Statement von M. Kümpel zum Windsurf-Marketing

  • Aus irgendeinem Grund wurde mein letzter Beitrag abgeschnitten. Also die Fortsetzung

    Aber warum surfen sie dann nicht, wovon sie wissen

    dass es Spaß macht und leihen sich stattdessen lieber Kanus?

    Mich interessiert, warum sie nicht drangeblieben sind und was man ändern könnte, damit die neuen Surfschüler dranbleiben.

  • Mario verdient nur wegen seinem Durchhaltevermögen sehr viel Respekt, wusste nicht, dass es bereits 300 Videos sind. Die Videobearbeitung ist ja sehr aufwendig, auch wenn das Spaß macht.


    Das Problem in meinen Augen ist einfach das Wetter. Wir wohnen halt nicht am Meer und haben selten guten Wind. Dazu kommt eben auch die Materialschlacht und natürlich Kosten. Der Einstieg zum Sport ist sehr erschwert und da halten eben nur 5% durch.

    Zugänglichkeit von Sportarten ist sehr wichtig, nicht von ungefähr ist Joggen so verbreitet. Ich bezweifle, dass es jedem so viel Spaß macht. Mir eigentlich überhaupt nicht, nur man muss halt was für die Ausdauer machen und fürs Joggen braucht man nur Laufschuhe.


    Ich selbst wohne seit 2004 am Bodensee und hatte erst in 2009 einen Windsurfer gesehen und dann eigentlich das für mich auch entdeckt. Wenn ich das gleich bei Insta oder YouTube gesehen hätte, könnte ich evtl. den Sport für mich auch früher entdecken (naja, damals war das eben noch nicht so mit SM, die

    kamen gerade so auf den Markt). Oder war das zum Glück so und ich konnte mein Studium abschliessen:)


    Wingfoilen könnte den Durchbruch zurück zum Wassersport evtl. schaffen. So wie die SUPs, viele waren am Anfang skeptisch, jetzt haben wir an guten Tagen sehr viele Paddler unterwegs, die Sportler mögen halt nicht einfach so am Strand rumliegen. Das Problem hier sind wieder die Kosten. 1000 für ein Wing, das finde ich echt übertrieben. Als die SUPs dann bezahlbar waren, kamen die auch in die Masse. Und so ein Wing braucht ja auch nicht viel Platz und könnte sicherlich fast jeder SUPler mal versuchen. Evtl. kommt dann die Lust auf mehr Speed & Action 8)

  • kanufahren macht auch spass

    und ich glaube dass es in kanuforen ganz ähnliche diskussionen wie hier gibt.


    alle sportarten die ich kenne haben nachswuchsprobleme.


    warum weis ich aber auch nicht, bzw. willst nicht wissen oder wahrhaben


    ich glaube aber am wenigstens ist das handy dran schuld, das eröffnet sogar neue wege


    war am WE bei einem instruktorenkurs - kinder von ca 8-14 jahre, segeln. weil kein wind war haben die trainer diverse quiz mit kahoot vorbereitet - unpackbar wie viel spass die kids auch dabei hatten, evt. weil dabei auch ein kleiner "wettbewerbsaspekt" dabei war.


    auch die abstimmung von terminen/trainings/fahrgemeinschaften wird deutlich einfacher.


    bezogen auf wintersport seh ich als negativen katalysator den klimawandel - in den letzten 50 jahren ist viel weniger schnee - meine enkelin wird vermutlich weder skifahren noch snowboarden - irgendwie spooky. und das liegt v.a. am klima und hat nix mit marketing oder influencern zu tun

  • wer hier hat wegen SM ( youtube, insat, influencer,...) einen sport oder ein anderes hobby im RL begonnen oder kennt wen wo das so war?


