COVID-19 Basisdiskussion und Auswirkungen auf die Surf-Branche

  • "der “Horror” und die überfüllten Krankenhäuser hängen auch absolut mit der besonderen politischen und medialen Beobachtung" <== so so, sicher.


    Ich hatte diese Woche organisiert, dass alle Radiologen sich einen Livestream aus der Uniklinik Parma aus dem Norditalienischen Hotspot anschauten/teilnahmen (dort saß der Radiologische Chefarzt und schilderte was DT. in allgemeinen und die Radiologen im speziellen erwarten wird).


    Eine solche Katastrophe wie in den Kliniken dort, in NY und in Spanien hat es zuletzt bei der spanischen Grippe gegeben. SARS war gar nichts dagegen (wir hatten damals Pat. in Heidelberg behandelt) - der war zwar potentiell viel tödlicher, aber er verbreitete sich nicht. Solche Zustände hat es in keinem konventionellen Grippeausbruch jemals gegeben.


    Ich würde jetzt mit dem Relativieren der Situation dort und der potentiell hier drohenden Eskalation aufhören.

    Das in jedem Jahr 10-20 Tsd geriatrische Pat. in Ihren Heimen oder in den Kliniken hat nichts mit dem zur Zeit zu tun.

    Ich finde das überhaupt nicht mehr lustig.

  • Keine Ahnung ob es hier schon jemand gemacht hat, aber ich habe maximalen Respekt vor Ärzten und Arzthelfern in der jetzigen und vor allem kommenden Phase.

    Daher vielen Dank dass du uns hier sachlich und nüchtern deine Erfahrungen direkt von der Front mit uns teilst!!!!!!

    DANKE und nochmal größten :19:

  • vor mir musst du das nicht haben - bitte ABER gegenüber Schwestern, MTRA, MFA und Pflegende.


    Weil die waren in den letzten 10 Jahren diejenigen, die die Arschlochkarte beruflich, sozial, finanziell gezogen hatten.

  • Spanien zieht die Notbremse komplett durch. Nur noch lebensnotwendige Einrichtungen dürfen geöffnet sein.

    Kann ich gut nachvollziehen.

    Zumindest hier in Düsseldorf denken viele, dass die Kontaktsperre nur für die anderen gilt.

    Ein Polizist hat mir gesagt, dass eigenlich nur eine Ausgangssperre das gewünschte Ergebniss erbringen würde.

    Ich hoffe ja immer noch, dass sich Einsicht breit macht, wobei es die Frage ist, ob die Hoffnung wirklich zuletzt stirbt.

  • vor mir musst du das nicht haben - bitte ABER gegenüber Schwestern, MTRA, MFA und Pflegende.


    Weil die waren in den letzten 10 Jahren diejenigen, die die Arschlochkarte beruflich, sozial, finanziell gezogen hatten.



    Den Punkt möchte ich aufnehmen - er brennt mir (nicht erst seit der Corona-Krise) schon länger unter den Nägeln:


    Wir haben einen Mangel an Pflegepersonal /med. Personal aller Art - weil der Verdienst für das was geleistet wird einfach oft nur beschämend ist - eben für diejenigen welchen ihn letztendlich bezahlen - und das ist eben nicht der Controller der einzelnen Klinik, Pflegeeinrichtung etc. - sondern UNSER System, welches von UNS Wählern so geduldet wird.


    Konkreter: Annähernd JEDES öffentliche Schwimmbad in der BRD ist ein ZUSCHUSS-Betrieb (meist durch die Kommune) - Krankenhäuser etc. (ACHTUNG: Hier geht es nicht um die Aufgabe nicht ein nettes "Schwimmangebot" sicher zu stellen ...sondern: UNSER aller Gesundheit !!) -


    aber sollen "Kostendeckend" arbeiten - ??? - daher kommen die Auswüchse der seltsamen Häufung von ("lukrativen") OP´s oder unterbezahlten Personal/ ZU wenig Persona/ Überarbeitetes Persona! etc. ...

    ....deswegen....


    die FRAGE:


    Wollen wir uns als Gesellschaft in der BRD lieber nette Schwimmbäder leisten (nur EIN Beispiel) ..- oder ein optimales "vollausgestattetes" Gesundheitssystem ...- nicht falsch verstehen: Ich gehe gerne schwimmen im Schwimmbad ..... aber erst dann wenn wir beim Gesundheitssystem eben alle Mängel beseitigt haben. (Z.B. auch keine ausreichende Lagerhaltung von Schutzbekleidung im Falle einer Pandemie - samt Reserve für unsere europäischen Freunde/Partner).


    In einem Satz: Das Gesundheitssystem darf ein Zuschussbetrieb sein - mit dem vorrangigen Ziel der optimalen Versorgung !

