grundsätzliche Frage zur Finnengröße (-fläche?)

  • Hallo,


    ich habe mal eine Basic Frage, die ich mir selbst aber leider noch immer nicht zufriedenstellend beantworten kann.


    Ich fahre immer noch die Serienfinne (48cm) meines Tabou Rockets 145l. Segel 5,9 bis 9,6.


    Ich habe natürlich mitbekommen, dass man eigentlich die Finne passend zur Segelgröße wählen sollte, dh mit kleinerem Segel auch ne kleinere Finne.


    Allerdings ist mir noch immer nicht klar, was eigentlich der Nachteil einer zu großen Finne genau ist. Also wenn ich beispielsweise mit meinem 5,9 und der 48cm Finne unterwegs bin, was würde sich dann konkret durch eine "passendere" Finne ändern? Geht es nur um den Topspeed?

  • Hallo,


    eine zu große Finne liefert zu viel Auftrieb. Dadurch wird das Board bei höheren Geschwindigkeit unruhig und kentert auf. Das Board ist dadurch nur schwer und mit großem Krafteinsatz zu kontrollieren. Eine kleinere Finne ermöglicht es dann das Board besser kontrollieren zu können. Gleichzeitig hat eine kleinere Finne weniger Widerstand, wodurch theoretisch auch ein höherer Topspeed möglich sein wird.

    Lg

    Alex

  • Servus,


    rein theoretisch gesehen ist die Finne nötig zum Erhalt des Momentengleichgewichts um die Längsachse des Boards, sowie auch zum Kräftegleichgewicht quer zum Board. Bei einem kleineren Segel sitzt der Druckpunkt tiefer (also näher am Board dran), zieht aber mit gleicher Kraft. Also muss die Finne zwar den gleichen "Auftrieb" wie vorher liefern, aber gleichzeitig auch ein kleineres Moment um die Längsachse des Boards liefern. Das geht am einfachsten mit einer kürzeren Finne (um den Druckpunkt der Finne näher ans Board zu bekommen). Wenn die Finne also "zu lang" ist, versucht die Finne, Dir das Brett unter den Füßen zu verdrehen ("aufkentern") um die Längsachse des Boards.

    Wann eine Finne "zu lang" wird hängt also u.a. von der Segelstellung (auch vom gefahrenen Kurs) und davon ab, wie Du auf dem Brett stehst, und insbesondere auch von der Brettbreite.


    Praktisch gesehen also wenn du nicht mehr genug Gewicht und Kraft hast, das Brett flach zu halten, ... auf dem Wasser passiert dann das, was cad184 oben beschrieben hat.


    ich habe letztens zufällig ein YT video gesehen, wo jemand genau das gefilmt hat ... mit anschließenden Schleudersturz ... vielleicht finde ichs nochmal und poste es dann

  • was würde sich dann konkret durch eine "passendere" Finne ändern? Geht es nur um den Topspeed?

    ... worum geht es dir? Geht es DIR um Topspeed?

    Für allgemeines Breitensportsurfen empfinde ich die zwei Aussagen bzgl. Finnen aus der Surf sehr hilfreich und erleichternd. Sinngemäß:

    1. die Finnenlänge entspricht etwa der Brettbreite am Finnenkasten
    2. man kann je Brett eine +2/-2cm größere/kleiner Finne als die Standartfinne einsetzen. Mehr brauchsts nicht.

    Zum Einsatz:

    1. ist dir das Brett zu träge (z.B. will nicht angleiten, Höhe halten), nehme die größere
    2. ist dir das Brett zu agil (will dich abschütteln), nehme die kleinere

    Und immer Lächeln!

  • was würde sich dann konkret durch eine "passendere" Finne ändern? Geht es nur um den Topspeed?

    ... worum geht es dir? Geht es DIR um Topspeed?

    Nein, völlig uninteressant. Ich bin eher für's ganz entspannte Gleiten.


    Mir geht es darum, ob ich mit meinen kleinen Segeln bei mehr Wind grundsätzlich etwas falsch mache (also mit ner anderen Finne viel mehr Spaß haben könnte) mit der langen Serienfinne.


    Da ich dieses aufkentern/abschütteln gar nicht kenne (wiege ubrigens 95kg), werde ich erstmal nichts ändern :)

  • Bis zu welcher Geschwindigkeit sprechen wir von Halbgleiten?


    Mein gemütlicher Cruise speed sind ca 20 Knoten lt. Garmin gps Uhr (weiß nicht wie genau die ist, eigentlich eine Laufuhr)

  • Moin,

    du machst alles richtig. Bei Segelwechsel einen Finnenwechsel vorzunehmen ist in der Regel vollkommen überflüssig.

    Gruß

    Rolf

  • 20 kn hört sich schon ganz schön zügig an. Da würde ich bei 5.9 oder auch bei 6.5 auf jeden Fall etwas kleiner gehen. Vielleicht kannst du Mal eine 45 er ausleihen.

  • Vollgleiten: Du stehst mit beiden Füßen in den Schlaufen, der größte Teil deines Gewichts hängt im Trapez, Richtungsänderung werden über die Fußsteuerung eingeleitet, Rigg kommt erst später. Die Halse wird mit einer Bewegung des Körpers nach vorne eingeleitet. Im Halbgleiten wird die Halse gerne mit einer Bewegung nach hinten eingeleitet - damit die Führe nicht zu schnell wird.

    Finnen sind allgemein auch der Einstieg ins Materialtuning - ohne dass man gleich richtig tief in die Tasche greifen muß.

  • was würde sich dann konkret durch eine "passendere" Finne ändern? Geht es nur um den Topspeed?

