Frage ob Carbon oder Alu beim Gabelbaum

  • "Ich würde sagen, es kommt auf den Einsatzbereich an. Jedem "normalem" Hobbysurfer reicht eine Alugabel doch vollkommen aus."

    <=sorry - reicht mir nicht. Meine Ultralight Foil von X-Boom wiegt 0,5 kg weniger als die Slalom-carbon von X-Boom. Und sie ist ein Traum in der Luft.

    Wenn jemand Alu-Boom fährt weil sie 160-300 € kostet, dann verstehe ich das Argument absolut. Aber man muss nicht so tun, als würde nicht JEDER Surfer (der gleitet) nicht den Unterschied zwischen einer leichten, steifen und dünnen Carbon-Gabel und einer x-beliebigen China-Alu-Boom spüren.

    Wer das behauptet - erzählt Märchen.

    Ich würde Dich, aber nicht als "normalen" Hobbysurfer "abstempeln" ;). Natürlich merkt jeder den Unterschied zw. Alu und Carbon. Als ich mal eine probiert hatte, bin ich dann auch umgestiegen. Solange ich das Geld zu habe, werde ich auch später wieder Carbongabeln nehmen. 8)


    Hang Loose Niklas

  • Also meine Meinung: Für kleine Segel und Leichtgewichte tut es eine gute Alugabel durchaus! Sollt halt bei viel Wind nicht bis zum letzten Loch ausgezogen sein!

    Ich gehöre halt zu den anderen Spezies sprich Schwergewicht und fahre eigentlich immer zu große Segel, da macht Carbon durchaus Sinn. Hatte früher öfter eine Alugabel zerlegt, seit ich Carbongabeln fahre keine mehr. Nur meine erste gebraucht gekaufte wurde im Frontbereich weich und wurde erfolgreich repariert. Und natürlich im Salzwassergebrauch ist die Korrosion schon ein Thema, da sind mir auch einige ( kleine) trotz ausspülen gebrochen.

  • Ja die Wahrnehmungen sind hier wie so oft sehr selektiv. Natürlich kann man auch mit einem Alugabel surfen. Nur der Werkstoff ist nach meiner Beurteilung für diesen Einsatz nicht ideal. Es gibt z b. hier auch kaum Beschichtungen (Innenwand zumindest nicht) die vor Salz schützen. Dann muss Alumium zur Herstellung der %

    Gabel immer mechanisch verformt. Das veränderte die Materialeigenschaften. Carbon kann ich gleich in der gewünschten Form backen. Klar kann ich auch Aluminium irgendwo sehr gut verwenden, aber eben nicht für Windsurfgabeln. Der Text von Duetone sagt ja auch nicht so viel anderes, nur sie wollen ja noch Alu verkaufen. 2 Jahre Garantie ist natürlich ein Witz, so lange geht die Gesetzliche Gewährleistung, meine NP Gabel habe nach exakt 2 Jahren ohne Problene durch eine neue ersetzt bekommen. Ist also nichts besonderes.

    Wenn man Aluminiumgabel benutzt würde ich die (meine Empfehlung) regelmäßig austauschen, auch wenn sie nicht defekt sind. Der Zeitraum ist denke ich für jeden individuell je nach Einsatz. Ich würde für mich nach 2 Jahren festlegen. Aber das würde mich nerven, desshalb Carbon.

    Und Stahl ist einfach zu schwer, damit würde eine Gabel so schätzungsweise 5-6kg wiegen.

  • Nein, ich denke nicht, dass man das irgendwie pauschal sagen kann.

    Jede(r) muß/darf für sich entscheiden.

    Gerade leichte Surfer(innen) haben gerne auch kleine Hände und profitieren am stärksten von besonders dünnen Holmen.

    Und viele Freerider fahren gerne sportlich und nutzen ggf auch richtig große Segel

  • Dass Carbongabeln in jedem Belang besser sind, da sind wir uns doch einig, ich weiß nicht, warum man da

    immer wieder mit Argumenten kommt, dünner Holm, Salzwasser-restistent, leichter usw usw.


    Letztlich geht es doch darum, ob eine Alugabel auch ausreichen kann. Ob man damit surfen kann

    und ob die auch den Belastungen standhält.


    Ein paar sind hier der Meinung, nein, die bricht generell zu leicht --> ergo generell ein Sicherheitsrisiko.


    Das mag auf Einzelne persönlich zutreffen. Aber dass es generell so ist, dafür gibt es hier inzwischen

    genug Gegenbeispiele. Und 2 Jahre Garantie ist kein Witz, die gesetzliche Gewährleistung hat nichts mit einer

    Garantie zu tun. Das ist schon eine Ansage bei so einem Teil, das würden die nicht machen, wenn sie nicht

    von der Stabilität selbst überzeugt wären.