    sehr weit hergeholt gings uns beim snowboarden so - wir haben einen 20 sec clip von einem wellenreiter im schnee gesehen und beschlossen dass wir das auch wollen und angefangen boards zu bauen - das war ca 1980. - davon abgesehen fällt mir nichts ein, inklusive umfeld - immer alles im RL gesehen und ausprobiert oder eben nicht

  • In meiner Jugend (als ich so 9- 10 war) hatte ich stundenlang Eurosport mit Windsurfclips angeschaut (Wavesurfing). Das hat mich damals fasziniert, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es für mich irgendwann real sein kann. Evtl. hatte ich damit mein Unterbewusstsein so programmiert, dass als dann die Gelegenheit da war, war ich voll dabei.


  • Aus irgendeinem Grund wurde mein letzter Beitrag abgeschnitten. Also die Fortsetzung

    Aber warum surfen sie dann nicht, wovon sie wissen

    dass es Spaß macht und leihen sich stattdessen lieber Kanus?

    Mich interessiert, warum sie nicht drangeblieben sind und was man ändern könnte, damit die neuen Surfschüler dranbleiben.

    Viele machen einen Surfkurs im Urlaub, weil es dort warm ist und das Wasser gleich um die Ecke vom Hotel.


    Zu Hause sieht das ganz anders aus, dazu kommen erhebliche Ausgaben für die erste Ausrüstung und vielleicht noch lernen für einen Führerschein.

    Das schreckt alles zusammen ziemlich ab und so machen nur ein paar Prozent weiter,


  • Immerhin gibt es Regatten ... da ist richtig was los und hundert Leute haben ziemlich Spaß . In verschiedenen Klassen,

    Raceboard, Verdränger (gibts doch noch?), Windsurfer LT usw. ...


    „Scheiße langweilig“ und „nicht richtig Windsurfen“ ist halt genau das, was abschreckt. Daher würde ich das nicht

    mehr so nennen. Ich denke, wir sollten da ein wenig umdenken. Schließlich haben wir auch so angefangen.

  • Immerhin gibt es Regatten ... da ist richtig was los und hundert Leute haben ziemlich Spaß . In verschiedenen Klassen,

    Raceboard, Verdränger (gibts doch noch?), Windsurfer LT usw. ...


    „Scheiße langweilig“ und „nicht richtig Windsurfen“ ist halt genau das, was abschreckt. Daher würde ich das nicht

    mehr so nennen. Ich denke, wir sollten da ein wenig umdenken. Schließlich haben wir auch so angefangen.

    richtig

    windsurfer LT geht ziemlich ab. manche reaktivuieren verdränger (find ich etwas erstaunlich, aber egal)


    regatten mit 100 leuten sind im deutschsprachigen gebiet mMn eher selten (wenn man von internationalen griossevents absieht), aber auch 30 oder 50 sind super, und die veranstaltung ist deutlich einfacher abzuwickeln


    beim LT hilft auch der ansatz mit den charterbioards deutlich

  • Hundert Leute waren es letztes Jahr am Gardasee, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Gibt einen Thread dazu..


    Kann man alles scheiße langweilig finden, das ist dann aber nicht gerade hilfreich, Anfänger bei Stange zu halten. :)

    Aber viele denken auch „je weniger auf dem Wasser desto besser“.

  • Windsurfer LT wird gerade die größte Windsurfklasse der Welt, oder ist das schon.


    Die Rennen sind spannend, abwechslungsreich und top-besetzt. Dass bei den Aussies die ersten LT in den offenen Rennklassen halbe Stunde nach den Race-Foils kamen, ist nicht wichtig - aber glaubt Ihr wirklich ehrlich, dass ein 30 Jahre altes Konzept das Nachwuchsproblem im Windsurfen löst?


    LT vs. SUP-Windfoil - glaubt Ihr wirklich, dass junge Leute - wenn Sie beides von sehr guten Surfern benutzt zusammen auf dem Wasser gesehen haben - zum LT greifen werden?


