Frage ob Carbon oder Alu beim Gabelbaum

  • zum Nachspülen mit Süßwasser: wenn man eine Gabel hat aus stark korrosiongefährdeten Alu (z.B. 7075) und dazu auch noch ungeschützt (Abnutzung, Reibung, ...) dann ist u.U. schon nach 1h Stunde Salzwasserumgebung Oberflächenkorrosion im 1/100 mm Bereich messbar. Dann verhindert man durch Spülen mit Süßwasser nur die weitergehende Korrosion bei Lagerung. Aber eine Reduzierung der Festigkeit hat man da schon..


    Klar kann man Alu Gabeln bauen, die auch halten, die wären dann aber doppelt so schwer und auch viel teurer (Fertigung!) und die will dann keiner haben ...

    Es gibt die schon lange und die wiegen nicht oder kaum mehr als Carbongabeln.


    Die Salzwasserumgebung allein macht dem Alu in 1h gar nichts. Wenn, dann kommt Korrosion, indem das Salz

    auf dem Alu verbleibt und langsam mit den Sauerstoff der Luft und dem Alu reagiert.


    Deine physikalische These ist durch die Praxis widerlegt.

    Ich wässere das Rigg täglich im Meer, es steht ansonsten 2 Wochen aufgebaut herum. Beste Bedingungen für das Alu, um

    nach deiner These zu korrodieren. Und zwar nicht 1h, sondern 14 Tage lang. Es dürfte demnach nichts mehr

    vom Alu vorhanden sein. In der Realität ist die eine Gabel jetzt 15 Jahre und die andere 5 Jahre alt und es ist

    nichts von Korrosion zu sehen. Sicher ist irgendwo Korrosion, das ist klar, aber dennoch halten die Gabeln.

    Welches Wunder-Alu da von North verwendet wurde, weiß ich nicht. Nach manchen Aussagen hier muss es

    aber ein Wundermaterial sein, eigentlich müsste es längst wegkorrodiert sein.


    Die Alugabeln sind überhaupt kein Problem, das Problem ist, dass hier kein Wind ist. Sonst wäre ich jetzt

    draußen im Kvarner unterwegs und würde mir keine Gedanken über meine alten Alugabeln machen. :D

  • Ich bin der festen Überzeugung, dass es momentan insgesamt und offensichtlich an vielen Spots auf der Welt nicht windig genug ist. Sonst hätten wir alle was besseres zu tun... Die allermeisten Diskussionen wären dann schon viel früher erledigt, und man müsste nicht über 10 Seiten immer wieder den selben Kram lesen, der nur auf unterschiedliche Art und Weise von gelegentlich wechselnden Personen zum Besten gegeben wird.

    🤪

  • nur dass man mich richtig versteht ... Aluminium reagiert wahnsinning unterschiedlich schnell und intensiv auf Salzwassereinwirkung, je nach Legierung. Es gibt Legierungen, bei denen kann man tatsächlich schon nach wirklich kurzer Einwirkzeit Korrosion feststellen (ohne Beschichtung, zb 7075), bei anderen für den maritimen Einsatz empfohlenen Legierungen (z.B. 5454 oder 6060), noch dazu mit Beschichtung (Eloxiert, pulverbeschichtugn, etc.) sieht man auch nach Jahren kaum etwas. (siehe z.B. Nordseeboje II, seit über 30 Jahren unter Wasser). Wenn man sich dazu noch die Reduzierung der Festigkeiten (statische Festigkeitem Dauerfestigkeiten, etc) anguckt, die Korrosion bewirkt (wenn diese denn eintritt), sieht man eine Reduzierung im Extremfall (auch hier wieder anhängig von vielen Faktoren, Legierung, Art der Lastwechsel, etc) auf ganz grob bis zu 30% der Ausgangswerte.


    Interessant finde ich halt hier im Forum die (gefühlte) Korrelation zwischen den Surfern, die viel auf dem Meer unterwegs sind und bei denen die Gabeln gefühlt nur eine kürzere Lebensdauer haben.


    Im übrigen sieht man ja auch an den Mastverlängerungen, dass Alu hält, wenn es ordentlich gemacht & beschichtet ist.


