COVID-19 Basisdiskussion und Auswirkungen auf die Surf-Branche

  • Nein, das RKI hat sich aus meiner Sicht immer sehr korrekt und vorsichtig geäussert.

    Das RKI hat - als hier im Forum die ersten schon "publizierten", dass die Kurve sich abflachen würde - dass dies statistische Effekte aufgrund Meldungsproblematiken sind (das hatte ich auch versucht euch zu schreiben).

    Das RKI hat bisher einen sehr guten Job gemacht.


    Es gibt in DT. schon 41 Millionen Fußball-Bundestrainer ... es gibt wenig aber ausreichend Virologen und Epidemiologen.


    Test:

    schnellstes Labor: 1 Tag / langsamstes, was ich kenne von 3 auf 4 Tage gestiegen.

    Es sind überall ähnliche, vergleichbare Maschinen. Das Hauptproblem hier ist das fehlende Personal für die Vorbereitung der Proben.


    Bei zunehmendem Verlauf der Epidemie ist unter funktionierender Ausgangsbeschränkung (ja, stimmt) in den Hotspots dann die Ausbreitung aufs Personal in den Kliniken und damit die weitere Verschärfung des Ungleichgewichtes Personal/Maschinen/Patienten zu befürchten.

  • hmm - ich habe gerade mal einen Vergleich angestellt, wie lange es in verschiedenen Ländern gedauert hat, bis sich die Zahl der Todesopfer (vorausgesetzt die wurden gleich definiert/dem Virus zugeordnet) von 100 auf 400 erhöht hat. Deutschland liegt da bei rund 6 Tagen, Italien/Spanien/Frankreich jeweils bei 4-5 Tage also gar nicht so weit auseinander.

    In D waren die 100 nur erst deutlich später erreicht, was es so erscheinen lässt, als ob die Kurve bei uns deutlich flacher ausfallen würde. Tut sie aber bisher kaum - wie sind einfach nur später dran :/

    In D. hatten wir rund 100 Opfer am 23.3., in Italien schon am 5.3., Spanien am 14.3. und Frankreich am 15.3. 4-6 Tage später waren es in allen genannten Ländern dann schon 400 - auch bei uns.


    So gesehen sehen die Kurven auf den ersten Blick bei uns hier besser aus als sie sind. Dir größte Hoffnung ist wohl, daß sinnvolle Maßnahmen ausgehend vom jeweiligen Beginn des Dramas früher eingeleitet wurden und besser von der Bevölkerung eingehalten werden. Wenn ich da aber gerade aus dem Fenster schaue...... :/:stupid:


    Quelle: https://ourworldindata.org/gra…y=FRA+DEU+ESP+GBR+USA+ITA


    corona.jpg

  • Mal ein ganz anderer Aspekt - zur Faktenlage, dass eben in Italien/Spanien leider deutlich mehr schwere/tödliche Verläufe festzustellen sind als in der BRD/Österreich …


    Dies wird gebetsmühlenartig mit der Mehrzahl an durchgeführten Tests begründet. Mag sein.


    Wer aber öfter in Italien und Spanien war oder sogar lebte weiß, dass das Familien-Sozialverhalten in diesen Ländern einen deutlichen Unterschied zu dem unseren aufweist: Die Familie lebt über Generationen oder interagiert über die Generationen deutlich dichter als bei uns. Quasi - kein Tag "ohne Kontakt zu Opa oder Oma " … mehr oder weniger. Wenn dann noch eine evtl. zu späte und deutliche Warnung bzgl. diesen Umstandes an die Bevölkerung ergeht …..+ defizitäre (Quantität - nicht Qualität) medizinische Versorgung dazukommt ...ist ein derartiger Verlauf wie wir ihn leider in den genannten Ländern sehen ….erklärbar ….:/

  • nein - das ist kein Grund für die Mortalität - lediglich für eine höhere Inzidenz.


    Wenn man von Phase IIb in III übergeht (also von der Lungenerkrankung zum Zytokinsturm) - dann kann einen nur ein I-bett und eine Beatmung retten (bei >80 Jahren nur in 20%).


    D.h. wenn man eben nur für einen Teil der schwerkranken Pat. noch ein I-Bett und Beatmung hat - dann müssen alle weiteren Pat. die nicht versorgt werden können (seien sie jung oder alt) in einem hohen Prozentsatz sterben.


