mastfußposition noch etwas erklären? Ich dachte immer, bei eher zu kleinem Segel für ein Board bevorzugt man eine Einstellung weit vorne, damit noch genug Druck auf der Nose ist (zum Angleiten und gegen das Steigen in starken Böen) und bei tendenziell grenzwertig großen Segeln kommt aus den gleichen Gründen der MF nach hinten. Habe ich das falsch verstanden?

    Klar ist mir, wie ich um den Sweetspot herum Finetuning zum Fliegen/ Kontrolle erreiche, aber das ist ja nicht das Problem des TEs


    Danke!

  • Ich kann mir nur schwer vorstellen das solche Böen aus dem Nichts kommen.

    Das bezieht sich doch auf Schauer oder Gewitter, das sieht man doch rechtzeitig.


    Also Segel nach dem Grundwind wählen und bei den Böen an Land fahren oder im Wasser warten bis die vorbei sind.

  • Ich würde auf jeden fall aufs Wasser gehen. Ich würde das 4,0 er Segel nehmen und bei dem großen Board den Mastfuß ziemlich weit hinten fahren. Falls mal eine Böe doch zu stark ist, kann man auch mal kurz auf dem großen Board die Segelhand los lassen und dann neu anfahren. Auf jeden fall nicht gleich aufgeben, sondern kämpfen.

    Könntest du deine Empfehlung der Mastfußposition noch etwas erklären? Ich dachte immer, bei eher zu kleinem Segel für ein Board bevorzugt man eine Einstellung weit vorne, damit noch genug Druck auf der Nose ist (zum Angleiten und gegen das Steigen in starken Böen) und bei tendenziell grenzwertig großen Segeln kommt aus den gleichen Gründen der MF nach hinten. Habe ich das falsch verstanden?

    Klar ist mir, wie ich um den Sweetspot herum Finetuning zum Fliegen/ Kontrolle erreiche, aber das ist ja nicht das Problem des TEs


    Danke!

    Bei kleine Segel ist der Segeldruckpunkt etwas weiter Richtung Mast, als bei große Segel. Entsprechend weiter kann der Mastfuß nach hinten.

    Wenn der starke Wind nur in den Schauerböen ist, kann man besser irgend ein Segel zwischen 5 m² und 6 m² wählen, und wenn ein Schauer aufzieht schnell in Deckung gehen.

  • So... Session ist vorbei und es hat alles super geklappt! Hatte aber ein paar Spin-Outs und Probleme im gleiten beide Füße auszustrecken (muss man das machen?), weil vielleicht die Tampen falsch gesetzt waren... Nochmals danke!

  • Ich häng mich mal hier dran, der Threadtitel lässt es zu.


    War heute am See und es gab 12-13kn Grundwind, allerdings mit Böen bis 25kn. Wiege knapp 80 kg, fahre das Naish Freewide 130 und hatte das S-Pace 7,8m² aufgezogen. Vorliek fast bis Starkwindmarke durchgezogen und am Schothorn fast kein Zug. Es war sehr böig und ich hatte Schwierigkeiten das Segel zu halten, musste oft aufmachen. Ist das normal, oder bin ich zu schwach, oder mach ich was falsch? Kann sein, dass ich heute mit dem 6,2er E-Type besser unterwegs gewesen wäre, hatte es aber nicht dabei....und es hätte für den Grundwind vermutlich auch nicht gereicht.

  • 7.8 bei 25 knt mit 80 kg ist zu viel. Gestern am Dümmer hatten wir so 14 bis 22 knt da war 7.2 bei mir schon am Limit in den Böen und das auch bei 80 kg.


    Es kommt drauf an wie lange du surfen willst, ich war 3,5h auf dem Wasser mehr ging nicht, bei noch größerem Segel wäre es viel kürzer gewesen und noch anstrengender, da bleibt der Spaß auf der Strecke und wenn du aufmachen musst, dann bist du auch langsamer als mit kleinerem Segel das du kontrolliert fahren kannst.


    Gestern hab ich auch einige mit größeren Segeln gesehen, die dann nur Amwind geknüppelt sind und deutlich langsamer waren, einfach weil sie nicht halbwind oder in den Böen Downwind gefahren sind. Oft sind die auch bei Böen gestürzt. Also bei 80 kg kannst du bei 13 knt mit 7.2 zumindestens weitergleiten, angleiten vielleicht nicht aber dafür gibts dann die Böen.

  • bikehomero

    ich seh gerade deine Segel, die Abstufung ist zu groß 7.8 auf 6,2 ist ein Riesensprung, da bleibt dir wohl nichts anderes übrig als entweder 6,2 für die Böen das sollte ab 17 knt bei 80 kg eigentlich gut gehen zumal das Brett groß ist. Ansonsten würde ich eher 7,8 - 6,6 - 5,8 - 5,0 empfehlen, ansonsten wirst du oft mit Kompromisslösungen unterwegs sein. Gerade bei böigen Bedingungen braucht es auch eine sinnvolle Abstufung, sonst gibts viel Frust und kurze Surfsessions

  • die reinen Größenangaben sagen nichts darüber aus, ob eine Abstufung paßt oder nicht


    Ich habe selber erst gestern wieder festgestellt, wie unterschiedlich selbst Segel unterschiedlicher Jahrgänge (Severne Mach 1 & 2) sind und der Einsatzbereich sich dann überschneidet, bzw es ein größeres "Loch" gibt


    Am Dümmer gestern war für einige Leute 7.8 perfekt, auch mit 80 Kg... sogar auf Slalomgeraffel und das über den GANZEN Tag, also >5 std, hinweg, mussten dann nach Hause und wären sonst noch länger gefahren. Ich bin übrigens ausschließlich Halbwindkurs mit 8.6 & 7.8 gefahren, der Freund auch ... kein Problem bzgl der Segelgröße gewesen. Das es auch Leute gab, die Raumschot 34kn gefahren sind, ist doch ok, war aber nicht so, das diese Leute nicht mehr Halbwind fahren konnten, sondern den Mumm hatten, auch mal richtig draufzuhalten ... (NZI, alles >30kn auf dem Dümmerkabbel ist schon SEHR zügig)

  • Ich finde 7,8 Freerace auf 6,2 Freemove gut mach ich auch so. Wenn mir 8,1 zu anstrengend wird, geht das 6,2 schon.