    Django, wenn Du also eine Alugabel hast (habe ich auch), die hält, dann hast Du halt eine gekauft, die offenbar ordentlich gemacht ist. Ist doch prima! wenn die bisher gehalten hat, dann ist Wahrscheinlichkeit auch groß, dass das so bleibt. Ingenieure können einem manchmal mit ihrer Sachlichkeit gehörig auf den Keks gehen, weiß ich :-)


    Wir haben zuhause auch noch Alugabeln aus den frühen 90ern rumliegen, die viel auf dem Meer waren .... warte mal ich guck mal schnell ... ahh hier ein NorthSails noch mit "Drückknöpfen", um die seitlichen Booms abzuziehen .. schaut immer noch gut aus, großer Durchmesser & sauschwer :-) mit dem war ich vor 4 Jahren an der CostaBrava noch im Meer ... aber halt nicht mehr bei Tramontana mit ablandigem Wind.


    Bis ich mal auf dem Meer soweit raus fahre mit nicht auflandigem Wind ohne Bootsbegl. etc. , dass ich bei Gabelbruch nicht alleine zurückkommen würde, solange muss auch meine Alugabel halten ...


    so und jetz muss ich los, Kindertaxi spielen und zum Sportverein

    Grüße

  • Ja ich muss auch sagen das hier sehr hitzig diskutiert wird. Ich als Anfänger im bereich Material muss sagen das so was nicht immer hilfreich ist.


    Aber ich muss ja sagen, ich konnte gestern eine AL360 Carbon (Slim vermutlich wenn es so was gibt) in live sehen. Die ist schon sehr schön schmal. Ich werde langfristig auch eine holen muss aber erst das Geld zusammen bekommen.

  • Ja ich muss auch sagen das hier sehr hitzig diskutiert wird. Ich als Anfänger im bereich Material muss sagen das so was nicht immer hilfreich ist.


    Aber ich muss ja sagen, ich konnte gestern eine AL360 Carbon (Slim vermutlich wenn es so was gibt) in live sehen. Die ist schon sehr schön schmal. Ich werde langfristig auch eine holen muss aber erst das Geld zusammen bekommen.

    zahl sich aus - ist eine investition (fast) fürs leben ;)

  • Auch wenn das schon mal weiter Oben geschrieben worden ist. Was ist denn ein gutes Preis Leistungs Verhältnis, also grob alter plus zustand den Belages, Andere Beschädigungen sollen sie ja nicht haben. Und kann ich ohne sie vor Ort zu sehen schon einschätzen wie alt die ist meistens sehe ich ja erst mal die Anzeige, da viele sehr weit weg sind kann man ja auch nicht mal eben dort hin begeben.

  • was ist denn von den Hybrid Gabelbäumen zu halten?

    Bringt das Endstück aus Carbon etwas?

  • Kann man sicher so stehen lassen. Oder vielleicht doch auf den nächsten 10 Seiten ausdiskutieren..? ;)

    Bitte nicht =O

  • Django, wenn Du also eine Alugabel hast (habe ich auch), die hält, dann hast Du halt eine gekauft, die offenbar ordentlich gemacht ist. Ist doch prima! wenn die bisher gehalten hat, dann ist Wahrscheinlichkeit auch groß, dass das so bleibt. Ingenieure können einem manchmal mit ihrer Sachlichkeit gehörig auf den Keks gehen, weiß ich :-)


    Wir haben zuhause auch noch Alugabeln aus den frühen 90ern rumliegen, die viel auf dem Meer waren .... warte mal ich guck mal schnell ... ahh hier ein NorthSails noch mit "Drückknöpfen", um die seitlichen Booms abzuziehen .. schaut immer noch gut aus, großer Durchmesser & sauschwer :-) mit dem war ich vor 4 Jahren an der CostaBrava noch im Meer ... aber halt nicht mehr bei Tramontana mit ablandigem Wind.


    Ruebepof, du bist eine coole relaxte Socke und gehst einen nicht gleich an, wenn ich anderer Meinung bin. :thumbup:

    Wobei, das wissenschaftliche wird schon stimmen. Bei den teuren Alu-Gabeln steht oft dabei, T8 Alu, vorsicht,

    ist nicht so salzwasserfest und muss immer gut behandelt werden.


    Zu der alten Gabel:

    Mit so einer (North, zerlegbar mit Druckknöpfen) war ich grad draußen. Die Bora bläst grad wie die Sau, sicher 7 Bft aufwärts. 8|

    Selten, dass ich mit 5.7 fahre, aber heute passt das (bei >100kg Astralkörper)


    Natürlich ablandig und allein. Ist auch nicht viel los hier auf der Insel. Einem Surfer bin ich draußen begegnet.

  • Nach vielen Jahren mit Chinook - Alu- Gabeln habe ich es jetzt getan : 4 gegen 3 Carbon - Gabeln getauscht und bin gestern 2 mit 8,0 und 6,4 gefahren.

