Windsurfer tödlich verunglückt - Großenbrode

  • Grundsätzlich muss man sich mE immer die Frage stellen, ob und wie im „Falle eines Falles“ eine Selbstrettung oder durch Dritte gewährleistet ist.


    Das ist natürlich sehr vom Spot abhängig. Ablandig ohne Strömung und ohne Wellen ist definitiv eine anderer Schnack, als zB ablaufendes Wasser auf der Nordsee, wo man auch schon mal aufs Meer rausgezogen werden kann.

    Insofern gehe ich auch davon aus, das Django den Bericht nicht gelesen hat und/oder noch nie in SPO war.

    Ich habe dort selbst schon mal ein defektes Rigg versenkt, um meinen A***h zu retten und auf dem Board ans Ufer zu paddeln. Da war’s zwar nicht ablandig und ich war noch nicht mal sonderlich weit draußen, aber es gab ne recht starke Strömung parallel zum Ufer, rd 2m Welle und Wasser deutlich kälter als im Moment. Wenn man in so einer Situation auch noch das Board verliert, kann das richtig gefährlich werden. Und Kiteboards haben ja keinen (nennenswerten) Auftrieb und gehen ohnehin schnell verloren - vor allem „Honk-Boards“ ;) (sry) im Wakeboard-Stil.


    Selfrescue geht bei Kitern recht gut, so lange man noch am Schirm (Tube) hängt und der Wind auflandig ist.

    Ein Kite komplett ohne Tube (so verstehe ich „Matte“) kann naß auf dem Wasser nicht gestartet werden (zumindest wüsste ich nicht wie und manche scheitern schon mit nem Tubekite daran 🥴).

    Und man kann sich im Gegensatz zur Tube auch nicht daran festhalten oder drauflegen.

  • Hier in Gold auf Fehmarn wurde am Sonntag auch ein erfahrener Windsurfer mit dem Fischerboot wieder reingeholt. Er hatte den starken, böigen und ablandigen NO-Wind unterschätzt und hat im hohen Chop keinen Wasserstart mehr hin gekriegt und Panik bekommen. Er hätte sich wohl ans Ufer retten können und ein paar Kilometer zu Fuß laufen müssen. Aber will man es darauf ankommen lassen? Lieber ein sicheres Revier wählen.

  • Hier in Gold auf Fehmarn wurde am Sonntag auch ein erfahrener Windsurfer mit dem Fischerboot wieder reingeholt. Er hatte den starken, böigen und ablandigen NO-Wind unterschätzt und hat im hohen Chop keinen Wasserstart mehr hin gekriegt und Panik bekommen. Er hätte sich wohl ans Ufer retten können und ein paar Kilometer zu Fuß laufen müssen. Aber will man es darauf ankommen lassen? Lieber ein sicheres Revier wählen.

    Moin,

    dann halte ich ihn für nicht wirklich erfahren.

    Dass der Wasserstart nicht mehr klappt kann evtl ja auch Mal körperliche Umstände haben,aber bei ablandigen Wind geht man an der Küste einfach nicht raus,ist eigentlich das erste was man hier lernt.

    Bei NO bist du in Gold recht schnell im Sund und da brauchst du es mit Schwimmen oder Paddeln nicht mehr versuchen.

    Aloha Gunnar

  • Ach schön, dass du dabei warst und das genau erklären kannst. Gefilmt hast du nicht zufällig? :)

    ach Django :heildir::46:

    einfach mal NACHDENKEN und nicht alles von mir hirnlos gegensätzlich kommentieren

    So kann man es verdrehen.

    DU warst es doch, der mich (persönlich angreifend wie bei dir üblich) zuerst kommentiert hat,

    ohne genau gelesen zu haben.


    Lies nochmal mein erstes Posting. Ich hatte nur geschrieben „vielleicht“. Weil es nicht klar war, warum jemand

    in höchster Not Hilfe ablehnen sollte.


    Bis jetzt kam der Kiter nicht zu Wort und keiner weiß, was da draußen genau mit ihm los war.

  • Gegenanschwimmen (zudem mit Material) ist deutlich anstrengend

    Gerade mit Material (Brett) ist es doch deutlich einfacher, zumindest ohne große Wellen.

    Und Kiteboards haben ja keinen (nennenswerten) Auftrieb und gehen ohnehin schnell verloren - vor allem „Honk-Boards“ ;) (sry) im Wakeboard-Stil.