    Es gibt bei den Aussis schon erste Threads, wie man den LT tunen könnte: Schlaufen und Board kürzen wäre meine Antwort


  • Die Rennen sind spannend, aber das „Üben“ ist langweilig? Du musst doch auch zum Foilen erst mal das Segel beherrschen,

    das lernst du nicht auf dem Foil. Auch nicht in den Schlaufen. Also ist doch das Stehsegeln sowieso der einzige Weg.


    So muss man das „verkaufen“. Und wenn die dann irgendwann zum Foilen anfangen – wo ist das Problem? :)


    Und Schlaufen ... wozu? Der Könner braucht auch am Foil keine Schlaufen, außer er macht Sprünge damit. 8o

  • Schließlich haben wir auch so angefangen.

    jo, das stimmt. Und ich würde es nicht mehr machen, wenn es bei der langweiligen Herumdümpelei geblieben wäre !

    Das ist der Schritt zum Ziel ! Das darf man Neueinsteigern auch so vermitteln, dass es sich lohnt, das durchzustehen. Es macht wenig Sinn, das "schön zu reden", denn es ist das Gleiterlebnis, was einen so gierig auf das Windsurfen macht.

  • Hundert Leute waren es letztes Jahr am Gardasee, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Gibt einen Thread dazu..

    ...

    das waren ca 180 - aber WM und nicht deutschsprachig - bei der OHC sinds auchg über 120 und bei techno über 600


    und dass ich das nicht langweilig finde solltest wissen ;)


    Ich hatte auch nicht dich gemeint. Die Aussage kam von jemand anders. :)

    Und von „deutschsprachig“ hatte ich auch nicht geschrieben.


    Ich mein, ich seh es ja genauso. Man dümpelt manchmal 2 Stunden, um 10 Minuten zu gleiten, aber

    genau dafür lohnt es sich erst richtig. Das Dümpeln nimmt man halt als notwendiges Übel hin.

    Wobei ich das mittlerweile auch genieße. Dann versuche ich eben, gut Höhe zu machen und genieße

    die Umgebung und das gurgelnde Wasser ... gehört halt auf meinem Revier auch dazu. :)

  • Wenn es um den Nachwuchs geht, ist das Hauptproblem wohl ehr, das sich keiner mehr die Zeit nimmt, etwas neues zu lernen, was Zeit braucht.

    Einfaches Beispiel, die Musikschulen haben das gleiche Problem, Die Modellbau Szene ist fast nicht mehr existent, alles Dinge für die man Zeit braucht und der Erfolg etwas länger braucht und nicht direkt verfügbar ist haben Probleme.

    Es geht nur noch um das schnelle konsumieren, und das ist das Surfen nun mal nicht

  • "Die (LT-)Rennen sind spannend, aber das „Üben“ ist langweilig? "


    Ja, ist doch auch klar warum?!


    Da sind die echte gestandene Regatta-Surfer bei den großen LT-Rennen am Start (Ex-WM, EM, PWA, Olympia).


    Ich hätte Angst bei einigen von denen bei der Halse im Weg zu stehen


    Anfänger beim LT bei den Races??? Eher wenig - hast du dir denn mal die großen Rennen angesehen?

  • Wenn es um den Nachwuchs geht, ist das Hauptproblem wohl ehr, das sich keiner mehr die Zeit nimmt, etwas neues zu lernen, was Zeit braucht.

    Einfaches Beispiel, die Musikschulen haben das gleiche Problem, Die Modellbau Szene ist fast nicht mehr existent, alles Dinge für die man Zeit braucht und der Erfolg etwas länger braucht und nicht direkt verfügbar ist haben Probleme.

    Es geht nur noch um das schnelle konsumieren, und das ist das Surfen nun mal nicht


    Die Modellbauszene ist durchaus sehr existent, aber wie schon früher von mir geschrieben, wie beim Windsurfen eher bei der Generation Ü40.