    D.h. in einem optimalen Gesundheitssystem (was es nicht gibt // in Spanien wurde so brutal im Gesundheitssystem gespart - wie es in DT. geplant war für die Zukunft) würden aus meiner Sicht nicht viel mehr Menschen sterben als bei Influenza (anscheinend könnten aber die Spätfolgen nach I-Bett/beatmungsbehandlung viel schlimmer sein als nach Influenza (Lungenfibrose)). In den modernen Gesundheitssystemen führt Covid zur Überlastung des Systems.

  • Wer immer noch meint, Cor-Vid19 ist mit der Grippe vergleichbar, der sollte das hier lesen von

    einem Arzt an einer Münchner Klinik. Vorsicht: das ist NICHT beruhigend.


    https://www.zeit.de/wissen/ges…ankenhaus/komplettansicht

  • mikisb, exakt, wir sind nur später dran, man müsste die Kurve in der Tabelle viel weiter nach links ziehen und dann schaut die Sache schon ganz anders aus. Die extrem hohe Sterblichkeit in Italien und Spanien hat wohl tatsächlich mit einer extrem hohen Dunkelziffer zu tun, aber auch damit, dass die Krankenhäuser die Patienten nicht mehr versorgen können, was die Sterblichkeitsrate ebenfalls erhöhen wird.

    Unter diesem Aspekt mutet das dumme Gequatsche vom zurücknehmen der Beschränkungen besonders makaber an.

  • mikisb, exakt, wir sind nur später dran, man müsste die Kurve in der Tabelle viel weiter nach links ziehen und dann schaut die Sache schon ganz anders aus. Die extrem hohe Sterblichkeit in Italien und Spanien hat wohl tatsächlich mit einer extrem hohen Dunkelziffer zu tun, aber auch damit, dass die Krankenhäuser die Patienten nicht mehr versorgen können, was die Sterblichkeitsrate ebenfalls erhöhen wird.

    Unter diesem Aspekt mutet das dumme Gequatsche vom zurücknehmen der Beschränkungen besonders makaber an.

    Leider hat die Industrie z.T. konträre Auffassungen.

    Es gibt wohl Manager, die die Unternehmenswerte über Menschenleben setzen.

  • Tausende Pflegekräfte und Verkäufer müssen aufstocken


    „Danach mussten im Jahr 2018 - neuere Zahlen gibt es noch nicht - mehr als 50 000 Verkäuferinnen und Verkäufer Sozialleistungen in Anspruch nehmen, obwohl sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. Knapp 5000 davon hatten eine Vollzeitstelle. In der Altenpflege stockten mehr als 17 000 Beschäftigte auf, ein Zehntel davon in Vollzeitbeschäftigung. Auch mehr als 1600 Beschäftigte in der Krankenpflege oder in Rettungsdiensten verdienten mit ihrer Vollzeitstelle nicht genug, um Wohnung und Lebensunterhalt für ihre Familie zu bestreiten."


    https://www.sueddeutsche.de/po…-grundsicherung-1.4860715

  • Es gibt wohl Manager, die die Unternehmenswerte über Menschenleben setzen.

    Da muss ich Dir sagen, dass diese Herren in erster Linie an ihre Boni denken, die sich für heuer wohl sukzessive verabschieden.

    Von ihren bescheidenen Fixgagen können sie ja kaum leben.

    Dass das primäre Merkmal dieser Herrschaften die Skrupellosigkeit ist, dürfte ja schon hinlänglich bekannt sein.

    Leider kommt in dem Fall noch die Dummheit dazu. Die Unternehmen würden in der derzeitigen Lage nämlich kaum Kunden für ihre Produkte und Dienstleistungen finden.

    EIn paar Leute würden schon in die Restaurants gehen, wären die offen, aber von Vollauslastung und Erreichen des Break even, wäre man wahrscheinlich weit entfernt.

    Auch die Zahl der Autokäufer, die angesichts ihrer wackelnden Jobs vielleicht nicht so spendabel sind, hielte sich in engen Grenzen.

  • Es gibt wohl Manager, die die Unternehmenswerte über Menschenleben setzen.

    Da muss ich Dir sagen, dass diese Herren in erster Linie an ihre Boni denken, die sich für heuer wohl sukzessive verabschieden.

    Von ihren bescheidenen Fixgagen können sie ja kaum leben.

    Dass das primäre Merkmal dieser Herrschaften die Skrupellosigkeit ist, dürfte ja schon hinlänglich bekannt sein.