  • Ich habe von anderen Experten gehört, dass die Krankheit im Schnitt harmloser ist als

    eine Grippe. Habe da aber auch Zweifel und ganz sicher ist man sich nicht, weil man die

    Erkrankungszahlen nicht genau kennt. Vielleicht sind viel mehr Leute unbemerkt erkrankt.

    Gibt eher Zweifel an den Experten ;)

  • Die Zweifel waren berechtigt. Mittlerweile weiß man es genauer und besser. :)

  • Außer Pflegepersonal gibt es auch noch sehr viele andere Berufe, die für das tägliche Leben notwendig sind und teilweise noch weniger verdienen.

    Handwerker und Arbeiter .

    Müllarbeiter, die unseren Müll entsorgen,

    Elektriker, der uns mit Strom versorgt,

    Installateur, mit Wasser,

    Bäcker,

    Friseure,

    Lebensmitteleinzelhandel ,

    den Kfz-Mechaniker, damit wir mobil bleiben

    und und und.

    Diese Personen wären dann auch alle unterbezahlt und viele von denen sind absolut unterbezahlt.

    Es gibt viele Berufe, die im Verhältnis überbezahlt sind.

    Jeder Beruf ist in unserer Gesellschaft wichtig, angefangen vom Arbeiter bis zum……..


    Der wichtigste Beruf ist der Landwirt.

  • Mal abgesehen von Managern mit den teils horrenden Manager Gehältern, sind wir doch alle Systemrelevant. Das nennt sich eine in sich funktionierende Gesellschaft.

    Aber stimmt schon. Schwestern, MTRA, MFA und Pflegende sind am unteren Level, für das was sie leisten sollen. Nicht umsonst gibt es hier Personalnotstand.

  • Du hast die Steuerberater vergessen. :bonk:


    Zitat aus einem Schreiben an das Finanzministerium:


    "Dringend: Steuer­berater als system­relevanten Beruf einstufen


    Sehr geehrte Damen und Herren,


    die Dynamik der Corona-Krise lässt aktuell eine auch für Deutschland bevorstehende Ausgangs­sperre befürchten. Vor diesem Hinter­grund appellieren wir heute an Sie, sich dafür einzusetzen, dass Steuer­berater als system­relevante Berufs­gruppe eingestuft werden."

  • Klingt erstmal bescheuert, ja.


    Aber die Anträge für Kurzarbeitergeld, Überbrückungskredite und Unterstützung für Klein- und Großunternehmer sind je nach Bundesland sehr kompliziert und man kommt da ohne Steuerberater und deren Mitarbeiter nicht klar.
    Um möglichst viele Pleiten zu vermeiden macht das schon Sinn und Gehaltszahlungen sind für jeden einzelnen durchaus (system-) relevant...

  • ...Der Punkt war ein anderer (keine Frage der allgemeinen "Verdienst/Gerechtigkeitssituation" der einzelnen Berufsgruppen) - ...und es ist auch an sich deutlich einfacher:


    Wenn ich das medizinische,- und Pflege-Personal - aller Art nicht angemessen bezahle ...machen es über kurz der lang einfach zu wenige .... fertig. Das dies natürlich für andere Berufsgruppen auch gilt - klar .... aber wo spüren wir es wohl direkt, evtl. persönlich .....:/ ..... (auch in diesem Forum könnte später mal der eine oder andere zum Pflegefall werden .....und dann .....? ... weiterhin alle mit Personal aus weit her versorgen ? ....dürfte kaum zu schaffen sein ? .... Qualität ....? ....? ) ....

  • Bei der Frage nach dem Status “Systemrelevant” (genau genommen “Systemrelevante Infrastruktur”) geht es darum, wer im Falle einer Ausgangssperre noch raus darf.
    Aktuell entscheidet der Status zum Beispiel darüber, ob man trotz Kita- und Schulschließung einen Anspruch auf Kinderbetreuung hat.


    Aber letztlich ist es extrem schwer, da eine Grenze zu ziehen. Zum Beispiel: Auch ein Krankenwagen braucht ggf mal einen Automechaniker oder das Krankenhaus einen Klempner...

  • Systemrelevant ist auch die politische Führung und wenn das dort ansässige Personal über das Talent zur vorausschauenden Planung verfügen würde, hätten wir derzeit zumindest keine Probleme mit der Schutzausrüstung (Atemmaske, Schutzbrille sowie Desinfektionsmittel) für die medizinischen Berufe.

    Die Krankheit wurde ja zuerst durch den Minister kleiner als die Grippe geredet und war dann plötzlich innerhalb von 2 Wochen extrem gefährlich geworden nach seiner Lesart.

    Das kommt dann halt davon, daß in diesem Gremium SELTENST Experten sitzen.


    Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.

  • "RKI-Chef Lothar Wieler warnt in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS") nun vor dramatischen Zuständen in deutschen Krankenhäusern.