    Also ist es für Kiter gefährlicher (bzw. für Windsurfer sicherer), weil die keinen Auftriebskörper zum Schwimmen haben!?

  • Gerade mit Material (Brett) ist es doch deutlich einfacher, zumindest ohne große Wellen.

    Ist das so ? Bis Du mal mit zerrissenem Powerjoint (Rigg hängt am Brett) auf der Ostsee oder Nordsee, bei schräg ablandigem Wind etwas weiter draußen in so einer Situation gewesen ?

  • Also ist es für Kiter gefährlicher (bzw. für Windsurfer sicherer), weil die keinen Auftriebskörper zum Schwimmen haben!?

    Alle, Kiter und Wind- oder Wingsurfer etc, können in die Situation kommen, komplett ohne Material und schwimmend in die Selbstrettungs-Situation zu kommen. Mir fällt da spontan der Typ auf der "Sandbank" (Nordsee?) vor nicht all zu langer Zeit ein.

    Bevor man "rausgeht" sollte man immer diesen Fall gedanklich mal durchspielen. Viele machen es nicht und sind recht leichtsinnig. Ich hoffe immer, dass jeder mal eine Situation erlebt, die gut ausging aber kritisch war, aus der er lernen konnte.

    Ich bin auch schon vergebens meinem Material hinterher geschwommen, ohne es zu fassen zu kriegen und war sehr schockiert, wie schnell man da "außer Puste" kommt. Hat sich tief in mein Gedächtnis eingegraben...

  • Stephan Vermutlich nicht. Aber das ist natürlich auch sehr extrem und man sollte im Zweifel dann schnellstmöglich das Rigg opfern um anschließend das Board als einen gut lenkbaren Auftriebskörper ohne großen Wind- und Wasserwiderstand nutzen zu können.

    Das ist dann ein echter Vorteil gegenüber Kitern

  • Ist das so ? Bis Du mal mit zerrissenem Powerjoint (Rigg hängt am Brett) auf der Ostsee oder Nordsee, bei schräg ablandigem Wind etwas weiter draußen in so einer Situation gewesen ?

    Nein.

    Kann man den Powerjoint dann nicht mehr abschrauben? Ich denke, solange die Mastschiene nicht kaputt ist, kriegt man den doch immer irgendwie raus, oder?

    Alle, Kiter und Wind- oder Wingsurfer etc, können in die Situation kommen, komplett ohne Material und schwimmend in die Selbstrettungs-Situation zu kommen.

    Natürlich. Nur habe ich es so verstanden, dass Kiter an der Situation näher dran sind, weil sie von Anfang an keinen Schwimmkörper haben.

    Ich bin auch schon vergebens meinem Material hinterher geschwommen, ohne es zu fassen zu kriegen und war sehr schockiert, wie schnell man da "außer Puste" kommt.

    Das hatte ich mal auf dem Steinhuder Meer. Wenn die Wellen das Material immer schön vor einem hertreiben wie die Möhre vor dem Esel… Allerdings ging es bei mir noch. Die Jagdstrecke war aber trotzdem weiter als erwartet.

    man sollte im Zweifel dann schnellstmöglich das Rigg opfern um anschließend das Board als einen gut lenkbaren Auftriebskörper ohne großen Wind- und Wasserwiderstand nutzen zu können.

    Das ist ja wohl klar.

    Wobei das Rigg je nach Situation als Treibanker und für die Sichtbarkeit aus der Luft praktisch sein kann.


    Aber kurz gesagt, gefährlich kann es immer werden, aber als Windsurfer hat man noch den Vorteil des Schwimmkörpers. Richtig?

  • Nein.

    Kann man den Powerjoint dann nicht mehr abschrauben? Ich denke, solange die Mastschiene nicht kaputt ist, kriegt man den doch immer irgendwie raus, oder?


    Aber kurz gesagt, gefährlich kann es immer werden, aber als Windsurfer hat man noch den Vorteil des Schwimmkörpers. Richtig?

    Mastschiene ???? Raus und ab bekommst Du alles, aber ein ganzes Rigg aufgeben, ist eine kostspielige Alternative.....sobald Wellen ins Spiel kommen, ist auch die "Rettungsinsel Board" nicht wirklich komfortabel zu paddeln oder zu steuern. Von der aufzubringenden Kraft ganz zu schweigen.