    Leider kommt in dem Fall noch die Dummheit dazu.

    Ich wäre dankbar dafür, wenn hier im Forum auf das persönliche Bashing bestimmter Gruppen verzichtet werden würde, hier zum Beispiel Manager von Großunternehmen. (Ich gehöre dieser Gruppe übrigens nicht an, war aber jahrelang sehr, sehr dicht dran.) Ich habe den Eindruck, dass sich der Ärger und die Betroffenheit über Corona hier ein Ventil sucht, und egal wen man sich hierfür sucht, gut ist das nicht.


    Wer mal für ein Unternehmen oder eine Unternehmensgruppe verantwortlich war, weiß, dass es nicht ganz so einfach ist, es in solchen Zeiten über die Runden zu bringen. Wer meint, auch ein großes Unternehmen könne lange von den Gewinnen der Vorjahre leben und könne es sich leisten, jetzt wochen- und monatelang nicht zu reagieren, hat keine Ahnung.


    Ich bin sehr für das Einhalten der bestehenden Kontakt- und Verhaltensregeln. Aber es muss schon erlaubt sein zu diskutieren, was die Kosten dafür sind, was unbedingt notwendig ist und wie wir da wieder rauskommen.

  • Diese einseitige Sichtweise egal in welche Richtung ist nie gut. Bei der berechtigten Sorge um die Verbreitung der Krankheit, muss es Opportun bleiben auch an andre Dinge wie die Wirtschaft zu denken. Wir hören jetzt mehr auf die Teile der Wissenschaft, die sonst stark ignoriert wurde. Wir sollten aber nicht den Fehler machen und die anderen Belangen die vorher im Fokus standen komplett zu vergessen. Augenmaß ist hier gefragt. Ob den Topmanager großer Wirtschaftsunternehmen immer besitzen, darf in Frage gestellt werde. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass uns die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise mehr oder weniger alle treffen werden.

  • mikisb, exakt, wir sind nur später dran, man müsste die Kurve in der Tabelle viel weiter nach links ziehen und dann schaut die Sache schon ganz anders aus. Die extrem hohe Sterblichkeit in Italien und Spanien hat wohl tatsächlich mit einer extrem hohen Dunkelziffer zu tun, aber auch damit, dass die Krankenhäuser die Patienten nicht mehr versorgen können, was die Sterblichkeitsrate ebenfalls erhöhen wird.

    Unter diesem Aspekt mutet das dumme Gequatsche vom zurücknehmen der Beschränkungen besonders makaber an.

    Ich hab' mal von einigen Ländern jeweils den Tag, an dem die Anzahl der Opfer 50 erreicht hat, als Startpunkt/Land genommen. Bei der Entwicklung der Opfer-Zahlen ab diesem Stichtag sieht die Sache bei uns nicht mehr ganz so gut aus. :rolleyes:

    T50.jpg


    Und wenn in den öffentlich rechtlichen noch ein einiges mal jemand sagt, "die Zahl der Infizierten ist in den USA mittlerweile deutlich höher als in China" ist mein Blutdruck für mich weitaus gefährlicher als das Virus :wallbash:

  • Und wenn in den öffentlich rechtlichen noch ein einiges mal jemand sagt, "die Zahl der Infizierten ist in den USA mittlerweile deutlich höher als in China" ist mein Blutdruck für mich weitaus gefährlicher als das Virus :wallbash:


    Wieso? Stimmt doch. :D Es gilt ja immer die Zahl der gemeldeten Fälle. :)


    Deine Kurven ... ja, wenn es bei uns ebenfalls so weitergehen würde, wäre schlimm .. ist aber zum Glück nicht so.


    Der Startpunkt bei uns lag ja nur kurz nach Italien, sogar vor Spanien, und der Tag 0 hat lange auf sich warten lassen,

    ich gehe deswegen davon aus, dass die Kurve bei uns flacher verläuft.


    Die Fallzahlen steigen immer noch an, etwa 5000-6000 pro Tag. Das ist zumindest in den Kliniken soweit zu verkraften.