    Seiner Einschätzung zufolge droht in der Coronakrise auch das deutsche Gesundheitssystem an seine Grenzen zu geraten. "Wir müssen damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar", sagte Wieler der "FAS". Mit Blick auf die vergleichsweise niedrige Sterberate in Deutschland warnte der Seuchenexperte vor Illusionen: Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass in Deutschland viel getestet werde. Zustände wie in Italien seien auch in Deutschland möglich, warnte Wieler. "Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben."


    -Das bedeutet nicht, dass euer jeweiliges Krankenhaus sich wie in Bergamo, NY oder Madrid in einen Alptraum verwandeln wird.


    -Die Hauptmasse der Kliniken ist - so gut es eben geht - vorbereitet und wird Ihre Aufgabe nach besten Willen erfüllen.


    -Die Krankenhäuser in den Hotspots (und das sind noch nicht so viele), werden es schaffen, wenn andere Häuser helfen und Pat. übernehmen.


    -Mehr ist aktuell nicht dazu zu sagen, die Ausgangssperre muss noch Wochen aufrecht erhalten werden und dannach kommen Ausgangsbeschränkungen für geriatrische Pat..


  • Aktuell entscheidet der Status zum Beispiel darüber, ob man trotz Kita- und Schulschließung einen Anspruch auf Kinderbetreuung hat.

    Jo, und die ErzieherInnen fragt auch kein Mensch, wie sie sich schützen können. Die haben keine Chance, wenn z.B. das Kinde einer Intensivpflegekraft das Virus mitbringt.....

  • "RKI-Chef Lothar Wieler warnt in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS") nun vor dramatischen Zuständen in deutschen Krankenhäusern.

    Seiner Einschätzung zufolge droht in der Coronakrise auch das deutsche Gesundheitssystem an seine Grenzen zu geraten. "Wir müssen damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar", sagte Wieler der "FAS". Mit Blick auf die vergleichsweise niedrige Sterberate in Deutschland warnte der Seuchenexperte vor Illusionen: Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass in Deutschland viel getestet werde. Zustände wie in Italien seien auch in Deutschland möglich, warnte Wieler. "Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben."

    So leid es mit tut - aber dem Herrn vertraue ich nicht mehr wirklich. Zu oft hat er seine eigenen, bekanntermaßen nicht sehr präziesen/aktuellen Zahlen fehlinterpretiert. Kann ja jeder machen wie er denkt, aber das dann als Repräsentant der "obersten deutsche Seuchenschutzbehörde" allabendlich dem staunenden Publikum zu servieren, finde ich befremdlich bis gefährlich.

    Das erweckt bei mir nicht den Eindruck daß er wüsste, wovon er redet. Oder dass er wissenschaftlich und unvoreingenommen berichtet und interpretiert.


    Ich denke wir haben aufgrund des warnenden Beispiels von Italien früher als andere angefangen in größerem Umfang zu testen und zu reagieren. Dadurch haben wir eine günstigere Basis beim wirksam werden der Ausgangsbeschränkungen (wohl erst sichtbar in ca. 10 Tagen) und das könnte uns den Hals retten.

    Aus dem Gesundheitsministerium hier habe ich die Aussage, es würde nach einem Test mittlerweile durchschnittlich 10 Tage dauern, bis ein Ergebnis vorliegt. (Kannst Du das bestätigen?)

    Bei einer durchschnittlichen Inkubationszeit von 6 Tagen, Test am 7. Tag, Ergebnis am 17. Tag und Auftauchen in den Statistiken am 19.-20. Tag würde sich ein positiver deutlicher Trend durch die Wirksamkeit der Ausgangsbeschränkungen sogar erst an/nach Ostern zeigen. Herr Wieler meinte wohl schon wenige Tage nach Inkraft treten, eine Abflachung der Kurve aufgrund der Maßnahmen auszumachen. Was ein gefährlicher Unfug ist - und er sollte das am Besten wissen.


    Beim Rest des Posts kann man nur hoffen, daß es stimmt.

  • Ausgangssperre? Momentan gibt es in D. nach meinem Verständnis eine Ausgangsbeschränkung und sog. Kontaktverbot. Wenn man sich die Übertragungswege ansieht, die hauptsächlich über Tröpfcheninfektion erfolgen soll, wäre eine Ausgangssperre nicht so ein großer Schritt. Im freien ist die Wahrscheinlichkeit eine Ansteckung eher sehr gering, zumal Sicherheitsabstände ja jetzt schon angeordnet sind. Wenn die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, sehe ich eher weiter Einschränkungen in Tätigkeiten geschlossenen Räume also beim Einkaufen (Lebensmittel), öffentlicher Nahverkehr, am Arbeitsplatz.

    Wenn schon noch stärkerer Maßnahmen, dann doch welche die etwas bringen und nicht mit der Basuka einfach draufhalten..