    Zu den Kosten/Rentabilität: Im Fels und der Brandung kann es auch Carbon zerlegen. Da ist es dann schon

    ein Unterschied, ob es 600 oder 150 EUR kostet. Nicht für jeden, klar. Letztlich weiß jeder selber, was er

    sich leisten kann.


    Apropos:

    Von NP hab ich jetzt Alugabeln für >300 EUR gesehen. Mit „PRESSURE.FLOW.FORGED“ Aluminiumkopf.

    Ist also nicht so, dass die nur noch billige Gabeln verkaufen für Surfschulen und nichts mehr entwickeln.

  • Garantie ist sicher nicht Gewährleistung, die wird aber in der Regel die ersten 2 Jahre beansprucht. Danach erst die Garantie. Wenn die aber auch nur 2 Jahre gilt.. Das meinte ich damit.

    Und hier müssen wir uns doch gar nicht zwischen Alu und Carbon entscheiden oder auf irgendetwas einigen. Kann jeder natürlich so mache wie er will. Ich würde mich aber immer für Carbon entscheiden und empfehle das auch anderen. Was die dann machen ist deren Entscheidung.

  • Garantie ist sicher nicht Gewährleistung, die wird aber in der Regel die ersten 2 Jahre beansprucht. Danach erst die Garantie. Wenn die aber auch nur 2 Jahre gilt.. Das meinte ich damit.

    Es wird doch immer die Garantie beansprucht, wenn es die gibt, nicht die Gewährleistung, spätestens nach

    1/2 Jahr, wenn sich die Beweislast umkehrt. Dann bringt die Gewährleistung nicht mehr viel.

    Die Garantie gibt der Hersteller, nicht der Händler.

  • wenn ich 3 Stunden schwimmen muss, ist mir 1,2 oder 3 Jahre Garantie egal, das möchte ich garnicht erst mitmachen ;)

    und wenn ich dann das Rigg aufgeben müßte, es dann auch noch dummerweise absäuft, dann habe ich auch nix mehr zum reklamieren :rolleyes: ... ist dann vielleicht auch besser so :S

  • Es ist schon gut das es Gabeln in unterschiedlichen Werkstoffen und somit auch Preisklassen gibt. Ich denke da auch an Surfschulen und Verleihstationen. Da macht es bei der Menge an Material schon einen riesen Unterschied. Auch macht es den Einstieg ins Windsurfen einfacher. Gerade Gabeln und Masten fallen da preislich schon sehr ins Gewicht. Es kann sich eben nicht jeder High-End Material leisten, auch wenn -in diesem Fall Carbongabeln- Alugabeln in allen Belangen überlegen sind.

    Für mich wäre eher die Frage, wenn Alu dann welche oder wenn Carbon, dann welche Gabel zielführender (Carbon ist nicht gleich Carbon sowie Alu nicht gleich Alu ist). Neben dem Werkstoff sind Kopfstück, Belag und Griffdurchmesser entscheident für die Steifigkeit und Haltbarkeit.

    Ich selbst fahre Carbon. Und ja man merkt den Unterschied auch bei kleinen Segeln. Der Kauf hat sich für mich definitiv ausgezahlt. Bin aber auch über viele Jahre Alugabeln gefahren. Surfen konnte man damit auch super. 😉 Der Sicherheitsaspekt...nunja ja brechen kann alles andere auch. Wer sein Material regelmäßig checkt, kann dem zumindest etwas vorbeugen. Leute ihr sollt nur soweit rausfahren, wie ihr auch zurück schwimmen könntet. 😉

  • Der Sicherheitsaspekt...nunja ja brechen kann alles andere auch. Wer sein Material regelmäßig checkt, kann dem zumindest etwas vorbeugen. Leute ihr sollt nur soweit rausfahren, wie ihr auch zurück schwimmen könntet. 😉

    ...ja das mit dem zurückschwimmen stimmt ja an sich völlig uneingeschränkt ...nur: Wird das so auch gelebt (?) ...gerade am Meer ? - wissen die Leute wie weit Sie bei ungünstigen Bedingungen am Spot zurückschwimmen können... ? … Seegang, schräg ablandigg, Wasser und Aussentemp. kühl ….schon Stunden auf dem Wasser Kräfte gelassen …..

    Aber zurück:


    Ich selber habe erst vor ca. 8 Jahren angefangen zu wechseln - und alle meine (noch unbeschädigten) Alu-Gabeln sukzessive in Carbon zu tauschen.

    Da ich aber auch zum hohen Anteil in Salzwasser fahre/gefahren bin - habe ich die Alu-Gabeln peinlich genau nach "Salz-Einsatz" gespült ...soweit es geht … und dennoch: Die Gabeln alle ca. 4 Jahre ausgetauscht - obwohl optisch noch gut in Ordnung. Ganz schöne Aktion ...hat sich aber geloht - mit der Strategie bin ich eben null mal havariert/ geschwommen - und dass gilt es eben zu vermeiden.