    ... worum geht es dir? Geht es DIR um Topspeed?

    Für allgemeines Breitensportsurfen empfinde ich die zwei Aussagen bzgl. Finnen aus der Surf sehr hilfreich und erleichternd. Sinngemäß:

    1. die Finnenlänge entspricht etwa der Brettbreite am Finnenkasten
    2. man kann je Brett eine +2/-2cm größere/kleiner Finne als die Standartfinne einsetzen. Mehr brauchsts nicht.

    Zum Einsatz:

    1. ist dir das Brett zu träge (z.B. will nicht angleiten, Höhe halten), nehme die größere
    2. ist dir das Brett zu agil (will dich abschütteln), nehme die kleinere

    Und immer Lächeln!

    Hallo,

    würde das Thema aufgrund jüngster Erfahrungen gerne noch einmal aufgreifen. Ich fahre ein Freeride Board (Fanatic Shark mit 150l) und benutze die Standardfinne mit 52 cm Länge. Gestern durfte ich mal wieder mein kleinstes Segel heraus kramen, dank Windgeschwindigkeiten von über 20 kn.

    Das Segel hat 4,7 m². Bei voller Gleitfahrt hat sich das Board extrem aufegschaukelt und war für mich nur noch schwer zu kontrollieren. Das Gefühl des Abschüttelns kam dem ziemlich Nahe ^^ Am Strand wurde mir dazu geraten für die kleineren Segel die Finnengröße deutlich zu verringern auf ca. 36 bis 38 cm. Würde mir nun gerne erst einmal eine gebrauchte Finne zu legen wollen. Ist es hier besonders wichtig eine Freeride Finne zu benutzen oder wären auch Freerace oder Racefinnen möglich? Der Gebrauchtmarkt scheint leider nicht üppig gefüllt mit Freeridefinne zu sein. Bin noch relativer Gleitanfänger inklusive Nutzung der Fußschlafen. Würde ich überhaupt einen Unterschied merken oder ist die Möglichkeit total abwegig für ein Freerideboard?

  • Ja das ist wohl so. Ein kleineres Board muss aber noch etwas auf sich warten lassen. Hatte gehofft mit der Änderung der Finne die Fahreigenschaften wenigstens etwas zu verbessern.

  • bei 150L ist das 4,7er Segel schon sehr klein , da wird eine kleine Finne auch nicht viel ändern.

    ... aber zumindest etwas, so dass sich das Board nicht so heftig aufbäumt. Das 4.7ner Segel ist aber auch etwas ZU klein für das Board.

    Wenn so viel Wind ist, dann wäre ein schmaleres (kleineres) Brett schon sinnvoller.

    Generell also ... wenn du bei so viel Wind mit 4.7 herausgehen möchtest, ein kleineres Brett (zzgl. 2 Finnen) dazu kaufen, muss ja nicht neu sein.


    Ob die Finne dann 38, 42 oder 46cm lang ist, sehe ich nicht so schlimm an, jede davon würde den Einsatzbereich eines Boards nach oben positiv beeinflussen.

    Ich würde zu einer gebrauchten ca 44er tendieren (je nachdem, was du günstig bekommst), ausprobieren (ist auch bei den größeren Segeln von Vorteil sein, wenn diese knapp zu groß werden) und dann bei Gefallen behalten oder eben ggfls etwas größer / kleiner dazu kaufen


    Eine zweite Finne ist bei deinem (allen) Brett(ern) nie verkehrt !!

  • Was die anderen geschrieben haben, in der Regel gibt es zu jedem Brett eine Finnenspanne die Sinn macht, such mal danach für dein Board die Hersteller geben das oft an.


    Zu starke Abweichungen machen aber kein Sinn, ich denke auf deinem Brett sind mind. 6.0 qm nötig und wahrscheinlich so was wie 44er Finne, wenn die 52er das Maximum darstellt. Musst du mal schauen ob der Sprung nicht schon zu hefitg ist ich würde eher sowas wie 47 oder 46 nehmen, 5 cm sind schon sehr viel bei Finnen.

  • Danke für eure Tipps. Werde mal schauen, was der Gebrauchtwarenmarkt so her gibt.

  • die Empfehlung von Silversurfer mit der 44er macht sinn, eine 38er wie man dir am Strand empfohlen hat ist bei der Board breite unsinnig.

    Sehe ich genau andersherum und habe ich auch so probiert.


    Natürlich wird ein ambitionierter Slalomfahrer in den äusseren Schlaufenpositionen das als unpassend bezeichnen. Natürlich ist es auch nicht ideal.


    Meine Empfehlung, kleinere Finne, irgendwas um 34-38 und die Schlaufen nicht ganz aussen, aber auch nicht mit Einzelschlaufe hinten.


    Dann wirst du mit dem kleinen Segel durchaus besser fahren können, als mit dem Riesendolch.


    Klar, mit passendem kleinerem Board gehts noch besser, aber besser als nix.


    Grüße

    teenie

  • bedenkt bitte, derjenige hat nur 72 Kg !!

    da sehe ich selbst die 52 schon als viel zu lang an (meine persönliche Meinung)


    ansonsten ... ja, 4 cm max Längenunterschied von kürzester zu längster Finne bei einem Brett geht (bei Slalom) zumindest gut, ABER bei DER Brettbreite und den nur 72 Kg würde ich niemals eine so lange Finne von 52, aber auch keine 34 -38 cm empfehlen, weil das Brett zu schnell aufkentert oder auf dem Wasser klebt, weil nicht genügend Auftrieb erzeugt wird.