  • Mastschiene ???? Raus und ab bekommst Du alles, aber ein ganzes Rigg aufgeben, ist eine kostspielige Alternative.....sobald Wellen ins Spiel kommen, ist auch die "Rettungsinsel Board" nicht wirklich komfortabel zu paddeln oder zu steuern. Von der aufzubringenden Kraft ganz zu schweigen.

    Es geht doch darum, ob mit oder ohne Board besser ist.

    Du bist also der Meinung, man soll lieber ohne Board schwimmen? Oder wie ist das zu verstehen?

    Um „komfortabel“ geht es weniger, sondern ums Überleben, in der Situation.

  • Es geht doch darum, ob mit oder ohne Board besser ist.

    Du bist also der Meinung, man soll lieber ohne Board schwimmen? Oder wie ist das zu verstehen?

    Um „komfortabel“ geht es weniger, sondern ums Überleben, in der Situation.

    Nein, es geht darum, dass es gefährlich ist (sein kann), bei ablandigem Wind aufs Wasser zu gehen. Dass Brett kann eine gewisse Sicherheit geben, muss es aber, je nach Wasserbewegung und/oder Windstärke aber nicht zwingend.

  • Aber kurz gesagt, gefährlich kann es immer werden, aber als Windsurfer hat man noch den Vorteil des Schwimmkörpers. Richtig?


    Um den Satz ging es. Um den Vorteil des Boards als Schwimmkörper. Darauf hast du geantwortet.



    Dass Brett kann eine gewisse Sicherheit geben, muss es aber, je nach Wasserbewegung und/oder Windstärke aber nicht zwingend.


    D.h. in manchen Situationen ist es sicherer, das Brett zu verlassen und ohne Brett zu schwimmen?

  • Sorry, auf Deine üblichen "Haarspaltereien" habe ich momentan gar keinen Bock ;-)

  • Für manche in dieser Diskussion könnte es erhellend sein, mal wieder in die Schulungsunterlagen von Surfgrundschein reinzugucken...


    Macht das ruhig, ist ein guter Anlass.


    Grüße

    teenie

  • als mir vor zwei Wochen der Mast gebrochen ist habe ich auf dem Wasser abgeriggt

    Mast ,Segel, und Gabel aufs Board gelegt und bin mit dem Wind und der Strömung

    3 km geschwommen. Gegen den Wind und der Welle wären es nur ca. 1,5 km gewesen,

    aber bei 5Bft hast du da keine Chance!

    Wenn es am Meer gewesen wäre hätte ich das Rigg aufgegeben und wäre Liegend auf dem Board Zurückgeschwommen . Material Verlust tut zwar weh ist aber ersetzbar.

    An erster Stelle steht immer das Leben!IMG-20200530-WA0006_autoscaled.jpg

  • Ich würde für mich gerne herausfinden, ob es beim Szenario "Meer/abtreiben" in jedem Fall besser ist, das Rigg zu opfern oder ob das Rigg noch guten Dienst leistet, weniger schnell abzutreiben und/oder das Board als Rettungsinsel nicht zu verlieren.

  • Genau so ist das. Ich musste auch schön öffter Schwimmen und es gibt nicht immer den einen Plan, die Situation analysieren und dann sinvoll handeln. Materialaufgabe ist einfach wichtig, wenn es die Situation erfordert, oder ist einem das eigene Leben so wenig Geld wert?


    Ehrlich gesagt ist Seenotzeichen geben sicher eine gute Wahl, nicht zu lange warten, viele machen das erst sehr spät, weil sie denken sie schaffen es noch ohne Hilfe, aber die Erschöpfung kommt meist schneller und unverhoffter als einem das lieb ist. Ich hatte auch schon Surfer die erst beim dritten Nachfragen (schon mehr als 30 min im Wasser) endlich Hilfe akzeptierten.


    Ablanding auf dem Meer ist für mich nichts, bin meist ohne Angehörige am Spot und somit schaut keiner regelmäßig nach mir, auch bin ich nicht sicher wie schnell eine externe Rettung im Notfall dann erfolgt. Klar im Stehrevier ohne Strömung geht auch abblandig aber eben aufpassen, nicht bis zur Kante zum tiefen Wasser fahren.