    Dennoch haben (gute) Alu-Gabeln natürlich eine Existenzberechtigung: Freizeit-Surfer (Pilot besser nicht zuuuu schwer ...;)) ...am Binnengewässer (eben kein Salz) ..gehen mit guten Alu-Gebeln mMn kein echtes Risiko ein. Eine Chinook oder auch AL 360 Ergal (sehr gut - habe ich noch behalten …) … ist jetzt kein untaugliches Produkt.


    Mir gefällt aber die Gesamt-Performance von guten Carbon-Gabeln besser. :thumbup:

  • wenn ich 3 Stunden schwimmen muss, ist mir 1,2 oder 3 Jahre Garantie egal, das möchte ich garnicht erst mitmachen ;)

    und wenn ich dann das Rigg aufgeben müßte, es dann auch noch dummerweise absäuft, dann habe ich auch nix mehr zum reklamieren :rolleyes: ... ist dann vielleicht auch besser so :S


    Wie der Sinn immer die Wendung nimmt hier ...


    Es ging darum, dass der Hersteller (wars NP oder Duotone..?) über seine Entwicklung und Features der

    Alugablen schreibt und daher auch 2 Jahre Garantie gibt und dass er das bei minderwertigen einfachen Gabeln,
    relativ leicht brechen, nicht machen würde.


    Dann kam die Gegen-Meinung, das bedeutet gar nichts, weil 2 Jahre Garantie seien das gleiche wie die
    gesetzliche Gewährleistung.


    Und jetzt bedeutet die Garantie nichts, weil sie nicht gegen Bruch schützt.


    Na, das stimmt wenigstens. Wenn es auch nichts mit dem ursprünglichen Hinweis auf die Garantie

    zu tun hat.

  • Alugabeln haben meines Erachtens eine Berechtigung , abhängig von Gewicht und Fahrkönnen des Fahrers sowie Nutzung kleiner 80 Kilo. So wie ich 95 kg und 3 gebrochenen Gabeln innerhalb 2,5 Jahre fiel mir die Entscheidung nicht schwer auf Carbon umzusteigen. Früher dachte ich eine Carbon sind 4 Alus, brauche ich nicht, eh ich die verschlissen habe..., aber trotz dieser These und dem Vergleich zu Euronen, bereue ich diesen Schritt nicht , am Anfang tuts weh und nachgerechnet wären es jetzt 9 Alugabeln . Wer schwerer 85 kg und Segel grösser 7,8 sowie ab 12 knt am Start ist und auch noch Freerace nach oben fährt kommt um solch ein Upgrade nicht herum. Die Performance und Haltbarkeit sind nicht vergleichbar sondern ein klares Plus.

  • # Django, ich sollte es aufgeben, da du ja sowieso immer recht hast Aber das mit dem der Beweisumkehr wieder von vielen nicht so gelebt. Es gibt viele Gründe dafür. Spare ich mir hier, da du es ja sowieso wieder besser weißt.

  • # Django, ich sollte es aufgeben, da du ja sowieso immer recht hast Aber das mit dem der Beweisumkehr wieder von vielen nicht so gelebt. Es gibt viele Gründe dafür. Spare ich mir hier, da du es ja sowieso wieder besser weißt.


    Vielleicht stimmt das mit der Umkehr der Beweislast nicht. Klär mich auf, ich weiß auch nicht alles oder

    bin noch auf einem „alten Stand“. Ich hab das halt mal so gelernt. Hab jetzt aber keine Lust zum Googeln, morgen

    Früh gehts ab Richtung Meer ... um 5 Uhr gehts los. :D

  • Keine Ahnung, ich bekomme bei den meisten Geschäften 2 Jahre Gewährleistung, irgend welche Beweisumkehr war, obwohl gesetzlich verankert, dort nie ein Thema. Wenn es Schwierigkeiten bei der Gewährleistung gibt, was auch mal vorkommen kann, und ich der Meinung bin sie zu Unrecht nicht gewährt zu bekommen, war es der letzte Einkauf dort. Klagen lohnt sich doch bei der Höhe der meisten Beträgen gar nicht.