    Bamm - was für ein anderes Gefühl! Vor allem mit dem 8,0 Cheetah.... wesentlich leichter im Handling und ich konnte das Segel noch länger fahren als es ohnehin schon möglich war. Ich fuhr es noch als andere mit 6,0 und sogar 5,5 unterwegs waren.

    Auch das 6,4 Zeta fühlte sich deutlich leichter/kleiner an als gewohnt.


    Ich hätte früher auf Carbon wechseln sollen...


    DonRon

  • Hm, also ich hatte Ende der ´90er meine erste Fiberspar Carbon Gabel. Mir ging es damals einfach ums "Weißrosten". Bin fast nur in Salzwasser unterwegs, da war damals jedenfalls meine Erfahrung, egal wie sauber man Alu anschließend in Süßwasser ausspült, es bleibt immer was zurück und das arbeitet spätestens über den Winter im inneren. Leider waren die ersten C-Gabeln bei mir aber auch nicht sonderlich langlebig, mir brach meine damals fast unerschwingliche 800 Mark (heute lacht man über den Preis) teure Fiberspar nach nur 2 Jahren ohne ersichtlichen Grund und eine kleinere NP Wave nach einem kapitalen Schleudersturz (konnte weder Material noch Gabel was dafür, war halt Pech) nach einem Treffen mit einem treibenden Ankerseil.

    Die nächste C-Gabel war dann eine Arrows freestyle 100% Carbon, allerdings eine kleine Mogelpackung, da ein Alukopf, zumindest von außen nicht sichtbar, verbaut war. Trotzdem war das die Gabel die bei mir mit Abstand am längsten hielt, nämlich fast 8 Jahre (vielleicht auch nur Glück), dann bracht der Alu-Holm im Kopfstück.

    Es folgte wieder ein Phase von mehreren Alu-, bzw. Hybridgabeln - mit leider sehr ernüchterndem Erfolg, North-Gold 2,5 Jahre Kopf-Holmbruch, NP X3 1 Jahr Haarrisse am Kopf, North Silver HD 1,5 Jahre (Kopfverklebung am Holm löste sich - Garantie), NP X3 1,5 Jahre Kopf-Holmbuch (Garantie). Die letzte ausgetauschte Silver HD korrodierte dann so massiv unterm Belag im ersten Winter, nach nur 14 Tagen Salzwassereinsatz - traute mir nicht mehr sie im Urlaub zu verwenden, zumindest nicht am Meer. Die letzte X3 wurde auch noch getauscht, steht jetzt nagelneu seit 5 Jahren im Keller.

    Konnte zwar meistens mit den Alus selbst wieder an Land surfen, was bei den alten C-Gabeln bei keiner mehr klappte, die sind jedesmal regelrecht zerplatzt. Trotzdem waren durch Alu insgesamt mehr Surftage oder Teile des Surfurlaubs versaut worden (find mal im Urlaub schnell ne Gabel irgendwo).

    Daher nun wieder seit 5 Jahren Carbon. Im Video ist die Biegung der Gabel eigentlich ziemlich normal, hab ähnliche Aufnahmen, da gibts egal aus was für einem Material die Gabel ist immer Bewegung. Meine Mauisails mit dem dünnen Endstück biegt sich da sogar noch viel extremer und zwar horizontal. Aber es hält und die ist aktuell immer noch meine Lieblingsgabel. Sogar meine Enigma gibt in der Weite etwas nach. Bislang bin ich mit meinen C-Gabeln jedenfalls sehr zufrieden und die ständige Bruch-Angst die zuletzt bei meinen Alugabeln immer mitfuhr gerät immer mehr in Vergessenheit. Außerdem relativiert sich der Preis einer Carbon-Gabel spätestens nach zwei oder drei gebrochenen Alu-Bäumen. Den verlorenen Surftag gar nicht erst gerechnet.

    Alu fahre ich aber immer noch bei Leihmaterial (gibt ja kaum was anderes aber man da ja erstens Rettung und zweitens sofort Ersatz). Ich finde da gibts inzwischen auch recht gute. Trotzdem hab ich auch im Verleih in den letzten Jahren noch drei Alu-Bäume zerlegt. Zuletzt 2019 eine Prolimit Predator, allerdings mit Segel über 8 m², wobei ich die Gabel echt auch recht gut und sehr steif fand.

    Im Endeffekt ist es mir eigentlich egal woraus ne Gabel ist, Hauptsache sie ist gut durchdacht und hält, denn ich schwimm nicht so gerne.....;-)

  • Hallo Tempgrad,


    hätte ich eine Verleihstation, würde ich dich als Kunde wohl nicht so gerne sehen, bei der Historie.:D


    Schöne Grüße


    Peter