  • Wieso? Stimmt doch. :D Es gilt ja immer die Zahl der gemeldeten Fälle. :)

    Das weisst Du und das weiss ich und sicher noch eine Menge anderer. Aber so, wie es gesagt wird, ist es schlicht falsch, das behaupten noch nicht mal die Chinesen.:smiliefluester:

    Und viele nehmen das, was im TV gesagt und auf Papier gedruckt wird eben wörtlich, und ziehen daraus eben falsche Schlüsse. Ich ertappe mich ja schon manchmal selbst dabei zu denken "uiii - China hat das aber gut im Griff und die Amis gehen unter", wenn ich esjeden Tag 10x höre/lese. Das mag ja durchaus auch so sein, aber zumindest die Zahlen geben es nicht her - sprich - man weiss es einfach nicht. :nixweiss:


    Zu dem Chart: Ich habe wie gesagt den Tag in jedem Land als Tag 0 gesetzt, an denen das jeweilige Land eben rund 50 Opfer gemeldet hat, um die zeitlichen Entwicklungen besser vergleichen zu können. Und da finde ich die Differenzen beunruhigend gering. Vor allem hinken wir zeitlich hinter Italien und Spanien her, aber bei ähnlicher, wenn auch leicht schwächerer Entwicklung. Aber eben nur leicht.

    Was ich dabei nicht sehe ist z.B. der Zeitpunkt, an denen Italien die Intensiv-Kapazitäten überschreitet, da hätte ich eigentlich einen deutlich sichtbaren Aufwärts-Knick erwartet.:/


    Das alles - wie schon geschrieben unter der Voraussetzung, das in allen Ländern ein an dem Virus verstorbener auch gleich getestet und gleich definiert wird. Was die Sache schon wieder problematisch macht.


    Damit nun nicht jeder denkt, ich würde mich in der katastrophalen Siuation nur an Zahlen aufgeilen: Ich bin überzeugt, daß verässliche Daten und konkrete Informationen eher zu sinnvollen Entscheidungen führen als ein u.U. fehlinterpretierter Brei aus diffusen Nummern aus dem jeder rausfischt, was er gerne gerade darstellen würde.

  • China hat da überhaupt nichts im Griff, das glauben doch nur die Chinesen weil sie es müssen. Aber die USA leider auch nicht und wir sollten auch kleine Brötchen backen.


    Die Zahl der Toten zu vergleichen ist zwar insofern schlüssig, da das die verlässlicheren Zahlen sind. Aber soweit ich weiß wird da in Italien auch anders gezählt als in Deutschland. Ob das uns hilft weiß ich nicht. Allerdings hatte Italien bei viel geringerer Zahl an nachgewiesenen Infizierten eine viel höhere Sterblichkeit. Was ja so beunruhigend war. Spricht für eine deutlich höhere Dunkelziffer, zumindest solange die medizinische Versorgung vergleichbar ist.

    Auch ein lineare Anstieg an Neuerkrankten kann auf ein abflauen der Ansteckung hindeuten oder auch nur das die Testkapazitäten erschöpft sind, wenn nur 4000-5000 Proben am Tag analysiert werden können...

  • Keine Ahnung, was Ihr hier berechnen wollt? Man kann alles hypertheoretisieren. Was ist das Ziel eurer Berechnungen - das ist alles besser ist - das alles schlimmer ist?



    Es gibt 30.000 I-betten/beatmungsplätze.


    Jede 10. Covid-Erkrankung wird ein schwerer Verlauf - ggf. I-Bett mit Beatmung.


    D.h. ab 300.000 Infizierten ist die Zahl der Schwerkranken > medizin. Angebot.


    50.000 bekannte Infizierte heute: bei einer Wachstumsrate +15% und einer "unbekannte Infiziertenrate von nur x 2-3" ist in 1 Woche die kritische Menge an bekannt Infizierten erreicht, um das Krankenhausssystem an die Grenze zu bringen (ohne die armen Seelen in den Pflege- und Altersheimen).

  • Keine Ahnung, was Ihr hier berechnen wollt? Man kann alles hypertheoretisieren. Was ist das Ziel eurer Berechnungen - das ist alles besser ist - das alles schlimmer ist?

    Recht einfach: Es geht darum, verschiedene Aussagen,Perspektive und Handlungsalternativen anhand der spärlchen verfügbaren Fakten möglichst neutral und ergebnisoffen zu überprüfen und sich nicht blind darauf zu verlassen, was teils sogenannte "Experten" raushauen. Im Prinzip also um das Bilden einer eigenen Meinung.


    Eine These ist ja, daß die Verläufe bei uns weniger dramatisch sind und daher die Maßnahmen schnell und weitgehend gelockert werden sollen. Die o.g. Zahlen widersprechen dem, auch wenn ich gehofft hätte (in mehrerlei Hinsicht), daß es anders wäre.