  • geht ja ab hier :-)


    Korrosion ist bei Aluminium immer ein Thema. Unter maritimen Bedingungen sinken die zulässigen Festigkeiten von Aluminium aufgrund Salzwasserkorrosion auf bis zu 30% der ursprünglichen statischen Laborwerte. Das ist aber stark abhängig von der jeweiligen Alu-Legierung, von der (Anti-Korrosions-)Beschichtung (wenn es denn eine gibt) und auch wie gut die Gabel im Detail designt und gefertigt wurde (Kerben, Toleranzen, etc).


    zum Nachspülen mit Süßwasser: wenn man eine Gabel hat aus stark korrosiongefährdeten Alu (z.B. 7075) und dazu auch noch ungeschützt (Abnutzung, Reibung, ...) dann ist u.U. schon nach 1h Stunde Salzwasserumgebung Oberflächenkorrosion im 1/100 mm Bereich messbar. Dann verhindert man durch Spülen mit Süßwasser nur die weitergehende Korrosion bei Lagerung. Aber eine Reduzierung der Festigkeit hat man da schon..


    Klar kann man Alu Gabeln bauen, die auch halten, die wären dann aber doppelt so schwer und auch viel teurer (Fertigung!) und die will dann keiner haben ...


    cfk Gabeln haben das Problem der Korrison deutlich weniger, auch nicht maritimen Umgebungen. Dazu kommt, dass, wenn ein cfk Bauteil ordentlich ausgelegt ist, es auf damage tolerance (DT) ausgelegt ist und nicht auf statische Festigkeit. Der Vorteil darin bzgl. Korrosion ist, dass unter gebenener DT Auslegung die ("kleine") Schwächung aufgrund Salzwasserkontakt idR schon mit abgedeckt wird. Außerdem ist es mit den Fasern einfacher, Bauteile an bestimmten Stellen zu verstärken, inbes. an doppelt gekrümmten Bauteilen wie Kopfstück und Endstück. Ein ordentliches cfk design ist allerding viel komplexer und deswegen auch teurer. Die weiter oben genannten Erfahrungen zeigen aber, daß es funktioniert.


    Meine Meinung: Alugabeln habe ihre Berechtigung, vor allem weil man so im unteren Preissegment Gabeln anbieten kann. Wer viel im Salzwasser fährt, sollte darauf achten, aus welcher Legierung genau die Gabel ist und wie sie geschützt ist und gefertigt ist. Im Süßwasser sehe ich jedoch eher kein Problem.

    Wer vor allem im Salzwasser unterwegs ist, sollte sich eher mit Carbongabeln anfreunden. aber das hatten wir hier im Forum schon weiter oben.

    Grüße

  • Schön, das man eine fundierte Meinung so sachlich formulieren kann:)

  • Ich surfe mittlerweile seit 40 Jahren. Ja, unglaublich, am Anfang mit Holzgabelbaum. Seitdem mit Alu. In den ganzen Jahren gab es nur einen Bruch. Klassifizieren würde ich mich als Freeride, Binnensee mit 92 Kilo auf 193 cm. Ich habe mit meiner 200 bis 250 Alu Neilpryde Race Gabel Segel bis 8.7 gefahren, ohne Probleme und mit einer Menge Spaß.


    Ich streite gar nicht ab, dass eine Carbongabel steifer ist. Man kann aber mit einer Alugabel eben auch eine Menge Spaß haben. Meine Neilpryde und meine North-Alugabel sind jetzt unbeschadet seit über 15 Jahren im Einsatz.


    Hier im Forum bekommt man manchmal den Eindruck, dass man ohne Carbongabel besser mit dem Sport aufhören sollte.

  • "Hier im Forum bekommt man manchmal den Eindruck, dass man ohne Carbongabel besser mit dem Sport aufhören sollte."

    <= Nein, das habe weder ich noch die anderen "erfahreneren" oder einfach nur "spendierfreudigeren" Surfer geschrieben. Ob man Alu oder Carbon-Boom fährt, hat nichts mit mehr oder weniger Spaß haben zu tun (dafür ist bei mir sicher nicht die Gabel verantwortlich), sondern es ging darum, das Alugabel in Salzwasser aus reinen Sicherheitsgründen wenig Sinn machen. Bruchgefahr ...


    Und an dieser Thematik (du musst ja nicht mir glauben, sondern kannst den vor vielen Posts verlinkten super Text von Duotone lesen) ändert

    "Meine Neilpryde und meine North-Alugabel sind jetzt unbeschadet seit über 15 Jahren im Einsatz." aber auch gar nichts. Glück gehabt (und mutmaßlich wenig gesurft).


    <=Nein Herr Doktor, mein Opa hat 40 Jahre geraucht und ist nicht an einem Bronchialkarzinom gestorben ...

    <=Nein Herr Werkstattmeister, mein Pappa hat immer im Winter 2% Super in seinen Diesel gefüllt und nie ist der Motor kaputt gewesen ...

    <=Nein Herr Personalchef, wir machen seit 40 Jahre Herrenwitze und da hat sich noch nie eine Kollegin beschwert ...


    Das ist der Unterschied zwischen der individuellen gefühlten Wahrheit und der Realität, die eben mehr als die jeweilige Ausnahme der Regel umfasst.