    Modellbahn eher Ü50, da auch sehr kostenintensiv.

    Womit wir wieder bei meinem Statement sind, Windsurfen ist aktiv eher stark vertreten durch die Ü40 Generation.

    Die hat fast ausnahmslos ihr Können in den 80/90er Jahren erreicht (und das waren wirklich andere Zeiten auf das Windsurfen bezogen) und kann sich das Hobby auch entsprechend leisten.

    Das sehe ich zweifelsohne auch an meiner Kundschaft.

    Die Surfbranche hat im Grunde nur bei Schwarzsehern ein Problem, denn aktuell ist die solvente Generation am Zug.

    Was in 20-30 Jahren ist, das wird man sehen.

    Die aktuelle Generation um 10-20 Jahre alt hat völlig andere Interessen und auch völlig andere (kurzweilige) Möglichkeiten und die wird man auch nicht mit "Influencern" nachhaltig ansprechen, bis auf eine kleine, zu vernachlässigende Anzahl.

    So gesehen ist die Surfbranche ein Auslaufmodell. Nicht jetzt, auch nicht in 10 Jahren. Aber irgendwann wird das verstärkt kommen, in 20-30 Jahren ist es vorbei.


    Gruß


    Totti

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • OK .. dann hab ich „spannend“ falsch verstanden. Eher so wie „unterhaltsam“ „interessant“ ... man muss es ja

    nicht ständig „spannend“ haben.


    Mein Surftag ist auch eher „entspannend“ als „spannend“ .. macht trotzdem Spaß.


    Und als wir früher uns mit den Verdrängern auf dem See Duelle geliefert hatten, war das ein riesen Spaß,

    wir sind uns gegenseitig über die Bretter gefahren und haben uns vom Brett geschubst ... und so Sachen wie

    auf der Kante fahren, zu zweit fahren usw. waren auch cool.

  • Einfaches Beispiel, die Musikschulen haben das gleiche Problem, Die Modellbau Szene ist fast nicht mehr existent, alles Dinge für die man Zeit braucht und der Erfolg etwas länger braucht und nicht direkt verfügbar ist haben Probleme.

    Das klingt erstmal nachvollziehbar, würde ich aber nicht unbedingt so sehen. Ich glaube, sehr vieles, was nicht gerade kurzzeitig im Trend ist, hat Mitgliederprobleme. Dazu müsste man mal die Mitgliederentwicklung allgemein ins Verhältnis zu bestimmten Hobbies setzen.

    Fitnessstudios sind strunzlangweilig, vorzeigbare Erfolge brauchen ewig und trotzdem haben die Massen an Kundschaft (wenn nicht gerade Corona ist). Umgekehrt braucht man für Philatelie praktisch nichts und jede neue Briefmarke ist ein Erfolg, aber trotzdem ist sie fast ausgestorben.

    Bei vielen Hobbies kann man auch nachvollziehen, warum die nicht mehr so beliebt sind.

    Amateurfunk und Philatelie: Früher war es etwas Besonderes, Kontakt mit anderen Ländern oder sogar anderen Kontinenten zu haben. Heute hat man das durch Internet praktisch jeden Tag.

    Modelleisenbahn: Es kostet Unmengen an Geld, während man das Gleiche heute mit Programmen für unter hundert Euro haben kann.

    Handarbeit: Durch die industrielle Produktion kann man bessere Produkte ohne großen Aufwand kaufen.


    Ich denke, beim Surfen ist es wie bei der Modelleisenbahn. Durch Kiten, SUP, führerscheinfreie Elektroboote… kommt man aufs Wasser mit (deutlich) weniger (finanziellem) Aufwand.


    Kennt jemand eine große Statistik über Mitgliedszahlen?

  • man kann am LT spannende rennen fahren wenn man zumindest fortgeschritten ist, aber man kann den auch zur anfängerschulung verwenden und hat somit mehr nutzen bei der investition